Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken
Planung der bevorstehenden Ausbildung in sachlicher und zeitlicher Hinsicht
Planung der bevorstehenden Ausbildung in sachlicher und zeitlicher Hinsicht
Kartei Details
Karten | 60 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Berufskunde |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 12.07.2019 / 24.07.2019 |
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Was gibt Auskunft über die Struktur der Berufsausbildung?
Das jeweilige Ausbildungsberufsbild gibt Auskunft über die Struktur der Berufsausbildung.
Was versteht man unter Monoberufen?
Für Monoberufe wird bei der Ausbildung weder nach Betriebsgröße noch nach Branche differenziert. Die Geschäftsprozesse, auf die in der Ausbildung eingegangen wird, sind in allen Industriezweigen gleich. Deshalb kann der Auszubildende nach der Ausbildung sich relativ flexibel zwischen unterschiedlichen Branchen entscheiden.
Nennen Sie ein Beispiel für einen Ausbildungsberuf mit Fachrichtung!
Ein Ausbildungsberuf mit Fachrichtung ist beispielsweise "Kaufmann im Groß- und Außenhandel". In der Zwischenprüfung sind die Anforderungen noch dieselben, in der Abschlussprüfung erhalten die Teilnehmer unterschiedliche Aufgaben je nach Fachrichtung "Großhandel" oder "Außenhandel".
Wie lässt sich ein dreijähriger Abschluss erreichen?
Ein dreijähriger Abschluss kann entweder mit einem einjährigen Anschlussausbildungsvertrag oder als Externer nach zusätzlich eineinhalb Jahren Berufspraxis erreicht werden.
Was versteht man unter der sogenannten Flexibilitätsklausel?
Unter Flexibilitätsklausel versteht man die Flexibilität, die der Ausbildungsbetrieb hat, um auf betriebspraktische Besonderheiten einzugehen.
Wozu dient ein betrieblicher Ausbildungsplan?
Ein betrieblicher Ausbildungsplan dient dazu, den Ausbildungsrahmenplan an die betrieblichen Besonderheiten anzupassen, indem
a) Lernziele und Lerninhalte auf mehrere Fachabteilungen verteilt werden (sachlich)
b) die Reihenfolge der vermittelten Lerninhalte oder die Verweildauer in verschiedenen Abteilungen verändert wird.
Was versteht man unter "Training-off-the-job"?
Unter "Training-off-the-job" versteht man die Ausbildung an einem zentralen Lernort, an dem ein Auszubildender lernen kann, ohne gestört zu werden oder unter Zeitdruck zu geraten. Dies ist z.B. in einer Ausbildungswerkstatt, einem Schulungsbüro oder einem Ausbildungsbüro möglich.
Wie heißen die drei wichtigsten Ausbildungspläne?
Die drei wichtigsten Ausbildungspläne heißen
- Ausbildungsrahmenplan
- betrieblicher Ausbildungsplan
- individueller Ausbildungsplan
Was führt zu einem anerkannten Berufsabschluss?
Zu einem anerkannten Berufsabschluss führt ein zweijähriger Ausbildungsberuf mit der Entlohnung für gelernte Fachkräfte.
Wann und wie kann der dreijährige Abschluss erworben werden?
Der dreijährige Abschluss kann entweder mit einem einjährigen Anschlussausbildungsvertrag oder als Externer nach zusätzlich eineinhalb Jahren Berufspraxis erworben werden.
Wozu gibt es Ausbildungspläne?
Ausbildungspläne dienen dazu, Ausbildungsabschnitte zeitlich zu planen und diese in systematischer Reihenfolge anzulegen.
Was bedeutet "Training-on-the-job"?
Mit "Training-on-the-job" wird die ursprüngliche Form der betrieblichen Ausbildung bezeichnet.Dabei arbeitet ein Auszubildender mit einem Ausbildungsbeauftragten zusammen und führt nach und nach kleinere Aufträge selbständig aus.
Wozu dienen Lehrwerkstätten und Übungslabore?
Lehrwerkstätten und Übungslabore werden in technischen Berufen dazu genutzt, um zunächst zu üben und später Sonderaufträge z.B. für die Fertigung herzustellen. In den Lehrwerkstätten und Übungslaboren können die Azubis für die spätere Praxis üben.
Was ist eine Juniorfirma und wozu dient sie?
Eine Juniorfirma ist ein Sonderfall eines zentralen Lernorts. Sie sind echte Betriebe mit einer eigenen Gewinn- und Verlustrechnung. Dabei werden Filialen des Einzelhandels und Restaurants vollständig von Auszubildenden geführt. Die Verantwortlichen in den Ausbildungsbetrieben versprechen sich davon, dass dies das Verantwortungsbewusstsein und das unternehmerische Denken der Azubis fördert, aber auch, dass die Azubis betriebliche Zusammenhänge erkennen, da die Geschäfts- und Arbeitsprozesse in einer Juniorfirma sehr übersichtlich sind.
Wann spricht man von einem individuellen Ausbildungsplan?
Von einem individuellen Ausbildungsplan ist die Rede, wenn der Ausbildungsrahmenplan oder der betriebliche Ausbildungsplan auf die Besonderheiten eines Auszubildenden abgestimmt wird, zum Beispiel, wenn Verkürzungen der Ausbildungsdauer oder Zusatzqualifikationen vereinbart werden.
Von wem wird der individuelle Ausbildungsplan geprüft und was wird geprüft?
Der individuelle Ausbildungsplan wird von der IHK bzw. dem Bildungsberater geprüft, ob alle vorgeschriebenen Mindestinhalte enthalten, ob die bis zur Zwischenprüfung vorgeschriebenen Lernziele vermittelt und ob die zeitlichen Anpassungen an die betrieblichen Besonderheiten angemessen sind.
Wie weiß der Ausbilder, was in der Schule besprochen wurde?
Erste Informationen über den Schulunterricht kann der Ausbilder den Eintragungen im Ausbildungsnachweisheft entnehmen.
Wie sollen die in der Schule besprochenen Themen im Betrieb nachbereitet werden?
Die in der Schule besprochenen Themen sollen im Betrieb wiederholt werden. Dabei soll der Fokus auf die Relevanz für die praktische Arbeit gelegt werden. Ein Ausbilder bittet seinen Auszubildenden zunächst, ein passendes Schulthema in eigenen Worten zu erläutern. Daran kann sich ein Fachgespräch mit Kontrollfragen anschließen. Statt eines Vortrags ist auch eine Präsentation denkbar, die der Azubi dem Ausbilder vorführt.
Muss der Azubi dem Ausbilder seine Noten preisgeben?
Ja, laut der Bayerischen Berufsschulordnung hat ein Ausbilder das REcht, die Noten des Azubis zu erfahren.
Was ist zu tun, wenn die schulische Leistung des Azubis mangelhaft ist?
Dann muss der Ausbilder sofort reagieren. Entweder organisiert er eine innerbetriebliche Schulung oder eine externe Unterstützung wie die ausbildungsbegleitende Hilfe.
Sollte der Ausbilder bis zur Gefährdungsmitteilung der Schule warten?
Nein, denn dann ist es häufig zu spät, um den Azubi noch für die Zwischen- oder Abschlussprüfung so vorzubereiten, dass er die Prüfung schaffen kann.
Von wem sollte die Initiative ausgehen, wenn es Probleme in der Schule gibt?
Die Initiative sollte vom Ausbilder ausgehen.
Wie viel Zeit der Ausbildung kann der Azubi im Ausland verbringen?
Der Azubi kann bis zu 25% der Ausbildungszeit im Ausland absolvieren.
Welche Kompetenzen soll ein Auszubildender bereits mitbringen?
Zu den geforderten Kompetenzen gehören fachliche, soziale und persönliche Kompetenzen:
- Fachkompetenz: Produktkenntnisse und auch Hintergrundwissen
- Methodenkompetenz: strukturiertes Planen und Arbeiten
- soziale Kompetenz: Zuhören und Teamfähigkeit
- persönliche Kompetenz: Bereitschaft zum Selbstlernen
Wie werden die Kriterien für die Auswahl des Azubis festgelegt? Nennen Sie mögliche Kriterien für ein Anforderungsprofil!
Die Auswahlkriterien müssen auf den jeweiligen Ausbildungsberuf ausgerichtet sein. Kriterien für ein Anforderungsprofil sind:
- besuchte Schulen
- erreichte Schulabschlüsse
- Praktika
- Interessen und Neigungen
- Referenzen
- Flexibilität und Selbstständigkeit
Wie kann man erreichen, dass die Kriterien nicht alle denselben Stellenwert haben?
Man kann die Kriterien je nach Ausbildungsberuf unterschiedlich gewichten.
Welche Möglichkeiten gibt es, um herauszufinden, ob der Bewerber auf die gesuchte Ausbildungsstelle passt?
Das Unternehmen hat mehrere Möglichkeiten herauszufinden, ob der Bewerber auf die Ausbildungsstelle passt:
- Testverfahren: Eignungstest zum Intelligenzprofil
- Assessment Center (AC): Analyse sozialer Kompetenzen
- Probearbeit: standardisierte Probearbeit in der realen Betriebssituation
- Vorstellungsgespräch
Welche Fähigkeiten des Bewerbers können im Eignungstest getestet werden?
Im Eignungstest können folgende Fähigkeiten getestet werden:
- Sprachbeherrschung
- rechnerisches Denken
- Abstraktionsvermögen
- räumliche Vorstellung
- Gedächtnis
- Auffassungsgabe
- Kombinationsfähigkeit
Welche Fehler machen Betriebe häufig bei der Bewerberauswahl?
Folgende Fehler werden häufig bei der Bewerberauswahl gemacht:
- es wird zu wenig Zeit investiert - man verlässt sich auf den ersten Eindruck
- Zeugnisse und Schulnoten werden als einziges Kriterium herangezogen - Bewerber mit Abitur beginnen später aber häufig noch ein Studium
- die Arbeitgeber halten den Kontakt nicht zu den zukünftigen Azubis bis die Ausbildung beginnt
Wann kommt der Ausbildungsvertrag zustande? Muss ein Vertrag unterzeichnet werden?
Der Ausbildungsvertrag kommt bereits durch mündliche Zusage und Annahme zustande. Es muss eine schriftliche Vereinbarung unterzeichnet werden - im besten Fall sofort nach der mündlichen Zusage, spätestens aber vor Beginn der Ausbildung.
Welche Mindestinhalte muss der Ausbildungsvertrag enthalten?
Der Vertrag muss laut BBiG mindestens die neun folgenden Inhalte festhalten:
- Art (betrieblich oder außerbetrieblich)
- Sache
- zeitliche Gliederung
- Ziel (Bezeichnung des Abschlusses)
- Beginn
- Dauer
Was ist ein individueller Ausbildungsplan?
Ein individueller Ausbildungsplan ist die Anlage, die dem Ausbildungsvertrag beigefügt wird. In ihr wird die sachliche und zeitliche Gliederung festgehalten und separat unterschrieben. Die Anlage gibt eien Zusammenfassung des betrieblichen Ausbildungsplans wider und berücksichtigt dabei die individuellen Besonderheiten des Auszubildenden, zum Beispiel die Verkürzung der Ausbildimgsdauer oder Zusatzqualifikationen.
Wann kann die Ausbildung verkürzt werden? Wer beantragt die Verkürzung?
Die Ausbildung kann verkürzt werden, wenn
- der Auszubildende die allgemeine Hochschulreife, eine abgeschlossene Berufsausbildung besitzt oder über 21 Jahre alt ist: Verkürzung um 12 Monate
- der Auszubildende die Mittlere Reife besitzt: Verkürzung um 6 Monate
Über die Verkürzung müssen sich der Betrieb und der Auszubildende einig sein und die Verkürzung gemeinsam beantragen.
Was passiert, wenn sich die Verkürzung der Ausbildungsdauer als falsche Entscheidung herausstellt?
Wenn sich die Verkürzung der Ausbildungsdauer als falsche Entscheidung herausstellt, kann nur der Auszubildende die Verlängerung beantragen. Die zuständige Kammer entscheidet allein, ob die Verlängerung begründet ist. Die Meinung des Betriebs wird dabei nur angehört.
Wann kann es noch zur Verlängerung der Ausbildungsdauer kommen?
Zur Verlängerung der Ausbildungsdauer kann es auch kommen, wenn die Fehlzeiten über 10% aller Arbeitstage liegen.
Welche Mindestausbildungszeiten gelten bei mehreren Verkürzungsmöglichkeiten?
Bei mehreren Verkürzungsmöglichkeiten gelten folgende Mindestausbildungszeiten:
- 24 Monate bei einer Regelzeit von 3,5 Jahren
- 18 Monate bei einer Regelzeit von 3 Jahren
- 12 Monate bei einer Regelzeit von 2 Jahren
Wie ist die Vorgehensweise bei allen vertraglichen Fragen?
Bei allen vertraglichn Fragen muss zunächst die Geltung des Tarifvertrags überprüft werden. Erst wenn ein Tarifvertrag beim Ausbildungsvertrag nicht greift, folgen die geetzlichen Regeln:
1. Zunächst wird im BBiG nach einer Vorschrift gesucht.
2. Erst wenn eine derartige Norm nicht vorhanden ist, wird das allgemeine Abeitsrecht herangezogen: AZG, JArbSchG usw.
Wie kann die Ausbildung auf eine Teilzeitberufsausbildung verkürzt werden?
Bei der Teilzeitberufsausbildung kann die wöchentliche Arbeitszeit einschließlich der Berufsschule auf bis zu 25 Stunden verkürzt werden, ohne dass die gesamte Ausbildungsdauer verlängert wird. Eine Verkürzung auf 20 Stunden pro Woche wäre nur bei einer gleichzeitigen Verlängerung der gesamten Ausbildungszeit möglich.
Wie lange dauert die Probezeit in der Ausbildung?
Die Mindestprobezeit beträgt einen Monat, die maximale Probezeit vier Monate. Sie kann nur verlängert werden, wenn die vereinbarte Zeit um mehr als ein Drittel unterbrochen wurde. Diese Möglichkeit muss ausdrücklich im Ausbildungsvertrag vereinbart sein, denn sie ist nach dem Wortlaut des BBiG eigentlich ausgeschlossen.
Was ist bei Kündigung während der Probezeit zu beachten?
Bei Kündigung während der Probezeit kann das Arbeitsverhältnis jederzeit ohne Einhaltung einer Frist und ohne Angabe eines Grundes in schriftlicher Form gekündigt werden.