HF 18 Block 04 Identität im Alter Vorlesung
Lernkartei zur Vorlesung Identität im Alter
Lernkartei zur Vorlesung Identität im Alter
Set of flashcards Details
Flashcards | 21 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | Secondary School |
Created / Updated | 27.03.2019 / 30.03.2022 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20190327_hf_18_block_04_identitaet_im_alter_vorlesung
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Was ist die definition von Identität?
Beim Menschen bezeichnet Identität die ihn kennzeichnende und als Individuum von anderen Menschen unterscheidende Eigentümlichkeit seines Wesens (Wikipedia)
Was sind die Teilbereiche der identität?
- Selbstkonzept
- Selbstwert
- Kontrollüberzeugung
Was sind Identitätsbildende Aspekte?
- Biographie, Lebenslauf
- Eigener Körper, Geschlecht
- Familie, weiteres soziales Umfeld
- Milieu, Schichtzugehörigkeit
- Materielle Faktoren
- Schulbildung, Ausbildung, Weiterbildung
- Beruf, unterschiedliche Rollen, Tätigkeiten
- Eigene Werte, Ziele, Ideale, Träume, Glauben/Spiritualität
- Gesellschaft, Zeitgeschichte, Kultur
- Persönliche Bewertung dieser Aspekte, Fähigkeit der Reflexion
- Fähigkeit zu Handeln – Gegenwärtiges beeinflussen, Zukünftiges voraussehen
Welche verschiedene Sichtweisen der Identiät gibt es?
- Personale Identität : Selbstbild persönliche Sicht, Selbstinterpretation als eigenständiges Individuum
- Soziale Identität: Fremdbild Aussensicht auf das Individuum, Fremdsicht auf eine Gruppe, normative Merkmalszuschreibung
Was bezeichnet der vollständige Lebenszyklus (oder Ich-Entwicklung als Auseinandersetzung mit psychosozialen Krisen)?
Es gibt eine im Menschen schrittweise angelegte Reihenfolge des Wachstums der Persönlichkeit (= „epigenetisches Prinzip"), die entlang der Auseinandersetzung mit acht Grundkonflikten erfolgt ... Durch die Bewältigung dieser Anforderungen wird Identität errungen ...
Wodurch ist der Konflikt "Generativität vs. Stagnation (45 - 65 Jahre)" geprägt?
Diese Phase ist von dem Bedürfnis geprägt, Werte für kommende Generationen zu schaffen, weiterzugeben, abzusichern. Diese Haltung entwickelt sich nur, wenn ein grundsätzliches Gefühl des Vertrauens vorhanden ist.
Das Gegenteil wird als Selbstabsorption bezeichnet. Hierunter wird eine Vereinsamung verstanden, d.h. zwischenmenschliche Beziehungen werden wenig gepflegt usw. Diese Haltung führt zur Vereinsamung.
Wodurch ist der Konflikt "Integrität vs. Verzweiflung (65 Jahre -Tod)" geprägt?
In dieser letzten Phase geht es darum, das bisherige Leben, so wie es war, zu akzeptieren mit allen positiven und negativen Ereignissen. Falls es nicht gelingt das Leben zu akzeptieren, entsteht Enttäuschung und Unzufriedenheit über das Leben.
Was sind die Entwicklungsaufgaben nach Havinghurst?
Havighurst definiert Lebenssituationen, die eine Umorientierung erfordern, als Aufgaben, welche auf den Menschen zukommen und eine Auseinandersetzung fordern. Werden diese Aufgaben erfolgreich gelöst, tragen sie zur Zufriedenheit des Individuums und zum erfolgreichen Lösen späterer Aufgaben bei.
Was sind Aufgaben des Alters nach Havinghurst?
- Anpassung an den beruflichen Ruhestand und an ein vermindertes Einkommen
- Aufbau eines neuen sozialen Status
- Bejahung der Zugehörigkeit zur Gruppe der Alten und Akzeptanz dieses Status
- Anpassung an Veränderungen im sozialen Netz, neue Kontakte aufbauen und gestalten
- Anpassung an den PartnerInnenverlust, neue Beziehung gestalten
- Auseinandersetzung mit und Anpassung der eigenen Werte, Ziele
- Bewusstwerden der generativen Verantwortlichkeit
- Akzeptanz der Veränderung verschiedener Rollen, Annahme einer neuen Rolle innerhalb der Familie
- Anpassung an abnehmende körperliche Leistungsfähigkeit und Gesundheit
- Anpassung der Ernährungsgewohnheiten, der Lebensweise an veränderte Erfordernisse
- Anpassung an ein verändertes Selbstkonzept
- Akzeptieren, dass man zunehmend von der Rolle der Gebenden in die Rolle der Nehmenden wechselt
- Neuorientierung der Lebensweise im Hinblick auf die Themen Unabhängigkeit – Abhängigkeit
- Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit
Was sind fördernde Einflüsse auf die Identität im Alter?
- Biographiearbeit
- Bewältigung der Lebensaufgaben
- Lebenszufriedenheit
- Repertoire an bewährten Copingstrategien
- Möglichst grosse Übereinstimmung der 3 Lebensräume
- Verbreitung des Kompetenzmodells
Was sind hemmende Einflüsse auf die Identität im Alter?
- Nicht bewältigen der Lebensaufgaben (Identifikation mit dem Alter!)
- Negativ geprägte Altersbilder
- Zu hohe Idealbilder
- Geschlechterrollen
- Mangel an Vorbilder
- Ausgeprägte medizinisch ausgerichtete Pflege und Betreuung
Die Identität im Alter hängt bei Männern mit dem Geschlecht zusammen durch...
- Pensionierung ist auch weiterhin ein zentraler Lebensabschnitt
- Männlichkeitsideale sind in der Gesellschaft Jugendlichkeitsideale
- Häufig noch traditionelle Rollenbilder in einer Partnerschaft
- Je älter desto weniger Geschlechtsgenossen
- In einer Institution: von Frauen geprägtes Umfeld
Die Identität im Alter hängt bei Frauen mit dem Geschlecht zusammen durch...
- Frauen altern gemeinsam(er), es gibt tendenziell mehr Vorbilder
- Sind heute noch weniger stark an eine berufliche Identität gebunden
- Entwickeln häufiger eine „neue“ Identität als Alleinstehende, Unabhängige
Wofür steht das Prinzip "agency"?
Agency steht für Selbstbeherrschung und Selbstbestimmung, für Abgrenzung von anderen Menschen, für Leistungsorientierung, für Kraft und in gewisser Weise für Isolation und nicht zuletzt für „männliches Geschlechtsrollenstereotyp«.
Wofür steht das Prinzip "communion"?
„Communion" ist weiblich konnotiert: Bedürfnis nach Gemeinschaft, Verbundenheit und Nähe, nach Zugehörigkeit und ‘Zurückstellen der eigenen Person’, aber auch in gewisser Weise noch dem Fehlen von Getrenntheit und für „weibliches Geschlechtsrollenstereotyp«.
Eine nachlassende Orientierung an den traditionellen männlichen und weiblichen Geschlechterrollen und - stereotypen geht mit psychischer Gesundheit einher
Es scheint durchaus ratsam zu sein, hinsichtlich von Bindungsund Autonomiethemen aus der traditionellen Geschlechtsrolle zu fallen. Dies verlängert die Langlebigkeit.
Was sind die Komponenten des SOK-Modells?
Selektion
- Die Person erstellt eine Zielhierarchie (entweder proaktiv oder in Reaktion auf Verluste)
Optimierung
- Die Person verfolgt ihre Ziele durch hohe Investition von Ressourcen (Zeit, Aufwand, Geld)
Kompensation
- Die Person versucht ein bereits erreichtes Funktionalitätsniveau aufrechtzuerhalten
Was besagt die Sozioemotionale Selektivitätstheorie (SST)?
- Mit zunehmendem Alter gewinnt die Regulation emotionaler Bedürfnisse an Bedeutung, gleichzeitig geht das Bedürfnis nach Information zurück.
- Ältere Menschen bevorzugen zunehmend Beziehungen, welche die Wahrscheinlichkeit von positiven Ergebnissen (Beistand, Vertrautheit etc.) erhöhen und die Wahrscheinlichkeit von negativen Ergebnissen (z.B. Auslaugen von psychischer Energie) verringern, und haben insgesamt eine höhere Aufmerksamkeit für positive Stimuli
Was besagen die Assimilativen Strategien?
Versuch, die Ist-Situation in Richtung auf einen gewünschten Zustand (Soll) zu transformieren.
Aktivitäten, die sich darauf richten, den Verlauf der eigenen Entwicklung entsprechend den Vorstellungen zu gestalten, die man von sich selbst und seinem Leben hat.
– Typische Aktivitäten: Zielgerichtetes Handeln, hohe Anstrengungsbereitschaft, Zielpersistenz, kompensatorische Aktivitäten
– mögliche unerwünschte Folgen: Ressourcenerschöpfung, Reue, Ärger
Was besagen Akkomodative Prozesse?
Prozesse, die individuellen Ziele und Ansprüche an veränderte Realität angleichen
Verhinderung des Festhalten an aussichtslosen Projekten
– Typische Aktivitäten: Aufgeben nicht erreichbarer Ziele, Umleitung von Ressourcen auf erreichbare Ziele, Anpassung persönlicher Erwartungen an gegebene Situationen $
– mögliche unerwünschte Folgen: Mangelnde Ausnutzung von Handlungsmöglichkeiten, verfrühte Zielablösung, instabile Zielbindung