Allg. II 90-120
Eder, emotion und Motivation
Eder, emotion und Motivation
Set of flashcards Details
Flashcards | 49 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 06.02.2019 / 08.02.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20190206_allg_ii_90120
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Erklären Sie verhaltenshemmende Auswirkungen von Emotionen. Warum ist eine Verhaltenshemmung durch Emotionen möglicherweise dennoch funktional für die Handlungsregulation?
Verhaltensblockade durch intensive (positive oder negative) Emotionen
Verhaltensunterbrechung zur Neuorientierung
o funktional, da man sich einen Überblick verschaffen und die Situation neu bewerten kann, Verhalten anpassen oder gegebene Chance nutzen
o Freezing kann für Überleben sinnvoll sein
o Antriebslosigkeit: kann der Vorbereitung der Zielablösung bei Aufgaben dienen, die nicht mehr sinnvoll sind, um Ressourcen zu erhöhen
Welche Argumente gibt es, dass der Emotionsausdruck im Gesicht eine angeborene Basis hat? Ist der Emotionsausdruck im Gesicht ausschließlich biologisch festgelegt?
Der Emotionsausdruck im Gesicht kann auch bei Primaten oder blindgeborenen Kindern beobachtet werden.
Insbesondere bei Basisemotionen.
Universelles Erkennen von Emotionsausdrücken im Gesicht in kulturübergreifenden Studien.
Aber auch Eigengruppe-Vorteil: Erkennungsrate höher bei Angehörigen der eigenen Kultur.
Kulturelle Variabilität durch sozio-kulturell geprägte Darstellungs-und Dekodierregeln. (nicht ausschließlich biologisch festgelegt)
Warum werden Emotionsausdrücke von Angehörigen der eigenen Kultur besser erkannt als die von Personen eines fremden Kulturkreises? Beschreiben Sie dazu die Studie mit chinesischen Athleten von van Osch und Kollegen (2015).
- Eigengruppe-Vorteil: Erkennungsrate höher bei Angehörigen der eigenen Kultur
- Kulturelle Variabilität durch sozio-kulturell geprägte Darstellungs-und Dekodierregeln
- Stolz nach Sieg in nationalen und internationalen Wettbewerben
Chinesische Athleten: weniger Stolz in nationalen Wettbewerben (ingroup-audience); Vergleichgruppe Amerikaner (bei beiden Wettbewerben gleich stolz)
Welche Methodenkritik wurde an kulturübergreifenden Studien von emotionalen Gesichtsausdrücken geübt?
,(i) interkultureller Austausch (meist Studenten als Vpn)
(ii) meist gestellte Gesichtsausdrücke
(iii) erzwungene Auswahl zwischen verschiedenen Emotionen
Was behauptet die starke und die schwache Version der “Facial-Feedback”-Hypothese?Schildern Sie als Beleg für diese Hypothesen Ergebnisse von sog. “Botox-Studies”. WelcheVersion wird von den Ergebnissen dieser Studien mehr gestützt?
Einfluss der Mimik auf das emotionale Erleben (facial feedback):
- Starke Version: Mimik induziert Emotionen
- Schwache Version: Mimik moduliert emotionales Erleben
Botox-Studies von Davies et al. (2010):
- Messung emotionaler Reaktionen auf ein Video; normal vs. nach Botox-Injektion
- Ergebnis:
emotionales Erleben ist gedämpft nach Botox-Injektion (insb. nach milden emotionalen Erlebnissen)
-> stützt schwache Version der facial feedback Hypothese (Botox moderiert emotionales Erleben)
Nennen Sie einen Befund, der gegen die starke Version der Facial-Feedback-Hypothese spricht.
Möbius-Syndrom
- angeborene Lähmung der mimischen Gesichtsmuskulatur (Fazialisparese)
- ABER: intakter Humor, normales Gefühlsleben
- widerspricht starker Version
Was ist die Kernaussage der James-Lange-Theorie der Emotion?
Welche kritischen Einwände hat Walter Cannon gegen sie vorgebracht und wie sind diese Einwände aus heutiger Sicht einzuordnen?
James-Lange Theorie stützt sich auf die physiologische Komponente von Emotion (arousal):
- Emotionen entstehen durch Wahrnehmung peripher-physiologischer Veränderungen
- „Wir weinen nicht, weil wir traurig sind, sondern wir sind traurig, weil wir weinen“
Kritik von Walter Cannon:
- Trennung der Eingeweide vom ZNS bewirkt KEINE Veränderung im emotionalen Verhalten.
- Eingeweide sind relativ unempfindliche Organe.
- Viszerale Veränderungen sind zu langsam.
- Künstliche Herbeiführung von viszeralen Veränderungen induziert keine Emotion.
Erläutern Sie die Behauptung, dass ein physiologischer Erregungszustand notwendig für das emotionale Erleben ist.
Welche empirischen Befunde sprechen dagegen?
Untersuchungen von Querschnittsgelähmten haben gezeigt, dass sie zwar reduzierte sexuelle Erregbarkeit, Furcht- und Ärgergefühle jedoch gleichzeitig mehr sentimentale Gefühle empfinden.
Beta-Blocker reduzieren unter angstauslösenden Bedingungen physiologische Reaktionen, verändern aber nicht oder nur sehr selektiv das emotionale Erleben (Erdmann, 1986).
Populärwissenschaftliche Medien beschreiben das limbische System als „ein Gehirnareal, das der Verarbeitung von Emotionen und der Entstehung von Triebverhalten dient“. Diskutieren Sie diese Aussage kritisch.
keine Einheit der „limbischen“ Zellgruppen weder im histologischen Aufbau,noch in den Funktionen
limbisches System als einheitliches „emotionales Gehirn“ fragwürdig
Als Konzept aufgrund dessen Vagheit wenig brauchbar
stattdessen: Identifizierung von emotionsspezifischen Netzwerken, die in der Regel weite Teile des Gehirns umspannen (Netzwerkhypothese)
Viele Systeme lassen sich nicht auf Subkortikale Funktionen eingrenzen noch sind beteiligte Strukturen ausschließlich auf emotionales spezialisiert (vgl. Furcht)