PHB Modul 5


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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 19.06.2019 / 29.09.2021
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OPD - Konfliktachse (VL 2) 

Versorgung (passiv) vs. Autarkie (aktiv)

- gelungene Entwicklung: Geben & Nehmen; Selbstverständlichkeit & Ausgewogenheit 

- passiv: Mangelgefühl -> anklammern, fordern, Kurzbeziehungen

- aktiv: bescheiden, altruistische Abtretung (stellvertretende Befriedigung)

OPD - Konfliktachse  (VL 2)

Selbstwertkonflikte (vs. Objektwert)

- gelungene Entwicklung: sich & anderen selbstverständlich & ausgewogen Wert zumessen

- passiv: Minderwertigkeit, Unvermögen, Unattraktivität <- Peinlichkeit, Scham 

- aktiv: Pseudoselbstsicherheit; Kränkbarkeit; Entwertung anderer <- Aggression

OPD - Konfliktachse (VL 2) 

Schuldkonflikte

- gelungene Entwicklung: Schuldgefühle erleben & Schuld anerkennen

- passiv: Schuldannahme; andere entschuldigen; Lob <- paradoxe Selbstkritik

- aktiv: konstante Schuldabweisung; Ärger auf andere; ähnlich antisoziale PS

OPD - Konfliktachse  (VL 2)

Ödipaler Konflikt

 

- gelungene Entwicklung: Triangulierung, genussvolle Sexualität & Aufmerksamkeit

- passiv: kindlich, naiv, ältere Partner

- aktiv: mittelpunktfixiert; theatralisch, erotisierend, provokativ; locken-blocken, Dreiecksbeziehungen 

OPD - Konfliktachse  (VL 2)

Identitätskonflikt

 

- gelungene Entwicklung: Integration unterschiedliche Selbstrepräsentanzen -> Wohlbefinden

- passiv: Identitätsmangel; Situationen vermeiden, die Identität verunsichern

- aktiv: Identitätsdissonanzen überspielen; Identität erfinden (Abstammung)

Konfliktdreieck (VL 2)

Impuls (-> Wunsch) --> Angst --> aktivierte Abwehr 

 

→ zentrale Fragen an den Patienten: Was will er? Wovor hat er Angst? Und wenn er Angst hat, was macht er dann? 

→ Konfliktdynamik

Welche drei Formen der Persönlichkeitsorganisation unterscheidet Kernberg? Bezüglich welcher drei Bereiche? Wie unterscheiden sich die drei Formen diesbezüglich (VL 3)?

1. Neurotische PO (geringer Schweregrad; zwanghaft, depressiv-masoch., hysterisch)

2. Borderline-PO (hoch: Narzisstische PS; niedrig Borderline-PS, antisozial, schizoid)

3. Psychotische PO (extremer Schweregrad; atypische Psychosen)

→ Bereiche: Abwehr, Identität, Realitätsprüfung 

+ = reif

- = unreif

Welches sind Merkmale eines desintegrierten Strukturniveaus gemäß dem Strukturkonzept der OPD (VL 3)? 


- Fehlende Kohärenz des Selbst und überflutende Emotionalität

     → wird überdeckt durch Abwehr (postpsychotisch, posttraumatisch, pervers)

- Selbst- & Objekt konfundiert (vermischt); Realität anderer unzugänglich

- keine Verantwortung für eigenes impulsives Handeln (Dinge geschehen einfach)

- zentrale Angst = symbiotische Verschmelzung Selbst & Objekt mit Folge des Selbstverlustes

Welche entwicklungspsychologischen Stufen auf dem Weg zur Mentalisierungsfähigkeit lassen sich unterscheiden (VL 3)? 


1. Teleologischer Modus (Akteur & Ergebnis der Handlung unterschiedlich -> Zielerreichen im Vordergrund) 

2. Modus der psychischen Äquivalenz (innere Vorstellungen = Außen/ Realität)

3. Als-Ob-Modus (imaginierte ≠ reale Welt -> Phantasie ungefährlich)

4. Mentalisierender Modus (Selbstreflexion & Gedanken anderer vorstellbar)

 

Wie kann man Spaltungsprozesse in den Objektrepräsentanzen (bzw. ein Gespaltensein dieser) gemäß M. Klein oder O. Kernberg beschreiben? Welche Funktion hat das Aufrechterhalten einer solchen Spaltung (VL 3)? 


M. Klein (später O. Kernberg): Primäre Unintegriertheit/ Gespaltensein von Vorstellungen von Selbst und Objekten

M. Klein: Spaltung gutes & schlechtes Selbst/ Objekt („gute und böse Brust“)

→ Schutzfunktion gegen die Fantasie, das Schlechte würde das Gute verderben, wenn es zusammenkommt 

Strukturdimensionen und Aspekte laut OPD (VL 3)

Grundkonflikte bei G. Rudolf (2006, VL 3)

Selbstwert

Identität

Nähe

- Bindung

- Autonomie

Strukturkonzept bei G. Rudolf (VL 3)

- Psychische Struktur soll das „innere Gleichgewicht“ sichern und eine befriedigende Gestaltung der Beziehung zu Anderen ermöglichen

- Struktur = Funktionsweise des Selbst in Beziehung zu den Objekten

- Fortsetzung in Strukturachse (Achse 4) der OPD

        → strukturelle Fähigkeiten oder Funktionen

Levels der Persönlichkeitsorganisation nach Kernberg (Schaubild, VL 3)

Struktur-Rating aus OPD (VL 3)

PS-Diagnostik im DSM V: Welche zwei Hauptkomponenten werden hier unterschieden? (VL 3)

KRITERIUM A: Fähigkeitsbereiche

Skala zur Erfassung des Funktionsniveaus der Persönlichkeit

→ Schweregrad (klären, ob überhaupt eine PS vorliegt, und wenn ja, wie schwer die PS ausgeprägt ist)

 

 

KRITERIUM B: Domänen und Facetten

Liste an 25 maladaptiven Persönlichkeitsfacetten (organisiert in 5 Domänen)

→ individuelles Persönlichkeitsprofil

Persönlichkeits-Diagnostik im DSM V

Kriterium B: Maladaptive Persönlichkeitseigenschaften (Beispiel schizotype PS, VL 3)

Was erfasst die LPFS (VL 3)? 

LevelOfPersonalityFunctioningScale 

- Kohärenz über sich selbst (und über Ursprünge und Entwicklung der Probleme)

- Reflektion von Gedanken/ Gefühlen/ Verhalten 

- Zugang zu Emotionen 

- Verbundenheit mit anderen

- Einfluss eigener Einstellungen und eigenen Verhaltens 

- Gefühl eines einzigartigen Selbst im Beisein Anderer 

 

Persönlichkeits-Diagnostik im DSM V

Welche Domänen werden im Kriterium A unterschieden und was beinhalten diese? (VL 3)

1. Domäne SELBST

Identität (Selbstwert)

- Erleben der eigenen Person als einzigartig mit klaren Grenzen zwischen sich und anderen 


- Stabilität des Selbstwerts und Akkuratheit der Selbsteinschätzung

- Fähigkeit, Emotionen zu erleben und zu regulieren 


 

Selbststeuerung (Selbstreflexion)

- Verfolgen von kohärenten und sinnhaften kurz- und langfristigen Zielen 


- Orientierung an konstruktiven und prosozialen Maßstäben des Verhaltens 


- Fähigkeit zur produktiven Selbstreflexion 


 

2. Domäne INTERPERSONELLE BEZIEHUNGEN

Empathie (Toleranz anderes Erleben)

- Verständnis und Anerkennung des Erlebens und der Motive anderer 


- Toleranz gegenüber unterschiedlicher Sichtweisen 


- Verstehen der Wirkungen des eigenen Verhaltens auf andere 


 

Nähe (tief, lang)

- Tiefe und

- Dauer von (positiven) Beziehungen mit anderen 


- Wunsch und Fähigkeit, anderen Menschen nahe zu sein 


- gegenseitiger Respekt, der sich im Verhalten zeigt 


OPD Struktur-Rating (VL 3)

1 = gut integriert (max. 1 Bereich eingeschränkt)

kognitive Fähigkeiten: Selbstwahrnehmung/ Objektwahrnehmung

- Selbstreflexion; strukturierter psychischer Binnenraum, Selbstbild konstant 

- Verschiedene Menschen haben verschiedene Interessen; realistische Wahrnehmung anderer

 

Steuerungsfähigkeit: Selbstregulierung/ Regulierung des Objektbezugs

- negative Impulse & Affekte steuern ohne Beeinträchtigung des Selbstwerts

- intrapsychisch Konflikte lösen; berücksichtigt eigene & andere Interessen 

 

Emotionale Fähigkeit: Kommunikation nach innen/ außen

- lebendige & interessante Kontaktaufnahme & Kommunikation, Empathiefähigkeit

 

Fähigkeit zur Bindung: innere/ äußere Objekte

- relativ autonomes Selbst, gute innere Objekte, Wunsch nach Bindung, Hilfe annehmen und geben

- zentrale Angst = Verlust der Zuneigung des Objektes

 

OPD Struktur-Rating (VL 3)

2 = mäßig integriert (z.B. Zwangsstörung)

kognitive Fähigkeiten: Selbstwahrnehmung/ Objektwahrnehmung

- Fokus der Selbstreflexion eher auf Verhalten; Selbstentwertung; Wechsel im Selbstbild  

- Objektbilder auf wenige Muster eingeengt; nach eigenen Wünschen erlebt

 

Steuerungsfähigkeit: Selbstregulierung/ Regulierung des Objektbezugs

- Übersteuerung der Impulse & Affekte/ Hemmung; Selbstwert kränkbar

 

Emotionale Fähigkeit: Kommunikation nach innen/ außen

- Kontakt wenig interessant & persönlich; wenig Empathie/ eigene Affekte

 

Fähigkeit zur Bindung: innere/ äußere Objekte

-  vorherrschend dyadische Beziehungen

- zentrale Angst = Verlust des wichtigen Objektes

OPD Struktur-Rating (VL 3)

3 = gering integriert (z.B. Borderline PS)

kognitive Fähigkeiten: Selbstwahrnehmung/ Objektwahrnehmung

- kaum Selbstreflexion; Identitätsdiffusion; Binnenraum unterentwickelt

- Spaltung; Widersprüche nicht integrierbar; Objektbild durch Projektion

 

Steuerungsfähigkeit: Selbstregulierung/ Regulierung des Objektbezugs

- impulsiv; negative Affektintoleranz; kränkbar, Entwertung, Idealisierung

- Konflikte interpersonell statt innerpsychisch; eigene Interessen bedroht

 

Emotionale Fähigkeit: Kommunikation nach innen/ außen

- eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit (wird vermieden); fehlende Empathie

 

Fähigkeit zur Bindung: innere/ äußere Objekte

- negative Objektbilder

zentrale Angst = Zerstörung des Selbst durch Böses/ Verlust des Guten

OPD Struktur-Rating (VL 3)

4 = desintegriert (z.B. paranoide Schizophrenie)

kognitive Fähigkeiten: Selbstwahrnehmung/ Objektwahrnehmung

- fehlende Kohärenz des Selbst; Abwehr = postpsychotisch (Wahnsinn) 

- Selbst- & Objekt konfundiert (vermischt); Realität anderer unzugänglich

 

Steuerungsfähigkeit: Selbstregulierung/ Regulierung des Objektbezugs

- Affekt überflutend; keine Verantwortung für impulsives Handeln erlebt (Dinge "geschehen einfach")

 

Fähigkeit zur Bindung: innere/ äußere Objekte

- zentrale Angst = symbiotische Verschmelzung Selbst & Objekt/ Selbstverlust

Leitsätze zum OPD Struktur-Rating (VL3)

Agieren und Enactment (VL 3)

Agieren = Analysand setzt Elemente seiner psychischen Welt in Handlungen um, anstatt sie zu erleben und zu verbalisieren 

        → Agieren entgegen dem "Erinnern"

        → "Aus"-Agieren, insofern jemand sich von einem Spannungszustand zu entledigen sucht 

        → Agieren als (unbewusstes) Widerstandsphänomen ("zu spät kommen, da die letzte Sitzung nicht gut lief")

 

Enactment = Agieren des Analysanden und die (handlungsmäßige) Beantwortung dessen durch den Analytiker 

 

Fiese Frage

Welche Art der Identitätsproblematik gehört zum Konflikt- und welche zum Strukturmodell?

Konflikt = Identitätsdissonanz

Struktur = Identitätsdiffusion

Worin unterscheiden sich die Zwangsstörung und die zwanghafte (anankastische) Persönlichkeitstörung (VL 4)?

Zwangsstörung (Zwangsgedanken, Zwangshandlungen)

- bei Symptomneurosen Erleben von Ich-Dystonie

- („direkterer“) Leidensdruck 

 

Zwanghafte (anankastische) Persönlichkeitsstörung

- bei Charakterneurosen Erleben von Ich-Syntonie 

- Einschränkung in verschiedenen Lebensbereichen (Partnerschaft, Arbeit, Freundschaften etc.) 

 

Was versteht man unter der „Analen Trias“ (VL 4)?


1. Ordnungsliebe (u.a. Kontrolle, Sauberkeit) 

2. Eigensinn

3. Sparsamkeit 

Welches sind die leitenden Abwehrmechanismen bei Zwangserkrankungen (VL 4)? 

Ungeschehen machen (Handlungen mit „symbolischer Kraft“: z. B. Sünden wegwaschen)

Affektisolierung (Gefühle werden "in Quarantäne" gesteckt und sind nicht zugänglich)

Reaktionsbildung (Triebimpuls wird mit entgegengesetzter Handlung abgewehrt: z.B. "ich will ihn eigentlich vor die Bahn schubsen, aber gebe ihm stattdessen einen Kaffee aus")

Rationalisierung (Versuch, den Handlungen nachträglich rationalen Sinn zu geben)

Zwangshandlungen (VL 4)

= meist mehrfach wiederholte Handlungen oder Rituale, um die Angst und Anspannung zu reduzieren, obwohl dies übertrieben oder irrational erscheint („Compulsions“)

→ 80% der PatientInnen leiden an einer Kombination aus Zwangshandlungen und – gedanken

→ nur eine Minderheit hat ausschließlich Zwangsgedanken 

Welche Arten von Zwangshandlungen lassen sich unterscheiden (VL 4)?

- Symmetriezwänge, Zwänge zu ordnen und zu arrangieren

- Hort- und Sammelzwänge

- Wasch- und Reinigungszwänge, verbunden mit Kontaminationsängsten

- Kontrollzwänge 

Zwangsgedanken (VL 4)

= unwillkürlich auftretende Bilder, Vorstellungen oder Impulse, die als unkontrollierbar erlebt werden und daher quälend sind und Angst machen ("obsessions")

Zwei Subtypen 

Autogenous Obsessions = intrusive Gedanken mit sexuellen, aggressiven oder sonstigen „unmoralischen“ Inhalten.

Reactive Obsessions = Gedanken von Kontamination, Fehlern, Unfällen, Asymmetrien und/oder Verlusten. 

Die Zwanghafte Persönlichkeitsstörung ist eher durch das Konfliktmodell erklärbar (VL 4)

Wie ist das Über-Ich bei der Zwangsstörung (VL 4)? 

Welche Persönlichkeitsorganisation liegt der Zwangsstörung zugrunde (VL 4)? 

Annahmen des Konfliktmodells zur Zwangsstörung (VL 4)

→ Wunsch-Verbot-Konstellation / Über-Ich-Es-Konflikt

→ Abwehrmechanismen: Ungeschehen-Machen, Affektisolierung, Reaktionsbildung, Rationalisierung

→ Symptome als Kompromissbildung

→ magisches Denken/ (unbewusste) Omnipotenzphantasien

Annahmen des Strukturmodells zur Zwangsstörung (VL 4)

→ Frage der Reife und Integriertheit des Über-Ichs

→ Überregulierung des Selbst und des Objektbezugs

     -> Ambivalenz im Objektbeziehungen: Liebe und Hass

     -> reduzierte emotionale Kommunikation nach innen und nach außen

→ unintegrierte aggressive Wünsche

→ Angst vor Entgrenzung

Zwangsstörung - "Symptom als..." (VL 4)

...kompromisshafte Wunscherfüllung

-> Teilbefriedigung 

Funktionalitäten von Zwängen (VL 4, Benecke)

Intrapsychische Funktionalitäten

- Zwänge schützen vor stark negativen Gefühlen (z.B. Angst) bzw. beruhigen diese kurzfristig 

- Zwänge können auch Entwicklungsdefizite kompensieren bzw. deren Wahrnehmung vermeiden 

 

Interpersonelle Funktionalitäten 

- Waffe in interpersonellen Machtkämpfen (andere Personen zur Unterwerfung zwingen) 

       → Kompensation eines narzisstischen Defizits

- Ventil für unterdrückte Aggressionen 

Zwangsstörung im ICD 10 - F42 (VL 4)

- mind. 2 Wochen lang an den meisten Tagen wiederkehrende Zwangsgedanken/ -handlungen oder beides

- müssen quälend sein oder die normalen Aktivitäten stören

 

1. als eigene Gedanken oder Impulse für Patienten erkennbar sein

2. mind. ein Versuch zu widerstehen, auch wenn erfolglos

3. nicht angenehm (höchstens kurzzeitige Entspannung)

4. unangenehme Wiederholungen  

 

- verursacht Leiden oder Beeinträchtigung der sozialen/ persönlichen Leistungsfähigkeit

- ist nicht durch andere psychische Störungen (z.B. Schizophrenie, Depression) bedingt