MGL 450 - Herz

Kardiologie

Kardiologie


Kartei Details

Karten 22
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 05.09.2019 / 02.05.2021
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der Aufbau und die Funktion des Blutkreislaufsystems erklären

Das Herz-Kreislaufsysetem besteht aus:

  • Herzen
  • Arterien, Venen und Kapillaren (Gefässen)
  • Blut

Es ist ein Transportsystem, das den ganzen Körper durchzieht. Transportiert werden:

  • Atemgase: O2 und CO2
  • Nährstoffe
  • Abfallstoffe
  • Hormone
  • Abwehrzellen und Antikörper
  • Wärme

 

Funktion des Herzens nennen

Saug-Druck-Pumpe, die zur Blutbeförderung in den Kreislauf eingeschaltet ist

Lage des Herzens (mit angrenzenden Organen) sowie dessen Grösse und Gewicht beschreiben

Das Herz liegt im Mediastinum (Mittelraum des Brustkorbes) zwischen Lungenflügeln, direkt hinter dem Brustbein (Sternum).

  • Dem Herz liegt anterior der Thymus auf.
  • 1/3 rechts der Medianlinie und 2/3 links der Medianlinie
  • Herzbasis hat direkten Kontakt mit dem Diaphragma (Zwerchfell).
  • Dorsal grenz das Herz an die Aorta und den Ösophagus (Speiseröhre)
  • Herzachse verläuft von hinten rechts oben nach vorne links unten durch den Brustkorb, die Spitze kommt im 5. Zwischenrippenraum in der Medioklavikularlinie zu liegen

Grösse: ca. ein Fast des betreffenden Menschen

Gewicht: 250g-300g, jedoch stark abhängig vom Trainingszustand und Lebensalter > bei Sportler bis zu 500g (wenn Herz dieses Gewicht übersteigt, kann dies zu ungenügender Sauerstoffversorgung führen)

die Anatomie (Hohlräume, Klappen, Trennwand, zu- und wegführende Gefässe) des Herzen erklären

Hohlräume:

rechter Vorhof (Atrium dextrum) und linker Vorhof (Atrium sinistrum)

rechte Kammer/Ventrikel (Ventriculs dexter) und linker Kammer/Venrikel (Ventriculus sinister)

Klappen:

Pulmonalklappe = Valva semilunaris arteria pulmonalis

Aortenklappe = Valva smilunaris aortae)

Trikuspidalklappe (rechte Atrioventrikularklappe) = Valva tricuspidalis (Valva artioventricularis dextra)

Mitralklappe (linke Atrioventrikularklappe) = Valva mitralis (Valva atrioventricularis sinistra)

Trennwand: Kammerschiedewand = Ventrikelseptum

zu- und wegführende Gefässe:

obere Hohlvene = Vena cava superior

Lungenvene = Vena pulmonalis

untere Hohlvene = Vena cava inferior

Aorta

Lungenarterie = Truncus pulmonalis

Lungenvenen = Vena pulmonalis

 

Papillarmuskel

die Lage, Namen und die Anatomie des Klappensystems nennen, sowie deren Funktion beschreiben

Die Klappen befinden sich alle auf der gleichen Ebene, die als Ventilebene oder Klappenebene bezeichnet wird. Sie ermöglichen die Strömung des Blutes in nur eine Richtung.

 

Trikuspidalklappe: dreizipflig und liegt zwischen dem rechten Vorhof und der rechten Kammer

Mitralklappe (Bikuspidalklappe): zweizipflig (Bischofsmitra) und liegt zwischen dem linken Vorhof und der linken Kammer

Pulmonalklappen: liegt zwischen rechter Kammer und der Pulonalarterie

Aortenklappe: trennt die linke Kammer von der Aorta

die Bedeutung der Klappenebene für den Erregungsablauf im Herzen erklären

Die Klappen befinden sich alle auf der gleichen Ebene, die als Ventilebene oder Klappenebene bezeichnet wird. Die Klappen werden durch ein Bindegewebsgerüst (Herzskelett) zusammengehalten, das für die elektrischen lmpulse der Herzerregung nicht durchgängig ist.

die Schichten der Herzwand nennen

  • Endokard (glatte Auskleidung der Herzinnenräume)
    • Epithelschicht und darunter liegendem Bindegewebe mit elastischen Fasern
    • verhindert Ablagerung von Blutgerinnungsprodukten
    • Endokardduplikaturen bilden die Herzklappen
  • Myokard
    • Muskelschicht (links dicker)
    • Glanzstreifen, die das rasche Fortleiten der elektrischen Impulse von Zelle zu Zelle ermöglichen
    • Arbeitet selbständig und wird durch das vegetative Nervensystem den Bdürfnissen des Körpers angepasst
  • Epikard
    • innere Schicht des Herzbeutel 
    • durch Binde- und Fettgewebe mit Myokard verbunden
  • Perikard
    • äussere Schicht Herzbeutel
    • im Bereich Zwerchfell und der Brustwand mit Umgebung verwachsen

Epikard und Perikard bilden bindegewebige Umhüllung = Herzbeutel

Zwischen den beiden Schichten befindet sich ein Gleitspalt mit seröser Flüssigkeit, um Verschiebbarkeit der Herzens zu gewährleisten und das Herz vor Überdehnung zu schützen.

die Blutversorgung der Herzwand durch die zwei Koronararterien erklären

  • Das Herz wird über die Koronararterien (Herzkranzgefässe) mit Blut versorgt
  • Rechte und linke Koronararterie, beide gehen unmittelbar oberhalb der Aortenklappe aus der Aorta ab und verlaufen im Epikard
    • Rechte Koronararterie versorgt hauptsächlich das Myokard des rechten Herzens und der hintere Anteil der Kammerscheidewand
    • Linke Koronarartertie versorgt das linke Herz und den vorderen Anteil der Kammerscheidewand

den Begriff der funktionellen Endarterien im Zusammenhang mit dem Herzen erklären

  • Koronararterien sind funktionelle Endarterien
  • sie besitzen keine Quarverbindungen (Anastomosen) zu anderen Arterien
  • bei Verschluss kann ihr Versorgungsgebit nicht von einer anderen Arterie übernommen werden
  • Muskelbereich geht wergen Untervorsorgung zugrunde -> Herzinfarkt

das autonome Reizbildungs- und Reizleitungssystem des Herzens erklären und seine Zentren aufzählen

Reiz zur Kontraktion wird im Sinusknoten (Herzschrittmacher) gebildet

Die Eigenschaft des Sinusknotnes, spontan elektrische Spannungsänderung zu erzeugen, wir Autorhytmie genannt

  • Sinusknoten - 60-80 Schläge
  • AV-Knoten (Atrioventrikularknoten) - 40-50 Schläge
  • His-Bündel - 40-50 Schläge
  • Tawara-Schenkel - 20-30 Schläge
  • Purkinje-Fasern - 20-30 Schläge

Das Herz wird auch von Hormonen oder dem vegetativen NS beeinflusst

den physiologischen Erregungsablauf beschreiben

Die Erregung des Herzens erfolgt durch den Sinusknoten (Nodus sinuatrialis), dieser ist der physiologische Schrittmacher des Herzens. Die Erregung bereitet sich von dort auf beide Vorhöfe und den Atrioventrikularknoten (AV-Knoten) aus und gelangt über das Hissche-Bündel (Truncus fasciculi atrioventricularis) mit seinen beiden (Tawara-)Schenkeln zu den Punkinjeschen Fäden, die die Erregung auf das Kammermyokard übertragen. In ihm breitet sich der Reiz von innen nach außen und von der Spitze zur Basis aus, was mit Hilfe des EKG verfolgt werden kann.

den Sinusknoten als Herzschrittmacher nennen und seine Bedeutung und Regulation erklären

  • 1. Herzschrittmacher (kann sich selbst erregen = Autorhytmie)
  • In der Wand des rechten Atriums, am Übergang der oberen Hohlvene
  • 60-80 Schläge pro Minute
  • wird über das vegetative Nervensystem beeinflusst

die Ersatzschrittmacher des Herzens nennen und ihre Frequenzen erläutern

  • Sinusknoten - 60-80 Schläge
  • AV-Knoten (Atrioventrikularknoten) - 40-50 Schläge
  • His-Bündel - 40-50 Schläge
  • Tawara-Schenkel - 20-30 Schläge
  • Purkinje-Fasern - 20-30 Schläge

den Ablauf einer Herzaktion unter Verwendung der Begriffe Systole und Diastole erklåren

pro Herzschlag gelange ca. 70 ml Blut in den grossen und den kleinen Kreislauf (Schlagvolumen)

Zwei Hauptphasen:

Systole = Kontraktionsphase des Herzens - Anspannungsphase/Austreibungsphase

Diastole = Erschlaffungsphase des Herzens - Entspannungsphase/Füllungsphase

die beiden Herztöne den entsprechenden Herzaktionen zuordnen

erster Herzton: Segelklappenschluss und die Anspannung des Herzmuskels

zweiter Herzton: Bei Systolenende (zusammengezogener Kammer) bewirkt der nun höhere DRuch in den Arterien einen Verschluss der Taschenklappen -> Beginn Diastole

Der erste Herzton ist beim Gesunden immer hörbar und dauert 0,14 s. Er entsteht durch die Kontraktion der Muskulatur bei gefüllter Kammer zu Beginn der Anspannungsphase des Herzens ("Muskelanspannungston").   Der zweite Herzton ist ebenfalls beim Gesunden immer hörbar und dauert 0,11 s. Er ist in der Regel lauter, heller und kürzer als der erste. Er entsteht durch den Schluss der Semilunarklappen (Taschenklappen) der Aorta und des Truncus pulmonalis am Ende der Austreibungsphase ("Klappenschlusston"). 

den Begriff der Saug-Druckpumpe als Bezeichnung für das Herz erklären

ln der Kammersystole wird die Ventilebene gegen unten, das heisst gegen die Herzspitze, gedrückt. Bei der Kammerdiastole wird die Ventilebene in die andere Richtung geschoben. Durch diese Bewegungen wird im Herz eine Druck-/Sog-Wirkung erzeugt.

die Begriffe Herzfrequenz, Schlagvolumen und Herzzeitvolumen (auch Herzminutenvolumen) erklären und ihre jeweilige Grösse nennen

Herz(Schlag-)frequenz: 60-80 Schläge pro Minute

Schlagvolumen: 70 ml Blut

Herzzeitvolumen: Schlagvolumen x Frequenz = 4,9 Liter/Minute

die Wirkung des Parasympahtikus und des Symphatikus auf die Herzqualitäten nennen

Sympathikus: aktiviert über Beta1-Rezeptoren (Adrenalin und Noradrenalin) die Herztätigkeit, d. h. er erhöt die Schlagfrequenz und die Schalgkraft

Parasympathikus: hemmt die Herztätigkeit und bewirkt eine Vermindung der Schlagfrequenz und Schlagkraft

 

Herzqualitäten: Inotropie = Kraft des Herzmuskels (Kontraktionskraft) Chronotropie = Häufigkeit (Frequenz)

 

die übergeordneten Zentren nennen, welche die Herzfunktion beeinflussen

Die Anpassung der Herztätigkeit an einen wechselnden Bedarf des Gesamtorganismus erfolgt über Nerven des vegetativen Nervensystems und über den Hormonhaushalt.

die Anpassung des Herzens an unterschiedliche Leistungen und Sauerstoffbedürfnisse des Körpers beschreiben

Unter Belastung kann das Herzzeitvolumen heraufgesetzt werden (Erhöhung Schlagfrequenz + Schlagvolumen).
Bis zur 5-fachen Menge (25 L/Minute)

den Sinn der komplizierten Erregungsleitung mit dem zwischengeschalteten AV-Knoten erklären

  • Der AV-Knoten liegt in der bindegewebigen Klappenebene und leitet den elektrisdchen Reiz von den Vorhöfen zu den Kammern. 
  • Im AV-Knoten wird die Erregungsleitung verzögert, so dass sich die Vorhöfe zeitlich vor den Kammern kontrahieren. 

 

die zeitlich abfolgenden Phase der Systole und der Diastole nennen

  • Systole = Kontraktionsphase
    • Anspannungsphase:
      • Muskel der gefüllten Kammern kontrahieren ⇒ durch Druck schliessen Segelklappen 
      • Klappenschluss und Anspannung des Herzmuskel = erster Herzton
    • Austreibungsphase:
      • Kammerdruck steigt über Blutdruck in den Arterien ⇒ Blut wird in Aorta/Pulmonalarterie ausgestossen
      • bei Systolenende bewirkt höhrere Druck in Arterien Verschluss der Taschenklappen = zweiter Herzton
  • Diastole = Erschlaffungsphase 
    • Entspannungsphase:
      • Nach Verschluss der Taschenklappen sinkt Kammerdruck weiter
      • Alle Klappen sind geschlossen
    • Füllungsphase
      • Fällt der Kammerdruck unter den Vorhofdruck, öffnen sich die Segelklappen und rund 70% der Kammerfüllung strömt passiv aus dem Vorhof ⇒ restliche 30% werden mit Vorhofkontraktion aktiv in die Kammer gedrückt