3423-Grundlagen & Methoden der Arbeits- und Organisationspsychologie
Fern-Universität Hagen
Fern-Universität Hagen
Kartei Details
Karten | 131 |
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Lernende | 13 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 05.08.2019 / 22.10.2023 |
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41. Immaterielle Arbeitsbewertung
- Förderung von Gesundheit & Persönlichkeit
- Gestaltung menschengerechter Arbeitsplätze
- Hacker & Richter: Kriterien humaner Arbeit
- langfristige Ausführbarkeit
- Schädigungslosigkeit
- Beeinträchtigungsfreiheit (Wahrung psychischen Wohlbefindens)
- Persönlichkeitsförderlichkeit
42. Tätigkeitsspielraum
Gemeinsamer Nenner der Handlungstheorie, Humanistischer Psychologie & Sozio-technischer Systemtheorie, Motivationstheorien, modernen Stresstheorien
43. Dimensionen des Tätigkeitsspielraumes
Entscheidungsspielraum (Autonomie) wird gekennzeichnet durch Freiheitsgrade bei Festlegung & Abgrenzung der Aufgaben
Gestaltungsspielraum (Variabilität): selbstständige Strukturierung in Teilhandlungen
Handlungsspielraum (Flexibilität): Ausmaß der Wahlmöglichkeiten zwischen Teilhandlungen
44. Zweifaktorentheorie (Herzberg)
- Äußere Arbeitsbedingungen (als Gründe für Unzufriedenheit)
- Intrinsische Merkmale einer Tätigkeit (Gründe für Zufriedenheit)
- —> Durch Kontextmerkmale lasse sich lediglich Unzufriedenheit vermeiden & durch Kontentmerkmale entstehe Motivation
Job rotation: einfacher Wechsel zwischen verschiedenen gleichermaßen sinnentleerten Tätigkeiten (Fließband)
Job Enlargement: Horizontale Aufgabenerweiterung durch Zusammenfassung mehrerer gleichartiger Arbeitselemente
Job Enrichment: Vertikale Aufgabenerweiterung durch Wegfall äußerer Kontrolle & Hinzunahme neuartiger Aufgaben mit größerer Eigenverantwortung
45. Theorie der Arbeitscharakteristika (Hackman & Oldham)
5 Merkmale/ Core Job Dimensions, welche das Motivierungspotential einer Tätigkeit bestimmen
- 1. Anforderungsvielfalt
- 2. Identität/ Ganzheitlichkeit einer Aufgabe
- 3. Bedeutsamkeit einer Aufgabe
- 4. Autonomie
- 5. aufgabenimmanente Rückmeldung der Ergebnisse
5 Gestaltungsprinzipien
- 1. Aufgabenkombination (horizontal)
- 2. Formung natürlicher Einheiten
- 3. Außenkontakte
- 4. Vertikale Anreicherung
- 5. Neue Rückmeldekanäle
Einige Gestaltungsmaßnahmen können auf mehrere Aufgabenmerkmale simultan wirken, was jedoch nicht zwingend etwas über Bedeutung der Maßnahmen aussagt.
46. Gestaltung von Arbeitsbedingungen - Strategien
prospektiv: persönlichkeitsfördernd. Fabrik wird um Konzept herum gestaltet (teilautonome Arbeitsgruppenbei Volvo/ Uddevalla)
korrektiv: Bei bestehenden Bedingungen werden erkannte Fehler nachträglich korrigiert
präventiv: bei bestehenden Bedingungen wird versucht gesundheitliche Schäden vorausschauend zu vermeiden.
47. Gestaltung von Arbeitsbedingungen - Kategorien
- physische Arbeitsbedingungen
- organisatorische Rahmenbedingungen
- Gestaltung von Entgeltsystemen (Randgebiet der Arbeitspsychologie)
- sozialer Rahmen
48. Gestaltung von Arbeitsbedingungen - Arbeitszeit
- Chronometrie: Dauer (z.B. Stundenanzahl)
- Chronologie: Lage (z.B. Früh-/ Spät-/ Nachtschicht)
- Ziele der Arbeitszeitflexibilisierung von Kosteneinsparungen über Beschäftigungssicherung über Erleichterung von Qualifizierungsmaßnahmen zur Anpassung an individuelle Bedürfnisse der Arbeitnehmer
- Gestaltung von Erholungspausen
49. Ingenieurspsychologie
- Ergonomie, Human Factors, Mensch-Maschine-Interaktion
- Anwendung psychologischen Wissens auf die Schnittstelle zwischen Mensch & Technik
- makropsychologische Verfahren: Beschäftigen sich mit komplexen soziotechnischen Systemen . Gestaltung der Funktionsteilung zwischen Mensch & Maschine, Prozesssteuerung/ -überwachung
- mikropsychologische Verfahren: gebrauchstaugliche& benutzerfreundliche Gestaltung der Arbeitsmittel
50. Gestaltung von Arbeitsmitteln - Forschungsschwerpunkte
- Einwirkungen von Merkmalen der Gestaltung von Arbeitsmitteln auf physiologische Parameter
- Vermeidung von Fehlern bei der Informationsverarbeitung (durch mangelhafte Signalerkennung/ Daueraufmerksamkeitsbelastung)
- Vermeidung von Gesundheitsschädigungen (durch Orientierung an Erkenntnissen der Anthropometrie & Biomechanik
- Optimierung der Effizienz bei der Arbeitsausführung
51. Technozentrischer Ansatz
Steuerung von Mikroprozessen kann zu Dehumanisierung führen , wen Mensch als Lückenbüßer dient für nicht automatisierbare Prozesse
52. Antrhopozentrischer Ansatz
vom Menschen ausgehende Gestaltungsprinzipien die durch rechnergestützte Technologien ermöglicht werden
53. DIN EN ISO 9241-11
Benutzerfreundlichkeit/ Usability
54. Folgen der Arbeit (Gesundheit, Fehlbeanspruchung, Psychische Ermüdung, psychische Störung, Burnout)
Gesundheit
- Gesundheit als Zustand des vollständigen körperlichern, geistigen & sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit/ Gebrechen
Fehlbeanspruchung
- körperliche Fehlbeanspruchung & psychische Fehlbeanspruchung
- Belastung: von aussen auf den Menschen einwirkende Faktoren
- Beanspruchung: Auswirkungen auf den Menschen
- Entstehen durch Missverhältnis von individuellen Lernvoraussetzungen und Anforderungsmerkmalen der Aufgabe/ Arbeitsbedingungen
Psychische Ermüdung
- Ergebnis länger anhaltende quantitative Überforderung
psychische Störung
- Entsteht in erster Linie durch mangelnde Sinnhaftigkeit, welche sich in starken Widerwillen äußert und nach gravierender Tätgkeitsveränderung verlangt
Burnout
- komplexes Syndrom. Entsteht durch lang anhaltende, starke Überforderung
55. Stress
Entstehung
- durch als extrem bedrohlich erlebte Über-/ Unterforderung ohne Ausweich-/ Lösungsmöglichkeiten
Distress
- aversiv erlebter Spannungszustand
Eustress
- als angenehm empfundenes Ungleichgewicht von Anforderungen & Voraussetzungen
AAS - allgemeines Adaptionssyndrom
- Stress als Anpasungsreaktion des Körpers auf Bedrohung
- 1. Alarm
- 2. Widerstand
- 3. Erschöpfung
56. Life-Event-Forschung
einfacher reizorientierter Ansatz
Versuch den Belastungswert kritischer Lebensereignisse unabhängig von inneren/ äußeren Randbedingungen auf einer standardisierten Punkteskala zu bewerten
57. Moderene Stresskonzepte
Untersuchung der Interaktion zwischen äußeren Belastungen und den zur Bewältigung zur Verfügung stehenden Ressourcen der Person
- handlungstheoretische Stresskonzepte
- Modell des Personal-Environment-Fit (P-E-Fit)
- Salutogenese-Modell: Aktive Suche nach Wohlbefinden gegenüber negativen Affekten
- Demand-Control-Modell: Im Mittelpunkt steht situative Ressource. Negative Auswirkungen von Stressoren können durch Erweiterung des Tätigkeitsspielraumes aufgefangen werden (—> decision latitude). Neben individuellen Dispositionen & Aufgabenmerkamlen spielen soziale Ressourcen eine wichtige Rolle.
58. Transaktionale Stresstheorie
appraisal: Stress als Prozess emotionaler Bewertung
- primäere Bewertung der Belastungsfolgen als bereits eingetretene Schädigung —> Bedrohung vs. Herausforderung
- sekundäre Bewertung: Bewertung der situationsbedingten Möglichkeiten zum coping (Bewältigung)
- palliative Reaktion: tatsächlich emotional
- instrumentelle Reaktion: problemlösungsbezogen (Konfrontation mit Problem vs. Flucht vs. Bagatellisierung)
- Neubewertung der Situation
59. Arbeitsunfälle
Ursachen von Arbeitsunfällen
- personengebunden
- organisatorisch
- technisch
Fehler
- durch Funktionsstörung bedingtes Versagen bei eigentlich beherrschten Handlungen
Irrtümer
- Versagen durch mangelnde Kenntnisse
Generic-Error-Modeling-System
- Informationsverarbeitungstheorie
- Fehler im Prozess können auf Ebene der Anwendung von Fertigkeiten/ Regeln & Handlungsschemata/ Wissens entstehen
- zur Fehlerbekämpfung liegt ein kombiniertes Vorgehen aus Maßnahmen der Arbeitsgestaltung/ Trainings/ Personalauswahl vor
- Fehlerprävention als eines der wichtigsten Ziele bei der Gestaltung von Mensch-Maschine-Schnittstellen
60. Psychosoziale Aspekte Arbeit
Psychosoziale Funktionen der Arbeit
- Aktivität & Kompetenz
- Zeitstrukturierung
- Kooperation & Kontakt
- soziale Anerkennung
- Entwicklung der persönlichen Identität
spillover
- Hineinwirken der Bereiche Beruf/ Privatleben in den jeweils anderen
compensation
- Defizite in einem Bereich können durch anderen aufgefangen werden
segmentation
- beide Bereich existieren weitgehend isoliert nebeneinander her
61. Personalpsychologie - Kernbereiche
- Personalauswahl
- Personalbeurteilung
- Personalentwicklung
62. Personalpsychologie - Wichtige Grundlage
Anforderungsanalyse
63. Berufe
nicht an einen bestimmten Betrieb/ Arbeitgeber gebunden
Berufswahl als eine der wichtigsten Entscheidungen
64. Personalpsychologie - Entwicklungspsychologische
Theorien
- Super (1953): klassische Theorie der Berufslaufbahn
- Savicka (2005): Theorie der Laufbahnkonstruktion
- Phasen: Wachstum, Exploration, Etablierung, Erhaltung, Rückzug
- Bausteine: Entwicklung beruflicher Persönlichkeit, Berufswahl als Ausdruck eines Lebensthemas, Laufbahnanpassung
- Savicka (2005): Theorie der Laufbahnkonstruktion
- Gottfredson (2005): Theory of circumscription & compromise
- konstruktion selbst definierter sozialer Räume
- Suche nach zufriedenstellenden Kompromissen um einen angestrebten Idealberuf herum
- neuere Laufbahnkonzepte:
- Umgang der Arbeitnehmer mit zunehmender Instabilität von Beschäftigungsverhältnissen
- proteanische & entgrenzte Laufbahn (boundaryless career) : Anforderung an Arbeitnehmer, durch die Entwicklung von Netzwerken/ Qualifikationen Arbeitsmarktchancen (employability) zu entwickeln/ erhalten
- gezielte Steuerung intraorganisationaler Sozialisation
65. Personalpsychologie - Persönlichkeitspsychologische Theorien
- Holland (1959/1997): Typologie beruflicher Interessen: RIASEC
- synthetische Bestimmung der Passung zwischen Person & Umwelt
- Person/ Umwelt besitzen unterschiedliche Ausprägungen auf den Dimensionen
- Dimension: realistic (praktisch-technisch), investigative (wissenschaftlich-analytisch), artistic (künstlerisch-sprachlich), social, enterprising (unternehmerisch), conventional
66. Personalpsychologie - Anforderungen
Merkmale der arbeitenden Person, die aus Arbeitsaufgaben abgeleitet werden & für deren Bewältigung bedeutsam sind
KS (erlernbar) AO (dispositiv):
- Knowledge: deklaratives & prozedurales Wissen
- Skills: Fertigkeiten. Praktische Beherrschung der Abläufe & Verhaltensweisen die zu Tätigkeit gehören
- Abilities: Fähigkeiten. Relativ stabile kognitive/ psychomotoriche Dispositionen
- other characteristics: nicht-fähigkeitsbezogene stabile Dispositionen (Persönlichkeitseigenschaften, berufliche Interessen, generelle Motive, Werthaltungen)
67. 3 Fragen zur Auswahl von Elementen &
Verfahren der Anforderungsanalyse
Woher stammen die Tätigkeitsmerkmale?
- Methode der kritischen Ereignisse (Flanagan): Sammlung speziell erfolgsrelevante Arbeitssituationen & Bewertung hinsichtlich entscheidender Verhaltens-/ Situationsmerkmale
- erfahrungsgeleiteten Verfahren: Umgehung des Schritts der Tätigkeitenanalyse. Berufsexperten (SMEs: subject matter experts) schätzen personenmerkmale direkt ein
Woher stammen die KSAOs?
- deduktiv: Tätigkeitsmerkmale werden auf den allgemeinen KSAO-Listen eingeschätzt
- induktiv: relevante Merkmale werden aus Tätigkeiten abgeleitet
Wie werden Tätigkeits-/ Personenmerkmale verbunden?
- Ausprägungen der KSAO im Anforderungsprofil
- anforderungsanalytische Methoden bei denen einer der beiden Merkmalsbereiche umgangen wird
- für manche arbeitsanalytischen Verhfren gibt es strukturierte Vorgehensweisen innerhalb des Instruments
- Aufgaben-KSAO-Matrix: allgemeineres, relativ einfaches Vorgehen. Baut auf Arbeitsanalyse mittels Aufgabeninventare auf
- Zeilen: Task Statements (Verhaltensweisen/ Aufgaben)
- Spalten: Merkmalsliste potentiell relevanter KSAOs
- Einschätzung durch SMEs für jede Zelle hinsichtlich Relevanz für Aufgabenbearbeitung
- personenbezogen-empirische Anforderungsanalysen: Rückgriff auf empirisch-kriterienbezogene Validierung, indem Zusammenhänge zwischen KSAOs & Erfolgskriterien empirische ermittelt werden und zur Gewichtung der Anforderungen dienen, ohne eigentliche Aufgabenanalyse
68. Personalmarketing und -Auswahl
Platzierung
- Klassifikation. Optimierung der Passung über mehrere Stellen hinweg —> Anforderungsprofil über mehrere Stellen hinweg
Selektion
- Optimale Passung zwischen Anforderungen & persönlichen Leistungsvoraussetzungen bei einer Stelle
Ziele
- Generierung eines quantitativ & qualitativ ausreichenden Bewerberpools
- Steuerung der Quantität durch Selektionsquote und der Qualität durch Basisrate
Methoden
- informelle Ansprache
- Gestaltung von Stellenanzeigen
- E-Recruitment
Organisations-Auswahl aus Bewerbersicht
- Attraction-Selection-Attrition (ASA-) Modell: eigenständige Theorie der wechselseitigen Auswahl & Anpassung von Bewerber & Organisation. Beide Parteien wählen sich vornehmlich auf Grund wahrgenommener Ähnlichkeit aus
69. Kategorien eignungsdiagnostischer Verfahren
Konstruktorientierte Verfahren
- Messung relativ stabiler, nicht situationsspezifsicher Konstrukte (Fähigkeiten & Persönlichkeitseigenschaften)
- Untersuchung tiefer liegender Ursachen beruflichen Verhaltens
- Annahme das erfasste Anforderungen stellenspezifisch sind & eben durch vorgeschaltete Anforderungsanalyse identifiziert werden müssen —> ermöglicht Auswahl wichtiger Konstrukte direkt nach allgemeiner empirischer Befundlage
- kompositorische Eigenschaften (compound trails) als Sonderfall.
- Criterion-focused occupational personality scales (COPS): Integrity Tests. Vorhersage speziell kontraproduktiven Verhaltens von Mitarbeitern
Simulationsorientierte Verfahren
- direkter Schluss von Verhaltensstichproben auf späteres berufliche Verhalten —> richtet sich eher auf tätigkeitsnahen Anforderungselemente „KS“
- Prototyp: Arbeitsprobe
- Hypothetische Verhaltensabfrage bei Situational Judgement Test (SJTs), welche aus kritischen Ereignissen abgeleitet werden
- Simulation von Führungsaufgaben steht traditionell im Zentrum von Assessment Centern
Biografieorientierte Verfahren
- meist direkter Rückschluss aus der diagnostischen Information auf zukünftiges Verhalten —> Länge der Biografie bestimmt den Informationsgehalt mit
- Bewerbungsunterlagen: wenig standardisiert
- Biografische Fragebögen: standardisierte Vorgabe von Einzelfragen
- Einstellungsinterview: am weitesten verbreitetes Auswahlverfahren
- strukturiert vs. unstrukturiert
- situative Interviews
- Behavior Description Interview
- Multi-Modale Interviews
70. Nutzenmodelle
- monetäre Nutzenbewertung: erzielter Ertrag des Einsatzes eine bestimmten Verfahrens übersteigt die Kosten der Personalauswahl
- der zur Auswahl nötige Prädiktorwert steigt mit der Anzahl Bewerber je freier Stelle (vertikale Linie) —> Selektionsquote sinkt
- Horizontale Linie verschiebt sich ach unten bei Erhöhung des Anteils geeigneter Bewerber (Basisrate)
- Validität bestimmt die Form der Ellipse (je enger der Zusammenhang zwischen Prädiktor & Kriterium, desto schmaler)
71. Berufliche Leistung
Berufliche Leistung stellt die wohl wichtigste einzelne abhängige Variable der AO-Psychologie dar
individuelle berufliche Leistung
- Beitrag des einzelnen Mitarbeiters zu den Zielen einer Organisation
Messung von Leistung
- anhand erzielter Ergebnisse:
- Kriteriumsdefizienz: bilden relevante Konstrukte nur unvollständig ab
- Kriteriumskontamination: werden durch Aspekte ausserhalb der Verantwortung des Mitarbeiters beeinflusst
- Verhaltensweisen
- Leistungspotential/ Eigenschaften
72. Gütekriterien von Personalauswahlverfahren
- Fairness: Vermeidung der Benachteiligung von Bewerbung aufgrund als beruflich irrelevant definierter Merkmale
- Akzeptanz: subjektive Wahrnehmung & Bewertung von Auswahlverfahren aus Bewerbersicht, die besonders unter dem Gesichtspunkt der prozeduralen Gerechtigkeit untersucht wurde
73. Project A: Army Selection & Classification Project
Ziele
- armeeweite Beschreibung & Klassifikation von Berufen
- Analyse & umfassende Beschreibung der Anforderungen & Leistungsdimensionen
- Entwicklung armeeweiter Auswahlinstrumente
5 Dimensionen
- 1. Tüchtigkeit bei Erfüllung wesentlicher Aufgaben
- 2. Allgemeine soldatische Tüchtigkeit
- 3. Einsatz & Führung
- 4. Persönliche Disziplin
- 5. Körperliche Fitness & äußere Erscheinung
74. Modelle beruflicher Leistung und deren Komponenten
Task performance
- stellenspezifische Aufgabenerfüllung. Hängt besonders von kognitiven KSA-Anteilen der Anforderungen ab
Contextual performance
- stellenübergreifende umfeldbezogene Performanz. Hängt stärker von Persönlichkeit & Motivation (O) ab.
Organizational Citizenship Behavior
- Facetten (formal nicht entlohnten, jedoch) funktionalen Verhaltens
- interpersonale Aspekte
- organisationale Aspekte
75. Leistungsbeurteilung
Funktionen
- interpersonale Entscheidungen (Bezahlung, Beförderung)
- intrapersonale Entscheidungen (Feedback, Verhaltenssteuerung)
- Systemerhaltung (Personalplanung)
- Dokumentation
Urteilsquellen
- objektive Indikatoren
- direkte Vorgesetzte
- Selbstbeurteilung
- —> 360°-Beurteilung
Beurteilungsverfahren
- freie Eindrucksschilderung: eignen sich für intrapersonale, aber nicht für unterpersonale Zwecke
- Grundprinzipien von Skalierungsverfahren
- Einstufungsverfahren: nach dem Prinzip einer Ratingskala erfolgt Beurteilung absoluter Leistungsausprägung bei einzelnen Dimensionen auf mehrstufigem Kontinuum
- Rangordnungsverfahren: Einordnung relativ zu anderen Mitarbeitern, bei denen Gruppenmitglieder meist ohne Einschätzung des absoluten Leistungsniveaus miteinander verglichen werden
- Auswahl-/ Kennzeichnungsverfahren: Auswahl von Verhaltensweisen deren Bewertung vor den Beurteilen verborgen wird. (mit/ ohne Wahlzwang)
Gütekriterien
- Urteilstendenzen: wurden früher herangezogen, sagen aber fast nichts aus
- Akkuratheit im Sinne der Abweichung der Urteile von einem wahren Wert
- Akzeptanz
- Praktikabilität
- Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen
76. Personalentwicklung
formale Aktivitäten
- geplant & von Organisation ausgehend
- Ziel: Förderung der Erwerbs/ Erhaltung von relevanten Qualifikationen & Verhaltensweisen
USA
- Training: Beherrschung unmittelbar stellenbezogener Anforderungen
- development: Personalentwicklung für langfristigen & stellenübergreifenden Aufbau von Potential
Personalentwicklung
- Prozess, der mit
- Analyse des Trainingsbedarf beginnt
- sich mit der Auswahl/ Entwicklung/ Durchführung von Interventionen fortsetzt
- und in Sicherstellung des Transfers des Erlernten auf den Berufsalltag
- und schließlich Evaluation mündet
Lerntheoretische Grundlagen
- Theorie des Lernens als Verhaltensänderung (Behaviorismus, Modelllernen)
- Wissenserwerb (Schematheorie, mentale Modelle)
- Erwerb von Handlungskompetenz
- selbstgesteuerter Prozess
- konstruktivistische Lerntheorien
- motivationale Lerntheorien
Ermittlung des Trainingsbedarfs
- Organisationsdiagnose: Rahmenbedingungen
- Arbeits- und Anforderungsanalyse: Merkmale der Tätigkeit und daraus abgeleitete KSAOs
- Potentialanalyse: Merkmale der Person inkl. aktueller Defizite
Trainingsbedarf
- Ergibt sich aus Diskrepanz zwischen Tätigkeitsanforderungen & aktuellen Leistungsvoraussetzungen beim Individuum
77. zweidimensionales Klassifikationsschema
(Sonntag)
Ansätze:
- off-the-job: Trainingsverfahren in spezieller Umgebung
- on-the-job: situativ-erfahrungsbezogene Ansätze
- computergestützt-medial
Gegenstände
- Wissenserwerb: deklaratives & prozedurales Fachwissen
- Verhaltensmodifikation: Aufbrechen gewohnten & Erlernen neuen Zielverhaltens
- Persönlichkeits-/ Karriereentwicklung
78. Klassifikationsschema der Trainingsverfahren nach Sonntag
https://imgur.com/a/P0mLs4G
79. Trainingsverfahren
Wissenserwerb
- Frontalunterricht
- Cognitive Apprenticeship (interaktiver Austausch zwischen Experten & Novizen)
- medial unterstütztes selbstorganisiertes Lernen: z.B. Programmierte Instruktion
Verhaltensmodifikation
- Verhaltensmodellierung (orientierung an Banduras sozialer Lerntheorie)
- Vorführen - Diskutieren - Nachahmen - Rückmeldung —> Annäherung an Zielverhalten
- Coaching: intensive & langfristige Betreuung einzelner Mitarbeiter
- Simulation: komplexes Verhalten in realistischer (weniger folgenreichen) Umgebung einüben
Persönlichkeits-/Karriereentwicklung
- Sensitivitätstraining: gruppendynamische Methoden. Gehen zurück auf Lewin
- Mentoring
- 360-Grad-Feedback: Aufdeckung von Stärken/ Schwächen durch Gegenüberstellung von Selbst-/ Fremdeinschätzung
Problem des Transfers:
Bei Transfer wirken Faktoren aus 3 Bereichen:
- Trainingsdesign
- Merkmale der Trainierten
- reales Arbeitsumfeld
—> Messung des Trainingserfolgs im Rahmen einer Trainingsevaluation mit folgenden Kriterien:
- Reaktionen
- Lernerfolg
- Verhalten
- Ergebnisse
80. Mikroebene: Arbeitsmotivation
Motivation
- Zustand einer Person der durch das Zusammenwirken von inneren Bedürfnissen & anderen überdauernden Wertungsdispositionen (Motiven) mit äußeren Anreizen (Motivatoren) entsteht und das Verhalten der Person hinsichtlich Richtung/ Intensität/ Ausdauer erklärt.
Motivierung
- Gestaltung von Interaktionen/ Anreizen/ Bedingungen mit dem Ziel, Mitarbeiter auf Handlungsziele auszurichten und letztlich deren Leistung zu steigern