Cartes mémoires Verhaltensmedizin 19 (Seite 1 von 1)

Cartes-fiches	40
Langue	Deutsch
Catégorie	Psychologie
Niveau	Université
Crée / Actualisé	24.09.2019 / 08.01.2025
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Die Verhaltensmedizin ... (3 richtige Antworten)

...integriert Techniken und Erkenntnisse aus der Biomedizin und aus den Sozialwissenschaften.

... umfasst klinische Anwendung und empirische Forschung.

... soll Erkenntnisgewinn über körperliche Gesundheit und Krankheit unter Einbeziehung der Verhaltenswissenschaften erbringen. Diese Erkenntnisse sollen der Prävention, Pathogenese, Diagnose, Behandlung und Rehabilitation dienen.

... stellt einen wichtigen Anwendungsbereich der Verhaltenstherapie dar.

...betrachtet Krankheit und Gesundheit aus einer psycho-sozialen Perspektive.

Welche Aussage bezüglich des Zusammenhangs zwischen akutem Stress und körperlichen Vorgängen ist richtig? (1 richtige Antwort)

Akuter Stress kann dazu führen, dass süßer Geschmack intensiver wahrgenommen wird. (al'Absi er al., 2ü12)

Gemäß al'Absi et al. nehmen die Herzrate und der Cortisolwert während des Stresstages zu und sinken am Ruhetag unter den Wert der Baselinemessung.

Die Ergebnisse von Prkachin et al. (2001) deuten darauf hin, dass verschiedene Stressformen mit unterschiedlichen körperlichen Vorgängen einhergehen.

Im Vgl. zu anderen Stressformen wird laut Prkachin et al. während des Ärgerinterviews die höchste Herzrate und während dem Kopfrechnen der höchste Blutdruck gemessen.

Folgende Erkrankungen können mit kritischen Lebensereignissen assoziiert sein und durch Kurzzeit-Psychotherapie wissenschaftlich belegt effektiv (mit-)behandelt werden? (5 richtige Antworten)

Kopfschmerzen

Asthma

Karzinomerkrankungen

Diabetes

Entzündliche Darmerkrankungen

Welche Aussagen zu den Unterschieden zwischen Verhaltensmedizin und Psychosomatischer Medizin sind korrekt? (3 richtige Antworten)

Gemäß der Grundannahme der Psychosomatischen Medizin kann durch gezielte Einflussnahme auf das Verhalten oder Denken die vegetative Reaktion systematisch verändert werden.

Das Selbstverständnis der Psychosomatischen Medizin ist multidisziplinär ausgerichtet.

Die Psychosomatische Medizin integriert psychologische Therapien bei der Prävention, Behandlung und Rehabilitation körperlicher Erkrankungen.

Die Verhaltensmedizin orientiert sich an naturwissenschaftlichen Methoden

Laut der Psychosomatischen Medizin beeinflussen psycho-soziale Faktoren die Vulnerabilität einer Person für alle Arten von Krankheiten.

Was sind die Gründe für die Anerkennung der Verhaltensmedizin? (3 richtige Antworten)

Wirksamkeit des Biofeedbacks

Fortschritte der Verhaltenstherapie

Bedeutung chronischer Erkrankungen für die Mortalität

Mangel an Psychiatern

Kostenexplosion in der medizinischen Forschung

Welche Aussagen zu den psychologischen Grundkonzepten der Verhaltensmedizin treffen zu? (2 richtige Antworten)

Krankheitsmodelle sind je nach Person und Krankheit unterschiedlich, hängen von Kausalattributionen und Kontrollüberzeugungen ab und führen zu individuellen Bewältigungsstrategien.

Alexithymie, negative Affektivität und hedonistische Emotionsregulation korrelieren positiv mit Gesundheitsbeschwerden.

Selektive Erinnerung und selektiver Gedächtnisabruf können als Synonyme verwendet werden.

Eine Person mit fatalistischer Kontrollüberzeugung geht davon aus, dass ihre Krankheitsverlauf vorherbestimmt ist.

Laut der Persönlichkeitstypologisierung zeigen Typ-A und Typ-D eine höhere Wahrscheinlichkeit für Herzerkrankungen. Bei ersterem ist dies u.a. auf Feindseligkeit zurückzuführen.

Welche Aussagen zur Symptomwahrnehmung sind korrekt? (2 richtige Antworten)

Interozeption bezeichnet die Tendenz einer Person, ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf körperliche Vorgänge zu lenken, so dass die Symptomwahrnehmung intensiviert wird.

Bei der Symptomwahrnehmung spielen Bottom-up- und Top-down-Prozesse zusammen.

Die Genauigkeit, mit der Symptome wahrgenommen werden, ist weder bei allen Menschen noch in jeder Situation gleich ausgeprägt.

Aggravation beschreibt die Fehleinschätzung körperlicher Symptome.

Teilprozesse der somatosensorischen Verstärkung sind „encoding“, „awareness“ und „reporting“.

Welche Aussagen zur Stressforschung sind korrekt? (3 richtige Antworten)

Gemäss dem transaktionalen Stressmodell von Lazarus finden in Stresssituationen mehrere Bewertungsprozesse statt.

Beim generellen Adaptionssyndrom nach Hans Selye werden die Stufen «Alarm», «Resistance», «Exhaustion» und «Development» durchlaufen.

Menschen mit einem hohen Kohärenzgefühl versuchen Belastungsfaktoren einen Sinn zu geben und Bewältigungsmechanismen zu aktivieren.

Nach Mason ist für die Aktivierung der HHNA der Auslöser zentral.

Homeostase beschreibt laut Cannon die körperinnere Stabilität, die der Organismus bei veränderten Umgebungsbedingungen versucht aufrechtzuerhalten bzw. wiederherzustellen.

Welche Aussagen zu Stress am Arbeitsplatz sind korrekt? (3 richtige Antworten)

Mehr als 80% der schweizerischen Berufstätigen fühlen sich gestresst, wovon 12% als „Hochstress-Population“ gelten.

Die Unterstützung aus dem sozialen Umfeld spielt die wichtigste Rolle bei der Bewältigung von Stress am Arbeitsplatz.

Das Stressempfinden ist zwischen 2000 und 2010 angestiegen, während die Stressbewältigungskompetenz abnahm (Ramaciotti & Perriard, 2000; Grebner et al. 2010).

Die finanziellen Kosten von Stress liegen bei 4.2 Milliarden Franken pro Jahr mit stark steigender Tendenz.

Die Stress-Hauptursache ist der Konflikt zwischen Arbeit und Privatleben.

Welche Aussagen zur Resilienz treffen zu? (2 richtige Antworten)

Mit dem Begriff Resilienz wird die Toleranz eines Systems gegenüber Störungen beschrieben.

Zur Resilienz gehören unter anderem die Fähigkeiten Entscheidungen zu treffen, ein positives Selbstbild zu entwickeln und eine langfristige Perspektive einzunehmen.

Merkmale von Menschen mit einer hohen Resilienz sind unter anderem Selbstdarstellungskompetenz, Selbstkontrollfähigkeit und hohe Empathiefähigkeit (Bonnano, 2004).

Chronischer Stress korreliert stark positiv mit unregelmässigen Menstruationszyklen. Dieser Zusammenhang geht auf die moderierende Wirkung der Resilienz zurück (Palm & Ehlert, 2014).

Welche Aussagen zum Serotonin-Transportergen (5-Hydroxytryptamintransporter 5-HTT) sind korrekt? (3 richtige Antworten)

Ein «s/s-Genotyp» erhöht das Risiko für funktionelle gastrointestinale Störungen (Yeo et al., 2004).

Die höchste Wahrscheinlichkeit an einer Depression zu erkranken, liegt dann vor, wenn mehr als vier kritische Lebensereignisse eingetreten sind und die Person homozygot für den «s- Genotyp» ist (Caspi et al., 2003).

Neugeborene mit dem «s/s-Genotyp» schütten während der Fersenblutentnahme mehr Cortisol aus als Neugeborene mit dem «s/l-Genotyp» oder dem «l/l-Genotyp» (Muller et al, 2009).

Die Metaanalyse von Risch et al. (2009) zeigt, dass nur durch die Interaktion von belastenden Lebensereignissen und dem «s- Genotyp» eine Depression entstehen kann.

Bei Homozygotie für den «l- Genotyp» hängt die Wahrscheinlichkeit an einer Depression zu erkranken nur von der Anzahl kritischer Lebensereignissen ab (Caspi et al., 2003).

Welche Aussagen zu den Telomeren treffen zu? (3 richtige Antworten)

Telomere bilden einen Puffer gegen Informationsverluste bei der Transkription.

Die Telomere verhindern, dass sich zwei Enden eines Chromosoms miteinander verbinden.

Das Ausmass an Verkürzung der Telomerlänge kann als ein Indikator für Altern herangezogen werden.

Je älter eine Zelle ist, desto kürzer sind die Telomere, da sie bei jeder Zellteilung durch hTERT kürzer werden.

Die Telomerlänge korreliert negativ mit arbeitsbezogener Erschöpfung. Dieser Zusammenhang bleibt auch nach Korrektur für den BMI und den SES bestehen (Ahola et al., 2012).

Welche Aussagen zum sympathischen Nervensystem sind korrekt? (2 korrekte Antworten)

Yohimbin erhöht und Clonidin erniedrigt die Freisetzung von Noradrenalin und Adrenalin.

Zentralnervöse noradrenerge Neurone synthetisieren die Katecholamine aus ihrer im Plasma zirkulierenden Vorstufe Thyrosin.

Reaktionen des SNS auf Stress finden sich im gesamten Körper, weswegen es keine Rolle spielt an welcher Körperstelle Blut entnommen und das Plasmanoradrenalin gemessen wird.

Im Nebennierenmark wird Noradrenalin und Adrenalin in einem Verhältnis von 3:1 in den Blutstrom freigesetzt.

Ein Großteil des im Gehirn freigesetzten Noradrenalin gelangt in die Blutzirkulation.

Welche Aussagen zu Stress, Burnout und Allostatic Load (AL) sind korrekt? (2 richtige Antworten)

Bei einem hohen AL steigt trotz eines Stresstestes das Cortisol nicht stark an.

Laut Pruessner et al. (1999) zeigen Lehrer mit hohen Burnoutwerten höhere Cortisolwerte sowie eine schwächere Suppression der Cortisolsekretion nach Dexamethason-Abgabe.

Hoher AL ist mit erhöhtem Aufwach- und Tagescortisol assoziiert.

In der Studie von Pruessner et al. (1999) stieg das Cortisol in der High Stress Gruppe nach dem Erwachen (Dexamethason-Abgabe in der Nacht zuvor) stärker an, als in der Low Stress Gruppe.

Welche Aussagen zu Stress während der Schwangerschaft treffen zu? (3 richtige Antworten)

11β-HSD2 schützt den Fötus vor übermässigem maternalem Stress, indem Cortisol (aktiv) zu Cortison (inaktiv) oxidiert wird.

Glukokortikoide sind wesentlich für die fetale Organentwicklung. Übermässige Belastung kann aber zu einer Frühgeburt führen.

Schwangere Frauen zeigen höhere Alpha-Amylasewerte vor einem Stresstest sowie einen stärkeren Anstieg während des Stresstestes im Vergleich zur Kontrollgruppe (Nierop et al., 2006).

Die Stressreaktivität bei gesunden Schwangeren bleibt bis kurz vor der Geburt erhalten. / Schwangere Frauen im dritten Trimester zeigen nicht nur einen stärkeren Cortisolanstieg, sondern bereits vor dem Stresstest höhere Speichelcortisolwerte als die schwangeren Frauen im zweiten Trimester (Nierop, Bratiskas, Zimmermann & Ehlert, 2006).

Frauen, die nach der Geburt eine schlechtere Befindlichkeit hatten, zeigten während dem Stresstest in der Schwangerschaft höhere Cortisolwerte und schlechtere Stimmung als diejenigen Frauen, deren Befindlichkeit nach der Geburt unauffällig war (Nierop et al., 2006).

Welche Aussagen zu psychischem Wohlbefinden, Gesundheit und Gesundheitsförderung sind korrekt? (4 richtige Antworten)

Im mittleren Lebensalter ist die Sterblichkeit der Männer leicht höher als die der Frauen (Robert Koch Institut, 2005)./ Von psychischen Belastungen sind vor allem Frauen mittleren Alters betroffen (Bundesamt für Statistik, 2010).

Der selbst wahrgenommene Gesundheitszustand nimmt mit dem Alter ab und dem Bildungsniveau zu (Bundesamt für Statistik, 2010).

Gesundheitsförderung ist der Prozess, der den Menschen ein höheres Mass an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit ermöglichen soll.

Jede Verbesserung des Gesundheitszustandes ist zwangsläufig fest an die Grundvoraussetzungen (wie Frieden, Ernährung, Einkommen) gebunden.

Psychisches Wohlbefinden umfasst unter anderem Autonomie, Selbstakzeptanz, vertrauensvolle Beziehungen und das Gefühl der persönlichen Entwicklung (Ryff & Keyes, 1998).

Welche Aussagen zu den Moderatorvariablen von Gesundheit sind korrekt? (3 richtige Antworten)

Der mittlere Speichelcortisolspiegel ist bei Männern und Frauen umso tiefer, je positiver der Affekt während eines Arbeitstages war (Steptoe, Wardle, & Marmot, 2005).

Positiver Affekt und Wohlbefinden scheinen einen direkten Zusammenhang mit gesundheitsrelevanten biologischen Prozessen zu haben.

Eine mediterrane Ernährung wirkt kardioprotektiv, beugt kognitiven, altersbedingten Abbauprozessen vor und verringert das Risiko an Krebs zu erkranken.

ährend des TSST ist die Herzrate von Spitzensportlern tiefer als die von untrainierten Männern. Dieser Effekt ist eindeutig auf die bessere Gesundheit der Spitzensportler zurückzuführen (Rimmele et al., 2007).

Ältere unfitte Frauen zeigen die höchsten Cortisolwerte. Jüngere unfitte Frauen und ältere fitte Frauen haben etwa gleichhohe Cortisolwerte (Traustadottir, Bosch, & Matt, 2005).

Welche Aussagen zu gesundheitsschädigendem Verhalten sind korrekt? (3 richtige Antworten)

Eine Gewichtsreduktion führt zu einer Abnahme der Ghrelinfreisetzung (Cummings et al., 2002).

2007 litten fast 40% der schweizerischen Bevölkerung an Übergewicht. Männer sind davon stärker betroffen als Frauen.

Rauchen, Ernährungsverhalten und Bewegungsmangel sind die häufigsten gesundheitsschädigenden Faktoren.

Diabetes Typ 2 bei Jugendlichen kann am wirksamsten durch die Kombination von Metformin-Abgabe und einer Lifestyle-Intervention behandelt werden.

Bei höherem Gewicht ist eine geringe Adiponectinproduktion und als Konsequenz daraus eine geringere Insulinwirkung zu beobachten (Cizza, 2011).

Welche Aussagen zu gesundheitsschädigendem Verhalten von Kindern und Jugendlichen sind korrekt? (3 richtige Antworten)

Der Prozentsatz der 15-/ 16-jährigen mindestens wöchentlich rauchenden Jugendlichen hat seit 1986 stetig zugenommen und lag 2002 bei etwa 25% (SFA, 2003).

Mehr als 50% der zwölfjährigen Mädchen sind mit ihrem Körper unzufrieden (Berger et al., 2005).

Etwa 30% der normalgewichtigen Kinder wären gerne dünner (Berger et al., 2005).

Die Gründe für Alkoholkonsum unterscheiden sich je nach Alter und Geschlecht (Steinhausen et al., 2008).

Gewichtssorgen nehmen bis zum 15. Lebensjahr zu, dann wieder ab (Berger, Schilke, & Strauss, 2005)./ Peers haben den stärksten Einfluss auf das Essverhalten von Jugendlichen (Berger et al., 2005).

Welche Aussagen zur Prävention und Intervention bei gesundheitsschädigendem Verhalten sind korrekt? (3 richtige Antworten)

Laut der GDI-Studie gibt es Evidenz für viele verschiedene Diätmassnahmen wie beispielsweise die Trennkost.

In der Studie von Amsberg et al. (2009) konnten durch ein verhaltensmedizinisches Interventionsprogramm die HbA1c- Werte bei Typ-1-Diabetes Patienten schrittweise erhöht werden.

Yoga reduziert proinflammatorische Marker (Falkenberg, Eising, & Peters, 2018).

Bei einem vorliegenden Typ-1-Diabetes zielen verhaltensmedizinische Interventionen verstärkt auf eine Lebensqualitätssteigerung, bei Typ-2-Diabetes auf eine Lebensstilveränderung ab.

Der Abbau von gesundheitsschädigendem Verhalten ist schwierig, da diese «Habits» oft über Jahrzehnte hinweg ausgeführt werden und ohne kognitive Kontrolle ablaufen.

Welche Aussagen zum SORKC-Modell sind korrekt? (3 richtige Antworten)

In ausgeschriebener Form bedeutet das SORKC-Modell: Situation (S) → Organismus (O) → Reaktion (R) → Kontingenz (K) → Konsequenz (C).

Die Kontiguität wird dem Oberbegriff «Konsequenz» zugeordnet.

Das SORKC-Modell dient der Verhaltensanalyse.

Die Kontingenz beschreibt die Häufigkeit des gemeinsamen Auftretens von Verhalten und Konsequenz.

Bestrafung Typ 1 beschreibt das Ausbleiben einer angenehmen Konsequenz./Die negative Verstärkung beschreibt das Eintreten einer unangenehmen Konsequenz.

Welche der folgenden Verfahren beruhen auf Fremdbeobachtung? (2 richtige Antworten)

Maslach-Burnout Inventory

Kieler Schmerzfragebogen

Freiburger Beschwerdeliste (Fahrenberg, 1986)

UAB-Schmerzverhaltensskala

Tübinger Bogen zur Erfassung von Schmerzverhalten (Flor, 1991)

Welche Aussagen zur Elektrophysiologie sind korrekt? (4 richtige Antworten)

Im Gegensatz zum EKG sind das EEG und EMG noninvasive Methoden der experimentellen Elektrophysiologie.

Die i Buttons messen die Körpertemperatur an der Hautoberfläche.

Die Elektrophysiologie befasst sich mit der Messung elektrischer Aktivität am Organismus, ihrer Entstehung und Veränderung insbesondere bei kognitiver und emotionaler Aktivierung.

Das Ziel des Biofeedbacks ist der Erwerb von Selbstkontrolle über die eigenen physiologischen Funktionen.

Herzraten-Uhren ermöglichen eine kontinuierliche Erfassung der Herzrate über einen langen Zeitraum.

Welche Aussagen zu Fitness- und Medical Wearable Devices sind korrekt? (3 richtige Antworten)

Mit dem AVA Armband können die fruchtbaren Tage im Monatszyklus identifiziert werden.

Prinzipiell können solche Geräte dafür verwendet werden, um eine höhere Bewusstheit über das eigene Essverhalten zu erlangen und diese mit dem allgemeinen Aktivitätsniveau des Alltags zu vergleichen.

Aktivitätsarmbänder führen zu einer genauen Kontrolle des eigenen Aktivitätsniveaus. Der Kalorienverbrauch kann aber nur ungenau eingeschätzt werden.

Aktivitätsarmbänder können eine Verhaltensanalyse unterstützen aber nicht ersetzen.

Das AVA Armband wird Tag und Nacht getragen und liefert deshalb auch Masse wie Hauttemperatur, Herzratenvariabilität und Schlafqualität.

Welche Aussagen zur Medikamentencompliance sind korrekt? (3 richtige Antworten)

MEMS und „pill count“ sind objektive, indirekte Methoden zur Messung der Medikamentencompliance

Der Begriff „Adhärenz“ ist veraltet, weswegen zunehmen der Begriff Compliance verwendet wird.

Adhärenz bezeichnet die Einhaltung der gemeinsam vom Patienten und Arzt gesetzten Therapieziele.

Etwa 50% aller Medikamente werden nicht entsprechend der ärztlichen Verordnung eingenommen.

Die Medikamentencompliance lässt sich beispielsweise mithilfe der MEMS-Box bestimmen. Diese Tablettendose registriert die Einnahme des Medikaments

Welche Aussagen zu Karzinomerkrankungen sind korrekt? (3 richtige Antworten)

Äussere Einflüsse können zu Zellschäden führen, aber erst durch zusätzliche Promotoren, wie beispielsweise Depression entsteht Krebs.

Unter Infiltration wird ein schnelles, autonomes und unkontrolliertes Wachstum verstanden.

Ein Karzinom hat seinen Ursprung im Epithelgewebe, ein Sarkom im mesenchymalen Gewebe.

Krebs kann sich durch lymphogene oder hämatogene Tumormetastasierung ausbreiten.

Zu den Merkmalen bösartiger Geschwülste zählen u.a. Proliferation, Promotoren, Metastasierung und Rezidivneigung.

Welche Aussagen zur adaptiven Immunität gegen Tumorzellen sind korrekt? (4 richtige Antworten)

Gedächtniszellen entwickeln sich erst im Verlauf der Immunantwort.

Lymphotoxin, chemotaktische und makrophagenaktivierende Faktoren werden von T-Zellen freigesetzt und haben eine direkte Wirkung.

Die durch abgeschilferte Antigene aktivierten Lymphozyten bilden tumorspezifische Antikörper.

Interferon verstärkt die lytische Wirkung der natürlichen Killerzellen.

CFM, MAF und MIF locken Makrophagen an und aktivieren sie.

Welche Aussagen treffen zu? (3 richtige Antworten)

Die Entwicklung eines Tumors wird in drei Phasen aufgeteilt: die Zellveränderungsphase, die Ruhephase und der Ausbruch des Tumorwachstums.

Bei der palliativen Therapie steht die Krebshemmung im Vordergrund. Als Primärziel gilt die Heilung, als Sekundärziel die Erhaltung bzw. Verbesserung der Lebensqualität.

Bei der TNM-Klassifikation steht «T» für die Grösse des Tumors, «N» für den Befall der Lymphknoten und «M» für die Metastasierung.

«T4NxM1» sagt aus, dass der Tumor sich auf andere Organe ausgedehnt hat, keine Metastasen in den Lymphknoten nachweisbar sind, jedoch Metastasen in anderen Organen zu finden sind.

Ob es im Kontakt mit krebsauslösenden Stoffen zu einer Zellentartung kommt, entscheiden unter anderem die Konzentration des Schadstoffes, die Einwirkzeit, die Vorschädigung der Zellen und genetische Faktoren.

Welche Aussagen zu Karzinomerkrankungen sind korrekt? (4 richtige Antworten)

Weder die Verlust-Depressionshypothese noch die Hypothese der Krebspersönlichkeit stützt sich auf empirische Befunde (Amelang & Schmidt-Rathjens, 2003).

Die Prävalenz psychischer Störungen ist bei Krebspatienten höher als bei Gesunden (Reuter, 2010).

Ein hoher Alkoholkonsum in Kombination mit einem hohen Tabakkonsum erhöht das Risiko für Kehlkopfkrebs drastisch (Herity et al., 1982). Dies ist ein Beispiel für den Synergismus bei Krebserkrankungen.

Metaanalysen kommen zu „positiven“ Effekten bezüglich der psychologischen Wirksamkeit psychotherapeutischer Behandlungen.

Lungenkrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern, Brustkrebs bei Frauen (Reuter, 2010).

Welche Aussagen zum Zusammenhang zwischen psychologischen und/oder biologischen Aspekten und Karzinomerkrankungen sind korrekt? (3 richtige Antworten)

Mamma-CA-Patientinnen mit einer geringen circadianen Variation der Cortisolspiegel zeigen im Verlauf eines 7-Jahres Follow-ups die höchsten Mortalitätsraten (Stanton et al., 2000).

Eine quantitativ höhere soziale Unterstützung geht mit niedrigeren Cortisolwerten einher (Turner-Cobb et al., 2000).

Frauen, die in einem hohen Ausmass über ihre Emotionen bezüglich ihrer Krebserkrankung sprachen, gingen signifikant öfter wegen krebsbezogener Symptome zum Arzt (Stanton et al., 2000).

Es gibt erste Hinweise, dass eine starke Vagus-Nerv-Aktivierung die Krebsmetastasierung hemmt (De Couck et al., 2018).

Die Qualität sozialer Unterstützung beeinflusst den Affekt, was wiederum zu einer Modulation neuroendokriner und immunologischer Funktionen führt, die dann den weiteren Krankheitsverlauf beeinflussen. Beispielsweise korreliert die Natürliche Killerzellaktivität (NKA) negativ mit Depressivität (Levy, 1989).

Welche Aussagen zu gastroenterologischen Erkrankungen sind korrekt? (3 richtige Antworten)

Sozioökonomisch höhere Schichten sowie die städtische Bevölkerung sind von MC und CU häufiger betroffen. Die Prävalenz von MC ist höher als die von CU.

CED ist das deutsche Äquivalent zu IBD. Sowohl Morbus Crohn wie auch Colitis ulcerosa werden darunter gefasst.

Bei einer Proktitis ist nur der unterste Abschnitt des Dünndarms betroffen.

Als Colitis ulcerosa wird eine chronisch rezidivierende, nichtinfektiöse Entzündung des Dickdarms bezeichnet.

Unter Morbus Crohn wird eine begrenzte Entzündung des unteren Dünndarms verstanden.

Welche Aussagen zu MC und CU sind korrekt? (3 richtige Antworten)

Im Gegensatz zur CU kann sich der MC auch extraintestinal manifestieren. Dies betrifft etwa 6% der Patienten.

Beim MC grenzen sich erkrankte Darmabschnitte deutlich von gesunden Abschnitten ab. Man spricht von springendem Befall.

Bei CU und MC kann es sein, dass der Analbereich betroffen ist./ CU beginnt am oberen Ende des Enddarms und verläuft in absteigender Richtung des GIT.

Bei der CU breitet sich die Entzündung kontinuierlich aus. Man spricht von zusammenhängendem Befall.

Beim MC zeigt sich ein neuer Krankheitsschub durch Entzündungen des Lymphsystems. Bei der CU beginnt eine Krankheitsphase mit Entzündungen der Mukosa und Submukosa.

Welche Aussagen zur Ätiologie von MC und CU sind korrekt?

MC und CU sind keine klassisch erbbedingten Krankheiten. Auch kann nicht von einem Eiweiß-, Stoffwechsel- oder Enzymdefekte ausgegangen werden. Eine familiäre Häufung ist aber zu beobachten.

Bei etwa 50% der Patienten liegt eine Mutation im Gen NOD2/CARD15 auf dem Chromosom 16 vor, das bei Abwehr toxischer Darmbakterien relevant ist.

Kritische Lebensereignisse spielen beim Auftreten eines neuen MC- Schubes eine geringere Rolle als Alltagsstressoren (Garrett et al., 1991).

Aktivität und Problemorientiertheit, Bagatellisieren und Wunschdenken sowie Compliance fördern den Heilungsprozess eines MC-Schubes (Kordy & Normann, 1992).

MC und CU Patienten berichten im Vergleich zur Kontrollgruppe über weniger Personen, von denen sie soziale Unterstützung erhalten (Haller et al., 2003).

Welche Aussagen zum Reizdarmsyndrom sind korrekt? (4 richtige Antworten)

IBS Patienten zeigen eine grössere psychische Belastung, stärkere Schmerzen, mehr maladaptives Schmerz-Coping und tiefere Werte in der gesundheitsbezogenen Lebensqualität als Patienten mit CU (Seres et al., 2008).

Stress kann durch eine Entzündung die Darmflora und somit die Darmmotilität und/oder -sensitivität verändern. Diese Erkenntnis hat den Begriff „postinfektiöses Reizdarmsyndrom“ geprägt.

IBS Patienten weisen eine gestörte Motilität auf. Beispiele dafür sind eine verstärkte Antwort im Ileum, Colon und Rektum auf Reize wie z. B. Nahrungsaufnahme, Dehnung und Stress (Rogers et al., 1989).

IBS-Patientinnen berichteten ein signifikant höheres Stressempfinden als die Kontrollen, zeigen jedoch eine Suppression von ACTH und Cortisol im TSST (Suarez-Hitz, Otto, Schwizer, Fried, & Ehlert, 2012).

Östrogen und Progesteron verstärken die Reizdarmsymptome bei IBS Patientinnen.

Welche Aussagen zur Therapie des Irritable Bowel Syndrome sind korrekt? (4 richtige Antworten)

Ein wichtiger Faktor in der Behandlung von IBS stellt die Etablierung einer stabilen Arzt-Patient-Beziehung im Rahmen der psychosomatischen Grundversorgung dar.

Verhaltensmedizinische Massnahmen, die zu Beginn einer IBS Therapie im Vordergrund stehen, sind die Vermittlung eines für den Patienten plausiblen Krankheitsmodells und die Erzeugung einer Psychotherapiemotivation.

Ziele empirisch geprüfter psychotherapeutischer Massnahmen sind Reduktion von Angst und depressiven Symptomen, Entspannung, Stressmanagement, Schmerzbewältigung und Verbesserung der Bewältigungsstrategien von Alltagskonflikten.

Laut der Studie von Moss-Morris et al. (2010) kann ein Selbst-Management-Training zu einer Linderung der IBS Symptome führen.

Psychoanalytisch orientierte Verfahren und verhaltenstherapeutische Ansätze haben sich für die psychischen, nicht aber für die körperlichen Symptome bei IBS-Patienten als wirksam erwiesen. Verhaltenstherapie hilft aber auch IBS Patienten ohne Psychopathologie.

Welche Aussagen zu Schmerz sind korrekt? (4 richtige Antworten)

Der nozizeptive Schmerz basiert auf einer Stimulation der Schmerzbahn, die durch chemische, mechanische oder thermische Stimuli (Noxen) ausgelöst wird und neigt daher zur Chronifizierung.

Schmerz geht über Nozizeption hinaus, denn Erfahrung, Lernvorgänge, emotionale Prozesse und Coping sind Modulatoren der neurophysiologischen Vorgänge des Schmerzes.

Neuropathischer Schmerz entsteht durch die Schädigung peripherer Nerven oder des zentralen Nervensystems.

Schmerz ist das „Endprodukt“ der Nozizeption und aller Aspekte, die mit der psychologischen Verarbeitung dieser Vorgänge zusammenhängen.

Im Gegensatz zu akuten Schmerzen liegt bei chronischen Schmerzen keine eindeutige Beziehung zwischen dem Ausmass der Organschädigung und der Schmerzintensität vor.

Welche Aussagen zur Pathophysiologie von Schmerz sind korrekt? (3 richtige Antworten)

Analgesie bezeichnet das völlige Fehlen von Schmerzen bei noxischer Reizung und kommt meist nur in Verbindung mit Störungen oder Ausfällen anderer Sinnesmodalitäten vor.

Übertragener Schmerz kommt durch die Verschaltung sensorischer Fasern im Rückenmark zustande. Im Hinterhorn konvergieren die Afferenzen aus den inneren Organen und aus der Haut, wodurch bei Erkrankungen innerer Organe Schmerzen in charakteristischen Hautarealen empfunden werden.

Im gesunden Organismus sind meist intensive Reize nötig, um Schmerzempfindungen und nozizeptive Reflexe auszulösen. Bei einer Gewebsschädigungen verändert sich aber häufig das Schmerzverhalten.

Entzündungsmediatoren erregen und sensibilisieren efferente Nervenfasern, die die Schmerzhaftigkeit einer entzündlichen Schädigung verursachen.

Die Primäre Hyperalgesie beschreibt eine erhöhte Sensitivität auf schmerzhafte oder nichtschmerzhafte mechanische Reize in der intakten Umgebung der Verletzung.

Welche Aussagen zu den psychobiologischen Erklärungsansätzen bei Schmerz sind korrekt? (3 richtige Antworten)

Wiederholte Darbietung schmerzhafter Reize führt normalerweise zur Habituation. Bei vielen chronischen Schmerzzuständen tritt jedoch eine Sensitivierung auf.

In der Studie von Birbaumer und Schmidt (1996) lernen Schmerzpatienten einen Anstieg der Muskelspannung in höhere Intensitätsbereiche beschleunigt und verlernen diese Reaktion sehr viel langsamer.

Schmerz kann sich durch die Verstärkung von beobachtbarem Schmerzverhalten entwickeln. Dabei sind die negative Verstärkung, der Wegfall eines unangenehmen Zustands und der Mangel an Verstärkung von gesundem Verhalten am wichtigsten.

Religiöser Glaube kann helfen, die emotionale Bedeutung von Schmerz zu reinterpretieren. Der ventrolaterale präfrontale Cortex spielt eine wichtige Rolle bei der Emotionsregulation sowie für den „top-down“ Schmerzkreislauf (Wiech et al., 2008).

In der Studie von Breitenstein, Flor und Birbaumer (1994) zeigten Patienten, deren verstärkende Partner anwesend waren, die höchste Schmerzschwelle im Kaltwassertest.

Welche Aussagen zur Diagnostik und Therapieindikation von Schmerzpatienten sind korrekt? (3 richtige Antworten)

Erfolgreiche Bewältiger schätzen ihre Schmerzen weniger intensiv und beeinträchtigend ein, sind wenig affektiv verstimmt und berichten mehr über subjektive Lebenskontrolle und Aktivitäten.

Dysfunktionale Patienten zeichnen sich durch emotionale Verstimmung, geringe körperliche Aktivität, starke subjektive Beeinträchtigung durch den Schmerz und durch eine gering soziale Unterstützung aus.

Operante Verfahren werden vor allem bei wenig aktiven Patienten mit hoher Belastung eingesetzt.

Biofeedback wird u. a. bei Personen angewendet, die eine hilflose Einstellung zum Schmerz zeigen.

Eine medizinische Versorgung findet meistens bei psychisch unauffälligen Patienten mit somatisch behandelbarem Schmerz Anwendung.

Welche Aussagen zu den Therapiemassnahmen bei Schmerzpatienten sind korrekt? (2 richtige Antworten)

Inhalte der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Schmerztherapie sind u. a. die Vermittlung eines Schmerzmodells, Psychoedukation, Akzeptanz der Schmerzen und die Erklärung schmerzverstärkender Faktoren.

Bei der progressiven Muskelrelaxation findet ein Wechsel von Anspannungs-und Entspannungsphasen statt. Ziel dabei ist das Lernen der Wahrnehmung von Spannungszuständen.

Thieme et al. (2006) konnten zeigen, dass durch KVT-Gruppentherapie oder eine soziale Diskussionsgruppe die Anzahl der Arztbesuche reduziert werden kann.

Gemäss Metaanalysen (Williams et al., 2012; Eccleston et al., 2014) zeigen KVT und VT positive Effekte in Bezug auf Beeinträchtigung, Schmerzwahrnehmung und Stimmung.

In der Studie von Martin, Forsyth und Reece (2007) zeigte sowohl KVT wie auch Biofeedback positive Effekte bei Kopfschmerzpatienten. Die Effekte von KVT waren dabei aber deutlich stärker.

Verhaltensmedizin 19

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