PHTLS

Aussagen PHTLS 3. Auflage

Aussagen PHTLS 3. Auflage


Kartei Details

Karten 137
Lernende 20
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin/Pharmazie
Stufe Mittelschule
Erstellt / Aktualisiert 13.09.2019 / 21.02.2025
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Epidurales Hämatom

Meist durch Schlag auf Schläfenknochen mit Verletzung A. menigea media. Dura wird durch Druck vom Schädelknochen gelöst. Symptome: Pat. sind oft kurz bewusstlos kommen wieder zu sich und verschlechtern sich wieder (freies Intervall). Pat. können orientiert letargisch oder verwirrt sein und über Kopf-SZ klagen. Pat. können eine dilatierte Pupille mit verzögerter oder keiner Lichtreaktion ipsilateral und kontralateral ein Hemi haben.

Subdurales Hämatom

Ursache: Venöse Blutung aus den Brückenvenen zwischen Dura und Arachnoidea. Erhebliche Raumforderung zus. Verletzung des Hirngewebes durch das Trauma. Pat. sind GCS reduziert.

Zerebrale Kontusion

Durch intrazerebrale Prellung evtl. mit Blutung. Ursache: Stumpfes oder Penetrierendes Trauma, Contrecoup Läsion. Benötigt 12h um im CT sichtbar zu werden. Symptome: GCS meist 9-13, Kopfschmerzen, können sich zu einem schweren SHT verschlechtern.

Subarachnoidalblutung

Blutung unter Arachnoidea, welche das Gehirn bedeckt. Dünne Blutschicht, führt selten zu Verdrängung. Symptome: Starke Kopf-SZ, Nausea, Emesis, Schwindel, evtl. Symptome einer Meningitis, GCS 13.

Knöcherne Struktur Thorax

- 12 paarige Rippen

- 1-7 mit Sternum verbunden

- 8-10 mit Rippenbogen verbunden

- 11 und 12 frei endende Rippen

 

Atmungskontrolle

Chemorezeptoren messen pO2 (im glomus caroticus) und pCO2 (in der medulla). Dehnungsrezeptoren in der Lunge und Zwischenrippenmuskulatur messen Dehnungsgrad.

Mögliche Verletzungen Stumpfes Thoraxtrauma 

Lungenkontusion (mit Einblutungen in Alveolen), Riss in Lungenfell, Rippenfrakturen, reissen grosser Gefässe, Herzkontusion.

Rippenfrakturen

- Häufig 4-8. Rippe (kaum durch Muskeln geschützt)

- Multiple Frakturen: Lungenkontusion warscheinlich

- Bei Fx der unteren Rippen häufig Verletzungen von Leber und Milz

- Behandlung: Analgesie (Verhinderung Atalektasen), O2-Gabe, i.v. Zugang, Cave: Verschlechterung der Atmung und Schockgeschehen.

Instabiler Thorax - Flail Chest Frakturen

- mind. zwei oder mehrere benachbarte Rippen an mehreren Stellen

- Knochensegment ist nicht mit Brustkorb in Verbindung

- Ineffiziente, paradoxe Atmung

- Lungenkontusion häufig

- Beeinträchtigung von Ventilation und Gasaustausch

- Behandlung: Analgesie, O2-Gabe, evtl. assistierte Beatmung, CPAP, Intubation, i.v Zugang, Cave Verschlechterung und Schockgeschehen

Lungenkontusion

- Lungengewebe wird verletzt oder zerrissen, was zu Einblutungen in die Alveolen führt

- Eingeschränkter Gasaustausch: Alveolen sind nicht belüftet, Ventilation ist erschwert durch Blut und Ödeme, verlängerte Diffusionsstrecke

- Behandlung: Gleich wie bei Flail-Chest, zurückhaltend mit Volumen

 

Pneumothorax

Luft dringt in Pleuraspalt, wodurch Lunge kollabiert.

Offener Pneumothorax - sucking chest wound

- Offene Wunde in der Brustwand, wodurch Lunge kollabiert und durch Unterdruck zus. Luft von aussen angesogen wird (saugendes Geräusch durch Luftstrom). Ventilation und Oxygenierung gestört.

- Behandlung: O2-Gabe, Okklusionsverband, evtl. assistierte Beatmung, CPAP oder Intubation, Cave: Verdchlechterung und Schockgeschehen.

Spannungspneumothorax

Lebensbedrohlich -> Luft kann nicht mehr entweichen -> Intrathorakaler Druck steigt -> Verdrängung Mediastinum -> Abknicken Vena cava inferior -> Rückfluss zum re. Herzen vermindert -> dekomp. Schockgeschehen. Behandlung: entfernen Okklusionsverband, O2-Gabe. Entlastungspunktion bei: zunehmeder Atemnot, Schwierigkeiten Beatmung, einseitig abgeschwächt oder fehlendes Atemgeräusch, dekomp. Schock mit Systole <90mmHg. Cave: Beatmung kann Spannungspneumothorax provozieren.

Entlastungspunktion

5 ICR vordere oder mittlere Axillarlinie, oberhalb der unteren Rippe (Nadellänge 8cm).

Hämatothorax

- Blut im Pleuraspalt 2500-3000ml

- Hauptproblem schwere Hypovolämie. 

- Blutungsquellen: Brustmuskeln, Interkostalgefässe, Lungenparenchym, Lungengefässe, intrathorakale Gefässe.

- Behandlung: O2-Gabe, i.v Zugang, permissive Hypotonie, schneller Transport.

Mögliche Folgen stumpfe Herzverletzung

- Schlagartiger Druckanstieg in den Ventrikeln

- Herzkontusion

- Klappenruptur

- Herzruptur

Herzkontusion

- Myokard wird gequetscht: Verletzung der Muskelzellen

- Rhytmusstörungen: Sinustachykardie, VES, VF, Blockbilder bei defektem Septum

- Kontraktilität eingeschränkt, kardiale Auswurfsleistung vermindert -> kardiogener Schock

- Klappenruptur: Schädigung der Herzklappe -> Klappeninsuffizienz -> Kontraktilität eingeschränkt, kardiale Auswurfsleistung vermindert -> kardiogener Schock

Stumpfe Herzruptur

- Selten (1% bei stumpfen Thoraxtrauma)

- schwerwiegende Perikardtamponade (Tod durch Hämorrhagie)

- Behandlung: O2, EKG, Vorsichtig mit Volumengabe

Perikardtamponade

- Flüssigkeitsansammulung zwischen Herz und unelastischem Perikard, rascher Druckanstieg

- 200-300ml Blut, Behinderung venöser Rückfluss und verminderte Auswurfleistung schon bei 50ml

- Verschlechterung Ventrikelfüllung, Hypotension

- Beck-Trias: Abgeschwächte Herztöne, gestaute Halsvenen, Hypotension

- Bei Verletzungen im Herzfeld muss von einer Perikardtamponade ausgegangen werden

- Behandlung: Schneller TP, O2, Volumen, Intubation und PEEP-Beatmung

Commotio Cordis

Plötzlicher Herzstillstand nach harmlosem Schlag auf den Thorax. Mögliche Ursachen: Schlag in vulnerable Phase, Spasmen der Koronararterien. 

Behandlung: Reanimation wie Myokardinfarkt Patient (schlechte Überlebenschancen).

Traumatische Aortenruptur

- Verursacht durch Brems- oder Beschleunigungskräfte

- Behandlung: O2, i.v. Zugang, permissive Hypotonie, evtl. Blutdruckkontrolle mit Betablockern, schneller Transport.

Tracheobronchiale Ruptur

- seltene, lebensbedrohliche Verletzung

- Luft strömt ins Mediastinum oder den Pleuraspalt

- Spannungspneumothorax, Pneumomediastinum (vergleichbar Perikardtamponade)

- Entlastung mässiger Erfolg

- Behandlung: O2, schneller Tranport, schnelle Nadeldekompression, Cave: positive Druckbeatmung

Traumatische Asphyxie

- bläuliche Verfärbung Gesicht, Hals, oberer Thorax verursacht durch Schlag auf den Oberkörper

- Stillstand des Luft- und Gasaustausches durch abrupten enormen intrathorakalen Druckanstieg

- Rückstau in Hals und Kopf wegen fehlender Venenklappen. Ruptur subkutaner Venolen und Kapillaren. Symptom einer stumpfen Herzruptur.

- Behandlung: O2, i.v Zugang, evtl. Beatmung od. Intubation

Zwerchfellruptur

- pentrierende Zwerchfellverletzungen: In der Regel keine akuten Probleme

- stumpfe Zwerchfellverletzungen: massive Krafteinwirkung auf das Abdomen, Druckerhöhung intrathorakal unf intraabdominell -> Ventilationsprobleme und Begleitverletzungen von Rippen, Milz, Leber, Darm

- Behandlung: O2, Schneller Transport

Peritoneum

Milz, Leber, Gallenblase, Magen, Colon Transversum und Sigmoideum, Jejunum und Illeum, weibliche Geschlechtsorgane.

Verletzung Hohlorgane, feste Organe, Gefässe

Holorgane: Setzen ihren Inhalt in die Peritonealhöhle oder Retroperitonealraum frei, Blutungen eher gering ausser Verletzung grosser Mesenterialgefässe.

Verletzung feste Organe und Gefässe: Starke Blutung.

Peritonitis

Freisetzung vom Säure, Verdauungsenzymen, Bakterien (Inhalt aus GI-Trakt) in der Peritonealtrakt. 

Urin-, Gallenflüssigkeit, Blut: enthalten keine Säuren, Verdauungsenzyme und Bakterien -> Keine Peritonitis oder erst nach Stunden.

Stumpfes versus penetrierendes Abdominaltrauma 

- Stumpfes Trauma: Verletzungen sind schwierig zu identifizieren, grössere Lebensbedrohung, durch Kompression oder Scherkräfte.

- Penetrierende Traumata: Stich- und Schusswunden, mehrere Organe können verletzt sein, unterhalb 4 ICR Leber.

 

Pfählungsverletzungen

- Blutungsquelle kann durch Fremdkörper tamponiert sein.

- Fremdkörper nicht entfernen sondern stabilisieren (manuell oder mechanisch)

- Bei Blutungen direkten Druck auf Wunde

- Abdomen nicht palpieren

Prolaps

- Darm oder andere Organe treten durch offene Wunde nach aussen.

- unverändert lassen -> sauber, steril und feucht abdecken

- Wärmeerhalt bedenken

- Husten, weinen, schreien verschlimmern Problem

Lage des Fötus in den versch. Trimenon

1. Trimenon: HZV wird um 1-1.5l/min. erhöht. Lage des Fötus im Becken

2. Trimenon: Syst. BD fällt um 5-15mmHg. Uterusdicke abnehmend, Lage ausserhalb des Beckens

3. Trimenon: Blutvolumen bis 50% erhöht, HF um 15-20 Schläge/min. erhöht, BD normalisiert sich, Vena Cava Kompressionssyndrom, Zwerchfellverlagerung nach oben, Darmperidtaltik verlangsamt. Lage hauptsächlich ausserhalb Becken, Uterus dünnwandig, abnehmende Plazentaelastizität.

Erstbehandlung vom Schuss-/Stichverletzungen

- Beurteilung nach X-ABCDE: Bei starken Blutungen Blutstillung vorziehen (Tamponieren, Israeli, Tourniquet).

- Wunden suchen, suchen, suchen..

- Immobilisation nur bei Sens/Mot Ausfällen (sofern kein stumpfes Trauma)

- Grosszügige O2 Therapie

- Agressive Volumentherapie oder permissive Hypotonie

- Wärmerhalt

Axiale Belastung

- Kopfsprung in seichtes Wasser

- Aufprall des Kopfes an der Frontscheibe

- Sturz aus grosser Höhe in aufrecht stehender Haltung (ab 5m)

- Kompressionsfrakturen der Wirbelkörper

Hyperextension/ Hyperflexion

- Überstreckung/ Überbeugung der WS

- Heckaufprall/ Frontallaufprall

- Dislokationen und Frakturen, Dehnung der Bänder/ Muskeln

Hyperextension

- Auseinanderziehen der WS

- Erhängen

- Unfälle auf Kinderspielplätzen

- Dehnung oder Zerreissung des RM

Hyperrotation

- Überdrehung der WS

- Sportverletzungen (Kampfsport), Rotationsaufprall

- Knochenfrakturen oder Dislokationen

- Bänder oder Muskelüberdehnungen

- Rückenmarksverletzungen

 

Immobilisationskriterien

Pentrierendes Trauma: Nur bei nerologischen Defiziten oder Beschwerden. 

Stumpfes Trauma: GCS-reduktion, Rücken-SZ, neurologische Defizite, Fehlstellung der WS, Intox, Ablenlende schwere Verletzungen, Kommunikationsbarrieren.

Primäre Rückenmarksverletzung

- Während der Kräfteeinwirkung

- Kompression oder Zerreissung des RM

- Instabile Knochenfragmente oder Projektile

- Unterbrechung der Blutversorgung

Sekundäre Verletzungen WS

- Im Anschluss des Traumas

- Durch Anschwellen des RM

- Bandscheibenruptur

- Ischämie

- Verschiebung von Knochenfragmenten durch Bewegung

Rückenmarklazeration

Zerreissen oder Durchtrennen des RM