AKAD LOG03
Logistik Materialwirtschaft Disposition Einkauf & Beschaffung Lagern & Verteilen
Logistik Materialwirtschaft Disposition Einkauf & Beschaffung Lagern & Verteilen
Set of flashcards Details
Flashcards | 41 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Micro-Economics |
Level | University |
Created / Updated | 28.05.2019 / 10.01.2022 |
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https://card2brain.ch/box/20190528_akad_log03
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Wie lautet die Definition der Logistik allgemein?
„Die Logistik umfasst die Planung, Steuerung, Durchführung und Kontrolle aller Material- und Informationsflüsse innerhalb und zwischen Unternehmen vom Kunden bis zum Lieferanten.“
Die Logistik soll ...
– dasrichtigeProdukt
– inderrichtigenMenge – amrichtigenOrt
– zumrichtigenZeitpunkt – inderrichtigenQualität – zudenrichtigenKosten ... bereitstellen.
Woran unterscheiden sich die klassische Materialwirtschaft von der integrierten Materialwirtschaft?
Wie lauten die vier klassischen Bereiche der Logistik?
Beschaffugnslogistik
Produktionslogistik
Distributionslogistik
Entsorgungslogistik
Welches sind die informatorischen Kernaufgaben der Distributionslogistik?
Die begleitende informatorische Kernaufgabe der Distributionslogistik ist die Auftrags- abwicklung, d. h. die Verfolgung des Auftrags vom Eingang über die Bestätigung und die Verfolgung bis zur Entgegennahme durch den Kunden.
Die vorgelagerte informatorische Kernaufgabe der Distributionslogistik ist die Planung von Systemen und Netzwerken inklusive der dazugehörigen Standorte für Lagerung und Umschlag, die zur Abwicklung der physischen Aufgaben benötigt werden.
Die logistischen Leistungen, die vom Kunden wahrgenommen und bewertet werden?
– die Lieferzeit,
– die Lieferfähigkeit oder Lieferbereitschaft,
– die Termintreue oder Lieferzuverlässigkeit,
– die Sendungsqualität,
– die Lieferflexibilität sowie
– die Informationsbereitschaft oder Informationstransparenz.
Wie definiert sich die Lieferfähigkeit?
Lieferfähigkeit [%] = Anzahl der Terminzusagen zum Wunschtermin x 100 / Anzahl aller Terminzusagen
Wie lautet die Formel der Termintreue und was ist ihr Mindestwert in der Praxis?
Termintreue erfolgt durch den Quotienten aus der Anzahl der Aufträge, die zum vereinbarten Zeitpunkt ausgeliefert wurden, und der Anzahl aller eingegangenen Aufträge
Eine Quote von unter 99% sollte nicht unterschritten werden.
Die logistischen Leistungsziele lassen sich in drei Gruppen zusammenfassen. Durch welche Charakteristika sind diese Gruppen bestimmt und welche Ziele gehören zu welcher Gruppe?
Was versteht man unter Lieferqualität und was beinhaltet diese?
Die erste Gruppe wird bestimmt durch Vorgaben und umfasst die Lieferzeit. Die zweite Gruppe ist charakterisiert durch die Messbarkeit der Kriterien und umfasst die Lieferfähigkeit, die Termintreue und die Sendungsqualität, gemeinsam als „Lieferqualität“ bezeichnet. Die dritte Gruppe wird bestimmt durch die Kundenbindung, die mit ihnen erreicht werden kann, und umfasst die Lieferflexibilität und die Informationsbereit- schaft.
Sendungsqualität
Liefertreue = Bestellung wird in der richtigen Menge und auch Qualität zum richtigen Zeitpunkt geliefert
Lieferfähigkeit = Waren können an Kunden geliefert werden
Die Logistikkosten können grob in fünf Kostenblöcke gegliedert werden:
- System- & Steuerungskosten:
Kosten die bei der Gestaltung und Planung von logistischen Systemen entstehen. Hierzu zählen u. a. die Personalkosten für Planungsabteilungen sowie Beratungskosten,
Kosten für das nicht gewerbliche Personal, wie z.B. die Abteilungen Disposition, Produktionsplanung, Produktionssteuerung und Auftragsabwicklung. Sowie Beschaffungskosten(Lieferantenauswahl etc.)
- Lager- & Handlingkosten:
Mietkosten, Abschreibungen auf Bauinvestitionen, Netzwerk & Software. Lagermitarbeiter, Energiekosten der Geräte.
- Bereitstellungskosten:
Die Bereitstellkosten umfassen die Kosten, die für die Versorgung und Entsorgung der Produktion mit Materialien bzw. Fertigprodukten aufgebracht werden müssen.
- Transportkosten:
Transportkosten ausserhalb von Einrichtungen des Betriebsgeländes.
- Bestandskosten:
Kapitalbindungskosten, die aufgrund der Finanzierung der Bestände auftreten, Versicherungen, Abwertungen (z. B. aufgrund von Mindesthaltbarkeit der Produkte) und Verlust durch Unfälle oder Diebstahl (Schwund).
Es ist immer schwierig, Leistungsgrößen mit Kosten zu vergleichen. Mit welchen Kosten könnte man z. B. die Lieferfähigkeit in Beziehung setzen, um einen direkten Vergleich mit der im Konflikt stehenden Zielgröße „Senkung der Bestandskosten“ zu erhalten?
Bezieht sich die Lieferfähigkeit auf die Belieferung von Kunden, so sind die in Bezie- hung stehenden Kosten der Umsatzverlust oder entgangene Gewinn durch Rücknahme des Kundenauftrags und der Umsatzverlust oder entgangene Gewinn durch Verlust des Kunden.
Bezieht sich die Lieferfähigkeit auf die Bereitstellung von Material für die Produktion, so sind die in Beziehung stehenden Kosten die Ausfallkosten durch Stillstandszeiten und die steigenden Stückkosten aufgrund geringerer Auslastung (ineffiziente Umpla- nung der Produktionsabläufe).
Wie lautet die praxisorientierte Definition der Logistik (6 R)?
Die Logistik soll das richtige Produkt in der richtigen Menge am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Qualität zu den richtigen Kosten bereitstellen.
Welche logistischen Tätigkeiten/ Leitung der Abteilungen übernimmt die integrierte Materialwirtschaft?
- Einkauf
- Beschaffung
- Produtionsplanung & -steuerung
- Auftragsabwicklung
- Distribution
Die Logistik lässt sich in klassische vier Bereich aufteilen. Welche sind diese?
– Beschaffungslogistik,
– Produktionslogistik,
– Distributionslogistik
– Entsorgungslogistik.
Wie lauten die klassischen logistischen Leistungsziele?
- Lieferzeit,
- Lieferfähigkeit/Lieferbereitschaft,
- Termintreue/Lieferzuverlässigkeit,
- Sendungsqualität,
- Lieferflexibilität
- Informationsbereitschaft/Informationstransparenz.
In der Materialwirtschaft gibt es unterschiedliche Kategorien von Materialien die in Unternehmen zum Einsatz kommen, welche können sie nennen? mit Beispiel?
Materialarten sind:
– Einsatzstoffe (Materialien,diedirektindasProdukteingehenoderseinerHerstel- lung dienen),
– Erzeugnisse (Materialien,dieindereigenenProduktionerzeugtwerden),
– Handelswaren (Kaufmaterialien,dieohneweitereBe-oderVerarbeitungverkauft werden),
– sonstige Materialien (alleMaterialien,dieohneweitereBe-oderVerarbeitung verkauft werden)
– Investitionsgüter (abschreibungsfähigeKäufe).
Was versteht man unter der ABC-Analyse und wie kommt sie in der Materialwirtschft zum Einsatz?
Die ABC-Analyse klassifiziert das Material nach seinem wertmäßigen Anteil am Gesamtwert. A-Material trägt einen hohen Anteil am Gesamtwert, B-Material einen mittleren Anteil und C-Material nur einen geringen Anteil. Der Wert des Materials ergibt sich dabei als Produkt aus Preis und Menge.
Die Aufteilung ist Unternehmensabhängig, doch sollten A-Teile mindestens doppelt so viel Wert repräsentieren als C-Teile.
Die XYZ-Analyse hilft in ter Materialwirtschaft zu planen. Wie hilft sie dabei und was hat es mit XYZ auf sich?
Die XYZ Analyse ermittelt die Vorhersagegenauigkeit des Verbrauchs.
- Als X-Teile werden die Materialien bezeichnet, die einen gleichmäßigen Verbrauch zeigen und dessen Verbrauch damit gut vorhersehbar ist.
- Y-Teile zeigen dagegen einen Verbrauch mit größeren Schwankungen, z. B. einen Verbrauch mit saisonalem Verlauf und mittlerer Vorher- sagegenauigkeit.
- Der Verbrauch von Z-Teilen ist stark schwankend und somit kaum vorhersehbar.
Eine Möglichkeit besteht darin, die maximale Schwankungsbreite für eine festgelegte Messperiode für X-Teile auf 50% festzulegen. Somit wären alle Teile, deren Verbrauch eines Tages, einer Woche oder eines Monats im Vergleich zum Jahresdurchschnittsverbrauch nur um maximal 50% abweicht, X-Teile. Y-Teile wären z. B. die Teile, bei denen der Verbrauch zwischen 50% und 100% schwankt, während bei Z-Teilen der Verbrauch in einer festgelegten Periode um mehr als 100% vom Jahresdurchschnittsverbrauch abweicht.
Eine Kombination und grafische Darstellung der ABC und XYZ Analyse kann in neun Feldern geschehen:
Beschreiben sie die Vorgehensweise beim Materialportfolio. Welche Strategien lassen sich daraus ableiten?
Die eine Achse des Materialportfolios stellt den Anteil am Beschaffungsvolumen dar, der sich aus der ABC-Analyse ergibt.
In das Beschaffungsrisiko auf der X-Achse geht auch die Vorhersage- genauigkeit ein, die Grundlage der XYZ-Analyse ist
Strategische Materialien: präzise Bedarfsprognose, genaue Auswahl des Lieferanten für eine lange Zusammenarbeit. Genau Marktforschung. Bei strategischen Materialien kommt sollte ggf. die Eigenfertigung in Betracht gezogen werden.
Engpassmaterialien: Die Versorgung muss unter allen Umständen gesichtert werden.
Hebelmaterialien: Durch Umsatzstärke die Verhandlungsmacht beim Hersteller ausnutzen um günstige Konditionen zu erhalten.
unkritische Materialien: Standardisierung der Teile und möglichst Kosten sparen.
Welche Formen der Bedarfe gibt es und wie können sie ermittelt werden?
Im Rahmen der Disposition muss zunächst der Bedarf festgestellt werden. Man unterscheidet drei Bedarfsarten:
den Primärbedarf an verkaufsfertigen Fertigerzeugnissen und Handelswaren, (stochastisch, heuristisch)
den Sekundärbedarf an Rohstoffen und Teilen,diefürdieFertigungdes Primärbedarfs erforderlich sind (deterministisch, stochastisch)
den Tertiärbedarf aller Materialien, die kontinuierlich verbraucht werden (stochastisch)
Die Bedarfsermittlung kann auf drei Arten vorgenommen werden:
deterministisch,
stochastischoder
heuristisch.
Was unterscheidet den Gozinto-Graphen von einer Strukturstückliste?
Gozinto-Graph und Strukturstückliste stellen beide die baumartige Struktur der Zusammensetzung des Endproduktes dar. Die Strukturstückliste ist klassisch tannenbaumartig: Alle Bauteile und Einzelteile werden an ihrem Verwendungspunkt angezeigt, sodass bei Mehrfachverwendung das Bauteil oder Einzelteil auch mehrfach in der Strukturstück- liste auftaucht. Beim Gozinto-Graphen wird jedes Bauteil und jedes Einzelteil nur ein- mal dargestellt. Mehrfachverwendungen eines Einzelteils beispielsweise werden durch mehrere Pfeile von diesem Einzelteil zu den Bauteilen und/oder dem Endprodukt darge- stellt, welche das Einzelteil enthalten.
Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein um eine vernünftige Grundlage für eine stochastische Auswertung abgeben zu können?
Stochastik ist vergangenheitsorientiert um Vorhersagen für die Zukunft zu machen.
– Prognosen sind häufig falsch.
– Prognosen sind umso ungenauer, jeweniger Daten aus der Vergangenheit vorliegen.
– Prognosen sind umso ungenauer, je länger der Vorhersagezeitraum ist.
– Prognosen zu Einzelteilen sind ungenauer als zu aggregierte Prognosen.
Für eine gute Prognose sind
ein Zeitraum festzulegen
ein ausreichendes Maß an vorhandenen Daten vorhanden sein.
Die Gewichtung entsprechend angepasst sein.
bei 2-4 kann eine Prognose erstellt werden:
- stark schwankender oder sporadischer Verbrauchsverlauf,
- konstanter Verbrauchsverlauf,
- zyklischer Verbrauchsverlauf
- trendbeeinflusster Verbrauchsverlauf.
Welche Analogie rechtfertigt die Bezeichnung „Peitscheneffekt“?
Bei einer Peitsche führt eine kleine Bewegung der Hand (kurze Entfernung, begrenzte Geschwindigkeit) zu einem großen Ausschlag am Ende der Peitsche (große Amplitude, hohe Geschwindigkeit bis zum Durchbrechen der Schallmauer = Peitschenknall). Dies ist die Analogie zum betriebswirtschaftlichen Effekt, bei dem ebenfalls geringe Schwan- kungen beim Endkunden zu großen Ausschlägen bei weit vorgelagerten Unternehmen der Supply Chain führen.
Wie zeichnet sich die deterministische Bedarfsermittlung aus?
Die deterministische Bedarfsermittlung wird auch als programmgebundene oder bedarfsgesteuerte Bedarfsermittlung bezeichnet. Bei der deterministischen Ermittlung wird aus definierten Informationen der exakte Bedarf der Materialien nach Menge und Termin ermittelt.
Die erforderlichen definierten Informationen können dabei unterschiedlichster Art sein. Liegen z. B. langfristige Aufträge vor (Anlagenbau, Flugzeugindustrie, Maschinenbau), so können die Primärbedarfe auf Basis fester Aufträge deterministisch, auftragsge- steuert, ermittelt werden.
Wodurch zeichnet sich die stochastische Bedarfsermittlung aus?
Die stochastische oder verbrauchsorientierte Bedarfsermittlung beruht auf Daten der Vergangenheit, setzt eine gleichbleibende Entwicklung voraus und ermittelt statistisch mithilfe verschiedener Prognoseverfahren den Bedarf für zukünftige Zeiträume.
Die stochastische Bedarfsermittlung beruht stark auf Prognosen in die Zukunft, die im Allgemeinen unsicher sind. Daher sollten im Rahmen der stochastischen Bedarfsermitt- lung die folgenden typischen Eigenschaften von Prognosen immer berücksichtigt werden:
– Prognosen sind häufig falsch.
– Prognosen sind umso ungenauer, je weniger Daten aus der Vergangenheit vorliegen.
– Prognosen sind umso ungenauer,je länger der Vorhersagezeitraum ist.
– Prognosen zu Einzelteilen sind ungenauer als zu aggregierte Prognosen.
Es muss ein:
- Verlauf mit Trend vorliegen
- statischer Verlauf
- zyklischer Verlauf
sporadische Verläufe sind ungeeignet
Welche Arten der Beschaffung kennen sie?
- Einzelfallbeschaffung
Bei der Einzelfallbeschaffung wird – wie der Name sagt – in jedem auftretenden Einzel- fall eines konkret bestehenden Bedarfs die Beschaffung angestoßen. Milch im Supermarkt kaufen.
- Vorratsbeschaffung
Bei der Vorratsbeschaffung wird von dem Material ein Vorrat angelegt, d. h., es ist jederzeit ein Bestand an dem Material vorhanden, aus dem der Bedarf gedeckt werden kann.
Zwei Milchtüten im Kühlschrank, wenn eine leer ist wird eine nachgekauft. - (produktions-) synchrone Beschaffung.
JIT - JIS
Aus welchen Gründen kommen Bestände zustande?
Das Vorhalten von Materialbeständen ist notwendig, um zeitliche Abweichungen zwischen Verbrauch und Produktion auszugleichen (Vertriebsbestände) bzw. die Ver- fügbarkeit von Teilen für die Produktion sicherzustellen (Produktionsbestände). Diese Funktionen lassen sich ursächlich aus den Anforderungen der Materialdisposition ableiten. Ein weiterer Grund für Bestände ist das Optimieren von Bestellmengen. Weitere Bestandsfunktionen ohne direkten Zusammenhang mit der Disposition sind die Spekulation und die Veredelung.
Wie kann der verfügbare Bestand zu einem zukünftigen Zeitpunkt ermittelt werden? Welche Kontingente müssen beachtet werden?
Der verfügbare Bestand bildet die Grundlage für den Bedarfsabgleich der Materialdisposition. Der verfügbare Bestand zum Zeitpunkt x ergibt sich somit aus dem aktuellen Bestand, reduziert um den Sperrbestand, sowie die reservierten Bestände zuzüglich aller bis zum Zeitpunkt x eintreffenden eingehenden Bestände.
Sperrbestände: Durch eine Qualitätsprüfungen wird ein Zugriff auf diese Bestände verwehrt. Zum anderen sind Bestände nicht verfügbar, wenn sie für bereits eingegangene Kundenaufträge bzw. Produktionsprogramme fest vorgesehen sind,
Reservierte Bestände für künftige Produktionen
Erklären sie kurz was man unter Sicherheitsbestand versteht!
Der Sicherheitsbestand stellt sicher, dass trotz stochastischer Ausschläge bei den Bedarfen oder Ausfällen bei den Lieferungen die Leistungsfähigkeit eines Unter- nehmens nicht gefährdet ist.
Die Höhe des Sicherheitsbestands wird bestimmt durch folgende Faktoren: Zum einen ist dies die Lieferzuverlässigkeit des Lieferanten des Materials, zum anderen die Vorhersagbarkeit des Absatzes gepaart mit den Anforderungen, die an die eigene Lieferfähigkeit gestellt werden.
– Je sicherer und schneller der Lieferant liefern kann, umso niedriger ist die erforderliche Höhe des Sicherheitsbestandes.
– Je geringer die Absatzschwankungen des Materials sind und je niedriger die Erwartungen an die eigene Lieferfähigkeit sind, umso niedriger ist die erforder- liche Höhe des Sicherheitsbestandes.
Wie ergibt sich der Meldebestand? Können sie das graphisch ergänzen?
Der Meldebestand ist der Bestand, bei dem eine Nachschubbestellung erforderlich ist, um die Lieferfähigkeit des Materials weiterhin sicherstellen zu können. Der Meldebestand ergibt sich als Summe aus Sicherheitsbestand und der Menge, die in der Wiederbeschaffungszeit des Materials voraussichtlich verbraucht werden wird. Die Wiederbeschaffungszeit (WBZ) ist die Zeitspanne, die für die Wiederbeschaf- fung des Materials erforderlich ist, d. h. die Zeitspanne, die zwischen Bestellung des Materials beim Lieferanten und Verfügbarkeit im eigenen Lager vergeht.
Was versteht man unter der Bestandsreichweite?
Die Bestandsreichweite eines Materials ist die Zeit, in der der aktuelle Bestand bei gleichbleibendem Verbrauch (Durchschnittsverbrauch der letzten Zeitspanne) auf- gebraucht sein wird. Anschaulich gesprochen gibt die Reichweite an, wie lange der Bestand reichen wird, wenn kein Nachschub geordert werden würde.
Die Umschlagshäufigkeit ist eine wichtige Kennzahl in der Lagerhaltung. Erläutern sie anhand eines Beispiels
Der Lagerumschlag eines Materials ist der Reziprokwert der Bestandsreichweite. Anschaulich gesprochen gibt der Umschlag an, wie häufig der aktuelle Bestand in einer bestimmten Zeiteinheit „umgeschlagen“ wird. Ein auf ein Jahr bezogener Umschlag wird auch als Drehzahl bezeichnet.
52 Wochen (Jahresbasis)
Umschlag pro Jahr = ---------------------------------- = 26
2 Wochen (Reichweite)
Woran (Kennzahlen) kann man die Qualität der Disposition erkennen?
kleiner Bodensatz
einhalten des Sicherheitsbestands
möglichst niedriger bestand.
exakter Meldebestand
Unnötig hoher Bestand verursacht Kosten. Welche sind diese?
Kapitalbindungskosten ergeben sich dadurch, dass für die vorgehaltenen Bestände Kapital eingesetzt wurde (sie wurden gekauft), ohne dass sie im Unternehmen ge- nutzt werden. Somit ist das Kapital „gebunden“. Die Kapitalbindungskosten berech- nen sich aus dem Bestandswert multipliziert mit dem internen Zins.
Die Lagerkosten beinhalten alle Kosten, die erforderlich sind für die physische Vor- haltung der Bestände.
Wie können Bestände zu neuen Bestellungen führen. Es gibt vier Bestellarten mit unterschiedlichen auslösenden Kriterien
Abhängig vom auslösenden Kriterium der Bestellung (oder des Fertigungsauftrags) lassen sich drei Nachschubstrategien unterscheiden.
– Das Bereitstellverfahren hat das auslösende Kriterium des Verbrauchs (Nach-
schubbeschaffung nach dem KANBAN-Prinzip).
– Beim Meldebestandsverfahren löst der Meldebestand die Bestellung aus.
– Beim Zykluszeitverfahren wird der Nachschub zu wiederkehrenden Zeitpunkten
vorgenommen, d. h. die Zeit ist das auslösende Moment der Bestellung.
– Beidem Verfahren der Fortschrittszahlen werden die Bestellungen synchron zum
geplanten Produktionsfortschritt geregelt.
Für die Festlegung der Bestellmenge aller drei Nachschubstrategien gibt es drei Möglichkeiten:
– Erstens kann jeweilseine Mindestnachschubmenge bestellt werden. Hierbei handelt
es sich um die Menge, die gerade ausreicht, um den ermittelten Bedarf zu decken. Kanban
– Zweitens kann die optimale Nachschubmenge berechnet werden, die sich bei der Ein-
beziehung aller Kosten ergibt. Meldebestand
– Drittens kann die Bestellung in einer Höhe erfolgen,die den Bestand auf einen fest-
gelegten Sollbestand auffüllt. Zeitzyklus