Kommunikation & Präsentationstechnik

- Basiskompetenzen in der Kommunikation - Kommunikationstechniken einsetzen - Präsentieren - Rhetorik und Persönlichkeit

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Langue Deutsch
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Crée / Actualisé 18.02.2019 / 11.12.2023
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Was versteht man unter Kommunikation?

Kommunikation ist der Prozess der Informationsübertragung

Sender

Absender einer Nachricht, Ausgangspunkt, Informationsquelle

Empfänger

Adressat der Nachricht, Zielpunkt

Codierung

Die Nachricht wird in Signale verschlüsselt.

Signale

Codierte Nachrichten in Form von Zeichen, Worten, Symbolen gemeint. Wahrnehmung der Signale erfolgt über unsere Sinnesorgane (Augen, Ohren, Haut etc.)

Kanal

Mit dem Kanal wird das Medium bezeichnet, mit dem die Übermittlung der Signale erfolgt. Dies kann beispielsweise ein Inserat, der Fernseher, ein Buch oder Bild sein. In der sozialen Interaktion übermitteln wir Signale meist über den Körper – (non-)verbal.

Decodierung 

Die verschlüsselten Signale werden vom Empfänger wieder in eine Nachricht entschlüsselt.

Worauf beziehen wir uns wenn wir eine Information entgegennehmen? (Wieso reagieren wir wie wir reagieren)?

Wir beziehen uns auf unsere Lerngeschichte, Werthaltungen, Kulturkreis oder auf Erfahrungen

Sender und Empfänger können die Qualität der Verständigung wodurch überprüfen?

Rückmeldung/Feedback

Innere Faktoren

Stress, Art der Beziehung, persönliche Erfahrungen

Äussere Faktoren

Lärm, Dunkelheit, Behinderungen

Was soll im Kommunikationsprozess unterschieden werden?

  • was ich sagen will
  • was ich wirklich sage
  • was die andere Person hört
  • was die andere Person gehört zu haben glaubt
  • was die andere Person sagen will
  • was die andere Person wirklich sagt
  • was ich glaube, dass die andere Person gesagt hat

Kommunikationsgrundsätze

  1. Man kann nicht nicht kommunizieren
  2. Jede Kommunikation hat eine Sach- und eine Beziehungsebene
  3. Kommunikationsabläufe werden unterschiedlich strukturiert
  4. Kommunikation erfolgt digital oder analog. 
  5. Kommunikation verläuft symmetrisch und / oder komplementär.

Was ist eine Sach- und was eine Beziehungsebene?

  1. Sachebene = Was ich kommuniziere / Inhalt der Nachricht
  2. Beziehungsebene = Wie ich kommuniziere (so gestalte ich die Beziehung zum Gesprächspartner) / Wie die Nachricht zu verstehen ist / verbale und nonverbale Signale (Eisbergmodell)

Digitale Kommunikation

  • Bezieht sich auf Wörter, Sätze, Symbole die bestimmten Objekten zugeordnet sind.
  • Diese Sprache ist logisch, abstrakt, vermittelt Informationen und räpresentiert den Inhaltsaspekt.

Analoge Kommunikation

  • Betrifft die Beziehung zwischen den Dingen oder Menschen und wird oft durch nonverbale Signale ausgedrückt
  • Sie birgt besonders viel Risiko für Fehlinterpretationen. z.B. Tränen können sowohl Trauer als auch Freude ausdrücken. 

symmetrische Beziehung

Beziehung zwischen zwei gleichgestellten, gleichberechtigten Partnern

komplementäre Beziehung

  • Besteht dann, wenn ein Partner dem anderen über-geordnet ist. Komplementäre Beziehungen sind z. B. jene zwischen Mutter und Kind oder zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden.
  • Eine komplementäre Beziehung bleibt aufrechterhalten, solange die Kommunikationspartner die jeweilige Rolle einnehmen. 

Kommunikationsquadrat (Vier-Seiten-Modell / Vier-Ohren-Modell)

  • Was ist es und was sagt es aus?

Das Kommunikationsquadrat sagt aus, dass – ob ich will oder nicht – meine Äusserung immer vier Botschaften gleichzeitig enthält:

  1. Sachinhalt (worüber ich informiere)
  2. Selbstoffenbarung (was ich von mir zu erkennen gebe)
  3. Beziehung (was ich von dir halte und wie ich zu dir stehe)
  4. Appell (was ich bei dir erreichen möchte) 

Kommunikation ist vierfaches Geschehen (gem Vier-Seiten-Modell) - da alle 4 Aspekte immer gleichzeitig mitspielen.

  • Was ist beim Sender zu beachten?
  • Was ist beim Empfänger zu beachten?

Beim Sender:

  1. Sachaspekt
  2. Selbstoffenbarungsaspekt
  3. Beziehungsaspekt
  4. Appellaspekt

Beim Empfänger:

  1. Sachohr
  2. Selbstoffenbarungsohr
  3. Beziehungsohr
  4. Appellohr

Sachaspekt - Sachohr

Wir senden die Botschaften als Sachverhalt, Fakten und Daten, tauschen Argumente aus, überprüfen den Wahrheitsgehalt und die Relevanz des Gesagten.

  • Leitfragen zum Sachohr?

  1. Wie nimmt das Sachohr des Empfängers die Botschaft auf?
  2. Wird die Nachricht vom Empfänger so verstanden, wie sie der Sender mitgeteilt hat?
  3. Wie wird die Nachricht vom Empfänger gefiltert? 

Selbstoffenbarungsaspekt – Selbstoffenbarungsohr

Wir geben in unseren Botschaften uns selbst, unsere Persönlichkeit, Haltung und Einstel-lung zu erkennen – ob wir wollen oder nicht. 

  • Leitfragen zum Selbstoffenbarungsohr?

  1. Wie will der Sender sich zeigen?
  2. Wie kann der Empfänger die Selbstdarstellung des Senders deuten?
  3. Passt das Gesagte mit der Art zusammen, wie es gesagt wird? 

Beziehungsaspekt – Beziehungsohr

Wir senden immer auch Botschaften über die Beziehung zum Gegenüber. Die Art der Formulierung, der Tonfall oder die Mimik geben zu erkennen, wie ich zum anderen stehe, was ich von ihm halte und wie ich ihn wertschätze. 

  • Leitfragen zum Beziehungsohr: 

  1. Wie ist die Beziehung zwischen dem Sender und dem Empfänger?
  2. Ist man bereit, einander zuzuhören und sich gegenseitig einzufühlen?
  3. Gibt man sich gegenseitig Feedback? 

Appellaspekt – Appellohr

Der Sender will mit seinen Botschaften eine bestimmte Wirkung erreichen. Er verfolgt ein Ziel und möchte mit seiner Mitteilung Einfluss auf den Empfänger nehmen. 

  • Leitfragen zum Appellohr: 

  1. Formuliert der Sender den Appell so, dass der Empfänger ihn deutlich wahrnimmt?
  2. Hört der Empfänger möglicherweise Appelle, die gar nicht abgeschickt wurden? 

Teile in VERBAL / PARAVERBAL / NONVERBAL ein:

  1. Tonfall und Stimmlage
  2. Körpersprache
  3. mit Worten

  1. Mit Worten (verbal)
  2. Tonfall und Stimmlage (paraverbal)
  3. Körpersprache (nonverbal)

Wann ist eine Botschaft kongruent?

  • Wenn alle verbalen und nonverbalen Signale in die gleiche Richtung weisen. Sie werden als stimmig wahrgenommen. 

Wann ist eine Botschaft inkongruent?

  • Wenn die verbalen und nonverbalen Signale nicht zueinander passen. Sie irritieren den Empfänger, wobei er die nonverbalen Signale meist als verlässlicher und echter wahrnimmt als die verbalen. 

Nenne 4 nonverbale Ausdrucksformen und beschreibe diese kurz.

  1. Körpersprache (Blickkontakt, Mimik, Gestik) (erster Eindruck)
  2. Zeit (Pünktlichkeit und Einhalten von Terminen / Wieviel Zeit wird wem gewidmet)
  3. Raum (Privat ist besser als öffentlich / Distanz zwischen zwei Kommunizierenden lässt auf Art der Beziehung schliessen)
  4. Gegenstände (Ordentlich ist besser als unordentlich, Selten ist besser als alltäglich, Grösser ist besser als klein)

Nenne 4 Paraverbale Ausdrucksformen und beschreibe diese kurz.

  1. Tonfall
  2. Stimmlage
  3. Sprache (Funktion der Information & Kultur (Erzählungen, Mythen, Anekdoten)
  4. Formulierung (ironische Aussage z.B. sagt viel über die innere Haltung des Senders aus)

Ich und Du Botschaften

  1. Was sind ich Botschaften und warum werden diese empfohlen?
  2. Was sind Du Botschaften und warum rät man davon ab?

  1. Mit Ich-Botschaften bleiben wir mit unserem Gesprächs-partner auf derselben Ebene.
    Die Ich-Botschaft drückt eine persönliche Meinung klar und eigenständig aus, lässt jedoch dem Gegenüber offen, wie es reagieren soll. 
     
  2. Mit Du-Botschaften laufen wir Gefahr, die Beziehung zu anderen Menschen zu belasten, weil Du-Botschaften häufig als Herabsetzung oder Ablehnung emp-funden werden. Das provoziert Entgegnungen. Man fühlt sich unter Druck gesetzt und reagiert mit Gegendruck

Wie formuliert man Ich-Botschaften?

Eine vollständige Ich-Botschaft besteht aus drei Komponenten: der Verhaltens- oder Situa-tionsbeschreibung, den eigenen Gefühlen und den Auswirkungen. 

  1. Verhaltens- oder Situationsbeschreibung
    (Ich beschreibe das Verhalten meines Gegenübers oder die Umstände, die aus meiner Sicht ein Problem verursachen, ohne jegliche Wertung)
  2. Eigene Gefühle
    (Sodann drücke ich ehrlich und klar aus, was ich dazu empfinde)
  3. Auswirkungen
    (Schliesslich lege ich meinem Gesprächspartner dar, wie ich die Auswirkungen auf mich oder auf Dritte einschätze.)

Aktives Zuhören erfordert mehr als ein offenes Ohr; es fordert alle Sinne.

Beim aktiven Zuhören klärt der Empfänger einer Mitteilung ab, ob er sie im Sinn des Senders decodiert und interpretiert hat. Er filtert dabei das für den Sender emotional Wichtige heraus und spiegelt es zurück. Mit diesem Spiegeln lässt sich ein Grossteil möglicher Missverständ-nisse unmittelbar klären.

  • Mit welchen Signalen verdeutluche ich das aktive Zuhören?

  •  Das aktive Zuhören wird durch Signale ergänzt, die dem Gegenüber verdeutlichen, dass ich mich voll und ganz auf es konzentriere. Solche Signale sind ein offener Blickkontakt, das Nicken oder zustimmende Äusserungen, wie z. B. «Ich sehe, …» oder «Interessant, …». 

Nenne die 3 Stufen des aktiven Zuhörens:

  1. Beziehungsebene definieren
    (Ich teile meinem Gegenüber mit, dass ich mich diesem Gespräch mit ungeteilter Aufmerksamkeit und voller Präsenz widme. Mögliche Äusse-rungsformen: Blickkontakt, Nicken, Gestik.)
     
  2. Inhalt verstehen
    (Ich versuche, die Kernaussage des Gegenübers zu erfassen und «auf den Punkt zu bringen». Mögliche Äusserungsform: «Darf ich kurz wiedergeben, was ich von dir gehört habe? Ich verstehe dich so, dass …»)
     
  3. Gefühle verbalisieren
    (Ich spreche aus, welche Gefühle ich beim Gegenüber wahr-nehme. Mögliche Äusserungsform: «… Und nun sind Sie enttäuscht und verletzt.»)

Was ist "Spiegeln"?

  • Spiegeln bedeutet, dass ich das Gesagte im Sinne des Gegenübers aufnehme, um es anschliessend selber zusammenzufassen und auf diese Weise dem Gegenüber zu spiegeln. Ich benütze dazu meine eigenen Worte. Mit dem Spiegeln kann ich mögliche Missverständnisse von vorn-herein klären. 

Was sind "Wirksame Fragen"?

  • Wirksam fragen heisst so fragen, dass die Antworten möglichst gehaltvoll sind, indem sie echte Gefühle und zusammenhängende Sachinformationen enthalten. Dafür setzt man acht Frageformen gezielt ein

Welches sind die 8 Formen für wirksame Fragen?

  1. Geschlossene
  2. Indirekte
  3. Verhaltensorientierte
  4. Konkretisierende
  5. Offene
  6. Suggestiv-
  7. Alternativ-
  8. Richtungsweisende-

-Fragen

Geschlossene Fragen

Geschlossene Fragen kann man mit einem «Ja» oder «Nein» oder mit «Ich weiss nicht» oder «Vielleicht» beantworten. Sie sind nützlich, wenn eine klare Stellungnahme gewünscht wird, und helfen, ein Gespräch auf den Punkt zu bringen und spezifische Informationen zu gewin-nen.

Offene Fragen 

  • Offene Fragen ermutigen den Gesprächspartner, sich umfassend mitzuteilen. Man nennt sie auch W-Fragen, weil sie mit einem «W» beginnen.
  • Offene Fragen kann (und will) man meist nicht nur mit einem Wort, sondern ausführlich beantworten und dadurch den eigenen Standpunkt darlegen.

Konkretisierende Fragen 

  • Manche Gespräche bewegen sich auf einer distanzierten Ebene oder auf Allgemeinplätzen, sei dies aus unbewussten oder aus bewussten und somit taktischen Gründen. Hier braucht es eine Vertiefung des Gesprächs.
     
  • Ähnlich einem Trichter werden die Fragen immer konkre-ter, fassbarer, direkter gestellt. Durch präzises und gezieltes Nachfragen erhalten Sie infor-mativere Antworten. 

Verhaltensorientiertes Fragen 

  • Um nähere Informationen zu einer bestimmten Verhaltensweise zu erfahren, reicht die her-kömmliche Fragepalette meist nicht aus.
  • Deshalb muss man bei verhaltensorientierten Fragen besonders auf die Mess- und Fassbarkeit achten. 
  • Für verhaltensorientierte Fragen eignet sich das Verhaltensdreieck. Es besteht aus den drei Elementen Situation, Vorgehen (Aktion) und Resultat (Ergebnis). 
     
  • Für verhaltensorientierte Fragen eignet sich das Verhaltensdreieck. Es besteht aus den drei Elementen Situation, Vorgehen (Aktion) und Resultat (Ergebnis). 
  • Fragen Sie anschliessend nach dem konkreten Vorgehen oder Verhalten. Der Fokus muss dabei auf dem tatsächlichen eigenen Verhalten bleiben. Achten Sie darauf, dass sich die befragte Person nicht hinter Wunschvorstellungen versteckt oder hinter dem Verhalten von Drittpersonen.
  • Fragen Sie zuletzt nach dem Resultat, das mit dem geschilderten Verhalten oder Vorgehen erzielt wurde. Was konnte die befragte Person erreichen, was nicht? Je nachdem zeigt sich das Resultat auch in Veränderungen oder Auswirkungen, die positiv, negativ oder auch neutral eingestuft werden.