Hist.Syst.

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Flashcards 87
Language Deutsch
Category Social
Level University
Created / Updated 15.01.2019 / 15.01.2019
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Welche Bedeutung misst Salomon Frauen in der Sozialen Arbeit zu

 

Wohlfahrtspflege ist für Salomon ein vorwiegend weiblicher Beruf. 

„Zu allen Zeiten hat die Bethätigung der Frauen auf diesen Arbeitsfeldern eine bedeutende Rolle gespielt.“ 

Der Frau kommt eine besondere Rolle bei der Abhilfe „gesellschaftlicher Missstände“ und der Förderung besserer „Daseinsmöglichkeiten“ zu 

Welche Ausgangspunkte unterscheidet Bäumer in der Geschichte der Erziehungsfürsorge?

 

1. Staatlicher Eingriff wo die Leistung der Familie gegenüber dem Kind ausfiel oder eingeschränkt war 

a. Öffentliche Waisenfürsorge : Dann muss vom Staat eingegriffen werden 

b. Vormundschaft über Uneheliche: Da ein Teil der Elternerziehung wegfällt MUSS der Staat eingreiffen 

2. Kindernot: Alle soziale, wirtschaftliche Armut der Kinder und Familien > dabei ohne Staatliche Hilfe, sondern Hilfe durch Kirche, Freiwillige 

Was versteht Bäumer unter Sozialpädagogik

Eine gesellschaftliche, Staatliche verpflichtete Leistung die die Lücke Schule-Familie füllen soll. Bäumer geht davon aus, dass die Soz. Päd. Immer Differenz besteht, wie als ganze Einheit

Erläutern Sie die Überlegungen Bäumers zur sozialpädagogischen Ausbildung

Die Sozialpädagogische Ausbildung hat es IMMER mit zwei Einheiten zu tun: 

1. Mit der Einheit des Menschen 

2. Und mit der Einheit der Gesellschaft 

Die Ausbildung muss die vielgestaltige Fülle von Lebens- und Wissenschaftsgebieten aufgreifen. 

So gibt es als Grundlage für die Ausbildung nur eine Wissenschaft: richtig verstandene Soziologie – eine soziale Lebenskunde mit der Zuspitzung auf die Möglichkeit praktischen Einwirkens (es muss immer einen praktischen Bezug geben). 

Diese Ausbildung sei besonders geeignet für die Frauen.

Welche Bedeutung misst Bäumer Frauen in der Wissenschaft und in der Berufsausübung zu?

Bäumers Verständnis der Geschlechter beruht auf Differenz. Basis dieses Differenzverständnisses ist die „Praxis der Mutterschaft“, die Bäumer „mit einer unwandelbaren biologischen Bestimmung verknüpft“ und als „eine angeborene, konstitutionelle Eigentümlichkeit der Frau“ bezeichnet.

Bäumer: Linien der Entwicklung und Durchführung der Erziehungsfürsorge

 

• rechtliche Bedingungen – Familienrecht verabschiedung Reichsjugendswohlfahrtsgesetz 

• das Kind selbst – Erziehungshilfe Familie ist nicht immer Schuld, wenn Erziehung nicht klappt. Kann sein das Kind Lernschwächen etc. hat und da soll man unterstützen 

• wirtschaftliche und soziale Notlagen der Familien – sozialpädagogische Herausforderungen Kinder sollten nicht arbeiten. Gesellschaftliche Probleme müssen angesprochen und verändert werden. Arbeiterfamilien müssen soweit gestärkt werden, dass sie Erziehung wieder selber übernehmen können. 

Soziale Einzelfallhilfe: Was ist eine Methode

Methoden der SoA zielen auf eine planvolle, nachvollziehbare und kontrollierbare Gestaltung von Hilfeprozessen ab 

Es ist zu reflektieren und zu prüfen ob die angewandten Methoden dem Gegenstand, den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, den Interventionszielen, dem Arbeitsfeld, der Institution, der Situation, sowie den beteiligten Personen gerecht werden.

Was wird unter Sozialer Einzelfallhilfe verstanden?

Es wird davon ausgegangen, dass das Individum verändert werden kann für Problembearbeitung und Lösung. Im Zentrum dieser Hilfe steht die Beziehung zwischen Klient und SoA. 

- Einzelfallhilfe -> Individuum 

- Fokussierung auf individuelle Probleme 

- Medium des Hilfeprozesses ist die Helfende Beziehung zwischen Klient und SoA 

Ziel des Hilfeprozesses: Steigerung des Wohlbefindens, die Wiederherstellung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit und die Förderung einer verantwortungsbewussten Gestaltung des eigenen Lebens der Klientin.

Grundsätze für eine gelingende „helfende Beziehung 5

 

1. Anerkennende Einstellung gegenüber dem Klient 

2. Würdigung der Einzigartigkeit des Klienten 

3. Emotionale Anteilnahme gegenüber dem Klienten (Nähe/Distanz) 

4. Forderung der Souveränität des Klienten 

5. Diskretion, Verlässlichkeit und Verschwiegenheit im Umgang mit dem Klient und dessen Daten (Datenschutz) 

unterschiedliche Konzepte der Sozialen Einzelfallhilfe 4

-Diagnostischer Ansatz

-Psychosozialer Ansatz

-funktionaler Ansatz

-Problemlösender Ansatz

Diagnostischer Ansatz:

 

Der diagnostische Ansatz „setzt auf eine ausführliche Anamnese“. Ausgehend „von der Anamnese über die Diagnose“ erfolgt die „Therapie“. Das Vorgehen ist „geleitet vom Experten und seinem Urteil“. 

Psychosozialer Ansatz

 

Psychosozialer Ansatz: Der psychosoziale Ansatz kann als Weiterentwicklung des diagnostischen Konzeptes verstanden werden. Die Methoden des psychosozialen Ansatzes sind Diagnose und Behandlung. (Galuske, 2011, S. 83) „Die Probleme werden nicht isolierten Personen zugerechnet.“ (Wendt, 2005, S. 215) Systemische Überlegungen werden mit einbezogen. 

funktionaler Ansatz

 

Funktionaler Ansatz: Der funktionale Ansatz betont das menschliche Wachstum und dessen Einfluss auf die Wirkung und Ausgestaltung der Interventionsangebote. Wichtiges Element der Hilfe ist die Beziehung des/der Professionellen zum/zur Klient/in. 

problemlösender Ansatz

 

Problemlösender Ansatz: Das Leben wird als „problemlösender Prozess“ ver-standen. Der Umfang und die Gestaltung der Hilfe stehen in einem engen Zusammenhang mit den „Fähigkeiten und Ressourcen zur Problemlösung“. „Die Handlungsstrategien“ des/der Sozialarbeiter/in sind „motivieren, befähigen und Ressourcen identifizieren und erschließen“. (Galuske, 2011, S. 84) Es geht um „eine Stärkung der Fähigkeit von Personen und Familien“. 

Ethische Bedingungen des Hilfeprozesses

 

• Prinzip der Akzeptierung Wertschätzung des Menschen 

• Grundsatz der Kommunikation 

• Grundsatz der Individualisierung 

• Grundsatz der aktiven Beteiligung Klient miteinbeziehen, soll es möglichst selber in die Hand nehmen 

• Grundsatz der Vertraulichkeit (Vermittlungs- und Zusammenarbeit mit anderen Stellen – SA kommen so zu verschiedenen Daten, die nicht unbedingt für sie gedacht sind. Wichtig, Absprache mit Klient, zu was man Informationen einholt.) 

• Grundsatz der Selbstkontrolle der Sozialarbeitenden Selbstreflexion / Intervision / Supervision. Kommt in der Praxis oft zu kurz, auf Grund von Sparmassnahmen (Supervision). 

 

Phasen des Hilfeprozesses

 

• „Fallstudie/ Anamnese“ (Hausbesuche, Befragungen etc.) 

• „Soziale Diagnose“ 

• „Behandlung“ nicht ausdifferenziert. Wichtigstes Element: In Beziehung gehen / Wertschätzung! Oder materielle Hilfe. 

Welches ist das zentrale Instrument der Einzelfallhilfe

Das Gespräch. Das Gespräch ist schon bei Salomon (1926) von wichtiger Bedeutung. Es dient: 

• zur umfangreichen und detaillierten Erkundung der Lebenssituation 

• zur Vermittlung von Fähigkeiten und Kenntnissen 

 

zum Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung

Soziale Gruppenrbeit: Geschichte

 

• Jugendbewegung 

• Reformpädagogik 

• Gruppendynamik 

• Nachbarschaftsheime/Settlements 

Was wird unter dem Begriff soziale Gruppenarbeit verstanden

Die Gruppe dient nicht sich selbst. Sie ist wesentlich für Entwicklungs und Erziehungsprozesse

Welches sind die handlungsleitenden Prinzipien der sozialen Gruppenarbeit

 

• Berücksichtigung der Einzigartigkeit der einzelnen Gruppenmitglieder: Gruppe besteht aus Individuen, nicht nur Gruppe als Ganzes sehen 

• Gruppe abholen 

• Hilfe zur Selbsthilfe: Gruppe zur Selbsthilfe bringen 

• Gestaltung der Gruppenprozesse 

• Rahmen deutlich machen: Grenzen setzen, Gemeinsamer Prozess / Entwicklung 

In welche Phasen kann die soziale Gruppenarbeit unterteilt werden?

Fokussierung auf eine medizinisch-therapeutische Vorstellung 

• Faktenermittlung 

• Diagnose 

• Behandlung 

 

Ausrichtung an den Entwicklungsschritten von Gruppen 

• Voranschluss oder Orientierung 

• Machtkampf und Kontrolle 

• Vertrautheit oder Intimität 

• Differenzierung 

• Trennung oder Ablösung 

Soziale Gruppenarbeit: Welche Führungsstile hält Kurt Lewin fest 3

 

autoritär Effizienz auf Zeitdruck besser, jedoch nimmt diese in gewissen Situationen ab und läuft dann in der demokratischen besser. 

demokratisch Kinder brauchen hohe intrinsische Motivation, was in Zwangskontext schwierig sein kann. In demokratischer Gruppe kann es auch zu autoritärer (Diktatur der) Mehrheit kommen. So fallen die anderen in den Hintergrund der Entscheidungsfindung. 

laissez-faire funktioniert bei Kindern die selbständig und diszipliniert sind. Für ADHS Kinder wäre diese Form schwierig 

Techniken und Hilfsmittel der sozialen Gruppenarbeit 5

 

- Soziometrische Verfahren: 

o Wie Konstellationen und Beziehungen in der Gruppe sind sichtbar machen  

- Techniken der Gesprächsmotivation und –Strukturierung sowie der Gesprächsleitung 

(Brainstorming, Input, Diskussion, Befragung, …) 

- Techniken der Selbst- und Fremdwahrnehmung (Rollenspiel-Kinder sind dafür leicht zu begeistern jedoch bei Jugendlichen weniger empfehlenswert, Feedback, …) 

- Spielesammlungen (Praxismappen, Spielebücher) 

- Merkblätter 

Was wird unter Gemeinwesenarbeit verstanden?

Die Gemeinwesenarbeit ist nicht auf das Individuum gerichtet. Sie zielt auf ein Gemeinwesen 

- Meistens territorial: nicht die ganze Stadt 

- Kategorial: Abgrenzung von Geschlecht, Kultur, ethischen Abgrenzungen 

- Funktional: Bildung, inhaltliche Problemlagen 

Ausgangspunkt sind soziale Probleme in einem Gemeinwesen führen zur Initiierung von Gemeinwesenarbeit

Wohlfahrtsstaatliche Gemeinwesenarbeit

 

▶ Hat nicht politische Aktivierung der Bevölkerung zum Ziel 

▶ Bessere Ausstattung von Sozialräumen und sozialen Dienstleistungsangeboten 

▶ Koordination & Organisation 

▶ Mitentscheid der Bürger nur über das WIE 

Konzepte der Gemenweisenarbeit 4

 

Wohlfahrtsstaatliche Gemeinwesenarbeit 

Integrative Gemeinwesenarbeit 

Aggressive Gemeinwesenarbeit 

Katalytische/aktivierende Gemeinwesenarbeit 

 

Wohlfahrtsstaatliche Gemeinwesenarbeit: 3

 

- Bessere Ausstattung von sozialen Dienstleistungen 

- Soa: Managen wo braucht es was und wo mehr 

- Bürger: Konsumenden der Dienstleistungsangebote und sind nicht im Zentrum 

 

Integrative Gemeinwesenarbeit 3

 

- Idee einer Gerechten Gesellschaft zu erleben und aufgrund dessen die Angebote gut 

steuern. Integration (Ressourcen, Potentialen, Menschen) 

- Soa: Bedarfslagen ausfindig machen und diese zu benennen du betragen, dass etwas passiert 

- Bürger: Interesse an der Gemeinwesenarbeit und positive Effekte nur durch Bevölkerung möglich 

 

Aggressive Gemeinwesenarbeit 3

 

- Nicht-gerechten-Gesellschaft leben und Veränderung durch Gegenmacht > gesellschaftliche Veränderung beitragen 

- Soa: Bürger anregen auf Potential der Gegenmacht und informieren und unterstützen 

- Bürger: Hauptakteure > gesellschaftlichen Wandel herbeiführen 

 

Katalytische/aktivierende Gemeinwesenarbeit 

 

Idee nach Veränderung (so wie jetzt ist es nicht gut), längerfristiges Ziel (realistisch), Bevölkerung alleine nicht machbar, Soa alleine auch nicht also ZUSAMMENARBEIT (Demos, Haus und Landbesetzungen, Streiks,…) 

Phasen des Hilfeprozesses im Rahmen der Gemeinwesenarbeit 4

 

1. Erkundung Schritt  

2. Problemdefinition 

3. Planung 

4. Durchführung 

verschiedene Techniken und Verfahren der Gemeinwesenarbeit 4

-Kontaktaufnahme und Kontaktpflege

-Feldforschung (teilnehmende Beobachtung)

-Meinungsbildung innerhalb von Gruppen fördern

-politische Einflussnahme (akzeptierte und provokative)

Nennen Sie die „klassischen Methoden“ der Sozialen Arbeit

 

Soziale Einzelfallhilfe 

Soziale Gruppenarbeit 

Gemeinwesenarbeit 

Rolle und Verhaltensweisen der Gemeinwesenarbeiterin 4

 

• Verantwortliche/ Verantwortlicher 

• Befähigerin/ Befähiger hilf den Menschen ihre Bedürfnisse zu artikulieren 

• Sachverständige/ Sachverständiger Schaltzentrale für die Anderen, Intervenieren bei Problemen etc. 

• Sozialtherapeutin/ Sozialtherapeut 

Welches sind die Erträge der „klassischen Methoden" 5

 

• Transformation vom zufälligen Handeln zu nachvollziehbaren und planvollen Verfahren 

• Notwendigkeit der Begründung der Hilfe mittels Fachwissen und Methoden 

• Strukturierung der Interventionen der Sozialen Arbeit 

• Wechsel des Blickwinkels und Demokratisierung 

• Verberuflichung und Professionalisierung 

zentrale Kritikpunkte an den „klassischen Methoden“! 3

• „Fehlende theoretische Fundierung“ 

• „Differenz zwischen gesellschaftlicher Funktion und Selbstwahrnehmung“ 

• „Pathologisierung der Klienten“ und Klientinnen (starke Vernetzung zur Medizin, soziale Probleme in Soziale Krankheiten festhalten) 

• „Entlastung der Gesellschaft von strukturellen Problemlösungen“ ( Veränderung des Individuum 

Trends in der Methodendiskussion der Sozialen Arbeit 4

 

• zunehmende Bedeutung von „niederschwelligen, alltags- und lebensweltnahen Ansätze“ 

• „gemeinwesenorientierte Arbeitsprinzipien“ sind auch in einzel- und gruppenbezogenen Hilfen von Bedeutung 

• vertiefte Weiterentwicklung der Fallarbeit bezüglich theoretischer Verortung, Einbettung und Erklärung 

• steigende Relevanz von planungs- und organisationsbezogenen Methoden in vielen Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit 

Welche Rolle spielen Anpassung und Veränderung in der Sozialen Arbeit

„Veränderung ist ohne Anpassung nicht möglich so wie Anpassung ohne Veränderung nicht möglich ist.“ 

• Veränderung & Anpassung ist Teil des Menschenprozesses und geschieht das ganze Leben durch. 

• Verschiedene Formen der Anpassung 

Aktiv – weil ich es möchte, gut finde 

Passiv – Vorschriften, Prüfungen, Normen der Schule 

Innere Werte – selbst neue Werte suchen (Bsp. in Beziehung Vertrauen, Loyalität) 

Äussere Anpassung – übernehme Werte von anderen (Bsp. beitreten bei Gruppe) 

Doppeltes Mandat

Unter dem doppelten Mandat der Sozialen Arbeit ist zu verstehen, dass Sozialarbeiterende „zwei sich einander ausschließende Aufträge … gleichzeitig ausführen sollen“, die „Kontrolle im Auftrag des Staates“ und die „Hilfe auf Wunsch der KlientInnen“. 

In der Sozialen Arbeit versteht man unter dem Konzept des doppelten Mandates die Verbindung von zwei verschiedenen, sich unter Umständen widersprechenden Aufträgen in einer Berufsrolle. Sozialarbeitende sind in der Ausübung ihres Berufs immer wieder mit unterschiedlichen Interessen konfrontiert, zwischen welchen sie vermitteln müssen.

Aus welchen Gründen können die Aufträge „Hilfe“ und „Kontrolle“ nicht widerspruchsfrei miteinander verbunden werden?

Hilfe und Kontrolle stehen in einem strukturellen Widerspruch zueinander. 

• Kontrolle - Vertrauen 

• Motivation – Durchsetzungsmacht 

o Klärung und Erklärung des Massnahmetyps