Distributionslogistik
Unter der Distributionslogistik verstehen wir primär alle physischen, dispositiven und administrativen Prozesse der Warenlieferung, ausgehend von einem Industrie- oder Handelsunternehmen bis zum nachgelagerten Wirtschaftszweig respektive Konsumenten. Die Distributionslogistik ist ein Kernprozess der Supply Chain (Lieferkette) und bildet mit der Beschaffungslogistik und der Produktionslogistik eine ganzheitliche Lieferkette ab. Entsprechend kümmern sich die Distributionslogistiker um alle damit v
Unter der Distributionslogistik verstehen wir primär alle physischen, dispositiven und administrativen Prozesse der Warenlieferung, ausgehend von einem Industrie- oder Handelsunternehmen bis zum nachgelagerten Wirtschaftszweig respektive Konsumenten. Die Distributionslogistik ist ein Kernprozess der Supply Chain (Lieferkette) und bildet mit der Beschaffungslogistik und der Produktionslogistik eine ganzheitliche Lieferkette ab. Entsprechend kümmern sich die Distributionslogistiker um alle damit v
Kartei Details
Karten | 110 |
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Lernende | 23 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 14.01.2019 / 10.06.2025 |
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Nenne mir dir 7 R-Regel in der Logistik?
- das richtige Produkt
- die richtigen Informatioen
- zur richtigen Zeit
- am richtigen Ort
- in der richtigen Menge
- in der richtigen Qualität und zu den
- richtigen Kosten
Definition Distributionslogistik?
Unter der Distributionslogistik verstehen wir primär alle physischen, dispositiven und administrativen Prozesse der Warenlieferung, ausgehend von einem Industrie- oder Handelsunternehmen bis zum nachgelagerten Wirtschaftszweig respektive Konsumenten. Die Distributionslogistik ist ein Kernprozess der Supply Chain (Lieferkette) und bildet mit der Beschaffungslogistik und der Produktionslogistik eine ganzheitliche Lieferkette ab. Entsprechend kümmern sich die Distributionslogistiker um alle damit verbundenen Entscheidungs-, Informations-, Steuerungs- und Kontrolltätigkeiten.
Die Distributionslogistik verfolgt im Wesentlichen drei Ziele?
■ Hohe Warenverfügbarkeit: Ein Käufer soll das Produkt so schnell und bequem wie möglich erwerben können.
■ Kostenoptimierung: Die Lager- sowie Transportkosten für die Firma sollten so günstig wie möglich sein.
■ Hohe Einflussnahme: Der Hersteller möchte Einfluss darauf nehmen können, wie seine Produkte vermarktet werden. Dabei spielen die Positionierung im Regal oder auch das Konkurrenzangebot im jeweiligen Geschäft eine Rolle.
Definition Distributionsmanagement?
Das Distributionsmanagement befasst sich mit allen Verpackungs-, Lager- und Transportaktivitäten, die notwendig sind, damit die Produkte zum Kunden gelangen. Es bestehen je nach Fristigkeiten der Planung unterschiedliche Möglichkeiten in der Ausgestaltung der Distribution. Längerfristig wäre zu entscheiden, ob und wo Werks-, Regional- und/oder Kundenlager einzurichten sind und kurzfristig, welche Lagerhaltungspolitiken an den einzelnen Standorten zu verwirklichen wären.
Die Festlegung über die Ausgestaltung des Distributionssystems wird wesentlich davon beeinflusst, welche Anforderungen die Kunden an Servicegrad und Lieferzeiten stellen. Zudem ist zu beachten, mit welchen Kosten die Distributionsausrichtungen verbunden sind. Der Aspekt des Distributions-management unterteilt sich in die Bereiche Distributionsstrategie, Transportplanung und Losgrössenplanung.
Definition Distributionswege?
Mit dem Begriff Distributionsweg wird der Weg eines Produktes vom Hersteller bis zum Endabnehmer beschrieben. Dabei wird zwischen direktem und indirektem Distributionsweg unterschieden.
Warum gilt die Distributionslogistik als Wettbewerbsfaktor?
Nenne mir die 4 zentrale Aufgaben der Distributionslogistik als Wettbewerbsfaktor.
- Marktorientierung
- Ganzheitlichkeit
- Flussorientierung
- Zeitorientierung
Beschreiben Sie stichwortartig die wichtigsten Problemstellungen der Distributionslogistik?
Standortwahl der Distributionslager, die Lagerhaltung, die Auftragsabwicklung, die Kommissionierung und die Verpackung, die Ladungssicherung, der Transport
Nennen Sie 3 Einflussfaktoren auf die Distributionslogistik?
Marktanforderungen (e-commerce)
Kundenanforderungen (kürzere Lieferzeiten)
ökologische Anforderungen Globalisierung
Marktorientierung bedeutet?
Das schon erwähnte Denken in Kundenutzen steht auch heute im Vordergrund des
ökologischen und ökonomischen Handelns. So richtigen sich die relevanten Tätigkeiten in
den verschiedenen Funktionen (vorzugsweise in der Distributionslogistik)
konsequent an den Kundenanforderungen aus.
Dies Erkenntnis sollte sich auch in den Leistungspotentialen der eingebunden
Dienstleistern widerspiegeln.
Ganzheitlichkeit bedeutet?
Die ganzheitliche Gestaltung und Ausweitung
der Logistikkette ausgehend vom Kunden
über die eigenen Unternehmensprozesse
mittels Eingliederung der Lieferanten und
Dienstleistern sollten durch eine Integration
aller Funktionen zwischen den Akteuren
stattfinden, anstatt durch isoliertes Denken
und der Konzentration auf Suboptimierungen.
Die Ausrichtung an den Leistungsträgern wie
Dienstleister und Lieferanten reflektiert diese
Sichtweise.
Flussorientierung bedeutet?
Die Distributionslogistik insbesondere auch die internen
und externen Transportprozesse tragen wesentlich dazu
bei, einen kontinuierlichen, warte- und liegezeitfreien
Ablauf der Prozesse über die verschiedenen Funktionen
und Bereichsgrenzen hinweg nach dem Fliessprinzip
auszurichten. Und dies ohne dabei den
Informationsfluss und Warenfluss durch unnötige
Schnittstellen zu behindern.
Zeitorientierung bedeutet?
Die zeitliche Orientierung mittels Zuverlässigkeit in
der Distributionslogistik (internen/externen
Transporten) ermöglicht die Realisierung aller
Aktivitäten mit dem Anspruch auf Just-in-Time
unter Ausschaltung von unnötigen Zeitpuffern und
Bestandreserven. Hierzu erfolgt eine Reduzierung
sämtlicher Zeitanteile wie Liefer-, Durchlauf- oder
Wiederbeschaffungszeiten.
Was ist der unterschie zwischen einer direkten und indirekten Distribution?
Eine direkte Distribution bietet sich an für:
■ Stark erklärungsbedürftige Produkte
■ Teure Produkte, die eine Lagerung für den Handel aus ökonomischen Gründen ausschliessen
■ Produkte mit kleinem Abnehmerkreis
Bei der indirekten Distribution vertreibt der Produzent seine Produkte über einen oder mehrere Händler resp. Grossisten.
Eine indirekte Distribution bietet sich an für:
■ Massenprodukte
■ Produkte, die keiner Erklärung beim Kunden bedürfen
Die indirekte Distribution bietet Vor- und Nachteile. Zu den Vorteilen gehören sicher die Organisationsvereinfachung und die Erschliessung einer grossen Marktbreite. Ein Nachteil kann sein, dass die Nähe zum Kunden aufgrund des fehlenden Kontakts verloren geht. Weiter sinkt durch die Einschaltung von Zwischenhändlern die Handelsmarge für den Produzenten.
Welche drei Distributionsstrategien gibt es?
Direktdistribution: Direkte Bedienung der Kunden, hohe Vorhersagegenauigkeit, hohes Volumen geringe Kapitalbindung.
Zentrallagerdistribution: Distribution erfolgt aus wenigen Zentrallagern, Bedarfsschwankungen möglich, mässige Variantenvielfalt.
Einzellagerdistribution: Distribution erfolgt aus Einzellagern in Nähe des Kunden, kritische Versorgungssicherheit, hohe Variantenvielfalt, hohe Kapitalbindung.
Ziele der Distributionsstrategien sind u.a. integrierte Transportketten zu installieren, durchgängige Informationsflüsse, verkehrs- und umweltgerechte Bündelung der Warenströme über Güterverkehrs-zentren sowie schnelle Reaktion auf Bestellungen und Änderung der Kunden.
Eigenleistung / Fremdleistung bedeutet:
Im Zuge der Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsmassnahmen in der Logistik (z.B. Bestandssenkung, Verkürzung der Lieferfristen, Erhöhung des Servicegrades verstärkt) sich auch der Trend zur Auslagerung von Logistikfunktionen.
Definition der Ausgangssituation – sofern nicht bekannt, ist diese entsprechend im Detail zu analysieren:
■ Beschreibung und Quantifizierung Materialfluss / Warenstrom in der gesamten Kette
■ Personalsituation / gegenwärtige Leistung, Leistungskennziffern
■ Gegenwärtige Kostensituation, gegliedert nach leicht / schwer beeinflussbar
■ Definition der genaueren Zielsetzung
Welche Themen werden bei einer Ausschreibung erfasst?
Definition und Quantifizierung der Kundenanforderungen:
Lieferzeit für Standard- und Eillieferungen / Einhaltung Liefertermin / Soll-Liefertreue / Qualitätsanforderungen des Kunden an die Logistik.
Konzept der künftigen Organisationsstruktur:
Konzept der künftigen Abwicklung / Konzept der Arbeitsaufteilung / Verantwortlichkeiten.
Detaillierte Formulierung der Anforderungen an einen Dienstleister:
Leistung / Einsatz von Betriebsmitteln – sonstige Bedingungen wie z.B. Übernahme von Mitarbeitern, eigenen Betriebsmitteln.
Definition des Kostenrahmens, in dem sich die outgesourcte Leistung bewegen kann – Definition der gewünschten Abrechnungsart.
Welcher Inhalt wird kann bei einer Ausschreibung erfasst werden?
■ Anforderungen an die Distribution
■ Quantifizierung der logistischen Zielgrössen Lieferzeiten, Liefertermin, Liefertreue etc.
■ Mengengerüste Warenströme, Ein- / Auslagerungen, Sendungsstruktur, Gewichte
■ Funktions- und Informationsflüsse, Arbeitsteilung, Arbeitsabläufe, Datenkommunikation, Definition Schnittstellen, Dokumente, Papiere
■ Lagerung, Lagertechnik, -Flächen, Mengen, Abmessungen, Umschlag/Manipulation, FiFo-Erfordernisse
■ Generelle Anforderungen, Flächenabdeckung Bündelungsnetze, Untervergabe, Regelungen für Mängel, Versicherung und Schadenersatz - Definition, welche Anforderungen der Ausschreibende einzuhalten hat
■ Kosten
■ Vorauswahl möglicher Partner
■ Detailgespräche Logistik und rechtl. Aspekte – Abschluss
■ Schaffung der neuen internen Organisation incl. DV und Controlling
Der Entscheid für Outsourcing (Make or buy) basiert auf prüfenden Argumenten / gegen Verringerung der Fertigungstiefe und Vorteile für das Unternehmen.
Positive Aspekte:
■ Konzentration auf Kernkompetenz
■ Vereinfachung der Abläufe (Reduzierung der Komplexität)
■ Bezug bei Unternehmen, die sich auf diese Leistungen spezialisiert haben und somit über ein besseres Knowhow verfügen
■ Vermeidung von Auslastungsschwankungen
■ Überkapazitäten
■ Fixkostenblock kann in variable Kosten umgewandelt werden
■ Fällige Investitionen können durch Outsourcing vermieden werden
■ Erhöhte Kostentransparenz
Negative Aspekte:
■ Verlust von eigenem Knowhow
■ Abhängigkeiten von Dienstleistern, Einflussverlust
■ Probleme bei Einhaltung von Qualität, Terminen und Preisen gehen voll zulasten des Kunden
■ Möglicher Imageverlust
■ Schwere Änderbarkeit von historisch gewachsenen Abläufen
■ Widerstand des Personals
■ Mangelndes Problembewusstsein im Management
Auswahlverfahren / Eigenleistung / Fremdleistung
Es ist sinnvoll, die Leistungen (Funktionen) und Dienstleistungsmöglichkeiten (Technologien) des Unternehmens im Vergleich zu den Mitbewerbern nach folgenden Kriterien einzuteilen:
Produktivität (Vergleich zum Wettbewerb)
■ besser als die Konkurrenz (Leadership)
■ gleich gut wie die Mitbewerber (wettbewerbsfähig)
■ nicht so gut wie die Mitbewerber (nicht konkurrenzfähig)
Zukunftsorientierung (Technologie)
Möglichkeit der Profilierung beim Kunden durch überdurchschnittliche Leistung (besser als die Konkurrenz). Die Bedeutung dieses Produktes/dieser Dienstleistung wird in Zukunft zunehmen.
Warum halten wir in der Distributionslogistik Logistiklager?
Dissonanzen (difffernz) im Input und Output von Warenströmen sind die Gründe für die Bildung von Lagerbeständen
Warum Bestände?
Bestände entstehen, wenn eine zeitliche Diskrepanz vorliegt, d.h. wenn der Output der Quelle des Warenflusses nicht mit dem Bedarf (Input) der Senke des logistischen Warenflusses übereinstimmt.
Nenne mir ein Gründe des Bestandes?
Ausgleichsfunktion
Sicherungsfunktion
Spekulationsfunktion
Kostensenkungsfunktion
Sortierungsfunktion
Veredelungsfunktion
Die hauptsächlichen Entscheidungskriterien für die Gestaltung der Tiefe der Hierarchie sind:
■ Die vom Kunden tolerierte Lieferfrist und geforderte Termineinhaltung: je kürzer die Lieferrist und/oder je höher die Forderung nach genauer Termineinhaltung, desto näher muss das Lager beim Kunden sein.
■ Die Höhe der Einsparung durch den Bündelungseffekt bei Lagerung und Transport
■ Die Höhe der Zusatzkosten in Lagerhaltung und Transport
■ Trend in der Distribution / Lagerhaltung: derzeitiger Trend geht mehrheitlich in eine radikale Verringerung der Hierarchiestufen, da durch die Optimierung des Transportwesens kurze Lieferzeiten zu akzeptablen Transportkosten über grosse Distanzen möglich geworden sind.
■ Umgekehrt geht die Entwicklung nur im Falle einer Kundenanforderung nach äusserst verlässlicher Termineinhaltung ( z.B. bei Just-in-time-Konzepten). Hier wird versucht, das Endlager möglichst nahe beim Kunden respektive direkt beim Kunden einzurichten.
Lagerstrategie, orientiert am Raum
Artikelorientierte Lagerung
z.B. alle Waschbecken nebeneinander, alle Schrauben nebeneinander, alle Handtuchhalter nebeneinander
Vorteil: relativ einfache Ordnung, auch ohne Unterstützung durch DV-Lagerwirtschaftssystem möglich
Nachteil: Gesamtüberblick über Lagerbestand ist schwierig, weite Wege bei Kommissionierung, Lager kann nie zu 100% ausgenützt werden.
Lieferanten/Kunden-orientierte Lagerung:
z.B. Waschbecken, Schrauben, Handtuchhalter etc. des Lieferanten A nebeneinander
Vorteil: relativ einfache Ordnung, auch ohne Unterstützung durch DV-Lagerwirtschaftssystem möglich, guter Überblick bei Bestellung
Nachteil: hoher Platzbedarf, da Verdichtung nicht optimal, eventuell Parallelbestände
Lagerung in Family-Groups:
Alle Artikel, die vom Verwendungszweck oft gemeinsam benötigt werden, lagern nebeneinander, z.B. alle Waschbecken, Schrauben, Handtuchhalter aller Lieferanten nebeneinander.
Vorteil: Optimierung in Hinblick auf Kommissionierung „kundenfreundliches“ Lager, da Kundenbestellungen in einer Reihenfolge abgearbeitet werden, wie sie vom Kunden am ehesten benötigt werden.
Nachteil: für Überblick über Bestand und Bestellung DV-Unterstützung notwendig, Lager kann nie zu 100% ausgenützt werden.
Chaotische Lagerung:
Artikel werden dort gelagert, wo gerade ein geeigneter Platz vorhanden ist. Vorteil: Optimierung auf 100% Lagerausnützung
Vorteil: weniger Platzbedarf, verdichtete Lagerung möglich
Nachteil: ohne DV-Unterstützung kaum möglich, oft erhöhter Aufwand bei der Kommissionierung von Kundenbestellungen.
Artikelorientierte Lagerstrategie, orientiert an der Zeit
FIFO (First in, First out) Prinzip:
Es wird organisatorisch sichergestellt, dass diejenige Einheit eines Artikels, die zuerst eingelagert wurde, auch als erste wieder ausgelagert wird.
Dies kann sichergestellt werden durch: DV-Unterstützung durch ein Lagerwirtschaftssystem / manuelle Informationssysteme (Magnetplakettensystem) / technische Systeme, z.B. Durchlaufregale.
Das FIFO-Prinzip hat immer eine relative schlechte Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Flächen zur Folge, da jede Einheit eines Artikels im Einzelzugriff stehen muss und daher der Anteil an Gangflächen relativ hoch ist. Die zur Verfügung stehenden Lagerplätze können aber beim Einzelzugriff zu 100% genutzt werden. Die Flächenausnutzung kann durch den Einsatz von technischen Systemen, wie z.B. Durchlaufregalen, Röllchenbahnen etc. gesteigert werden – allerdings um den Preis nicht unerheblicher Investitionskosten. Als Erfahrungswert kann angenommen werden, dass bei gutem Lagermanagement im Schnitt eine 70% Auslastung der in „technischen Systemen“ zur Verfügung gestellten Lagerplätze erreicht werden kann.
LIFO (Last in, First out) Prinzip (Batch-Prinzip):
Die zuletzt eingelagerte Einheit eines Artikels wird als erste wieder ausgelagert. Diese Organisationsform kann gewählt werden, wenn der Artikel eher schnelldrehend ist und/oder kein Probleme mit einer Mindesthaltbarkeit hat und ein gutes Lagerverwaltungsprogramm vorliegt, das die Lagerdauer mitberücksichtigt. Da bei diesem Prinzip kein Einzelplatzzugriff notwendig ist, kann hier ohne (z.B. Blockzeilenlagerung) oder nur mit geringen technischen Hilfsmitteln (Einfahrregal) ein sehr hoher Flächennutzungsgrad erzielt werden.
Auch hier gilt, dass in der Praxis ca. 70% der theoretisch zur Verfügung stehenden Lagerplätze im Schnitt genutzt werden können.
Verpackung – Materialfluss
Eine grundsätzliche Einteilung der Verpackungstypen kann nach folgendem Schema vorgenommen werden:
Primäre Verpackung (Verkaufsverpackung) z.B. Tetrapack, Flasche, Glas, Becher Beutel, Dosen, Folie, Beutel, Karton, Papier u.a.
Senkundärverpackung (Transportverpackung) Tragende Sekundärverpackung (ist belastbar)
z.B. Schachteln, Karton u.a.
Tertiäre Verpackung (Ladeeinheit) z.B. Einwegpaletten u.a.
Zweck der Verpackung:
Schutzfunktion - laut Versicherungsstatistik sind ca. 70% der Schäden durch Verpackung vermeidbar. Weitere Funktionen sind: Lagerfunktion, Transportfunktion, Identifikation, Information, Mengenbündelung, Verwendungsfunktion (für nachgelagerte Stufen)
Normen der Verpackung:
Die Masse von Sekundärverpackungen sind international durch die ISO Norm 3393 festgelegt. Das standardisierte Master-Modul (in dieser Norm) ist das Mass 60x40 cm. Die Masse von Sekundärverpackungen und somit auch Tertiärverpackungen sollen nur Vielfache oder Teiler dieses Mastermoduls sein. Die häufigsten Masse sind: 120 x 80 / 80 x 60 / 60 x 40 /40 x 30 / 30 x 20 cm u.a.
Es gibt 2 Normreihen der Verpackungen, die auf Palette 800 x 1200 und Palette 1000 x 1200 ausgelegt sind.
Speziell zu berücksichtigen sind?
Speziell zu berücksichtigen sind: Höhenmodul (z.B.: DIN 55510) sowie viele gesetzliche Verordnungen wie z.B. Gefahrengut- und sonstige Aufzeichnungspflichten, Verpackungsmaterial-Deklaration, Verpackungs- material-Verbote in diverse Exportländer
Markierungen: Markierungen von Transportverpackungen (u.a. lt DIN 55402) für Seeverkehr: gut lesbar, klar verständlich und übersichtlich, dauerhaft
Grundbedingung für Mehrweg sind: Umschlagshäufigkeit, Normierbarkeit des Mehrgebindes entweder durch die Umschlagshäufigkeit des Artikels oder durch die universelle Verwendbarkeit des Gebindes
Palettentausch: In den meisten Ländern Europas gibt es einen mehr oder weniger funktionierenden allgemeinen Palettenpool, der auf 1:1 Tauschbasis funktioniert. Diese Paletten sind in Europa mit einem offiziellen Stempel der jeweiligen nationalen Trägerorganisation versehen. Nur gestempelte Paletten sind tauschfähige Paletten.
Verkehrs- und Ladungsträger Strasse (national und international)
Verkehrsträger Strasse (Nutzfahrzeuge) für den Einsatz im Strassenverkehr, Werksverkehr, gewerblicher Verkehr, Oberflächenverkehr, Direktverkehr.
Organisationen und Fachverbände:
ASTAG: Schweiz. Nutzfahrzeugverband, Sitz in Bern, Herausgeber des GU Tarifs, Herausgeber von Carnet TIR
Vorteile: Individualverkehrsmittel, örtlich flexibel (schnelle Haus-Haus-Zustellung). zeitlich flexibel (ständige Transportbereitschaft), rationelle Anpassung an die zu befördernde Menge/Volumen.
Nachteile: Unfallanfällig, energieintensiv, personalintensiv, Nacht- und Sonntagsfahrverbot.
Verkehrs- und Ladungsträger Schiene (national und international)
Verkehrsträger Schiene (Eisenbahn) für den Einsatz im Schienenverkehr, Oberflächenverkehr, Direktverkehr.
National: Cargo-Rail, komplette Bahnwagen aller Art per Frachtgut oder Schnellgut von Bahnhof zu Bahnhof. Verladung- und Ausladung sind Sache des Absenders bzw. des Empfängers. Es besteht kein Frankaturzwang; die Warennachnahme ist möglich. Die Preisberechnung erfolgt nach Gewicht unter Berücksichtigung des Mindesttaxgewichtes je nach Wagentyp. Weisser SW-Frachtbrief, oder Beförderungsauftrag per Fax.
International: Internationaler Wagenladungsverkehr für Transport von Gütern aller Art in ganzen Bahnwaggons im grenzüberschreitenden Verkehr. Kein Frankaturzwang. Nachnahme und Barvorschuss ist möglich. Frachtberechnung nach Gewicht und nach Mindesttaxgewicht je nach Waggon-Typ. Fracht-Stückgut-Verkehr wird im internationalen Verkehr in der Schweiz nicht angeboten. Es gibt folgende Varianten: Kombinierte Verkehre - Grosscontainer - Huckepack, Wechselpritschen, Sattelauflieger sowie rollende Landstrasse - grenzüberschreitend.
Vorteile: Ökologisch (umweltschonend), sehr sicher, zuverlässig, unbehinderter Einsatz (Tag und Nacht).
Nachteile: Hohe Emissionen (Lärmbelastung), höhere Transportkosten, unflexibel bei Kurzstrecken.
Organisationen und Fachverbände:
RIV: Übereinkommen über die gegenseitige Benützung der Güterwagen im internationalen Verkehr.
Verkehrs- und Ladungsträger Flugzeug (international)
Verkehrssystem Luft (Flugzeug) für den Einsatz im Luftverkehr, Direktverkehr
Der Einsatz von Flugfracht erfolgt in der Regel für dringende, hochwertige und empfindliche Waren.
Organisationen und Fachverbände:
IATA:
Vorteile: Kurze Beförderungszeiten, schneller Güterumschlag, zuverlässig, Kapazitäten können neuen Bedürfnissen angepasst werden.
Nachteile: Hohe Emissionen (Lärmbelastung), hoher Treibstoffverbrauch, Ausschluss von Gütern mit besonderem Gefahrenpotenzial.
Verkehrs- und Ladungsträger Schiff (international)
Verkehrssystem Wasser (Seeschifffahrt und Binnenschiffe) für den Einsatz Seeschifffahrt, Binnenschifffahrt und Direktverkehr.
Die Unterscheidung erfolgt (nebst der Binnenschifffahrt) in der Seefracht nach drei Verkehrsarten:
Linienschifffahrt mit festem Fahrplan im festgelegten Verkehrsgebiet mit Range-Häfen; N.V.O.C.C für Non-Vessel Operating/Common-Carrier – der Charterfrachtführer (Spediteur als CTO/MTO) tritt als Carrier ohne eigene Schiffe auf. Die Verschiffung erfolgt auf Linienreedereien. Der N.V.O.C.C. – Spediteur stellt eigene Konnossemente aus. Die Konnossementsbedingungen entsprechen denjenigen der Linienreederei. In dieser Konstellation erfolgt die Versendung entweder FCL Full Container Load (Absender Einzelcontainer im Einzelverkehr); LCL Less Container Load (Spedition-Sammelcontainer im Sammelverkehr) oder Bulk (Massengutverkehr) = verschiedene Container verschiedene Spediteure.
Trampschifffahrt hier fahren Schiffe entsprechend dem Bedarf und der Nachfrage im Charter und Teilcharter wie z. B. für Massengüter und Schüttgüter (Kohle, Getreide etc.).
Linienreedereien mit Frachtenkonferenz: mehrere Linienreedereien mit gleicher Strecke und Frachtenpool zu Einheitstarifen und Einheitsbedingungen – die Frachtverteilung erfolgt auf die Reederei.
Vorteile: Abgasemissionen gering, geeignet für kombinierten Verkehr, freie Transportkapazitäten (kostengünstig).
Nachteile: Lange Beförderungszeiten, Manövrierfähigkeit beschränkt.
Kombinierter Verkehr heisst?
Kombinierter Verkehr: Die Beförderung von Ladeeinheiten erfolgt über mehrere Verkehrsträger ohne Wechsel der Ladeeinheiten. Das Transportgut wird in standardisierten Transporteinheiten (Wechselbehälter, Container, Sattelanhänger, Sattelschlepper) umgeladen. Beispielhaft dargestellt: Der Vorlauf (Kurzstrecke) erfolgt auf der Strasse (LKW), der Hauptlauf (lange Strecke) auf der Schiene (Bahn) oder Wasser (Schiff) oder Luft (Flugzeug) und der Nachlauf (Kurzstrecke) auf der Strasse (LKW). Es gibt zwei Formen: begleitender kombinierter Verkehr = Huckepackverkehr – unbegleitender kombinierter Verkehr = Behälterverkehr.
Vorteile: Effizienz der einzelnen Verkehrsträger nutzen, bessere Auslastung der Verkehrsträger (ökologischer), freie Transportkapazitäten (kostengünstig)
Nachteile: Hohe Kosten für den Umschlag, hoher Koordinationsaufwand, geringere Flexibilität
was heisst Gebrochener Verkehr:?
Gebrochener Verkehr: Die Transportgüter werden über mindestens zwei verschiedene Verkehrsträger befördert. Die Ladeeinheit (z.B. Palette) wird direkt von einem Verkehrsträger auf einen anderen Verkehrsträger umgeschlagen. Die Ladeeinheiten müssen ggf. geöffnet und einzelne Packstücke entnommen werden, um sie separat an die Kunden weiterzuleiten.