Lernkartei Fernuni Hagen 3a (Seite 9 von 11)

Karten	439
Lernende	14
Sprache	Deutsch
Kategorie	Psychologie
Stufe	Universität
Erstellt / Aktualisiert	13.02.2019 / 22.08.2021
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Unter Parsing versteht man die Analyse ...

der syntaktischen Struktur eines Satzes.

der semantischen Struktur eines Satzes.

der grammatikalischen Struktur eines Satzes.

der morphologischen Struktur eines Satzes.

der phonologischen Struktur eines Satzes.

Was ist kein prosodischer Cue?

Akzentuierung

Betonung

Pausen

Koartikulation

Wortdauer

Verschiedene Parsing-Modelle haben unterschiedliche Annahmen bezüglich der Reihenfolge, in der bestimmte Informationen verarbeitet werden. Wovon geht das Holzweg-Modell in diesem Zusammenhang aus?

Semantische Verarbeitung beeinflusst die Konstruktion der initialen syntaktischen Struktur nicht.

Die syntaktische und die semantische Verarbeitung sind eng verbunden.

Semantische Verarbeitung ist notwendig für die Konstruktion der initialen syntaktischen Struktur.

Semantische Verarbeitung und syntaktische Verarbeitung geschehen simultan.

Aus mehreren, gleichzeitig generierten syntaktischen Strukturen wird basierend auf der semantischen Analyse die beste Struktur gewählt.

Was zählt zu den Schwächen des Holzweg-Modells?

Anders als vorhergesagt können Wortbedeutungen die Bestimmung der syntaktischen Struktur bereits früh beeinflussen.

Irreführende Prosodie, z.B. Pausen zwischen Wörtern, können die Interpretation früher als angenommen beeinflussen.

Der vorherige Kontext kann die Interpretation früher als angenommen beeinflussen.

Die Netzwerkstruktur ist nicht voll spezifiziert.

Die initiale Auswahl der einfachsten Satzstruktur wurde häufig widerlegt.

Das Constraint-based Modell des Parsings von MacDonald et al. (1994) ...

basiert auf einer konnektionistischen Architektur.

basiert auf Befunden aus der klinischen Neuropsychologie.

geht davon aus, dass nicht nur Wortwissen, sondern auch Weltwissen bereits für die initiale Aufteilung und Interpretation eines Satzes genutzt wird.

ist ein mehrstufiges Modell des Parsings.

geht von einer seriellen Verarbeitung syntaktischer und semantischer Information aus.

Hagoort et al. (2004) haben in einer Studie untersucht, zu welchem Zeitpunkt Weltwissen bei der Interpretation eines Satzes berücksichtigt wird. Welche Aussagen dazu sind richtig?

Die Befunde stützen das Constraint-based Modell.

In der Studie wurden ereigniskorrelierte Potentiale gemessen.

Von besonderem Interesse war die P300-Komponente.

Die relevante Komponente widerspiegelt Aspekte der semantischen Verarbeitung.

Es zeigte sich, dass Wortbedeutung und Weltwissen gleichzeitig und bereits sehr früh aktiviert werden.

Was passt nicht zur Schema-Definition von Ghosh und Gilboa (2014)?

Schemata entstehen durch das Ausschmücken von Episoden mit Details.

Schemata bestehen aus verbundenen Wissenseinheiten.

Schemata sind über die Zeit stabil und wenig anpassungsfähig.

Schemata werden immer wieder adaptiert, wenn neue Informationen auftauchen.

Schemata basieren auf integrierter Information, die auf mehreren ähnlichen Episoden basiert.

Bransford und Johnson (1972) haben ihren Probanden in einer Studie einen ohne weitere Hinweise schwer verständlichen Text vorgelegt:

„The procedure is actually quite simple. First you arrange things into different groups depending on their makeup. Of course, one pile may be sufficient depending on how much there is to do. ...”

Welche Aussagen dazu sind richtig?

Erhalten Personen kurz vor dem Lesen Informationen zum relevanten Schema, können Sie Inhalte besser behalten.

Der Text beschreibt, wie man den Inhalt eines Schranks aufräumt.

Die Autoren interessierten sich vor allem für die Rolle von Schemata beim Verstehen von Geschichten.

Erhalten Personen kurz nach dem Lesen Informationen zum relevanten Schema, wird die Geschichte leicht verständlich.

Die Autoren interessierten sich vor allem für die Rolle von Schemata für den Abruf von Informationen.

Welche Ebenen der mentalen Repräsentation werden im Konstruktions-Integrations-Modell von Kintsch (1988, 1989) unterschieden?

Syntaktische Ebene

Semantische Ebene

Situationale Ebene

Oberflächliche Ebene

Propositionale Ebene

Welche Aussagen beschreiben die Abläufe im Konstruktions-Integrations-Modell von Kintsch?

Im ersten Schritt erfolgt die Bildung einer situationalen Repräsentation.

Es wird eine Untermenge von Propositionen ausgewählt, und zwar jene, die nur relevante Information liefern und keine Widersprüche enthalten.

Neben den Propositionen, die direkt dem Text entnommen werden können, werden auch andere, evt. irrelevante, Propositionen aktiviert.

Im letzten Schritt erfolgt die Bildung eines mentalen Modells der im Text beschriebenen Situation.

Die Sätze eines Textes werden in Propositionen, d.h. Aussagen, die wahr oder falsch sein können, umgewandelt.

In einer Studie von Kintsch et al. (1990) lasen Probanden Textpassagen und mussten nach unterschiedlichen Zeiträumen Erinnerungstests für die verschiedenen Ebenen durchführen. Auf welcher Ebene wurde Information über Stunden bzw. Tage hinweg am besten behalten?

Semantische Ebene

Oberflächliche Ebene

Syntaktische Ebene

Propositionale Ebene

Situationale Ebene

Für welche Fähigkeit interessiert man sich im Rahmen des Cocktail party problems?

Für die Fähigkeit der selektiven Aufmerksamkeit.

Für die Fähigkeit, gleichzeitig zwei Gesprächen zu folgen.

Für die Fähigkeit, einem Gespräch zu folgen, auch wenn mehrere Personen gleichzeitig sprechen.

Für die Fähigkeit, wichtige Informationen wie den eigenen Namen in Gesprächen aufzunehmen, denen man nicht folgt.

Für die Fähigkeit der geteilten Aufmerksamkeit.

Welche bottom-up und top-down Prozesse helfen dabei, einer von mehreren Mitteilungen zu folgen?

Syntaktische Informationen

Unterschiede in den physikalischen Merkmalen der verschiedenen Mitteilungen

Visuelle Informationen

Wissen und Expertise

Bekanntheit der Stimme

Broadbent (1958), Treisman (1964) und Deutsch und Deutsch (1963) haben jeweils eine Theorie dazu entwickelt, an welcher Stelle in der Verarbeitung ein Bottleneck auftritt. Welche Aussagen sind in diesem Zusammenhang richtig?

Nach Treisman werden nicht beachtete Reize nicht herausgefiltert, sondern nur gedämpft.

Nach der Dämpfungstheorie der flexiblen Selektion werden nicht beachtete Reize basierend auf physikalischen Eigenschaften einer Nachricht gedämpft.

In der Theorie von Deutsch und Deutsch liegt der Flaschenhals der Verarbeitung am nähesten am Reaktionsende des Verarbeitungssystems.

Nach Deutsch und Deutsch werden alle Stimuli vollständig analysiert.

Nach Broadbent basiert die Selektion auf den physikalischen Eigenschaften einer Nachricht.

Welche Modelle der fokussierten visuellen Aufmerksamkeit haben Sie in der Vorlesung kennengelernt?

Das Scheinwerfermodell

Die Autofokustheorie

Das Zoomlinsenmodell

Die Filtertheorie

Den Ansatz der geteilten Aufmerksamkeit

Welche der folgenden Punkte beschreiben das endogene Aufmerksamkeitssystem?

Automatische Verlagerung der Aufmerksamkeit

Vorrangige Verarbeitung salienter Reize

Geringe Reaktion bei wenig validen Cues

Ventrales Aufmerksamkeitsnetzwerk

Zielorientierheit

Welche der folgenden Aussagen zum Neglect sind richtig?

Beim Neglect sind typischerweise Hirnareale im zielorientierten, dorsalen Aufmerksamkeitsnetzwerk von Läsionen betroffen.

In Studien (z.B. von McGlinchey-Beroth et al., 1993) zeigt sich, dass auch nicht bewusst wahrgenommene Stimuli verarbeitet werden.

Neglect tritt bis auf Ausnahmen bei linkshemisphärischen Läsionen auf.

Beim Neglect werden typischerweise die linke Seite von Objekten und/oder Objekte im linken visuellen Feld nicht erfasst.

Der subjektzentrierte Neglect wird auch allozentrischer Neglect genannt.

Welche Aussagen zur Feature-Integrations-Theorie (FIT) von Treisman und Gelade (1980) sind richtig?

Die FIT berücksichtigt die Nutzung von Textur und peripheren Cues.

In der ersten Phase der Verarbeitung basaler visueller Features in der gesamten Szene spielt die Anzahl präsentierter Reize eine wichtige Rolle.

Nach der FIT kann es bei fehlender gerichteter Aufmerksamkeit in der zweiten Phase zu einer sogenannten illusorischen Diskriminierung kommen.

Die FIT unterscheidet zwischen Objektfeatures und den Objekten selbst.

Nach der FIT können zwei Phasen der Verarbeitung unterschieden werden: eine selektive Phase und eine nicht-selektive Phase.

Treisman und Gelade (1980) testen ihre Theorie in einer Studie, in der Zielreize entweder durch ein Merkmal oder durch eine Merkmalskombination definiert sind. Die Aufgabe der Probanden ist es zu erkennen, ob der Zielreiz vorhanden ist oder nicht.

Dabei zeigt sich, dass:

das Phänomen der illusorischen Verknüpfung auftritt.

es keine Rolle spielt, ob der Zielreiz durch ein Merkmal oder eine Merkmalskombination definiert ist.

die Gesamtanzahl präsentierter Reize in allen vier Bedingungen eine Rolle spielt.

die Reaktionszeit stärker mit der Anzahl der Distraktoren zunimmt, wenn der Zielreiz nicht vorhanden ist als wenn er vorhanden ist.

die Reaktionszeit stärker mit der Anzahl der Distraktoren zunimmt, wenn der Zielreiz durch eine Merkmalskombination definiert ist als wenn er nur durch ein Feature definiert ist.

Welche Aussagen zum Textur-Nutzungs-Modell von Rosenholtz et al. (2012) sind richtig?

In einer Studie zur Überprüfung des Modells bedingte die peripher wahrgenommene Information die Leistung in der Suchaufgabe.

Nach dem Modell ist die visuelle Information in der Peripherie, speziell sogenannte Textur-Regionen, wichtig für die visuelle Suche in realen Situationen.

Bottom-up Prozesse helfen dabei, auch in verschwommen wahrgenommen Bereichen ein klares Bild zu rekonstruieren.

In einer Studie zur Überprüfung des Modells bedingte die peripher wahrgenommene Information die Geschwindigkeit in der Suchaufgabe.

Nach dem Modell sollte die visuelle Suche insbesondere dann einfach sein, wenn die Information in der Peripherie hilft, die Aufmerksamkeit auf den Zielreiz zu lenken.

In ihrem Zwei-Pfade-Modell gehen Wolfe et al. (2011) auf die Bedeutung von Erfahrung und Wissen für die visuelle Suche ein. Für die beiden Pfade in dem Modell gilt Folgendes:

Der selektive Pfad hat limitierte Kapazität.

Der selektive Pfad selektiert Objekte zur Wiedererkennung.

Der selektive Pfad hilft, die Verarbeitung im nicht-selektiven Pfad zu leiten.

Der nicht-selektive Pfad verarbeitet die Kernaussage einer Szene.

Der nicht-selektive Pfad verbindet Features, sodass Objekte erkannt werden können.

Welche Voraussetzungen sind wichtig für die Illusion des Bauchredens?

Erwartungen, die durch akustische Reize erzeugt werden, werden durch das Gesagte erfüllt.

Erwartungen, die durch visuelle Reize erzeugt werden, werden durch die Stimme erfüllt.

Räumliche Nähe der Quelle der visuellen und der akustischen Reize.

Die Person ist sich der räumlichen Diskrepanz nicht bewusst.

Zeitliche Nähe.

Wodurch zeichnen sich kontrollierte Prozesse nach Shiffrin und Schneider (1977) aus?

Sie erfordern keine Aufmerksamkeit.

Sie sind effizient.

Sie können flexibel an sich ändernde Bedingungen angepasst werden.

Sie sind schwer zu ändern, wenn sie einmal erlernt sind.

Sie haben eine begrenzte Kapazität.

Moors und de Houwer (2006) lehnen eine klare Abgrenzung zwischen automatischen und kontrollierten Prozessen ab. Was ist keiner der vier Faktoren der Automatisierung, von denen sie stattdessen ausgehen?

Nonverbal

Schnell

Effizient

Unbewusst

Nicht zielgerichtet, unflexibel

Die drei Gedächtnissysteme Ultrakurzzeitgedächtnis, Kurzzeitgedächtnis und Langzeitgedächtnis unterscheiden sich bezüglich

Speicherkapazität.

Effekten von Gehirnschädigungen.

Mechanismen des Verlusts von Information (Vergessen).

Behaltedauer.

Grad der Bewusstheit.

Welche Aussagen zum Ultrakurzzeitgedächtnis sind richtig?

Im räumlichen Gedächtnis werden visuelle Informationen gehalten.

Visuelle Informationen werden ca. 5 sec behalten.

Im echoischen Gedächtnis werden auditive Informationen gehalten.

Ohne Zuwendung von Aufmerksamkeit kommt es zum Verlust der Information durch Zerfall.

Auditive Informationen werden ca. 2 sec behalten.

Welche Aussagen zum Kurzzeitgedächtnis sind richtig?

Nach neueren Ansätzen werden keine Items, sondern Chunks gespeichert.

Nach dem Mehrspeichermodell werden Inhalte im Kurzzeitgedächtnis bewusst verarbeitet, bevor sie ins Langzeitgedächtnis übergehen.

Nach Miller (1956) liegt die Speicherkapazität bei ca. 7 (+/-2) Items

Durch inneres Wiederholen kann der Zerfall verhindert werden.

Es ist gut belegt, dass das Kurzzeitgedächtnis der einzige Weg zum Langzeitgedächtnis ist.

Was sind Komponenten des Arbeitsgedächtnismodells von Baddeley & Hitch (1974) bzw. von späteren verbesserten Modellen?

Die visuelle Schleife

Der zentrale Puffer

Die zentrale Exekutive

Der episodische Notizblock

Der phonologische Speicher

Welche der folgenden Aussagen zur phonologischen Schleife sind richtig?

Artikulatorische Unterdrückung beseitigt den Wortlängeneffekt.

Der phonologische Ähnlichkeitseffekt (Wiedergabe einer Wortliste in der richtigen Reihenfolge gelingt besser, wenn die Wörter phonologisch unähnlich sind) belegt die Relevanz taktiler Rehearsal-Prozesse.

Die Gedächtnisspanne für Wörter ist unabhängig von der Länge der Wörter.

Die phonologische Schleife umfasst zwei Teilsysteme, wobei eines mit Sprachwahrnehmung und eines mit Sprachproduktion assoziiert ist.

Empirische Befunde unterstützen die Annahme des auditiven Speicherformats.

Nach Logie (1995) umfasst der räumlich-visuelle Notizblock zwei separate Subsysteme: den visuellen Zwischenspeicher (Puffer) und den inneren Schreiber. Welche der folgenden Aussagen zum räumlich-visuellen Notizblock sind richtig?

Der innere Schreiber speichert Informationen über visuelle Form und Farbe.

Der visuelle Zwischenspeicher (Puffer) verarbeitet räumliche und Bewegungsinformation.

Die beiden Subsysteme können grob dem ventralen und dorsalen Pfad der visuellen Verarbeitung zugeordnet werden.

Der episodische Puffer fungiert als Vermittler zwischen räumlich-visuellem Notizblock und phonologischer Schleife.

Welche Aussagen zur zentralen Exekutive und zum dysexekutiven Syndrom und sind richtig?

Die zentrale Exekutive ist eine modalitätsgebundene Steuereinheit.

Die zentrale Exekutive kann als ein Aufmerksamkeitssystem verstanden werden.

Patienten mit dysexekutivem Syndrom haben u.a. Schwierigkeiten mit der Energetisierung, d.h. der Initiierung von Verhalten und der Aufrechterhaltung von Aufmerksamkeit.

Patienten mit dysexekutivem Syndrom können Aufgaben zwar gut planen, haben dann aber Schwierigkeiten, die Ausführung zu kontrollieren.

Patienten mit dysexekutivem Syndrom haben typischerweise Schädigungen im Temporallappen.

Welche Aussagen zur Theorie der Verarbeitungsebenen sind richtig?

Nach der Theorie kann Lernen als ein Nebenprodukt von Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Verstehen aufgefasst werden.

Die Theorie der Verarbeitungsebenen spielt im Mehrspeichermodell von Atkinson und Shiffrin eine wichtige Rolle.

Ein Vorteil der Theorie ist, dass sich die Tiefe der Verarbeitung leicht empirisch feststellen lässt.

Die Theorie geht davon aus, dass die notwendige Tiefe der Verarbeitung davon abhängt, in welchem Zusammenhang das gelernte Material abgerufen werden soll.

In einer Studie von Craik und Tulving (1975) zeigte sich, dass die semantische Verarbeitung des Materials zu einem besseren Erinnerungsvermögen führte als die graphemische oder phonemische Verarbeitung.

Im Gegensatz zum expliziten Lernen zeichnet sich das implizite Lernen durch folgende Charakteristika aus:

Geringere Altersabhängigkeit

Größere Robustheit gegenüber Störungen (z.B. bei Läsionen)

Geringere Abhängigkeit von Tagesverfassung

Geringere IQ-Abhängigkeit

Größere interindividuelle Variabilität

Welche Befunde zum Unterschied zwischen explizitem und implizitem Lernen liefert die Neuropsychologie?

Der präfrontale Kortex (DLPFC) und der anteriore cinguläre Kortex (ACC) sind stärker mit explizitem Lernen assoziiert.

Patienten mit Morbus Parkinson zeigen vor allem Einschränkungen beim impliziten Lernen.

Lernen involviert immer sowohl implizite als auch explizite Prozesse, daher lassen sich die relevanten Hirnregionen nicht ganz klar trennen.

Das Striatum, das zu den Basalganglien gehört, ist stärker mit dem impliziten Lernen assoziiert.

Patienten mit einer Amnesie zeigen sowohl beim impliziten als auch beim expliziten Lernen deutliche Einschränkungen.

Vergessen

ist ein nützlicher Prozess.

ist langsamer für explizite Gedächtnisinhalte als für implizite.

wurde von Ebbinghaus mit Hilfe der Ersparnismethode untersucht.

folgt einer linearen Funktion.

geschieht unter anderem durch Zerfall, d.h. das Absterben von Neuronen.

Wenn Ebbinghaus seine Taschenuhr, die er immer in der rechten Jackentasche aufbewahrt, nicht mehr finden kann, nachdem er sie in die linke Jackentasche stecken muss, weil die andere ein Loch hat, dann erlebt er Vergessen, das man worauf zurückführen kann?

Verschiebung

Proaktive Interferenz

Zerfall

Retroaktive Interferenz

Cue-abhängiges Vergessen

Welche Aussagen zum gerichteten Vergessen sind richtig?

Gerichtetes Vergessen kann mit dem know/remember-Paradigma untersucht werden.

Es gibt klare Evidenz, dass Menschen unerwünschte Gedächtnisinhalte unterdrücken können.

Die Instruktion, Gedächtnisinhalte zu unterdrücken, führt zu reduzierter Aktivation im Hippocampus.

Die Instruktion, Gedächtnisinhalte zu unterdrücken, führt zu verstärkter Aktivation im DLPFC, der mit Kontrollprozessen assoziiert wird.

Gerichtetes Vergessen geschieht unwillkürlich, eine aktive Unterdrückung unerwünschter Inhalte führt hingegen zu einer besseren Erinnerungsleistung.

Welche Aussagen zum cue-abhängigen Vergessen und zum Prinzip der Enkodierungsspezifität sind richtig?

Für das Prinzip der Enkodierungsspezifität ist u.a. der interne Kontext relevant.

Cue-abhängiges Vergessen ist bedingt durch schwache Gedächtnisspuren.

Neben der Enkodierungspezifität beeinflusst auch die Zielreizspezifität die Effektivität von Cues.

Für das Prinzip der Enkodierungsspezifität ist u.a. der externe Kontext relevant.

In den Studien von Godden und Baddeley (1975, Folgestudie 1980) zeigte sich der Effekt der Kontextübereinstimmung nur beim freien Erinnern, nicht aber beim Wiedererkennen.

Konsolidierung

geschieht vor allem im Zustand gesteigerter Aufmerksamkeit.

bezeichnet den Prozess der Wiederverfügbarmachung alter Erinnerungen.

geschieht vor allem für explizite Erinnerungen unter Beteiligung des Hypothalamus.

wird durch den Konsum von Alkohol vor der Lernphase behindert.

während des Schlafs führt zu einem verbesserten Langzeitgedächtnis.

Welche der folgenden Aussagen zum Lernen sind richtig?

Nach der Mediator-Effektivitäts-Hypothese sind durch die wiederholten Gedächtnisabrufe „Eselsbrücken" zwischen Cues und Zielreizen nicht mehr notwendig.

Nach der Abruf-Aufwands-Hypothese verringert ein großer Aufwand beim Erinnern den Effekt von Testsituationen.

Die positiven Effekte des Testens auf den Lernerfolg basieren insbesondere darauf, dass die Aussicht auf einen Test zu einer erhöhten Lernmotivation beiträgt.

Nach der klassischen Perspektive sind Lerntests sinnvoll, um den Lernfortschritt zu überprüfen.

Nach der klassischen Perspektive ist Lernen vor allem eine Folge von Wiederholung und Elaboration.

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