BWL Makler + Bewertung

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Kartei Details

Karten 21
Sprache Deutsch
Kategorie Berufskunde
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 27.02.2019 / 30.04.2024
Weblink
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Was ist ein Immobilienmakler?

Ein Immobilienmakler ist ein Gewerbebetreibender der Miet- Pacht- oder Kaufverträge über Wohn- Geschäfts- oder Gewerbeimmobilien vermittelt. Zu unterscheiden ist zwischen Zivilmaklern und Handelsmaklern. Handelsmakler vermittelt Verträge über Handelsware. Zivilmakler befassen sich mit Miet- Kauf- Grundstücks- und Dahlehensverträge.

§652-655 BGB

Maklerdienstvertrag 

Makler kann mit dem Auftraggeber eine Dienstvertrag gemäß § 611 ff BGB abschließen. In diesem Fall werden die zu erbringenden Dienste genau beschrieben, ebenso die dafür zu zahlende Vergütung. Diese Vertragsart wird dann gewählt, wenn Dienstleistungen die übliche Maklertätigkeit übersteigen und großen Zeitaufwand erfordern. 

Maklerprovision / Maklercourtage

Maklerprovision ist Vergütung für die erfolgreiche Tätigkeit des Maklers. Anspruch entsteht nur dann, wenn der angestrebte Erfolg eintritt. Zb Abschluss Kaufvertrag/ Mietvertrag. Höhe ist von Sach- und Zeitaufwand völlig unabhängig. Wird frei vereinbart und kann bei KV Vermittlung bis zu 6% vom Kaufpreis zzgl. MwSt betragen. Provision von Objektanbieter = Innenprovision. Provision Käufer = Außenprovision. Provision ist immer an Erfolg gebunden, erfolgsunabhängige Provision ist unzulässig.  Provision bei Miete max. 2 Nettokaltmieten + MwSt

 

Voraussetzung für Provisionsanspruch

  • Der Abschluss eines Maklervertrags mit Provisionshinweis
  • Maklerleistung (Nachweis der Möglichkeit zum Abschluss eines Hauptvertrags oder Vermittlung eines Vertrags)
  • Abschluss eines Hauptvertrags (z.B. Mietvertrag oder Kaufvertrag)
  • (Mit-) Ursächlichkeit der Maklerleistung für den Abschluss des Hauptvertrags.

Qualifizierter Makleralleinauftrag

1. Aufraggeber darf während Vertragsdauer keine weiteren Makler einschalten                                                                              2. Makler ist zum Tätigwerden verpflichtet                                                                                                                                     3. Nur beauftragter Makler hat Recht Immobilie zu vermitteln                                                                                                  4.Bahnt Auftraggeber selbst Hauptvertrag an, so bekommt Makler trotzdem Provision, oder Auftraggeber wird untersagt selbst tätig zu werden

Verweisungsklausel / Hinzuziehungsklausel

 

Verpflichtet Verkäufer dazu, jeden Interessenten an den beauftragten Makler zu verweisen oder wenigstens zu den Verhandlungen hinzuzuziehen.

Einfacher Makleralleinauftrag

1.  Es dürfen weiterere Makler hinzugezogen werden                                                                                                                   2. Vertrag hat keine zeitliche Begrenzung  = unbefristet                                                                                                                            3. Makler muss nicht Tätig werden                                                              

 

Aufwandsersatz

Nur zulässig, wenn vereinbart wurde. Bei Miete nur, wenn Provision geringer 1 Monatsmiete.Pauschale für Aufwendungen ist unzulässig

Inhalt von Maklervertrag

  • Name, Anschrift von Makler und Auftraggeber                                                                                                          
  • Auftrag von Auftraggeber an Makler                                                                                                                                
  • Art des angestrebten Hautvertrags (Mietvertrag/Kaufvertrag/Pachtvertrag)                                                              
  • Möglichst genaue Beschreibung von zu vermittelndem oder gesuchtem Objekt
  • Preisvorstellung Auftraggeber KP/ Miete/ Pacht
  • Ggf. Laufzeit
  • Konkrete Vereinbarungen: Vollmachten, Aufwandsentschädigungen
  • Provisionshöhe und Fälligkeit, muss klar und unmissverständlich sein

Funktionen/ Diesntleistungen eines Maklers 

  • Informationsfunktion: Objektinformationen Exposé, Aufklärung über wichtige Umstände
  • Vermittlungsfunktion: Für 1 Partei einseitige Interessenvertretung, für 2 Parteien neutrale Vermittlung
  • Beratungsfunktion: Vertragliche oder freiwillige Leistung

Informationsfunktion des Maklers

  • Nachweis von Vertragsabschlussgelegenheiten gegenüber Auftraggeber, Interessentennachweis
  • Informationspflicht gegenüber Interessenten: Infos über Objektmerkmale, Objektangebotsbedingungen

Vermittlungsfunktion des Maklers

  • Erfolgsorientierte auf Vertragsabschluss zielende Verhandlungen zu führen
  • Interessen von Auftraggeber vertreten und versuchen mit pot. Käufer/ Mieter/Pächter Vertrag zu den bedingungen unseres Auftraggebers abzuschließen

Beratungsfunktion eines Maklers

  • Beratung ist keine rechtstypische Maklerleistung
  • Makler kann sich zur Beratung seines Auftraggebers verfplichten oder freiwillig erbringen 
  • Wenn Makler Beratung als Leistungsbereich angibt, besteht Beratungspflicht
  • Wer fehlerhaft berät geht ein hohes haftungsrisiko ein

Prinzipien des Maklergeschäfts

  • Erfolgsprinzip
  • Prinzip der Etscheidungsfreiheit
  • Prinzip der gegenseitigen Unabhängigkeit
  • Neutralitätsprinzip
  • Prinzip der Interessenidentität

Erfolgsprinzip des Maklers

  • Besagt, dass Makler nicht für Zeit- und Kostenaufwand entschädigt wird, sondern nur für den Fall des Erfolges

Prinzip der Entscheidungsfreiheit 

  • Auftraggeber hat die Entscheidungsfreiheit ob er verkaufen will oder nicht, selbst wenn Käufer gefunden wurde

Prinzip der gegenseitigen Unabhängigkeit

  • Sichert drittstellung von Makler
  • Ist er von einen der beiden Parteien wirtschaftlich oder rechtlich abhängig, so verliert er seine Drittstellung

Neutralitätsprinzip

  • Makler muss in ausgewogenem Verhältnis den Interessen beider Parteien gerecht werden 

Prinzip der Interessenidentität

  • Makler muss aus eigenem Interesse den Interessen des Auftraggebers gerecht werden, weil nur dann Provision

Schema für Ertragswertverfahren

  1. Jahresrohmiete
  2. - Bewirtschaftungskosten
  3. = Jahresreinertrag des Gebäudes
  4. - Abgezinster Bodenwert
  5. = Jahresreinertrag der baulichen Anlagen
  6. * Barwertfaktor RBF
  7. = Ertragswert der baulichen Anlage
  8. + Bodenrichtwert
  9. = vorläufige Ertragswert
  10. +/- Objektspezifische Merkmale: - Reperaturstau, + Wertkorrektur
  11. = Verkehrswert

Sachwertverfahren

  1. Wert von Gebäude
  2. + BNK
  3. = Herstellungskosten 2010
  4. * Baupreisindex (wenn Zeitwert da steht nicht machen)
  5. = Herstellungskosten zum Stichtag
  6. - Alterwertminderung (nur wenn nicht Zeitwert da steht)
  7. =Altersgeminderte Herstellungskosten
  8. * Korrekturfaktor (nur wenn gegeben)
  9. = Gebäudewert
  10. + Bodenwert
  11. + Außenanlagen
  12. = vorläufige Sachwert
  13. *Makrtanpassungsfaktor / Sachwertfaktor
  14. = Sachwert