Fatigue

Fatigue bei Tumorpatienten ist ein subjektives Gefühl unüblicher Müdigkeit, das isch auf Körper, Gefühle und mentale Funktionen auswirkt, mehrere Wochen andauert und sich durch Ruhe und Schlaf nicht oder nur unvollständig beheben lässt.

multifaktorielles Symptom

physisch:

• unübliches vermehrtes Müdigkeitsgefühl ohne vorherige körperliche Anstrengung mit extremer Ermüdbarkeit, Schwäche und Kraftlosigkeit
• vermehrtes Schlafbedürfnis, keine Erholung durch Schlaf
• Schlafstörung trotz Müdigkeit
• reduzierte Leistungsfähigkeit, mit Unfähigkeit, die gewohnten täglichen Aktivitäten auszuführen

affektiv

• fehlende Motivation
• Traurigkeit
• Angstgefühle
• Verstimmung
• Rückzugstendenzen

kognitiv

• Konzentrationsstörungen
• Gedächtnisstörungen
• Gedankengänge können nicht mehr verfolgt werden

nicht vollends geklärt, komplex und multifaktoriell

im Vordergrund: 

• Tumorerkrankung (Gewichtsverlust, Stoffwechselstörungen, Anämie, Inflammation --> Zytokine, Schmerz)
• Tumortherapie (insb. Chemotherapie und Bestrahlung, Inflammation, Opiate, etc.)

weitere :

• veränderter Hormonhaushalt
• psychische Reaktionen (Angst, Stress, Depressionen)
• Schlafstörungen
• Mangelernährung, gestörter Wasser-/Elektrolythaushalt (auch tumorbedingt)
• chronische Infekte
• fehlende körperliche Aktivität --> Muskelabbau
• Suchtmittelkonsum

• Unfähigkeit alltägliche Aktivitäten auszuführen
• zusätzliche physische und psychische Belastung
• Einschränkung der Teilnahme am Arbeits- und sozialen Leben
• Unterstützung erforderlich
• Aufgabe mit vorhandenen Energiereserven umzugehen
• Aufgabe einen gewissen Grad an Aktivität aufrecht zu erhalten um Teufelskreis zu verhindern

• Optimierung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes
• Optimierung des Ernährungszustandes (Ergänzungsnahrung, Ernährungsberatung beiziehen)
• Anämie-Behandlung (Transfusion, EPO)
• Behandlung von Schlafstörungen

• Regelmässiger Schlaf-Wach-Rhythmus
• Zustandsangepasste Bewegung / Physiotherapie
• Ernährungsgewohnheiten erfassen, Gewichtskontrolle
• Informationen und Beratung von Pat. und Angehörigen
• einfühlsames Gespräch, ggf. Psychotherapie
• Pat. unterstützen Zeiten guter und schlechter Phasen zu erkennen und zu nutzen
• allg. Unterstützung ATL's, Prophylaxen
• Ressourcen erkennen und fördern

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