Einführung in die Forschungsmethoden

36601 Forschungsmethoden - Fernuni Hagen

36601 Forschungsmethoden - Fernuni Hagen


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Flashcards 289
Students 12
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 28.01.2019 / 03.02.2024
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https://card2brain.ch/box/20190128_einfuehrung_in_die_forschungsmethoden
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Grundlage für Kausalschlüsse - Voraussetzungen müssen zutreffen

Was bedeutet Kovaration?

Wenn sich Variable A verändert, muss sich auch Variable B verändern

mindestens 2 Ausprägungen(Bedingungen) der UV müssen hergestellt werden

Was ist der Unterschied zwischen UV und AV?

  • UV – unabhängige Variable – als Ursache angenommen, wird variiert
  • AV – abhängige Variable – hier zeigen sich Auswirkungen der UV, wird gemessen

Unterschied zwischen Experimentalbedingung und Kontrollbedingung?

Experimentalbedigung: UV ist anwesend

Kontrollbedingung: UV ist abwesend

Zeitliche Präzedenz?

  • Es lässt sich oft auch ohne Manipulation im Experiment feststellen, ob ein Zusammenhang besteht
  • Z.B. Erfassung beider Variablen in einer großen Stichprobe
  • Kovariation macht jedoch keine Aussage über die Kausalrichtung
  • Um Kausalrichtung zu bestimmen, muss die Ursache der Wirkung zeitlich vorausgehen
  • Lösung des Problems durch Manipulation der UV im Experiment

Was bedeutet Konfundierung?

Wenn die Störvariable mit der UV kovariiert und somit als Alternativerklärung in Betracht kommt.

Was tun "Störvariablen"?

werden in der Hypothese nicht als Ursache erwähnt und haben dennoch einen Einfluss auf die AV

Was kann man gegen Störvariablen tun?

Experimentator hat die Störvariablen zu kontrollieren - meist durch konsant halten oder balancieren

  • Konstant halten – so werden Kovariationen der Störvariable mit der AV oder UV ausgeschlossen
  • Balancieren – da es nicht möglich ist, alle Variablen konstant zu halten, vor allem die Hintergründe der Teilnehmer. Es ist wichtig, Teilnehmer zufällig zuzuweisen (Randomisierung)

Was ist ein Quasi-Experiment?

Studien OHNE Randomisierung

Was bedeutet interne Validität?

ein Experiment ist intern valide, wenn es einen eindeutigen Kausalschluss ermöglicht - dies ist das wichtigste Kriterium zur Beurteilung der Güte von Experimenten!

man kann sich nie zu 100% sicher sein, dass nicht doch eine unbekannte Störvariable vorliegt - also auch nie zu 100%, dass interne Validität besteht

Was ist das Between-Subject-Design?

unterschiedliche Bedingungen werden verschiedenen Personen zugeordnet

dieses Design erfordert, dass personengebundene Störvariablen kontrolliert werden

Durch was können personengebundene Störvariablen kontrolliert werden?

Was bedeutet Randomisieren?

  • Zufällige Zuweisung der Teilnehmer zu den verschiedenen Bedingungen des Experiments
  • Die Störvariable (im Anker-Experiment das Vorwissen der Personen) wird so balanciert
  • Warum werden die Störvariablen nicht vorher gemessen und dann Gruppen mit ungefähr denselben Ausprägungen gebildet?
    • Möglich ist, dass nicht nur das Vorwissen, sondern auch Motivation oder Intelligenz der Teilnehmer Störvariablen sind. Sie alle zu messen würde den Rahmen sprengen
    • Es sind meist nicht alle Störvariablen bekannt
  • Durch Randomisierung werden allepersonengebundenen Störvariablen kontrolliert

Was versteht man unter Parallelisieren?

  • Randomisierung nur bei ausreichend großer Stichprobe möglich, da sich individuelle Unterschiede sonst nicht ausmitteln können
  • Bei kleinen Gruppen eher Testung allerTeilnehmer in allenBedingungen des Experiments (Within-Subjects-Design)
  • Manchmal ist es nicht möglich, alle Personen alle Bedingungen durchlaufen zu lassen (z.B. bei Testung der Wirksamkeit von Operationsmethoden)
  • Parallelisieren als Alternative zum Randomisieren, Ablauf:
    1. Es wird vor dem Experiment die Störvariable bei den Teilnehmern gemessen, die kontrolliert werden soll
    2. Bildung von Gruppen von Teilnehmern mit ungefähr dem gleichen Wert der Störvariable
    3. Wenn 2 Bedingungen im Experiment, dann Gruppen á 2 Personen
    4. Aus jeder dieser Gruppen wird ein Teilnehmer jeder der verschiedenen Bedingungen zugewiesen
    5. So wird sichergestellt, dass der Durchschnitt der Störvariable in allen Bedingungen gleich ist
  • Nur sinnvoll, wenn eine relevante Störvariable bekannt ist
  • Bevorzugt wird die AV zur Parallelisierung genutzt
  • Erste Messung kann zu „Übungseffekten“ führen
  • Es kann hier nur eine oder sehr wenige Störvariablen parallelisiert werden, also ist es trotzdem wichtig auch bei der Parallelisierung eine Randomisierung durchzuführen, auch wenn die Stichprobe klein ist

Kontrolle von Störvariablen in der Versuchssitation?

Was versteht man unter dem konstant halten oder eliminieren von Störvariablen?

alle anderen Merkmale außer der UV sollten konstant gehalten werden (z.B. Lärm auf Null durch schallisoliereten Raum)

Was versteht man unter dem balancieren von Störvariablen?

systematische gleichmäßige Verteilung bekannter, aber nicht eliminierbarer Faktoren (z.B. Tageszeit)

Was sind die Probleme beim Konstanthalten von Störvariablen?

 sehr aufwendig und man kann keine Aussage treffen, ob ein Ergebnis nicht ohne Konstanthaltung nicht auch zustande gekommen wäre

Was ist der Rosenthal-Effekt?

Erwartungen des VL die er unbewusst äußert können Verhalten der Teilnehmer beeinflussen

Was sind "demand characterisitcs"?

Hiweisreize in der Untersuchungssituation, Teilnehmer können dann wählen ob sie der vermeintlichen Erwartung entsprechen wollen oder nicht

Was ist der "Placebo-Effekt"?

subjektive Befindlichkeit und objektive Krankheitserscheinungen verbessern sich bei der Einnahme eines Placebos

Wie kann man Erwartungseffekten entgegenwirken?

Was versteht man unter externe Validität?

ist dann hoch, wenn die Ergebnisse einer Studie auch auf andere Personen und Sitationen übertragen werden können

  • Generalisierbarkeit wird erreicht durch möglichst repräsentative Umfrage
  • Kritik an externer Validität – Ergebnisse werden ermittelt unter künstlichen Untersuchungssituationen, Auswahl der Teilnehmer oft Studierende

Wie wichtig ist die externe Validität?

  • Für viele Experimente wenig oder ganz irrelevant
  • Oft werden kann bewusst künstliche Untersuchungssituationen herbeigeführt

  • Für viele Experimente wenig oder ganz irrelevant
  • Oft werden kann bewusst künstliche Untersuchungssituationen herbeigeführt

Wie kann man die externe Validität erhöhen?

  • Repräsentative Stichprobe für die Population auswählen
  • Übertragbarkeit auf andere Situationen soll gesteigert werden, indem man die Untersuchungssituation der realen Situation ähnlich gestaltet
  • Feldexperimente sollen hohe externe Validität aufweisen
  • Replikation – werden bei wiederholtem Experiment ähnliche Ergebnisse erzielt, erhöht dies die externe Validität
  • Partielle Replikation – nur Teilaspekte des Experiments werden abgeändert, auch hier beweisen ähnliche Ergebnisse die externe Validität

Was ist das Ziel von Quasiexperimenten und wie sind sie aufgebaut?

Ziel: Wirkung einer UV bestimmen - Manipulation der UV ist gegeben

keine Randomisierung

Kausalschluss möglich, wenn alternative Erklärungsmöglichkeiten durch zusätzliche Maßnahmen über die Teilnehmer ausgeschlossen werden können

Was versteht man unter einem Experiment?

systematische Beobachtung einer AV unterschiedlicher Bedingungen einer UV bei gleichzeitiger Kontrolle der Störvariablen, zufällige Zuordnung von Probanden und experimentellen Bedingungen gewährleistet sein muss

Wann liegt ein Hinweis für die Wirksamkeit der UV vor?

Unterscheiden sich die Mittelwerte der AV in den verschiedenen Untersuchungsbedigungen, so liegt ein Hinweis für die Wirksamkeit der UV vor.

Def. Störvariablen und welche Klassen gibt es?

systematisch mit den Stufen der UV variieren und auf die AV einwirken = Konfundierung!

Versuchspersonenmerkmale: Alter, Geschlecht, Intelligenz

Situationsmerkmale: Tageszeit, Beleuchtung, Untersuchungsmaterial

Versuchsleitermerkmale: Alter, Geschlecht, Zuwendung

Was bedeutet Auspartialisierung?

Daten werden im Nachhinein um den Einfluss der betreffenden miterhobenen Störvariable bereinigt

Was sind Sequenzeffekte?

Vor- und Nachteile, die durch Messwiederholung entstehen (Positionseffekte, Übertragungseffekte, Effekte des zwischenzeitlichen Geschehens)

Was zählt zu den Positionseffekten (Sequenzeffekte)?

Was sind die Gütekriterien des Experiments?

Aus was setzt sich die externe Validität zusammen?

Wie unterscheiden sich (Labor-)Experiment, Feldexperiment, Quasiexperiment und Feldstudie voneinander?

  • (Labor-)Experiment 
    • Manipulation der UV durch den Vl
    • Kontrolle der Störvariablen
    • Vpn werden per Zufall den experimentellen Bedingungen zugeteilt
  • Feldexperiment
    • Experiment unter natürlichen Bedingungen
    • Geringere interne Validität, weil erschwerte Kontrolle der Störvariablen
    • Erhöhte externe Validität weil geringere Künstlichkeit der Rahmenbedingungen
  • Quasiexperiment
    • Wie klassisches Experiment, nur ohne Randomisierung
    • Geringere interne Validität durch mangelnde Kontrolle der Versuchspersonenmerkmale
    • Keine Vorteile in der externen Validität, da auch im Labor
  • Feldstudie
    • In der natürlichen Umgebung
    • Ohne Randomisierung
    • Extreme Einbußen der internen Validität
    • Hohe externe Validität
    • Interpretation von kausalen Zusammenhängen nur mit großer Zurückhaltung

Was zählt zu den "keine echten experimentellen Anordnungen"?

  • Ex-post-facto-Studie
    • Fehlende Kontrolle der Störvariablen
    • UV und AV können erst im Nachhinein getrennt werden, keine zeitliche Sequenz von AV und UV
    • Z.B. Auswertungen einer Lungenklinik, wer geraucht hat und wer nicht und wer nun Lungenkrebs hat – wichtige Hintergrunddaten sind nicht vorhanden
  • Vorexperimentelle Anordnung 
    • Variation der UV fehlt komplett
    • Untersuchung weist durchgängig die gleiche Situation auf
    • Nur sinnvoll als Voruntersuchung eines Experiments zur Analyse einzelner Bedingungen
  • Erkundungsexperiment
    • Kann alle Formen des Experiments annehmen
    • Hypothesen die geprüft werden sollen, gibt es nicht oder nur unpräzise
    • Dient der Hypothesengenerierung, nicht Prüfung
    • Überprüfung verlangt ein neues Experiment

Was ist eine Korrelationsstudie?

2 Variablen werden beschrieben und die Höhe und Art des Zusammenhangs bestimmt

Unterscheidung: positive oder negative Korrelation

numerische Erfassung: -1 bis +1

stabile Korrelation: der Wert einer Variablen lässt sich aus dem Wert der anderen Variablen schätzen

KEINE Kausalaussagen!!

 

Vorurteile und geringe Akzeptanz gegenüber qualitativer Methoden? 

zu objektiv, Kosten-Nutzen in schlechtem Verhältnis, eingeschränkte Generalisierbarkeit

Zielstellung qualitativer Forschung - 3 Sichtweisen

  1. Ergänzung zu den konventionellen Methoden
  2. Gleichberechtigte Ansätze
  3. Alternative zum konventionellen Ansatz

wissenschaftliche Methode - Modell nach Mayring, 2003

  1. Fragestellung àAuswahl Methodeninventar
  2. Analyse 
  3. Interpretation der Ergebnisse in Bezug auf die Fragestellung
    • Theorie als Basis fehlt