Definitionen Sozialpsychologie

Grundlage Lektüre "Social Psychologie fourth edition" von Smith, Mackie, Claypool

Grundlage Lektüre "Social Psychologie fourth edition" von Smith, Mackie, Claypool


Kartei Details

Karten 107
Lernende 31
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 10.02.2019 / 06.01.2025
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Sozialpsychologie

  • Wissenschaftliche Betrachtung (mit Zahlen fundiert, Statistik) der Effekte von
  • Sozialen Prozessen (=Menschen und Gruppen beeinflussen unser Denken/Handeln) und
  • Kognitiven Prozessen (=Gedanken, Emotionen, Erinnerungen beeinflussen unser Denken/Handeln auf
  • Elemente sozialen Handelns (Wahrnehmung, Einfluss und Beziehungen von Personen)

Merkmale einer wissenschaftlichen Theorie

  • Aussage über Konstrukte (= abstraktes nicht direkt beobachtbares Konzept, z.B. Intelligenz)
  • Aussage über Kausalbeziehung (Zusammenhang der Konstrukte, y verursacht x)
  • Lässt sich verallgemeinern

Konstruktvalidität

  • Theorie macht Aussage über Konstrukt
  • UV und AV müssen theoretischen Konstrukten entsprechen!
  • "Messen die Variablen das, was sie messen sollen?"

Probleme

  • Soziae Erwünschtheit (VP will nicht Rassismus zugeben)
  • Versuchsleitereffekt (VP verhalten sich entsprechend Erwartungen des Forschers)

Lösung:

  • geeignete Methoden
  • Multiple Methoden verwenden

Interne Validität

  • Theorie macht Aussage über Kausalbeziehung 
  • Es gibt Kausalbeziehung zwischen UV und AV
  • "Verursacht die UV wirklich die AV?"
  • Bsp.: aggressive Spiele (UV) verursachen aggressives Verhalten

Probleme:

  • Alternativerklärung (umgekehrt: aggressive Menschen spielen aggressive Spiele)
  • Störvariable (soziale Probleme verursachen aggressives Verhalten und Vorliebe für aggressive Spiele)

Lösung:

  • experimentelles Design

Externe Validität

  • Theorie soll allgemein gültig sein
  • Ergebnisse sind generalisierbar auf andere Population, Zeit, Umfeld

Probleme:

  • Ergebnis schwer generalisierbar (Experimente oft mit Studenten aus westlicher Kultur im Labor über kurzen Zeitraum)

Lösung:

  • Replikationen in verschiedenen Settings

Informationsquellen erster Eindruck

  • Aussehen
  • nonverbale Kommunikation
  • Vertrautheit (mere-exposure effect)
  • Umgebung
  • Verhalten
  • Salienz (wichtig!)

Salienz

Fähigkeit eines Reizes, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen

Automatische Interpretation

  • spontan
  • unbewusst
  • ohne Nachdenken
  • durch Assoziationen und Verfügbarkeit

Assoziation

Verbindung von kognitiven Repräsentationen

Kognitive Repräsentation

menge an Wissen über Objekte, Situationen, Menschen und soziale Gruppen

Schema

Wissensstruktur

  • baut auf Kategorien auf
  • enthält das Wissen einer Person über einen Themenbereich

Schemata im Gedächtnis interpretieren soziale Reize und werden von Cues (Hinweisreizen) aktiviert

Verfügbare Information

Information, die einem am einfachsten und schnellsten einfällt

Priming

Aktivierung mentaler Repräsentationen

  • zur Steigerung ihrer Zugänglichkeit
  • zur Steigerung der Wahrscheinlichkeit, angewendet zu werden

Correspondent Inference

von Verhalten wird auf Eigenschaften geschlossen (kann bei freiwilligem, spontanen Verhalten zutreffen)

Correspondent Bias

von Verhalten wird auf Eigenschaften geschlossen, obwohl es offensichtlich andere Gründe für das Verhalten gibt

Kausalattributation

der Grund für ein Verhalten oder eine Situation wird beurteilt

  • Konsens: wie verhalten sich alle anderen?
  • Konsistenz: wie verhält sich Akteur auf den bestimmten Reiz?
  • Distinktheit: reagiert Akteur nur auf diesen bestimmten Reiz mit diesem Verhalten?

Stabiler erster Eindruck

durch

  • primacy effect
  • perseverance bias
  • selektiv konsistente Information
  • self-fulfilling prophecy

Primacy Effect

erste Information wird stärker gewichtet

Regency Effect:

  • letzte Information wird stärker gewichtet

Negativity Effect:

  • negative Information wird stärker gewichtet

Perseverance Bias

erste Information hat langanhaltenden Einfluss auf Interpretation, auch wenn sie sich als falsch herausgestellt hat

Self-fulfilling prophecy

erwartetes Verhalten wird durch entsprechendes Verhalten provoziert

Algebraische Modelle der Eindrucksbildung

Summation:

  • möglichst viele positive Merkmale

Averaging:

  • Auswahl der besten Merkmale

Set-size Effect:

  • je mehr gleich extreme Eigenschaften, desto extremere Urteile

Verwässerungseffekt:

  • moderate Eigenschaften unter extremen reduzieren ein extremes Urteil

Attribution

Annahmen, wie Laien zu Erklärungen für ihr eigenes Verhalten oder das Verhalten anderer kommen

  • internal: korrespondierende Schlussfolgerung
  • korrigiert: mögliche Ursachen außerhalb der Person werden einbezogen

Akteur-Beobachter Verzerrung

  • bei anderen Personen starke Gewichtung von Dispositionen
  • bei eigenem Verhalten starke Gewichtung situationaler Faktoren

Selbstkonzept

  • das gesamte Wissen eines Individuums über sich selbst
  • self-perception theory:
    • Bildung durch eigenes Verhalten
  • Gedanken und Gefühle
  • looking-glass self:
    • Reaktion anderer 
  • social comparison theory:
    • soziale Vergleiche

Selbstkomplexität

Anzahl unabhängiger Aspekte

Selbstschema

  • independentes Selbst (Individuum)

oder

  • interdependentes Selbst (Gruppen)

Selbstregulation

  • self presentation:
    • durch Verhalten einen bestimmten Eindruck erzeugen
    • hohes self monitoring
  • self expression:
    • durch Verhalten das Selbstkonzept akkurat ausdrücken
    • niedriges self monitoring

Regulatory focus theory:

  • Selbstregulation richtet sich entweder nach einem Ideal- oder Sollselbst

Idealselbst

  • wer will ich sein?
  • Promotion Focus: alles richtigmachen

Sollselbst

  • wer muss ich sein?
  • Prvention Focus: nichts falschmachen

Selbstverteidigung

Einschätzung durch

  • appraisal
  • emotionsfokussiertes Coping
    • Rückzug, Ablenkung, Herunterspielen, soziale Beziehungen
  • problemfokussiertes Coping
    • Ausrede, self-handicapping, Kontrolle übernehmen

Self awareness

erhöht die Wahrnehmung der Abweichung von Ideal- oder Sollselbst

Selbstwert

realistische aber auch übermäßig positive Selbsteinschätzung

Self-evaluation maintenance

  • Umstände, unter denen der Selbstwert erhalten bleibt oder leidet
  • abhängig davon, ob man mit einer nahestehenden oder fremden Person verglichen wird

Kruger-Dunning Effekt

Inkompetenz verringert die Fähigkeit der korrekten Leistungseinschätzung (Selbstwertwerterhöhung mit kognitiver Quelle)

Soziale Gruppe

Kategorisierung

Stereotyp

kognitive Repräsentation einer sozialen Gruppe

Vorurteil

Bewertung eines Stereotyps  (kognitiven Repräsentation einer sozialen Gruppe)

Diskriminierung

Verhalten gegenüber einer sozialen Gruppe

Stereotype überwinden:

  • Wegerklären
  • Subtyping
  • Kontrasteffekte (Stereotyp bleibt bestehen)
  • vermehrte und verbreitete Inkonsistenz
  • auch bei typischen Mitgliedern (Stereotyp wird durch Kontakt geändert)

Selbstkategorisierung

sich selbst einer sozialen Gruppe zuordnen

Soziale Identität

Aspekte des Selbstkonzepts, die aus einer Gruppenmitgliedschaft entstehen

Social identity theory:

  • Gruppenmitgliedschaft als Teil des Selbstkonzepts und als Quelle des Selbstwerts
  • Steigerung des SElbstwerts durch Aufwertung der eigenen Gruppe und Abwertung anderer