HFGS Systemisches Denken und Handeln AE18
Quellen; OLAT: Luhmann, N.; Baecker, D. (2009). Einführung in die Systemtheorie (4. Aufl.). Heidelberg: Carl Auer. Luhmann, N. (2001). Soziale Systeme (11. Aufl.). Frankfurt a.M.: Suhrkamp. Luhmann, N. (2000). Organisation und Entscheidung. Opladen/Wiesbaden: Westdeutscher Verlag. Luhmann-online.de (2018). Multimediale Einführung in die soziologische Systemtheorie nach Niklas Luhmann. Abgerufen am 24.09.2018 von http://www.luhmann-online.de/ Schaub, H. A. (2008). Klinische Sozialarbeit: Auer
Quellen; OLAT: Luhmann, N.; Baecker, D. (2009). Einführung in die Systemtheorie (4. Aufl.). Heidelberg: Carl Auer. Luhmann, N. (2001). Soziale Systeme (11. Aufl.). Frankfurt a.M.: Suhrkamp. Luhmann, N. (2000). Organisation und Entscheidung. Opladen/Wiesbaden: Westdeutscher Verlag. Luhmann-online.de (2018). Multimediale Einführung in die soziologische Systemtheorie nach Niklas Luhmann. Abgerufen am 24.09.2018 von http://www.luhmann-online.de/ Schaub, H. A. (2008). Klinische Sozialarbeit: Auer
Kartei Details
Karten | 17 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Soziales |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 04.11.2019 / 26.04.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20191104_systemisches_denken_und_handeln
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Definition System
Ein System bezeichnet einen Zusammenhang von Elementen, deren Beziehungen untereinander sich quantitativ und qualitativ unterscheiden von Beziehungen zu anderen Elementen (dadurch ist eine Grenze zur Systemumwelt beobachtbar). Systeme können unterschieden werden nach Maschinen, lebenden, psychischen und sozialen Systemen.
Quantitativ: z.B. Häufigkeit der Kontakte
Qualitativ: z.B. Intensität der Kontakte
Definition Homöostase
= Systemgleichgewicht.
Auch dysfunktionale, d.h. «kranke» (Familien-) Systeme versuchen ihre Funktionalität (ihr Weiterbestehen) zu erhalten.
Definition Autopoiesis
Soziale Systeme produzieren, reproduzieren und erhalten sich selbst. Autopoiesis oder Autopoiese ist der Prozess der Selbsterschaffung und -erhaltung eines Systems.
Definition Kybernetik
Erforschung der Steuerung und Regelung des Verhaltens von Systemen, die von ihrer Umwelt und vom Beobachter isoliert sind.
Systemformen und ihre Merkmale: Maschine/ Trivales Systeme
Bekannter innerer Aufbau, bzw. von Außen durchschaubar, Berechenbares System Vergangenheitsunabhängig i.d.R. technische Systeme.
Systemformen und ihre Merkmale: Psychische Systeme (Bewusstseinssysteme)
Die Operationen psychischer Systeme sind Gedanken. Der Begriff Bewußtseinssystem kann synonym mit dem Begriff psychisches System verwendet werden.
Systemformen und ihre Merkmale: Lebende Systeme
z.B. (menschliche) Körper
Lebende Systeme produzieren, reproduzieren und erhalten Zellen, Zellteile oder Organe bzw. ganze Organismen.
Systemformen und ihre Merkmale: Soziale Systeme
mind.2 Personen in Interaktion (Kommunikation) sind strukturell gekoppelt mit psychischen und lebenden Systemen. Soziale Systeme (Interaktionen, Organisationen und die Gesellschaft) produzieren, reproduzieren und erhalten Kommunikationen. Sie operieren im Medium Sinn.
Kriterien sozialer Systeme: Bestandteile
Soziale Systeme sind zeitlich begrenzte Gebilde – wenn der Sinn nicht mehr da ist, löst sich ein System auf.
Menschen, Individuen sind nicht steuerbar (Mensch reagiert individuell auf Einflüsse von Anderen, nicht steuern und nicht beeinflussen, wir wissen nicht, was der Mensch mit meinem Input macht) Der Mensch handelt nach einem Sinn, egal ob bewusst oder unbewusst.
Sie unterscheiden sich:
unterschiedliches Alter, Bildung, Herkunft, familäre Erfahrungen, Erwartungen an eine Familie, Rollen und Funktionen, freiwillig/unfreiwillig anwesend
Kriterien sozialer Systeme: Kontext
Soziale Systeme sind immer in einen Kontext eingebunden. z.B. Wohnort, Wohnviertel, Infrastruktur, Ausstattung / Räumlichkeit von Haus, Schule, Arbeitsplatz.
- Jedes Verhalten hat eine sinnvolle Bedeutung für die Kohärenz (den Zusammenhang) des Gesamtsystems.
Kriterien sozialer Systeme: Kommunikation
Die strukturellen Elemente von sozialen Systemen sind Kommunikationen.
Soziale Systeme sind somit Netze kommunikativer Handlungen und keine reine Ansammlung von Menschen und ihren Beziehungen.
Kommunikation gibt es somit nur als soziale Systeme und in sozialen Systemen.
Kommunikation ist die Einheit von Mitteilung, Information und Verstehen.
Ohne Kommunikation gibt es keine sozialen Systeme, nur durch strukturelle Kopplung (ständiges kommunizieren, in Wechselwirkungen, Reiz – Reaktion, ist es ein soziales System).
Kriterien sozialer Systeme: Logik des Handelns, Vorgänge und Regeln
Systemspezifische Vorgänge / Regeln, die sich wiederholen.
Regeln – positiv wie negativ
Rollenmuster – Vater & Arbeit, Mutter & Haushalt
Werte & Haltungen
Kriterien sozialer Systeme: Grenze zur Umwelt
Lebende Systeme & Maschinen bilden eine physikalisch-räumliche Grenze aus. Anfang – Ende
Psychische und soziale Systeme bilden eine symbolisch- sinnhafte Grenze zu ihrer Umwelt. – Diese Grenzen zeigen sich oft durch Irritationen.
Kriterien sozialer Systeme: Beeinflussbarkeit
Soziale Systeme produzieren, reproduzieren und erhalten sich selbst (Autopoiesis). Jeder Mensch verarbeitet unterschiedlich. Sie reagieren auf äussere und innere Einflüsse und bestimmen gemäss eigenen Regeln und eigener Logik, was und wie sie Impulse verarbeiten. Jedes soziale System hat eine unendliche Bandbreite an Verhaltens- und Handlungsmustern. Änderungen eines Systemmitgliedes verändern das ganze System, die Art der Veränderung kontingent (ungewiss/offen).
Kybernetik 1. Ordnung
«Erforschung der Steuerung und Regelung des Verhaltens von Systemen, die von ihrer Umwelt und vom Beobachter isoliert sind.»
Theorien über beobachtbare Systeme Ursache -> Wirkung (kausale / lineare Denkweise) Hat den Fokus auf dem Systemgleichgewicht (Homöostase), d.h. Systeme versuchen einen Gleichgewichtszustand zu erzielen, den sie zur Erhaltung ihres Daseins benötigen. Erhalt des Gleichgewichts
Kybernetischer Regelkreis als Folge von Ursachen und Wirkungen, die zur Ausgangslage zurückführt, diese bestätigt oder verändert. Zum Beispiel: „A übermuttert B, B wird unselbstständig, A übernimmt Mutterrolle.“
Kybernetik 2. Ordnung
Theorien über Beobachter, die ein System beobachten
„Die Welt, wie wir sie erfahren, ist das Resultat unserer Wahrnehmung, nicht die Ursache. Im wahrsten Sinne des Wortes erzeugt ein Organismus die Welt um sich herum.“
Berücksichtigt das Subjekt des Beobachters. Der Beobachter und seine Erkenntnismöglichkeiten werden als Teil des Systemkontextes einbezogen.
Konstruktivismus (Selbst-) Wahrnehmung und (Welt-) Anschauungen bestimmen, was wir massgeblich als «Realität» bezeichnen.
Problemsicht Kybernetik 2. Ordnung
Funktionalitäten von Symptomen aus Sicht des/der Beobachtenden
Problemzustand - nicht Problemzustand
Problemsicht Kybernetik 2. Ordnung
Der/die Beobachter/in konstruiert das (Familien-) System.
Ein Problemsystem besteht aus Kommunikationen zu Verhaltensweisen, die für zumindest einen Beteiligten ein „Problem“ darstellen.
Ein Problem ist etwas, das von jemandem einerseits als unerwünschter und veränderungsbedürftiger aber auch veränderbarer Zustand angesehen wird.
Ein Problem gilt als gelöst, wenn alle (wichtigen) Leute meinen, dass es gelöst sei.
Nicht das System ist das Problem, sondern das Problem erschafft das System.
Funktionalitäten von Symptomen aus Sicht des/der Beobachtenden
Symptom als Hinweis auf eine ineffektive Lösung eines Problems
Symptom als Schutzfunktion und zur Stabilisierung von Familienbeziehungen
Symptom als Machtmittel
Symptom als (symbolischer / metaphorischer) Hinweis auf andere Problem
Vom «Problem-Zustand» zum «Nicht-Problem-Zustand» durch…
Initiierung (Anstoss) neuer Prozesse (neuer Zustände)
Neubewertung bisheriger Prozesse («positive Umdeutung»)
Akzeptieren der Unveränderbarkeit von Prozessen