Klinische Psychologie I - Herr Storck
PHB Modul 5
PHB Modul 5
Set of flashcards Details
Flashcards | 108 |
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Students | 27 |
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 19.06.2019 / 29.09.2021 |
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Abwehrmechanismen der BPS (VL 5)
Spaltung = Schutz des Guten vor dem Verderben durch das Schlechte (bzgl. Selbst und Objekt)
Idealisierung/Entwertung = Ausdruck rapider Stimmungswechsel und Impulsivität; Ergebnis der Projektion
Projektion = Schutz des Guten im Selbst; Loswerden unerträglicher Selbstanteile
Projektive Identifizierung = Kommunikationsform und Versuch, das Gegenüber affektiv zu manipulieren
Welches sind die drei Merkmale, nach denen eine Einschätzung des Ausmaßes an „Expressed Emotions“ vorgenommen wird (VL 6)?
1. Kritik (geäußerter Ärger, Missbilligung, nonverbale Aspekte)
2. Feindseligkeit (wie stark Missbilligung sich auf Patienten als Ganzes bezieht)
3. Emotionales Überengagement (Überfürsorglichkeit, starke Sorge, Aufopferung)
Welche beiden Abwehrmechanismen werden aus psychoanalytischer Sicht als wesentlich für die Symptombildung der (paranoiden) Schizophrenie angenommen (VL 6)?
1. Verwerfung (Auslöschung, nicht Verdrängung, der (personalen) Objektwelt)
2. Projektion (Folge: Bildung von Wahn & Halluzination)
Welche drei Hauptformen der Schizophrenie werden in der ICD-10 unterschieden (VL 6)?
F20.0 Paranoide Schizophrenie: Fokus = dauerhafte, häufig paranoide Wahnvorstellungen/ Halluzinationen -> häufigste Form
F20.1 Hebephrene Schizophrenie: Fokus = Affektive Veränderungen; desorganisierte Sprache
F20.2 Katatone Schizophrenie: Fokus = Psychomotorische Störungen
Was versteht man unter „Gedankenausbreitung“ (VL 6)?
- Vorstellung, dass Andere die eigenen Gedanken hören oder mitlesen können
→ Denken verschwimmt (Welche Gedanken gehören zu wem? Einzelaspekte vs. großes Ganzes)
Welche psychosozialen Faktoren werden zur Erklärung der Schizophrenie herangezogen (VL 6)?
- Auslöser = Schwellensituation (besondere Lebensereignisse)
→ schizophrenogene Mutter -> double-bind-Studie (Widerspruch in Affektinteraktion)
→ Freud: „narzisstische Neurose“ (heute Psychose)
→ mangelhafte Triangulierung -> Verbleiben in Dyade (Beziehungen auf mich bezogen; dass es mehr als "zwei/uns" gibt, ist unverständlich)
→ Abzug der Libido von der Außenwelt (keine Objektbesetzungen)
→ statt dessen Besetzung des Ichs/ Überwertigkeit des Selbst & Wortvorstellungen ("ich bin der Auserwählte")
Was sind häufig auftretende Symptome bei paranoider Schizophrenie (ICD 10, VL 6)?
- Verfolgungswahn, Beziehungswahn, Abstammungswahn, Sendungswahn, Eifersuchtswahn oder coenästhetischer Wahn
- Stimmen, die den Betroffenen bedrohen oder ihm Befehle geben, nicht verbale akustische Halluzinationen wie Pfeifen, Brummen oder Lachen
- Geruchs- oder Geschmackshalluzinationen, sexuelle oder andere Körperhalluzinationen
- Affekte inadäquat: Wutausbrüche, Reizbarkeit, Furcht und Misstrauen
- selten optische Halluzinationen
Schizophrenie DSM-5 (VL 6)
A. Charakteristische Symptome (mind. zwei Symptome für mind. einen Monat oder länger):
1. Wahn
2. Halluzination
3. desorganisiertes Sprechen (häufiges Entgleisen, Zerfahrenheit)
4. grob desorganisiertes oder katatones Verhalten
5. Negativsymptome (d.h. flacher Affekt, Alogie oder Willensschwäche)
B. Soziale/ berufliche Leistungseinbußen, mangelnde Selbstfürsorge
C. Dauer: mindestens sechs Monate Zeichen des Störungsbildes
D. Ausschluss schizoaffektive/ depressive/ bipolare Störung
E. Ausschluss Substanzeinfluss / medizinische Krankheitsfaktoren
F. Beziehung zu tiefgreifender Entwicklungsstörung
Wann ist für die Diagnose einer Schizophrenie nur ein Kriterium A aus dem DSM-5 erforderlich? (VL6)
...wenn der Wahn bizarr ist oder die Halluzinationen aus einer kommentierenden Stimme oder aus einem Dialog bestehen.
Welche biologischen Faktoren werden zur Erklärung der Schizophrenie herangezogen (VL 6)?
- Konkordanzrate bei eineiigen Zwillingen: 31-78%
- proximale Ursachen: Dopaminhypothese
- Schwangerschaftskomplikationen? Höheres Alter des Vaters?
- Risikofaktor = (starker) Cannabiskonsum im Jugendalter (o. Selbstmedikation?)
- Schizophrene Erkrankung eines Elternteils -> Anlage-Umwelt Problem
Welche Umstände tragen zu einer "guten" Prognose von Schizophrenie bei (VL 6)?
- Stress als Auslöser der psychotischen Episoden; keine Schizophrenie in der Familie
- frühe Diagnose und Behandlung, Compliance
- Dominanz affektiver Symptome, kein Drogenkonsum
Welche der genannten OPD-Konflikte treten am häufigsten (> 60%) bei einem geringen Strukturniveau auf / sind eher unreif? (VL 2)
Mäßig integriertes Strukturniveau - Was trifft zu? (VL 3)
Gering integriertes Strukturniveau - Was trifft zu (VL 3)?
Nenne eine symptomatische Gestaltung von Beziehungen im Rahmen der BPS.
- Idealisierung und Entwertung
- Intensive aber unbeständige Beziehung
- Fantasien werden zur Gewissheit (Fallbeispiel mit Fremdgehen); normalerweise würde Konflikt intrapsychisch "gelöst"
> hier aber interpersonell "Ich habe Angst, dass mein Partner fremd geht" -> "Mein Partner geht auf jeden Fall fremd!!!"
Was ist eine psychische Störung (VL 1)?
= klinisch bedeutsames psychisches/ Verhaltenssyndrom bzw. Muster
= unabhängig vom ursprünglichen Auslöser
Wann (und wann nicht) ist eine psychische Störung behandlungsbedürftig (VL 1)?
Allgemeine Kriterien für Behandlungsbedürftigkeit (Benecke):
(1) Diagnose einer psychischen Störung
(2) Krankheitswertigkeit
(3) Vorhandensein wissenschaftlich belegter Behandlungsmethode
Behandlungsbedürftigkeit nur bei Krankheitswertigkeit:
- aktuell erhebliches Leiden (subjektiv/ von anderen) oder Versehrtheit
- deutliche Einschränkung der normalen Lebensführung
- signifikantes Risiko für Tod, Schmerz, Siechtum (Entkräftung)/ Freiheitsverlust
Was bedeutet Prävalenz (VL 1)?
= Häufigkeit erkrankter Personen in spezifischer Population
Was kennzeichnet den psychoanalytischen Begriff der Sexualität (VL 1)?
Psychosexualität =
1. Lustdimension
2. Fortpflanzung
3. zärtliche Berührung („Liebe“)
-> Erweiterter Begriff der Sexualität: Infantile Psycho-Sexualität
Psychosexualität ist laut Freud auch schon beim Kind vorhanden und bestimmt in Form der psychischen Energie, der Libido (Lust/ Unlust, Befriedigung, Schmerz, Aggression) von Anfang an das psychische Geschehen
-> Lust und Unlust als Strukturdimensionen frühester Erfahrungen
Was ist aus Sicht der Psychoanalyse ein psychischer Konflikt (Vl 1)?
Unbewusster internaler Konflikt zwischen (Trieb-) Wunsch & Verbot
... Folgen sind ängstigend, beschämend, verboten etc.
z.B. ödipal: Vernichten & Liebe beibehalten, den Vater aus dem Weg räumen und gleichzeitig seine Liebe gewinnen wollen
Was versteht man unter einem Syndrom (VL 1)?
Zusammenwirkung von Symptomen
Was versteht man unter Epidemiologie? Welche Arten von Epidemiologie werden unterschieden (VL 1)?
= Lehre von Verteilung, Ursachen & Folgen gesundheitsbezogener Aspekte
- deskriptiv: Häufigkeit von Krankheiten & Folgen in spezifischen Populationen
- analytisch: Entwicklung von Gesundheit, Krankheit, Morbidität, Mortalität
Punktprävalenz (VL 1)
Anteil an einer bestimmten Krankheit Erkrankter in einer Population zu einem bestimmten Zeitpunkt (Anzahl der Kranken / Anzahl Gesamtbevölkerung = Wahrscheinlichkeit krank zu sein)
Periodenprävalenz (VL 1)
Anteil der an einem bestimmten Stichtag und in einer definierten Zeit davor oder danach Erkrankten in einer Population (Anzahl Kranker während Periode / Anzahl Population gesamt pro Periode)
Inzidenz (VL 1)
Anteil der Personen einer bestimmten Population, die in einem bestimmten Zeitraum neu erkranken
Lebenszeitrisiko (VL 1)
Relatives Risiko: Häufigkeit, mit der ein Ereignis (z.B. Lungenkrebs) bei Angehörigen einer Population mit einem bestimmten Merkmal auftritt (z.B. Rauchen) dividiert durch die Ereignishäufigkeit bei Nicht- Merkmalsträgern der Population (z.B. Nichtraucher)
Attributables Risiko: Anteil der Erkrankungen, der (mit großer Wahrscheinlichkeit) auf einen Risikofaktor zurückgeführt werden kann → inwiefern kann die Anzahl der Erkrankungen durch Eliminierung des Risikofaktors verringert werden / berücksichtigt also die Seltenheit/Häufigkeit eines Ereignisses/einer Erkrankung
Was sind anerkannte Richtlinienverfahren in Deutschland (VL 1)?
Was verbindet tiefenpsychologisch fundierte und psychoanalytische Psychotherapie (VL 1)?
Psychoanalytische Theorie als gemeinsame Grundlage („analytisch begründete Verfahren“)
Trieb als psychosomatisches Grundkonzept. Warum (VL 1)?
Trieb = psychische Repräsentation eines somatischen Reizes
→ meint das Drängen von Erregung (Unbewusstes) in Repräsentation (Bewusstes) → Bildung des Psychischen
→ nicht als biologisches Konzept (wie Instinkt), aber auch nicht allein psychische Motivationsstruktur !
Triebaspekte:
1. Triebquelle (Welche Körperzone? Un-/Lust)
2. Triebdrang (Wie stark ist Reizung?)
3. Triebziel (Welche (Handlungs-) Vorstellung ist damit verbunden?
4. Triebobjekt (Welche Person?)
Warum spricht man von dualistischer Triebtheorie (VL 1)?
Meist dualistische Triebtheorie bei Freud:
-Sexualtrieb vs. Ichtrieb
-Eros vs. Todestrieb
Triebe in entgegengesetze Richtung als Grundlage der Konflikttheorie
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