HF19


Kartei Details

Karten 15
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Mittelschule
Erstellt / Aktualisiert 20.08.2019 / 04.12.2019
Weblink
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Häufigste Verletzung bei Sturzen?

Oberschenkelhals- und Beinfrakturen

Definition von Sturz

„Ein Sturz ist jedes Ereignis, in dessen Folge ein Mensch unbeabsichtigt auf dem Boden oder einer tieferen Ebene zu liegen kommt.“

 

Welche Assessment-Instrumente zur Sturzrisikoerkennung gibt es?

  • Timed GET-UP and GO-Test
  • Tinetti Balancetest
  • Geh- und Sprechtest
  • Morse Sturzrisiko-Skala
  • Stratify-Fall- Risk-Assessment -Tool
  • Resident Assessment Instrument, Barthel Index

Wie lauft der Timed GET-UP and GO-Test? Auswertung?

beschreibung des Tests:

  1. aus einem Stuhl mit Lehne aufstehen und 3 Meter gehen, sich umdrehen und zurücklaufen um dann wieder im Stuhl Platz zu nehmen.
  2.  Zeitbedarf für diese Übung messen

Auswertung:

– benötigte Zeit < 14 Sekunden -->  normal

– benötigte Zeit 20 – 30 Sekunden -->(leichte)  Mobilitätseinschränkungen

– benötigte Zeit > 30 Sekunden --> erhebliche Mobilitätseinschränkungen

Wie lauft der Geh- und Sprechtest?

beschreibung des Tests:

  1. Gehen Sie mit dem Patienten spazieren ohne sich anfänglich mit ihm zu unterhalten.
  2. Beginnen Sie nach wenigen Minuten ein Gespräch mit dem Patienten und beobachten Sie, ob der Patient während er spricht stehen bleibt.
  3. Auswertung: Bleibt der Patient während er spricht stehen, ist er sturzgefährdet.

Wie lauft der Stratify Fall Risk Assessment Tool?

1. Kürzlicher Sturz

2. Mentale Alteration (Verwirrtheit)

3. Toilettendrang 

4. Sehbehinderung 

5. Transfer - Gehen

6. optional: Medikation 

Auswertung: bei mindestens 2 Pkt. besteht ein erhöhtes Sturzrisiko

Sturzrisikofaktoren

intrinsische Faktoren

  • reduzierte muskuläreLeistung
  • Dual-Tasking
  • Sehbeeinträchtigung
  • Inkontinez
  • Alleine zu hause
  • Hypotonie
  • über 65 Jahre alt
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Abnahme Gehgeschwindkeit

Extrinsische Faktoren

  • Geländer/Treppe
  • Polymedikation
  • Schlechte Schuhwerk
  • Stolperfallen
  • Schlechte Beleuchtung

Sturzprävention

intrinsische Faktoren

  • Bewegungstraining: Motivation durch Pflegende
  • Gleichgewichts- und Krafttraining
  • Überprüfung der Medikamente
  • Grunderkrankungen optimieren

Extrinsische Faktoren

  • Stolperfallen entfernen
  • Nachtstuhl
  • Handgriffe in Bad
  • Anti-Rutschsocke
  • gute Beleuchtung
  • Sturzmatte
  • Gehhilfe akzeptieren
  • Bremsen an Betten

Ziele der Prävention

  • Mobilität und motorische Geschicklichkeit verbessern
  • Medikamente überlegt anwenden
  • Sturzfolgen (Frakturen) vermeiden
  • Sehfähigkeit verbessern
  • Nothilfe ermöglichen
  • Sturzangst (Post-Fall Syndrom) mindern
  • Selbstbeschränkung in den Aktivitäten des täglichen Lebens und sozialen Rückzug vermindern

Fixierung - negative Folgen?

  • unruhe
  • Depression
  • Verlust von Würde
  • Verlust der Autonomie

Folgen von Post-Fall Syndrom

  • Gangstörung
  • Mobilität
  • Rückzug
  • Isolation
  • Bettlägerigkeit

Interventionen nach Sturz

  • Ruhe bewahren, beruhigend einwirken
  • Pat. erst bewegen, wenn keine weitere Verletzungen besteht
  • Schutz vor Kälte
  • wenn möglich Pat. aufstehen lassen
  • Evtl. Arzt benachrichtigen
  • Vitalzeichen Kontrolle
  • Sturzprotokoll anfertigen

SPLATT 

  • Symptoms: Krankheitszeichen zum Zeitpunkt des Sturzes
  • Previous falls: Anzahl früherer Stürze (oder Beinahe-Stürze)
  • Location: Ort des Sturzes
  • Acitvity: Tätigkeit zum Zeitpunkt des Sturzes
  • Time: Tageszeit des Sturzes
  • Trauma: körperliche oder psychische Traumas

Beobachtungskriterien bei Mobilisation

  • Schwindel
  • Schwäche
  • Müdigkeit
  • Gähnen
  • Schweissbrüche
  • verschwommenes Sehen

verschiedene Gehhilfen

Gehbock, Gehstöcke, Eulenburg-Gehwagen, Rollator, Delta-Gehrad, Rollstuhl, Rutschbrett, Patientenlifter