Einführung in die Forschungsmethoden

36601 Forschungsmethoden - Fernuni Hagen

36601 Forschungsmethoden - Fernuni Hagen


Set of flashcards Details

Flashcards 289
Students 12
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 28.01.2019 / 03.02.2024
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https://card2brain.ch/box/20190128_einfuehrung_in_die_forschungsmethoden
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Persönlichkeitstest

gibt keine Richtig/oder Falschantworten

Tests werden auf emotional, motivational und sozial relevante Eigenschaften hin interpretiert

Welche Arten von Persönlichkeitstests gibt es?

subjektiver Persönlichkeitstest: Zweck des Tests ist leicht durchschaubar

objektiver Persönlichkeitstest: Reaktivität soll geminder und Validität erhöht werden durch das Verschleiern des Zwecks

Wovon geht die klassische Testtheorie aus?

jeder Wert einer Person wird aus einem konkreten Item aus zwei Komponenten zusammengesetzt, die können getrennt bestimmt werden:

aus dem wahren Testwert dedr Person

und aus einem Fehleranteil

Nenne die Axiome der klassischen Testtheorie.

1. Testergebnis setzt sich zusammen aus der Summe des wahren Testwertes und dem Fehleranteil

2. Der mittlere Testwert ist gleich null

3. Der wahre Testwert und der Fehleranteil sind voneinander unabhängig

4. Der Messfehler in einem Test ist nicht mit dem wahren Wert in einem anderen Test korreliert

5. Messfehler aus verschiedenen Tests sind voneinander unabhängig

Was ist die probalisitsche Testtheorie?

Annahme, dass die Wahrscheinlichkeit einer bestimmten Antwort auf jedes einzelne Item von der Ausprägung einer latent vorhandenen Merkmalsdimension abhängt

nimmt keinen deterministischen und nur durch Fehler verschleierten Zusammenhang zwischen Variablen an (=das macht die klassische) sondern eine Wahrscheinlichkeitsbeziehung

wünschenswerte Eigenschaften von Tests und Testitems

Welche Arten von Testitems gibt es?

Gegenmaßnahmen zu den Fehlermöglichkeiten bei Persönlichkeitstests

Was sind biopsychologische und neurowissenschaftliche Messungen?

Versprechen möglichst eine direkte Erfassung von psychischen Prozessen

das Vorhandensein einer organisch-biologischen Basis ist als eine notwendige Voraussetzung für das Vorhandensein mentaler und psychischer Vorgänge anerkannt 

Unterscheidung:

invasive Methoden: dringen unter die Körperoberfläche ein, oft unethisch

nichtinvasive Methoden: Biosignale werden aufgezeichnet und mittels Computer ausgewertet

Mit was kann man Messungen von Indikatoren außerhalb des zentralen Nervensystems vornehmen?

Messungen und psychologische Bedeutung der Aktivitäten des Herz-Kreislauf-Systems

EKG - schließen von elektrischen Strömen, die durch die Herzmuskulatur erzeugt werden, auf die Herztätigkeit

Hinweise auf Stress, Emotionen und despressive Zustände

relevante Parameter sind die Herzrate und die Herzratenveriabilität

Messungen und psychologischen Bedeutung des Hormon- und Immunsystem

Hormonsystem steuer die Aktivität verschiedener Organe

Hormone als klassische Indikatoren für Stressreaktionen

Freisetzung von Kortisol und Adrenalin oft zur Messung von Stress untersucht

Antikörper und Immunglobulin (Speichelprobe) als Indikatoren für allg. Erschöpfung

Messungen von Indikatoren der Aktivität des zentralen Nervensystems

3 Verfahren zur Registrierung der Gehirnaktivität:

Verfahren zur Aufzeichnung von elektrischen Potenzialen, die durch die elektrochemische Aktivität von Gehirnneuronen entstehen = EEG

Verfahren zur Registrierung von Magnetfeldern, die durch elektrische Potenziale von Gehirnneuronen entstehen = MEG

bildgebende Verfahren, die die Struktur und Funktion des Gehirns durch Abbildungen darstellen

EEG: Unterscheidung von 2 Arten von Aktivitäten

Spontanaktivität: ständig auftretende rhythmische Potenzialänderung mit einer Frequenz von 0,5 vis max. 100 Hz. und Amplituden von 1 bis 100 Mikrovolt - Auskunft über den Zustand von Gehirnfunktionen, die mit Aufmerksamkeit, Bewusstheit, Aktivierung, Wachheit und Schlafstadien zusammenhängen

Evozierte Aktivität: kurzzeitige Reaktionen auf innere und äußere Reize, die einen komplexen Verlauf mit interpretierbaren Höhe- und Tiefpunkten aufweisen. Sie werden auf Amplitude und Zeitpunkt untersucht. 

Evozierte Aktivität: 3 verschiedene Potenziale

sensorisch evozierte Potenziale: zeigensich nach der Wahrnehmung eines Sinnesreizes

motorisch evozierte Potenziale: vor der Ausführung einer Bewegung

endogene evozierte Potenziale: bei Beschäftigung mit bedeutsamen Inhalten

Was sind Artefakte bei biopsychologischen Messungen und welche Arten gibt es?

Artefakte bei physiologischen Messungen sind Signale, die nicht durch den interessierenden physiologischen bzw. biopsychologischen Prozess, sondern durch andere Faktoren verursacht werden 

Artefakte physiologischer Herkunft: Signale, die durch physiologische Aktivitäten erzeugt werden, die für die Untersuchung nicht relevant sind

Bewegungsartefakte: Störsignale durch Bewegung des Körpers der untersuchten Person oder durch Bewegungen des Messapparats/Messfühler

Artefakte durch externe Einstreuungen: elektrische oder magnetische Felder aus der Umgebung als Störfaktoren

Vorteile biopsychologischer Messungen

Erkenntniserweiterung, geringe Beeinflussbarkeit

Nachteile biopsychologischer Messungen

Schwierigkeiten bei Datenaufbereitung, großer Aufwand wenig Versuchspersonen, fragliche Validität, Gefahr von Messartefakten, Ergebnis bietet nur Korrelation = KEINE Kausalaussage

Vorteile Datenerhebung im Internet

Vorteile Datenerhebung im Internet (neuartige Forschungsmöglichkeiten..)

Risiken und Nachteile Datenerhebung im Internet

Gefährdungen der Güte der Untersuchung:

Verringerung der Repräsentativität der Stichproben und der Generalisierbarkeit der Befunde

Erschwerte Kontrolle über die Bedingungen der Datenerhebung

 

Forschungsethische Risiken

Erschwerte Prüfung der Identifizierbarkeit

Erschwerter Schutz der Teilnehmenden

Erschwerte Überprüfung des Verständnisses wichtiger Informationen

Hinweise zur Forschung im Internet

Beachtung spezieller Probleme aufgrund mangelnder Interaktion

  1. Vortestung des Versuchsmaterials
  2. Stichprobengröße und explorative Datenanalysen – größere Stichproben
  3. Verhinderung mehrfacher Teilnahme
  4. Sicherstellung der Bereitschaft und Ernsthaftigkeit der Teilnahme

 

  • Strenge Prüfung der Anonymität und Vertraulichkeit der Daten
  • Spezielle Abstimmung von Schutzmaßnahmen auf potenzielle Risiken

Experimente im WWW

  • Verbinden Elemente des Labor- und Feldexperiments, gehen aber über die klassischen Formen des Experimentierens hinaus
  • Höhere externe Validität durch größere Bandbreite und Repräsentativität der Stichprobe
  • Niedrigere interne Validität aufgrund der geringen experimentellen Kontrolle über die Versuchsbedingungen
  • Präzision potenziell geringer durch größere Fehlervarianz durch z.B. Ablenkung 

Warum publizieren Wissenschaftler?

  • Primäres Motiv: Ansammlung von Wissen, der Wahrheit näher kommen
  • Individuelle Karriere
  • Anzahl an Publikationen in hochrangigen Fachzeitschriften sind zentrales Kriterium für die Berufung auf eine Professur

Was wird publiziert?

  • Es werden eher Arbeiten veröffentlicht, die neu (Novelty)und positiv (signifikant) sind
  • Replikationen werden von vielen Zeitschriften aufgeschlossen
  • Ergebnisse müssen möglichst überraschend und „eye-catching“ sein
  • Über 90% der Ergebnisse sind bestätigend, positiv

Was sind mögliche Konsequenzen bei einem Anreizsystem (Publizierung der Wissenschaftler)?

  • „Positivity Bias“ + kleine Effektstärken + geringe Poweràviele der publizierten Ergebnisse sind falsch; Wahrscheinlichkeit, dass eine Studie richtige Ergebnisse liefert, ist recht klein
  • Man will positive Ergebnisse, da sie der eigenen Karriere gut tun, dadurch werden eben oft falsche Ergebnisse publiziert; man ist nicht kritisch
  • Replikationsrate (Replikationen kommen zu selbem Ergebnis) auch sehr gering 
  • „publish or perish“ (Publiziere oder gehe unter) àkann auch zu Betrug führen „scientific fraud“
    • Bekannter Fall: Diederick Stapel, Professor für Sozialpsychologie; 58 Studien von ihm wurde zurückgezogen, hat Daten selbst erzeugt

Nenne die Regeln für gute wissenschaftliche Praxis.

  • Lege artis arbeiten (nach allen Arten der Kunst)
  • Einhaltung ethischer Standards
  • Sicherung und Aufbewahrung der Primärdaten
  • Dokumentation der Resultate
  • Konsequentes Anzweifeln eigener Ergebnisse
  • Zusammenarbeit in Arbeitsgruppen
  • Strikte Ehrlichkeit in Hinblick auf Beiträge von Partnern/Konkurrenten/Vorgängern
  • Wissenschaftliche Veröffentlichungen als Medium der Rechenschaft von Wissenschaftlern über ihre Arbeit
  • Achtung fremden geistigen Eigentums àPlagiat
  • Betreuung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Wie ist bei der Themensuche wichtig? (Bortz&Döring)

  • Anlegen einer Ideensammlung (Lehrveranstaltungen, Literatur, Teilnahme als Versuchsperson, Gespräche, eigene Beobachtungen als Inspiration)
  • Replikation von Untersuchungen (Festigung und Erweiterung des Kenntnisbestandes)
  • Mitarbeit an Forschungsobjekten
  • Weitere Anregungen 
    • Intensive Fallstudien
    • Introspektion/Selbstbeobachtung
    • Sprichwörter
    • Funktionale Analogien – Übertragung bekannter Prinzipien auf neuartige Probleme
    • Analyse von Faustregeln
    • Veränderung von Alltagsgewohnheiten
    • Gesellschaftliche Probleme
    • Widersprüchliche Theorien

Was sind die wissenschaftlichen Kriterien bei der Bewertung von Untersuchungsideen?

Anhand von was wird die Bewertung von Untersuchungsideen vorgenommen?

Untersuchungsplanung - Literaturstudium und Präzisierung der Hypothesen

  • Orientierung(Lexika, Wörterbücher, Handbücher, Sammelreferate und Metaanalysen)
  • Vertiefung (Bibliographien, Kongressberichte und Abstractbände, Literaturverzeichnisse)
  • Dokumentation(traditionelles Karteikartensystem, elektronische Literaturdatenbank)

Wahl der Untersuchungsart (explorativ oder konfirmatorische Untersuchung?!)

Stand der Forschung -> Überprüfung einer Hypothese oder neue Hypothese?

  • Explorative Untersuchungen – offene Befragungen, Feldbeobachtung, Aktionsforschung, Analyse von Einzelfällen, nonreaktive Messungen, Qualitative Inhaltsanalysen
  • Populationsbeschreibende Untersuchungen – einfache Zufallsstichproben, geschichtete Stichproben, Klumpenstichproben, mehrstufige Stichproben, Bayes’scher Ansatz
  • Hypothesenprüfende/explanative Untersuchungen – unspezifische Hypothesen (es gibt irgendeinen Effekt) vs. spezifische Hypothesen

Gültigkeit der Untersuchungsbefunde - Feldexperimente und Laborexperimente Validität

Experimentell: Feldexperiment: hohe interne und externe Validität

Experimentell: Laborexperiment: hohe interne Validität und niedrige Validität

Quasiexperimentell: Feldexperiment: niedrige interne Validität  und hohe Validität

Quasiexperimentell: Laborexperiment: niedrige interne Validität und niedrige externe Validität

Was zählt zu den messtheoretischen Problemen?

Was ist die Realdefinition?

legt die Bedeutung eines Begriffes durch direkten Verweis auf konkrete reale Sachverhalte fest

Was ist die Nominaldefinition?

führt neuen Begriff unter Verwendung & Verknüpfung bereits definierter Begriffe ein

Was ist die analytische Definition?

klärt Begriffe durch eine Bedeutungsanalyse des Begriffes

Was ist die operationale Definition?

standardisiert einen Begriff durch Angabe der Operationen, die zur Erfassung des durch den Begriff bezeichneten Sachverhaltes notwendig sind, oder durch Angabe von Indikatoren für den Begriff

Wie wählt man die Untersuchungsobjekte aus?

Warum werden Experimente durchgeführt?