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Fichier Détails
Cartes-fiches | 305 |
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Utilisateurs | 39 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 23.07.2019 / 26.06.2025 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20190723_klausur_interventionspsychologie
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Therapeutisches Vorgehen nach Beck
Therapieziele
-Vermittlung, dass Denkfehler und irrationale Annahmen zu Gefühl von Minderwertigkeit und Bedrohung führen
- Identifizieren und In-Frage-Stellen von negativen Gedanken
- Entwicklung alternativer, hilfreicher Gedanken (Veränderung)
Setting
- Therapie als „Joint Venture“
- Kollaborativer Empirismus
- Therapeutenverhalten: Interesse, Akzeptanz, Aufmerksamkeit, Transparenz, Kompetenzvermittlung
Therapeutisches Vorgehen nach Beck: Ablauf
- Anfangsphase: Infovermittlung, Motivationsaufbau
- Verhaltenstherapeutische Maßnahmen zur Aktivierung
- Kognitive Therapie im engeren Sinne
Therapeutisches Vorgehen nach Beck: Techniken und Verfahren
- zentrale Methode: sokratischer Dialog
+ Verbale Verfahren: Tagebuch, Gedankenprotokoll, Spaltentechnik
+ BehavioraleVerfahren: Rollenspiel, Realitätsprüfungen
Therapeutisches Vorgehen nach Beck: Indikation
- Spitzenplatz: Depression
- Becks KVT ist „wirksam und spezifisch“
- Vergleichbare Effekte wie Behandlung mit Antidepressiva, aber KVT längerfristiger und weniger Rückfälle
- Kombination bei schweren, rezidivierenden Depressionen besser
- Spitzenplatz: generalisierte Angst
- Wirksamer als KGs, Medikamenten-, Placebo-, Wartegruppen
- Längerfristig wirksam als andere Therapien
- Panik: wirksam, aber nur gering Vermeidungsverhalten
- Zwang: Kombination KVT mit Expostion und Reaktionsverhinderung
- wichtiger Teil der Therapie von Persönlichkeitsstörungen
Therapeutisches Vorgehen nach Beck: Bewertung
- 1985: 16 Studien (14 zu Depression), durchschnittliche Dauer: 4-24 Wochen, 10-24 Sitzungen
- Weit überdurchschnittliche Qualität der Studien
- Makellose Wirkungsbilanz (prä-, post-und KGs) und Katamnesen (keine Verschlechterungen, z.T. weitere Verbesserungen)
- Längerfristige Wirkung
- 3 Studien mit Medikament-KG --> KT überlegen - Seit 1985 viele weitere RCTs und Metaanalysen --> Wirksamkeit bei Depression unübertroffen
Selbstinstruktionstraining nach Meichenbaum: theoretische Grundlagen
- Ziel: angemessene Selbstinstruktionen (innerer Monolog), die angemessene Gefühle und Bewältigungskompetenz vermitteln --> kognitiv-verhaltenstherapeutisches Modell
- Zwei Modelle der Verhaltensmodifikation: Selbstinstruktionstraining und Stressimpfung
Selbstinstruktionstraining
- Einsatz von Sprache zur Steuerung des Verhaltens
- Die Instruktionen beinhalten:
- Beschreibung der Aufgabe, einzelne Schritte der Planung und des Probierens
- Beschreibung der Durchführung einzelner Schritte zur Problemlösung
- Selbstverstärkung
Strategien
- Modelllernen
- offene externale Instruktion
- ausblendende offene Instruktion
- verdeckte Selbstinstruktion
- offene internale Instruktion
Selbstinstruktionstraining: Indikation
- Kindliche Verhaltensstörungen und Ängste (Konfliktbewältigung und Vermittlung aufgabenrelevanter Kognitionen)
- Komponente in komplexeren Therapieprogrammen für Erwachsene, z.B. Ängste, Depressionen (Analyse und Veränderung problemrelevanter Selbstinstruktionen
Stressimpfungstraining
- Verfahren zur Bewältigung allgemeiner Stress-und Belastungssituationen
- Strategien der Bewältigung, die helfen, mit zukünftigen belastenden Situationen umzugehen
- Präventive Anwendung --> „Impfung“
- Annahme: Stress ist in hohem Maße durch kognitive Aspekte vermittelt
Stressimpfungstraining: Ablauf
1. Unterrichtsphase
2. Übungsphase
3. Anwendungsphase
Stressimpfungstraining: Indikation und Bewertung
- Ursprünglich Kontrolle von Stress und Belastungssituationen
- Inzwischen breite Anwendung (z.B. Traumata, Angststörungen, …)
Grawe et al. (1994):
- Sehr eindrucksvolles Wirkungsprofil
- Additive Effekte mit verhaltensübenden Verfahren (häufig Komponente)
- Sehr potentes und ökonomisches Verfahren (ca. 12 Sitzungen)
- Wirksamkeit nach 6 Monaten nachgewiesen
Vergleich Ellis, Beck und Meichenbaum
- Kognitiv-behavioraleTherapien
- Unterschiedliche Schwerpunkte:
- Ellis: Top-down --> erst irrationale Grundannahmen verändern
- Beck: Bottom-up: erst Denkfehler verändern, dann Grundannahmen
- Meichenbaum: Bewältigungsaussagen und Selbstverbalisationen
- Zunehmende Nivellierung der Unterschiede
- Alle wirksam und spezifisch
Funktionsweise einer Gehirn-Computer-Schnittstelle
- Messung elektrischer Aktivität des Gehirns --> Verarbeitung --> Umsetzung in Steuerungssignale --> Steuerung einer Anwendung
- Einsatz im Alltagsleben noch nicht gelungen, aber intensiver Forschungseinsatz
Neurofeedback
- Zentrales Element aller BCI-Anwendungen: Rückmeldung elektrischer Hirnaktivität (=Neurofeedback)
- Hirnaktivität über den Umweg des visuellen oder auditorischen Systems wahrnehmen
- Neurofeedback-Training zum Erlernen der BCI-Steuerung
- Autonome Funktionen, die als nicht willentlich beeinflussbar galten, können mittels operanter Konditionierung unter willentliche (i.e. kortikale) Kontrolle gebracht werden
Szenarien für die Neurofeedback denkbar ist
1) Ersetzen verlorengegangener natürlicher Funktionen des ZNS
2) Wiederherstellen verlorengegangener natürlicher Funktionen des ZNS
3) Steigern der natürlichen Funktionen des ZNS
4) Ergänzen der natürlichen neuromuskulären Funktionen
5) Verbessern beeinträchtigter ZNS Funktion
Neurofeedback: experimentelle Strategien
1) Operante Konditionierung mittels Neurofeedback
2) Mentale Strategien / Vorstellungen
3) Fokussierte visuelle, auditorische oder somatosensorische Aufmerksamkeit
Mentale Strategien: Beispiel
Bewegungsvorstellung
Ersetzen verlorengegangener natürlicher Funktionen des ZNS
man denkt Wort --> Computer spricht Wort aus
Beispiel für fokussierte, visuelle, auditorische oder somatosensorische Aufmerksamkeit
Brain Painting
- Zufriedenheit steigt in Abhängigkeit der empfundenen Kontrolle
- Gehirnströme steuern Matrix (s. nächste Seite)
- Evozierte Potentiale werden im Gehirn ausgelöst --> BCI erkennt, auf welchen Buchstaben die Aufmerksamkeit fokussiert ist (P300) --> Buchstabe wird ausgewählt
Beispiel Wiederherstellen verlorengegangener natürlicher Funktionen des ZNS
Neurofeedback kann helfen die Motorik in einer gelähmten Hand wiederherzustellen
- BCI gesteuerte Funktionelle Elektrostimulation zur Wiederherstellung der Greiffunktion bei hoher Querschnittslähmung
Beispiel für Steigern der natürlichen Funktionen des ZNS
- Leistungssteigerung/Symptomverhindernung (z.B. bei ADHS)
- 1. Angriffspunkt: Untererregung des Gehirns --> Durch Neurofeedback lernen die Betroffenen, verstärkt schnellere Hirnfrequenzen zu aktivieren und somit ihre Aufmerksamkeit zu steigern
- 2. Angriffspunkt: langsame kortikale Potentiale oder Bereitschaftspotenziale (Gehirnzustand, der uns in Bereitschaft versetzt, gleich zu handeln, vgl. Ampel) --> Personen mit ADHS fällt es schwer, ihr Gehirn derart in „Habachtstellung“ zu versetzen. Im Neurofeedback-Training lernen sie, diesen Zustand gezielt zu aktivieren und zu deaktivieren.
Slow Cortical Potentials
- direct current and not alternated current
- no bandwith frequencies --> single shifting electrical signal
- only activating and deactivating
- cued-event related feedback
- glia neurons
Verbessern beeinträchtigter ZNS Funktionen: Beispiel
Verbesserung der Bewegungsausführung nach Schlaganfall
- Brain–Computer Interface Boosts Motor Imagery Practice during Stroke Recovery
Gesprächstherapie: Anfänge und Entwicklung
- Im Gegensatz zur Psychoanalyse und zur Verhaltenstherapie entwickelten sich die „humanistischen“ Therapien aus einem relativ heterogenen Verbund unterschiedlichster Ansätze
- Gemeinsamkeit: Menschenbild, Prinzipien therapeutischer Arbeit
- 1962: Gründung der „Gesellschaft für Humanistische Psychologie“ durch Bühler, Maslow und Rogers
- Als Antwort auf das (eher) monokausale, mechanistische und deterministische Menschenbild der Psychoanalyse (biologistisch) und des Behaviorismus (Reiz-Reaktionsmechanistisch)
Menschenbild der Gesprächstherapie
- Autonomie und soziale Interdependenz: Streben nach Unabhängigkeit von äußerer Kontrolle, jedoch sozial-verantwortlich
- Selbstverwirklichung: Streben nach Wachstum, Selbstaktualisierung
- Ziel-und Sinnorientierung: neben materiellen Existenzgrundlagen prägen humanistische Werte das menschliche Handeln Ganzheit: Gefühl und Vernunft, Leib und Seele
1. Ziel- und Sinnorientierung
2. Balance zwischen Autonomie und Abhängigkeit
3. Ganzheitlichkeit
4. Selbstverwirklichung
Carl Rogers - wesentliche Einflüsse
- Frühe Auseinandersetzung mit dem Behaviorismus, dabei Übernahme wissenschaftlicher Methodik zur Analyse des therapeutischen Prozesses (erste Schallaufnahmen therapeutischer Sitzungen und Analyse der therapeutischen Interaktion)
- Abgrenzung von den in den 40er/50er Jahre bestimmenden Strömungen der PA und des Behaviorismus
- Erforschung der Wirksamkeit durch empirisch-experimentelle Methode
Entwicklung der GPT nach Rogers
40er Jahre: Phase der nicht-direktiven Therapie
- Nicht-direktive Beratung, Klient anstelle von Patient
- Geprägt durch Wärme, Anteilnahme und Akzeptanz
- Defizit an Bewusstheit --> damit Mangel an Wachstum
50er Jahre: Gefühlsverbalisierende Phase
- Klientenzentrierungdurch breites Interventionsspektrum
- Ziel: Selbstexploration des Klienten
- Formulierung 3er Basisvariablen
- Ab 1956 in Deutschland (Ehepaar Tausch)
60er Jahre: Phase der Erlebniszentrierung
- Betonung der therapeutischen Beziehung
- Erlebnisfördernde Interventionsformen, wie Experiencingund Focusing
70er Jahre: Phase der Erweiterung und Integration
- Subsummierung verschiedenster therapeutischer Ansätze in ein gesprächspsychotherapeutisches Konzept (kommunikationstheoretische und kognitionspsychologische Konzepte)
- Seit den 90ern in Deutschland theoretische und praktische Neuorientierung
Drei Basisvariablen in der Therapeut-Klienten-Beziehung
1) Positive Wertschätzung: Therapeut nimmt im unmittelbaren Kontakt mit Klienten wahr, dass dessen Selbsterfahrung das eigene Erleben positiv verändert (Therapieprozessmerkmal) --> Person wird durch den Therapeuten so akzeptiert wie sie sich selbst sieht
2) Emotionale Akzeptanz/Echtheit: Therapeut kann akzeptierend auf das achten, was in ihm/ihr vorgeht; Vielschichtigkeit der Gefühle können ohne Furcht wahrgenommen werden
3) Empathie: Therapeut versteht Erfahrungen des Klienten in dessen inneren Bezugsrahmen und bringt das zum Ausdruck
Gesprächstherapie - Philosophisches
- Existenzphilosophie (konkretes Existieren des Menschen und die Selbsterfahrung des Einzelnen steht im Zentrum des Denkens): Soren Kierkegaard
- Humanismus ist konkrete tägliche Praxis der Humanisierung, nicht irgendein Ziel oder möglicher Endzustand (Betonung des „Hier und Jetzt“
Rogers' Persönlichkeitstheorie
- das Selbst organisiert und strukturiert Erfahrungen
- Erfahrung = alles, was zu einem gegebenen Zeitpunkt durch Symbolisierung dem Bewusstsein prinzipiell zugänglich ist
- Symbolisierung: Bewusstsein, Gewahrwerden eines Teils unserer Erfahrungen
Symbolisiserung
Bewusstsein, Gewahrwerden eines Teils unserer Erfahrungen
- exakt
- unvollständig
- verzerrt: ursprünglicher Inhalt der Erfahrung ist nicht mehr zu erkennen
- ausgeschlossen: dem Bewusstsein nicht mehr zugänglich
--> Qualität der Symbolisierung ist Ergebnis der Interaktion mit bedeutsamen Anderen
Rogers' Entwicklungstheorie
- Aktualisierungstendenz: selbstorganisierte Bildung von Ordnung (in Erfahrungen) und ihre Adaptation an die Umgebung --> Gestalt des Selbst --> Selbstaktualisierung
- Inkongruenz: Nicht-Übereinstimmung der Erfahrung mit dem Selbstkonzept --> Selbst wird durch Erfahrungen in Frage gestellt --> keine passende Symbolisierung von Erfahrungen --> keine neuen Erfahrungen können in das Selbst integriert werden --> Quelle psychischer Störungen
- Kongruenz: Erfahrungen können vollständig symbolisiert werden und stellen keine Bedrohung für das Selbst dar --> Person in ausgeglichenem, sicherem Zustand
Folgen von Inkongruenz
Die Person
- ignoriert, was ihr zentral wichtig ist
- lebt an ihren eigenen Bedürfnissen "vorbei"
- kann ihre Ziele nicht mehr klar definieren (zentral für Problemlösung)
- erhält keine akkurate Information über ihre Motive, Befinden, usw.
- keine Information mehr über die Art des eigenen Problems
Das Selbst und psychische Störungen
- psychische Störungen als Folge fehlender Integration von Erfahrungen in rigides Selbstkonzept durch Widersprüche zwischen Erleben und Selbstkonzept -->
- innere Spannungen, Erleben neuer Erfahrungen als Bedrohung -->
- Verleugnen und Verzerren dieser Erfahrungen -->
- Wahrnehmung des Gegenübers als Bedrohung oder Nichtbedrohung für das Selbst
Klientenzentrierte Krankheitslehre
- 7 Skalen:
- Erfahren von Gefühlen
- Bewertung der Erfahrungen
- Inkongruenzwahrnehmung
- Kommunikaiton über das Selbst
- Kognitive Strukturierung
- Problemlösefähigkeiten
- Beziehungen zu anderen Personen
Erstgespräch
- Diagnostik / Indikation / Prognose
- i.d.R. 1-5 Sitzungen
- Ansprechbarkeit des Klienten für GPT klären
- Bielefelder Klientenfragebogen(Höger & Eckert, 1997)
- Inkongruenzanalyse(Speierer, 1994, 1996)
- Bearbeitungsweise-Skale und Bearbeitungs-Angebots-Skala (Sachse & Maus, 1991
Therapieziele
Wachstum der Person
- Reduktion der Inkongruenz im Erleben
- Veränderung des Selbstkonzeptes über Selbstexploration
- Aktualisierung des Selbst im Hier und Jetzt durch Förderung korrekter Wahrnehmung des Erlebens und der Selbstexploration
- Störungsspezifische Ziele
- Veränderung des Krankheits-und Entwicklungsmodell
Beitrag des Therapeuten: Empathisches Verstehen
"We think we listen, but very rarely do we listen with real understanding, true empathy. Yet listeining, of this very special kind, is one of the most potent forces for change that I know." Carl Rogers
Beitrag des Therapeuten: Bedingungsfreie positive Betrachtung
-Akzeptierung / Wertschätzung
-Therapieprozessmerkmal
-Nicht an Bedingungen knüpfende positive Beachtung ist ein allen anderen Bedürfnissen übergeordnetes Bedürfnis
-Person des Patienten wird bedingungsfrei angenommen
-Äußerungen werden nicht bewertet
-Bedingungsfreie positive Beachtung des K durch T ermöglicht K sich unangenehmen inneren Erfahrungen zuzuwenden