Einführung in die Forschungsmethoden

36601 Forschungsmethoden - Fernuni Hagen

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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 28.01.2019 / 03.02.2024
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Definition "Gegenstand der Psychologie"

Erleben und Verhalten der Menschen - es gibt vielfältige, komplexe Fragestellungen daher auch eine entsprechende Vielfalt an Forschungsmethoden

Was sind latente Variablen?

Ein großer Teil des Erlebens und Verhaltens des Menschen ist nicht direkt beobachtbar - z.B. Intelligenz, gemessen durch beobachtbares Verhalten, daraus dann Schlussfolgerungen

Ziele der Psychologie

Mit was beschäftigt sich die Wissenschaftstheorie?

Ob und wie mit Methoden der Forschung reale Sachverhalte erfasst werden können. (umstrittene Frage)

Was ist Wissenschaft?

Allgemeines Ziel jeder wissenschaftlichen Tätigkeit ist das Generieren von beständigem Wissen. Psychologie als Wissenschaft möchte Erkenntnisse zu ihrem Gegenstandsbereich schaffen. Möchte Antworten auf Fragen geben, die das menschliche Erleben und Verhalten betreffen.

Unterschiede zwischen Alltagswissen und Wissenschaft

Fehler bei der Wahrnehmung in der Alltagspsychologie

Fehler beim Erinnern

Beispiel für Fehler beim logischen Denken

Wason-Aufgabe

Welche Fehler gibt es bei der Alltagspsychologie

Definition wissenschaftliches Handeln als Problemlösen

Aus allgemeinpsychologischer Sicht stellt wissenschaftliches Handeln somit ein Beispiel für einen Problemlöseprozess dar. Nach Hussy (1998) liegt ein Problem vor, wenn ein gegebener Ausgangszustand (vorläufige Antwort auf eine Frage) in einen Zielzustand (geprüfte Aussage) überprüft werden soll, wobei eine Barriere diese Überführung erschwert.

Sprachgebrauch in Alltag und Wissenschaft

Uneindeutigkeit und Mehrdeutigkeit der Umgangssprache

Alltagssprache bildet logische Strukturen unpräzise ab

pragmatische Implikationen =uneindeutige oder fehlende Informationen in Alltagskonversationen werden vom Hörer in passender Weise "ergänzt"

Durch was kann die Sprache in der Wissenschaft präzisiert werden?

1. Einführung und genaue Definition von Fachausdrücken

2. Operationalisierung von Merkmalen

3, Logisch eindeutige Formulierungen

4. Mathematische Gleichungen

Definition Methode

Methode ist das wissenschaftliche Vorgehen, bzw. auf einem Regelsystem aufbauendes Verfahren, das zur Erlangung von wissenschaftlichen Erkenntnissen führt.

Die wissenschaftliche Methode

1. Implikationen für Theorie -> Theorie

2. Forschungshypothese

3. Präzisierung der Hypothese

4. Design der Studie

5. Durchführung

6. Datenanalyse

7. Interpretation der Daten

Typisches Vorgehensweisen zur Erkenntnisgewinnung in der Wissenschaft

Definiton "Theorie"

systematisches Gefüge von Ideen und Annahmen über einen definierten Bereich

Definition "Hypothesen"

Annahmen, Behauptungen, die man auch in einer Frage formulieren kann

Hypothesen beziehen sich oft auf Grundgesamtheit!

Definition "empirisch"

Daten sammeln, die Aufschluss über die untersuchte Fragestellung/Hypothese geben kann

Definition "Design"

= Versuchsplanung - gibt an wie die Studie durchgeführt wird

Auswahl von Teilnehmern

Wahl von Gruppen

Methoden zur Datenerhebung

Zeitliche Struktur

Weitere Aspekte bei der Durchführung von empirischen Studien

Definition Datenanalyse - Wie kann diese ausgeführt werden?

1. Art der Analyse: deskriptive oder explorative Statistik

2. Inferenzstatistik

Definition "Interpretation"

hängt von der Hypothese und Theorie ab sowie von der Art und Güte der Daten der verwendeten Verfahren

Was ist die Wirklichkeit und wie können wir sie erkennen?

Es geht um die Frage, ob es die Wirklichkeit, wie wir sie erleben, wirklich gibt oder es sich alles nur in unserem Kopf abspielen könnte

Donald Hoffmann: Wir sehen KEINE Wirklichkeit, sondern nur eine "Benutzerschnittstelle" - Bsp. virtuelles Tennis spielen

Wie nennt sich der Bereich der Philosophie, der sich mit der Frage beschäftigt, was die Wirklichkeit ist?

Ontologie (Seinslehre)

Was ist die Epistemologie?

= Erkenntnislehre, beschäftigt sich damit, wie wir die Wirklichkeit erkennen können

Was ist das Verhältnis zwischen Leib und Seele, also zwischen physischen und mentalen Zuständen?

2 extreme Antworten:

1. Alles ist Materie - menschliches Verhalten und Erleben ist in seiner Gänze zurückführbar auf Gehirnzustände und Gehirnprozesse => diese Position ist sehr verbreitet in der Psychologie

2. Alles ist Seele und Geist - wir schaffen uns die Welt in unserer Vorstellung. (eher verbreitet in den asiatischen Ländern)

Was sind die dualistischen Leib-Seele-Positionen?

Unterteilung in 2 Bestandteile:

Materie und Geist interagieren miteinander

Mentale und physische Zustände existieren parallel voneinander, entweder koordiniert oder unabhängig voneinander

Wie können Gesetzesmäßigkeiten erkannt werden?

1. Was in bestimmten Situationen passiert und dann Erklärung finden (Induktion) - Schluss vom Einzelnen auf das Allgemeine

2. Vorläufige Erklärung im Kopf und prüfen ob Beobachtungen zu dieser Erklärung passen (Deduktion) - Erst Theorie, dann Hypothese die überprüft wird

Ist die wissenschaftliche Methode deduktiv oder induktiv?

hauptsächlich deduktiv - Theorie => Vorhersagen => Überprüfung der Vorhersage

 

(in der Praxis selten rein deduktive Vorgehensweise)

Welche Vorgehensweise wird in der Praxis oft verwendet? (deduktiv vs. induktiv)

meistens induktive und deduktive Vorgehensweise - in der Wissenschaftstheorie hat aber die deduktive Art einen höheren Stellenwert, da die induktive immer die Schwäche hat, dass schlecht geschlussfolgert werden kann (z.B. Schwäne Beispiel) 

Überblick über wissenschaftstheoretische Ansätze: Konventionelle Ansätze

= gehen alle von einer unabhängig von unserer Wahrnehmung existierenden Welt aus 

Aprioristische Positionen (allgemeine gültige Standards):

Metatheorie (Theorie über Theorien) z.B. Logischer Empirismus von Carnap

Methodologie (Meta-Methodenlehre) z.B. Kritischer Rationalismus von Popper

Quasi-Empirische Positionen (tatsächliche Wissenschaft hat Schiedsrichterrolle)

Historisch-sozialogische Analyse nach Kuhn

Methodologie wissenschaftlicher Forschungsprogramme nach Lakatos

Was besagt der logische Empirismus (auch logischer Positivismus genannt)?

entstand u.a. als Gegenbewegungn zur Psychoanalyse

alle bedeutungsvollen Aussagen müssen auf Beobachtungen zurückführbar sein

alle Theorien sollen in einer fomalen Sprache wie der Aussagen- oder Prädikatenlogik ausgedrückt/axiomatisiert werden (=logisch)

Erfahrungen/Beobachtungen werden als Protokollsätze bezeichnet

wenn sich theoretische Aussage aus mehreren Protokollsätzen vollständig ableiten lässt, gilt sie als empirisch verifiziert

logischer Empirismus ist prinzipiell induktiv, da von Beobachtungen zur Theorie gegangen wird

Wer sind Begründer des logischen Empirismus?

Carnap, Reichenbach, Feigl

Welche Kritikpunkte gibt es gegenüber dem logischen Empirismus?

1. Rein induktiv nicht machbar, da entweer ganze Population untersucht werden müsste, oder man Hypothesen mit "mindestens ein Schwan ist weiß" formulieren müsste

2. durchgehende Axiomatisierung (Darstellung, dass gewisse Sätze dieser Theorie, die Axiome, an den Anfang gestellt werden und weitere Sätze durch logische Deduktion aus ihnen abgeleitet werden) von Theorien nicht möglich

3. theoriefreie Beobachtung ist so gut wie unmöglich - Beobachtungsbegriffe werden dadurch nicht mehr eindeutig anwendbar, da sie durch den subjektiven Eindruck des Beobachters betrübt werden könnten

Vertreter des kritischen Rationalismus

Karl Popper

Was kritisiert der kritische Rationalismus am logischen Empirismus?

es gibt sichere theorieunabhängige Beobachtungen

Induktionsschlüsse sind gerechtfertigt

Was sagt der kritische Rationalismus aus?

man soll versuchen, Theorien zu falsifizieren - dadurch kann keine Theorie voll und ganz angenommen werden, sie bleiben immer nur Vermutungen

Theorien und Hypothesen können jedoch an Güte variieren

durch Überstehen vieler Falsifizierungsversuche = höhere Glaubwürdigkeit

Aussagen sollen so getroffen werden, dass sie im Prinzip widerlegbar sind 

Aussagen, die falsifiziert werden sollen, müssen präzise und überprüfbar sein

 

Kritischer Rationalismus erklärt auch, wie man zwischen Theorien entscheidet (Theorie T)

Kritikpunkte kritischer Rationalismus

Aussage "H impliziert immer die Beobachtungen B" ist sehr deterministisch, dies ist in der Wissenschaft selten, da nicht immer die Wirkungen 100%ig durch Ursachen bestimmt sind, da immer Zufallseinflüsse auch eine Rolle spielen

Messungen menschlichen Verhaltens ist immer fehlerbehaftet

oft besteht Hypothese aus mehreren Annahmen, die zur Hypothese erfüllt sein müssen. Wenn nun Beobachtung B nicht eintritt, muss es nicht sein, dass die komplette Hypothese falsch ist

die Basissätze sollen ein sicheres Wissen ausdrücken, allerdings können diese auch hypothetischen Charakter haben, dann müssen sich die Forscher auf die Gültigkeit einigen.

Beschreibung Historisch-Soziologische Analyse nach Kuhn

Kuhn untersuchte wie Wissenschaft tatsächlich funktioniert

Zentrale Begriffe: wissenschaftliche Gemeinschaft, Paragidma

Wissenschaft finden in Spezialistengruppen statt, die Mitglieder weisen charakteristische Gemeinsamkeiten auf

Was sind wissenschaftliche Gemeinschaften (historisch-sozioligische Analyse) nach Kuhn

Mitglieder kommunizieren intensiv, stimmen in hohem Maß in ihren Urteilen überein, gibt viele gemeinsame Elemente in der Ausbildung des Nachwuchses und in den Kenntnissen der Mitglieder