Sozialpsychologie JMU

SS 2019: Inhalte aus der Vorlesung (VL) und dem Lektürekurs (LK)

SS 2019: Inhalte aus der Vorlesung (VL) und dem Lektürekurs (LK)


Kartei Details

Karten 127
Lernende 13
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 04.08.2019 / 08.05.2025
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VL: reziproker Altruismus - Definition

.Stabile Austausch-Beziehungen mit Nicht-Verwandten steigern womöglich Weitergabe eigener Gene

Form altruistischen Egoismus'

VL: Empathie- Altruismus Theorie -

."echter Altruismus auf Basis empathischer Sorge um Hilfeempfänger vs. "Egoistischer" Altruismus, um negativen Gefühlen zu entkommen. (vgl. Studie Batson et al. 1981)

VL: Effekt der Anzahl/ Bystander-Effekt - Aussage & Evidenz

In Gruppen von Zuschauern verringert sich die Wahrscheinlichkeit, dass jemand in einer Notsituation eingreift. Je größer die Anzahl der Zuschauer, desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit sein, dass einer der Zuschauer interveniert und hilft.

  • vgl. Studie Darley & Latane, 1968 "Epileptischer Anfall in Diskussionsrunde über Sprechanlage"
  • vgl. Metaanalyse Fischer et al. 2011: g=-.35

VL: Stufenmodell der Notfallreaktion - 5 Stufen

  1. Ereignis bemerkt?
  2. Interpretation als Notfall?
  3. Verantwortungsübernahme?
  4. Kompetenzgefühl vorhanden?
  5. Kosten-Nutzen-Verhältnis günstig?

Hilfeleistung erst nach fünffacher Bejahung.

LK: Validität von Forschung - Arten

  • Konstruktvalidität - "Werden durch UV und AV wirklich Konstrukte gemessen?"
    • Probleme z. B. durch Versuchsleiter-/Demand-Effekt, Soziale Erwünschtheit
    • auf geeignete, multiple Methoden achten
  • Interne Validität - "Kausalbeziehung zwischen AV und UV?"
    • Probleme: Alternativerklärungen, Einfluss von Störvariablen ("Correlation does not imply causation")
    • auf experimentellen Aufbau der Studie achten (Randomisierung, experimentelle Manipulation)
  • Externe Validität - "Ergebnis generalisierbar?"
    • beschränkte Generalisierbarkeit
    • auf Replikationen achten
  •  

LK: ethische Forschung -

  • Debriefing
  • informed consent

  • Debriefing: VP wird nach dem Experiment (v. a. nach Täuschungen) ausführlich informiert
  • Informed consent: Information über groben Ablauf und Zustimmung der VP

LK: Informationsquellen für den ersten Eindruck/ Heuristiken (5)

  • Aussehen (u. a. Attraktivität)
  • Nonverbale Kommunikation
  • Vertrautheit (u. a. Mere-Exposure Effekt)
  • Umgebung
  • Verhalten

Beeinflusst von Salienz der Reize

LK: Assoziation -

Verbindung von kognitiven Repräsentationen z. B. durch ähnliche Bedeutung oder häufige gleichzeitige Aktivierung

LK: Donald-Experiment Higgins et al., 1977   (Ablauf, UV, AV, Ergebnis)

  • UV: VP lernen Wortliste "abenteuerlich" vs. "unverantwortlich"
  • Lesen Text über Aktivitäten von "Donald": gefährliches Bergsteigen etc.
  • AV: Donald bewerten
  • Ergebnis:
    • Gruppe "abenteuerlich" bewertet Donald postiv
    • Gruppe "unverantwortlich" bewerter Donald negativ

LK: Priming -

Aktivierung von kognitiven Repräsentationen steigert deren Verfügbarkeit

LK: Discounting -

Revision des ersten Eindrucks, wenn plausible Gründe für Verhalten vorliegen. Erfordert kognitive Kapazität! (vgl. "Interview mit nervöser Person", Gilbert et al., 1988)

LK: Implicit Personality Theory -

Vorstellung davon, was für Persönlichkeitseigenschaften oft zusammen aufreten

LK: Stabilität des ersten Eindrucks - Effekte (2)

  • Primacy-Effekt: erste Info hat stärkeren Einfluss als spätere Info (beeinflusst Interpretation)
  • Preseverance Bias: erste Info hat langanhaltenden Einfluss auf Interpretation, auch wenn sie sich als falsch herausgestellt hat

LK: Self-fulfilling prophecy -

Prozess, durch den Erwartungen einer Person über andere Person sich tatsächlich  erfüllen, da sie entspechendes Verhalten erzeugen

LK: Self-perception Theory -

Wenn innere Motive schwach/ uneindeutig sind, ziehen wir aus unserem äußeren Verhalten Schlüsse über unsere Persönlichkeit. (vgl. z. B. "Buntstift-Experiment")

LK: Quellen des Selbst-Konzepts - (4)

  • Eigenes Verhalten (Self-perception theory)
  • Eigene Gefühle, Gedanken
  • Reaktionen anderer Personen (Looking-glass Self)
  • Soziale Vergleiche (Kontrast- und Assimilationseffekte möglich)

LK: Actor-observer bias -

eigenes Verhalten wird äußeren Umständen zugeordnet, fremdes Verhalten der jeweiligen Persönlichkeit

LK: Selbstregulation -

Steuerung des eigenen Verhaltens in Hinblick auf Ziele

LK: Appraisal -

Interpretation eines Ereignisses (z. B. Ursache, Wikung), steuert emotionale Reaktion und Verhalten

LK: Self-monitoring -

individuelle Neigung zu entweder

  • Self-presentation: durch Verhalten einen gewünschten Eindruck von sich erzeugen (Monitoring hoch)

oder

  • Self-expression: durch Verhalten das Selbstkonzept akkurat ausdrücken

LK: Regulatory Focus Theory -

Selbstregulation kann an zwei Zielen ausgerichtet sein:

  • Idealselbst: Wer will ich sein?
    • "Promotion Focus": an Chancenergreifung orientiert
  • Sollselbst: Wer muss ich sein?
    • "Prevention Focus": an Fehlervermeidung orientiert

 

  • Je nach Fokus unterschiedlichers Verhalten und Emotionen
  • Self-Awareness erhöht Wahrnehmung der Abweichung der beiden Konzepte

 

 

 

LK: Coping (Verteidigung des Selbst ggü. Bedrohungen) - Arten (2) und Beispiele

Emotionsfokussiertes Coping:

  • mit der negativen Emotion umgehen, die durch Aggressor oder Stressor verursacht wird
  • z. B. durch Rückzug/ Ablenkung, Herunterspielen, Schreiben, Pflege sozialer Beziehungen

Problemfokussiertes Coping:

  • direkter Umgang mit Bedrohung, oft durch Reappraisal oder direkte Bewältigung
  • Ausrede, Self-handicapping, Self-efficacy/ Übernahme von Kontrolle

LK: Ursachen/ Entstehung von Stereotypen - (8)

  • klassische Konditionierung
  • illusorische Korrelation
  • soziale Rollen (vgl. Corrrespondence Bias)
  • saliente Gruppenmitglieder
  • Verzerrung in Medien
  • soziales Lernen
  • schematische Kommunikation über Fremdgruppen
  • Legitimierung von Ungleichheit

LK: Maße von Stereotypen und Vorurteilen - (4)

Explizit:

  • Befragung (problematisch: soziale Erwünschtheit

Implizit:

  • IAT
  • Priming-Experimente
  • Elektro-Myographie der Gesichtsmuskeln

 

 

LK: Kontakthypothese (Allport) -

Idee, dass direkter Kontakt zu negativ bewerteten Gruppenmitgliedern Stereotype und Vorurteile reduziert.

LK: Erfolg des Intergruppen Kontakts - Moderatoren

  • Kontakt allgemein positiv bewertet?
  • Wegerklären vs. gehäufte Inkonsistenz
  • Subtypisierung vs. weitverbreitete Inkonsistenz
  • Kontrasteffekt vs. kein Kontrasteffekt ("typisches Mitglied")

LK: Social-Identity-Theory -

Ingroup-Bias angetrieben durch Motivation aus eigener Gruppenmitgleidschaft Selbstwert zu gewinnen.

(Gruppenzugehörigkeit beeinflusst Selbstkonzept)

LK: Outgroup-homogeneity effect -

Outgroup wird als homogen gesehen. (vgl. Cross-race identification bias: Schlechtere Wiedererkennungsleistung von Gesichtern, die nicht der eigenen Ethnie enstsprechen)

LK: Stereotype Threat -

Angst, durch eigenes Verhalten negative Stereotypen über eigene Gruppe zu bestätigen(und Angst verschlechtert Leistung)

LK: Handlungsoptionen bei Stigmatisierung -

  • Verteidigung des Selbstwertes (vorteilhaft Attribuieren, Ingroupvergleiche)

Bei schwacher Identifikation: individuelle Mobilität

  • Disidentifikation (psychologische Distanzierung)
  • Dissoziation (physische Distanzierung)

Bei starker Identifikation: soz. Veränderung

  • soziale Kreativität
  • sozialer Wettbewerb

LK: Messen von Einstellungen (kognitive Repräsentation, die Beurteilung des Einstellungsobjekts beinhaltet)

 

Richtung & Intensität beachten!

  • Selbstbericht
  • Verhaltensbeobachtung
  • Priming-Experimente, IAT, EMG

LK: Funktionen von Einstellungen - (3)

  • Organisation/ Vereinfachung von Eindrücken/ Erfahrungen
  • Verhaltenssteuerung
  • Identitätsausdruck

LK: Einfluss auf Einstellungen durch 3 Arten von Information

  • Kognitive Info
  • Affektive Info
  • Behaviorale Info

Bei Integration: Negativitäts- und Salienzeffekte

LK: Überzeugungsheuristiken - (5)

  • Assoziationen (evaluative Konditionierung)
  • Vertrautheit
  • Attraktivität
  • Expertenmeinung
  • Länge der Aussage

LK: Elaboration Likelihood Model (Petty & Cacioppo)

Einstellungsänderung kann auf zwei Wegen erfolgen:

  • periphere Route: keine Voraussetzungen
  • zentrale Route: Motivation/ Kapazität und Elaboration notwendig

LK: EInstellung steuert Verhalten auf 2 Arten -

  • direkt/ unbewusst (vgl. Mitt romney Experiment)
  • indirekt über Intention
    • Theory of reasoned action: Einstellungen und soz. Normen füren zu Intentionen, die wiederum Verhalten beeinflussen
    • implementation intention: Plan, spezifisches Verhalten in spezifischer Situation auszuführen
    • Theory of planned behavior: Einstellungen, soziale Normen, und (wahrgenommene) Kontrolle beeinflussen Intentionen und Verhalten

LK: Verhalten steuert Einstellung - direkt

  • direkt/ oberflächlich: vgl. Kopfhörer- & Hebelexperimente

LK: Verhalten steuert Einstellung indirekt - kognitive Dissonanz und Effekte zur Reduktion

unangenehme Anspannung, die entsteht, wenn wchtige Einstellungen,Überzeugungen oder verhalten nicht konsistent sind

  • insufficient justification effect (nicht bei externer Bestrafung/Belohnung)
  • effort justificatio effect (Leid/ Mühe)
  • post decisional regret: Entscheidungsrechtfertigung

VL: Strategien gegen Groupthink - (5)

  • Advocatus Diaboli
  • unparteiischer Führer
  • externer Berater
  • Untergruppen
  • anonyme Abstimmungen

LK: Wann können Minderheiten Mehrheiten überzeugen -

  • Bieten eines alternativen Konsens (Einigkeit)
  • Konsistenz & Standhaftigkeit
  • keine zu großen Abweichungen (Teil der Ingroup? Referenzgruppe?
  • systematische Verarbeitung anregen