Methodenlehre Psychologie
Einführung in die Methoden der Psychologie
Einführung in die Methoden der Psychologie
Kartei Details
Karten | 453 |
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Lernende | 55 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 12.01.2019 / 04.02.2025 |
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Wie funktioniert der faktoranalytische Ansatz zum Messen in der Differentiellen Psychologie und welche Vor- und Nachteile hat dieser Messansatz?
- Wortlisten werden (faktoranalytisch) ausgewertet und es wird geprüft, welche Adjektive miteinander korrelieren
- die Klassen miteinander korrelierender Adjektive bilden dann die Faktoren
- es wird jedoch verfahrensbedingt eine Durchschnittspersönlichkeit gebildet, auf die dann jede einzelne Person zwecks ihrer Beurteilung projiziert wird
- dennoch gute Theorien daraus entstanden --> z.B. Big Five
Welche Vorteile haben projektive Tests und mit welchen Problemen sind sie leider oft behaftet?
- sind von Probanden nicht verfälschbar
- umgehen das Problem der sozialen Erwünschtheit
--> leider meist nur mangelhafte Gütekriterien
Wie funktioniert Kellys Grid- Diagnostik? Was macht sie messtechnisch interessant und welche Grenzen gibt es?
- Auswahl nahestehender Personen verschiedener Lebensbereiche
- systematische Auswahl von je drei Personen
- Welche zwei bis drei sind ähnlich und bzgl. welcher Eigenschaften; welche unterscheiden sich
- Ergebnis: bipolare, verbalisierbare Kernkonstrukte, mit denen eine Person die soziale Umwelt strukturiert, wahrnimmt und antizipiert
Ergänzung (nicht zwingend relevant): --> das RepGrid ist eine wissenschaftlich fundierte Methode, um das Repertoire von Konstrukten eines Menschen zu erfassen; es verbindet die Vorteile eines standardisierten Interviews- Ablauf und Vorgehen sind festgelegt- und die Vorteile inhaltsoffener Verfahren, unter anderem gekennzeichnet durch die Möglichkeit der Erfassung von unbekannten und individuell subjektiven Einschätzungen; das Verfahren ist prozessstrukturiert und kann ähnlich einem standardisierten Interview interpersonell vergleichbare Daten generieren; dabei ermöglicht das Grid sowohl idiographische Untersuchungen als auch die Untersuchung von Gesetzmäßigkeiten im Sinne eines nomothetischen Vorgehens
Skizzieren Sie kurz die Geschichte der Intelligenzmessung (vom alten China bis zur USA heute).
- Personalauswahl in China >4000 Jahren
- Anfang 19. Jahrhundert von Briten übernommen
- Francis Galton (1869): Intelligenzmessung, Paarung überlegener Menschen
- Alfred Binet (1905): Bestimmung Intelligenzalter
- Anfang 20. Jahrhundert: in den USA, Messung der Leistung von Schulkindern
- Spearman (1927): G-Faktor
- Guilford (1961): Intelligenzstrukturmodell
- Cattell (1963): flüssige und kristalline Intelligenz
- Gardner (1983): acht Intelligenzen
Inwieweit bestimmt in der Diagnostik die Theorie die Messergebnisse? Geben Sie zwei Beispiele.
- erst mit Hilfe einer Theorie wird das Messergebnis interpretierbar und sagt etwas aus
- zuvor sind es nur Zahlen
Welche Vor- und Nachteile haben mathematische Kenngrößen wie die interne Konsistenz und die Kriteriumsvalidität in der Diagnostik?
- Vorteile: Objektivität, Quantifizierbarkeit und Vergleichbarkeit
- ABER: Kriterien sollen inhaltlich von Konstrukten abgegrenzt sein
- interne Konsistenz als Maß für die Redundanz eines Tests fraglich
- konvergente Validität als Maß die Überflüssigkeit eines neuen Verfahrens, da es fast das Gleiche misst wie ein bestehendes Verfahren
- FAZIT: Zählen ersetzt nicht das Denken!
Geben Sie Beispiele aus der differentiellen Psychologie, die die Problematik der fehlenden Falsifizierbarkeit von Hypothesen deutlich machen.
- bei Freuds Phasenmodell der psychosozialen Entwicklung wird alles retrospektiv analysiert --> der Effekt des "das musste ja so kommen"
- in eine der Persönlichkeiten ist jeder einteilbar --> es gibt keine Möglichkeiten, dass ein Mensch einer Persönlichkeit nicht entspricht, denn die Theorie wurde mit allen bestehenden Persönlichkeitsmerkmalen / Adjektiven entwickelt
Müssen alle wissenschaftlich relevanten Konzepte empirisch unterfüttert / unterfütterbar sein? Erläutern Sie ihre Meinung am Beispiel der Abwehrmechanismen.
- Nein, müssen sie nicht
- auch wenn Konzepte empirisch schwer zu bestätigen sind, können sie aufschlussreich sein
--> die Abwehrmechanismen bieten eine sehr gute Terminologie
- gute zeitliche, schlechte räumliche Auflösung: EEG, ERP, MEG
- mittlere zeitliche, schlechte (etwas bessere als oben) räumliche Auflösung: CT, mRT, PET, fMRT (zeitliche Auflösung CT am schlechtesten, fMRT am besten)
- gute zeitliche, bessere räumliche Auflösung: TMS
- gute zeitliche, gute räumliche Auflösung: Einzelzellableitung, Mikrostimulation
- EEG= ElektroEncephaloGramm
- Hans Berger (1873-1941): Uni Jena, ca. 1924
- Messmethode: z.B. 10-20-Methode
- schlechte räumliche Auflösung (zeitliche Auflösung super, ms- genau)
- Elektrokortikogramm: dasselbe direkt auf der Hirnrinde --> bessere räumliche Auflösung
- Signal: entsteht durch postsynapitsche Potentiale
- Leitfragen zur Nomenklatur:
- Positiv oder negativ (P/N)?
- Wievielte Hebung/Senkung (1,2,3...)? oder: Nach wie vielen ms (50, 150, 300...)?
- Wo am stärksten (welche Elektrode)?
- z.B. N100 (durch auditorische Stimuli ausgelöst; sensitiv bzgl. Stimulus-Vorhersagbarkeit)
- bestimmtes Potential auf Schädeloberfläche kann prinzipiell unendlich viele Quellen haben (--> Hochahus-Metapher)
--> moderne Algorithmen versuchen, diese Möglichkeiten einzuschränken um wahrscheinliche Quellen zu lokalisieren
Was ist der Unterschied zwischen PET und fMRT? Welche Methode würden Sie aus welchen Gründen bevorzugen?
PET:
- Moleküle werden mit einem radioaktiven Element "markiert", z.B. Glucose
- invasive Methode
- Vorteil: Messung des "Verbrauchs" bestimmter psychologisch interessanter Moleküle im Gehirn (sowie Verteilung bestimmter Rezeptorsysteme)
fMRT:
- starkes Magnetfeld richtet die Spins der Wasserstoffatome entlang einer Achse aus; radiofrequenter Puls (RF- Puls) beeinflusst die Spinaktivität
- sagt etwas über den Sauerstoffgehalt des Blutes aus (oxygeniertes und desoxygeniertes Blut haben unterschiedliche magnetische Eigenschaften)
Wie kann man den zeitlich andauernden Ausfall eines Areals bei gesunden Probanden simulieren?
- durch TMS (Transkranielle Magnetstimulation)
- Applikation eines kurzen starken Magnetpulses
- induziert elektrischen Stromfluss im Gehirn
- führt je nach Stimulationsfrequenz zur Exzitation oder Inhibition entsprechender Neuronenpopulationen
Warum appliziert man beim fMRI einen radiofrequenten Puls, wenn doch sowieso bereits ein Magnetfeld anliegt? Welche zwei Prozesse werden dabei ausgelöst und was bedeuten sie?
Stufenübersicht zum Verfahren des fMRT:
- Wasserstoffatome im Körper haben Dipol-Charakter und drehen sich (normalerweise zufällig im Raum (Spin)
- ein starkes Magnetfeld richtet die Spins der Wasserstoffatome entlang einer Achse aus
- ein radiofrequenter Puls (RF-Puls) beeinflusst die Spinaktivität: er "kippt" die Protone (den Spin des Atomkerns) und bewirkt, dass alle phasengleich rotieren
- mit dem Ende des RF- Pulses "kippen" die Atome zurück (T1-Signal) und rotieren wieder in individueller Phase (T2-Signal) --> Geschwindigkeit, mit der T2-Prozess abläuft, sagt etwas über den Sauerstoffgehalt des Blutes aus --> gemessenes Signal
- T1-Signal:
- T1- Relaxation= longitudinale Relaxation
- Rückkehr der Protonenspins in vertikale (longitudinale) Ausgangslage = Wiederaufbau der Längsmagnetisierung
- T2-Relaxation (spin spin-Relaxation)= transversale Relaxation
- nach RF-Puls verlieren die Protonen auch die Synchronizität der Präzession, d.h. sie gehen "außer Phase" (dephasing)
- messbar als Reduktion der transversalen Magnetisierung
Was ist ein Block-Design beim fMRT und gibt es Alternativen dazu?
Block-Design
- Grundprinzip des Block- Designs ist, dass Stimuli einer Klasse (d. h. einer Stufe der UV) zu Blöcken gruppiert werden
- die Dauer eines Blockes übersteigt die einer einzelnen HR von ca. 12 Sekunden
--> so kann eine einzelne, langsame, relativ homogene Gesamtreaktion ermittelt werden
- Vorteil: große statistische Power für die Detektion aktivierter Areale
- Nachteil: man verliert durch das Zusammenfassen der Trials jegliche Information über den zeitlichen Verlauf einer Reaktion oder über einzelne Aspekte (z. B. Enkodierung, Maintenance, Retrieval)
- Alternativen: Event-Related (ER)-Design, spaced mixed trial, rapid mixed trial
Standardverfahren zur Auswertung von fMRT-Daten:
Allgemeines lineares Modell (Regression)
Anpassung von Modellen der hämodynamischen Response (BOLD) an die
gemessenen Daten
Schätzung der Modell-Parameter
Voxelweise t-Tests (Voxel = „3D-Pixel“)
Erstellung von z-Maps
Was ist der Unterschied zwischen overter und coverter Aufmerksamkeit, und was hat das mit active / passive vision zu tun?
- coverte-overte Aufmerksamkeit
- passive-active vision
- Aufmerksamkeit als Selektion (z.B. Posners Cueing, Visual Search)
--> Dominanz eines "passive vision"- Ansatzes in der visuellen Aufmerksamkeitsforschung
1) die offene Aufmerksamkeit, gekennzeichnet durch die mit Hilfe von Augenbewegungen vollzogene Ausrichtung der Fovea centralis auf das wahrzunehmende Ereignis
2) die verdeckte Aufmerksamkeit (selektive Aufmerksamkeit), bei der unabhängig von Kopf- oder Augenbewegungen auf neuronaler Ebene eine trennende Verarbeitung situationsrelevanter und -irrelevanter Stimuli erfolgt. Diese Stimulusselektion findet bereits vor dem Einsetzen von Kopf- oder Augenbewegungen statt.
Wie lassen sich Augenbewegungen kategorisieren?
Augenbewegungen
-Konvergenzbewegungen (Konvergenz / Divergenz der Sehachse)
- Konjugierte Augenbewegungen
- Driftbewegungen (langsame / kleine BBW)
- Fixationstremor & Mikrosakkaden (schnelle / kleine BBW)
- Blickfolgebewegungen ( langsame / große BBW)
- (Makro-) Sakkaden (schnelle / große BBW)
Was ist ein OKN?
OKN= Optokinetischer Nystagmus
- z.B. aus dem fahrenden Zug schauen
- Mischung aus Blickfolgebewegungen (langsam / groß) und (Makro-)sakkaden (schnell / groß)
Beschreiben und vergleichen Sie verschiedene Methoden zur Messung von Blickbewegungen.
Eye-Tracking-Techniques
- Limbus Tracking ( gute sampling speed 200- 4000 Hz)
- Pupil Tracking (gute accuracy 0,003 degrees)
- Corneal / Pupil Relationship
- Artificial Neural Network
- Dual Purkinje images (gute accuracy und sampling speed 4000Hz)
- Electro- Oculography (große Range --> 70 degrees)
- Contact Lens Search Coils
- moderne Eye Tracker messen meist die Pupillenposition (evtl. zzgl. Cornealreflex)
- gute stationäre Tracker können Sakkaden (die ja nur 20-40 ms dauern) und Fixationen unterscheiden (Samplingrate > 200 Hz)
- mobile Tracker (Glasses + Clip-On-Device) sind räumlich inzwischen recht genau, lösen aber zeitlich nicht so sehr auf
- große Unterscheide zwischen Herstellern in Software- Felxibilität
- EOG ist zwar billig, aber kaum räumliche Information (gut z.B. als Kontrolle für Experimente, in denen größere Blickbewegungen vermieden werden sollen, oder zur Messung von Lidschlag)
Welche messtechnische Auflösung benötigt man bei einem Eye Tracker, um Sakkaden und Fixationen gut unterscheiden zu können?
--> Gute stationäre Tracker können Sakkaden (die ja nur 20-40 ms dauern) und Fixationen unterscheiden (Samplingrate > 200 Hz)
- Samplingrate = Auflösung??
Sind die Bewegungen beider Augen perfekt konjugiert?
- Fast! (minimale Unterschiede)
Beschreiben Sie vier räumliche / zeitliche Blickbewegungsparameter.
Räumliche Parameter
- Fixationswahrscheinlichkeit: relative Häufigkeit, mit der ein Objekt einmal fixiert wird (Gegenteil: skipping probability)
- Sakkadenamplitude/-länge: Distanz zwischen der mittleren Position zweier aufeinander folgender Fixationen
-Fixationsposition: innerhalb eines Objektes fixierte Position
- Fixationshäufigkeit: mittlere absolute Häufigkeit von Fixationen im Objekt, meist auf den ersten Blick bezogen (vgl. Blickzeit)
- Refixationshäufigkeit: relative Häufigkeit mindestens einer auf die initiale Fixation folgenden erneuten Fixation im Objekt
Zeitliche Parameter
-Initiale Fixationsdauer: Dauer der ersten Fixation im Objekt unabhängig davon, ob weitere folgen
- Refixationsdauer: Dauer von Fixationen, die unmittelbar auf die initiale Fixation folgen, vor dem ersten Verlassen des Objekts
- Blickzeit: summierte Dauer aller Fixationen innerhalb des ersten Blickes, d.h. von der initialen Fixation bis zum ersten Verlassen des Objekts
- Gesamtblickzeit: summierte Dauer aller Fixationen auf dem Objekt (inklusive Fixationen nach Interobjekt Regression)
- Regressionen: sind Rückwärtssprünge der Augen zu einem vorhergehenden Fixationspunkt oder Objekt z.B. einem Textabschnitt
- sie dient dabei der Wiederaufnahme der visuellen Wahrnehmung, der Kontrolle oder der Korrektur der vorher bereits erfolgten Wahrnehmung
- Unterschied zur Refixation???
Was sind mislocated fixations?
- Fixationspositionen (unsystematisch und systematisch) können vom selektierten Ziel abweichen --> mislocated fixations
Beschreiben Sie zwei Beispiele für eine Dissoziation von Kognition und aktueller Fixationsposition.
Beispiel 1: Parafoveale Vorverarbeitung
- Invisible boundary technique / Preview benefit effect:
- wenn vor Fixation eines Wortes dasselbe nicht (oder nicht vollständig) dargeboten wurde, ist die nachfolgende Verarbeitung verzögert (Rayner, 1998)
- spricht dafür, dass oft auch rechts von der aktuellen Fixation beim Lesen bereits Information verarbeitet wird
--> "der Geist ist dem Auge stets etwas voraus"
Beispiel 2: Spillover-Effekte (Rayner&Duffy, 1986)
- ein Wort, welches auf ein seltenes (lang fixiertes) Wort folgt wird länger fixiert, als wenn es auf ein geläufiges Wort folgt
- Beispiel: The steward calmed the child (länger fixiert) als the student calmed the child
- "Geist hinkt dem Auge auch hinterher"
- spriht für eine eher lockere räumliche Kopplung von Blick und Kognition
Was ist das funktionale visuelle System?
- es gibt Grenzen des visuellen Systems
- z.B. Schwelle der Buchstabenerkennung (Darstellung der erforderlichen Reizgröße in Abhängigkeit von der Fixationsexzentrität) oder bei Fixation in der Mitte (und korrekter Größe in Sehwinkel) wirken zwei ungleich scharfe Bilder gleich scharf (vgl. VL)
- visuelle Wahrnehmung: ein aktiver, wissensgeleiteter Prozess
- gleichzeitige Aufnahme detaillierter und globaler visueller Informationen (bottom up)
- frühzeitge Mitbestimmung der Informationsaufnahme durch kognitive top-down Prozesse
Welche Steuerungsniveaus kann man bei Blickbewegungen unterscheiden?
Steuerungsniveaus visueller Selektion und Okulomotorik:
- reflexiv- automatisches Niveau
- automatisierte Routinen, erlernte visuelle Strategien
- kognitive ("willentliche") Steuerung
Kann man Blickbewegungen als Eingabeinstrument verwenden? Wenn ja, geben Sie ein Beispiel.
- Ja!
- z.B. "Augenmaus" von Samsung
- in vielen Smartphones & Tablets bereits realisiert
- Autofokus "per Blick" in Kameras (bereits seit den 90ern)
Beschreiben Sie, in welchen psychologischen Disziplinen Blickbewegungen aussagekräftig sein können.
Geben Sie für vier verschiedene Disziplinen je ein (ausgedachtes?) Beispiel.
--> geeignet zur Erfassung kognitiver Prozesse in Grundlagen- und Anwendungsfächern
- Beispiele:
- Aufmerksamkeitsforschung (z.B. Multitasking?)
- Entscheidungsforschung (z.B. Werbung?)
- Entwicklungspsychologie
- Psycholinguistik (z.B. Leseforschung)
- Verkehrspsychologie (z.B. Wahrnehmung von Hinweisen?)
- Handlungskontrolle
- ...
Was kann die Messung von Blickbewegungen zur Sozialpsychologie beitragen?
Soziale Aspekte der Blicksteuerung (Beispiele):
- soziale Präsenz beeinflusst Steuerung unserer Aufmerksamkeitsressourcen (Wühr& Huestegge, 2010)
- wahrgenommene Blickrichtung als Hinweisreiz zur Aufmerksamkeitssteuerung
- Blickzuwendung kann automatisch Aufmerksamkeitszuwendung bewirken
- Blickzuwendung als Indikator potentieller Aggression bzw. Zuneigung
- Blickabwendung und Blickvermeidung als Indikatoren sozialer Submission
- Blickinteraktion als Indikator von sozialem Status
Geben Sie jeweils Beispiele, mit welchem Parameter man die drei Hauptgütekriterien messbar machen kann.
- Objektivität: Standardisierung
- Reliabilität: Retest- / splitt half-Korrelationen
- Validität: Fälschbarkeit durch Selbstdarstellung / soziale Erwünschtheit
Nennen Sie fünf grundsätzliche Möglichkeiten der quantitativen Messung.
- Zählen
- Urteilen
- Testen
- Befragen
- Beobachten
Was versteht man unter Indexbildung und welche Möglichkeiten gibt es hierbei?
- Messwert für komplexes Merkmal
- Beispiel: Aufsatzqualität (bestehend aus verschiedenen Teilmerkmalen wie Rechtschreibung, Ausdruck, Inhalt etc.)
- Möglichkeiten: gewichtet / ungewichtet; additiv / multiplikativ etc.
Geben Sie Beispiele für Bereiche, bei denen menschliche Urteile valider als apparative Messergebnisse sein können.
- Stimmqualität, Weinqualität, künstlerisches Vermögen...
--> hier messen physikalische Geräte nicht gut
Nennen und beschreiben Sie drei Rangordnungsverfahren.
- direkte Rangordnung: mit und ohne Verbundränge; einer nach dem anderen (ordinal)
- Methode der sukzessiven Intervalle: grobe Kategorien, z.B. extrem stark, stark, mittel stark... (ordinal)
- Law of categorial judgement: Kategorie und Tendenz werden erhoben (intervall)
Welcher Verfahrensunterschied besteht zwischen law of categorial vs. comparative judgement? Was ist beiden Verfahren gemeinsam?
- Law of categorial Verfahren: Nimmt normalverteilte Fluktuation von Beurteilungen an; mehrere Rangurteile erheben; z-standardisierte Häufigkeiten lassen sich dann sogar in Intervallskalenniveau "hochskalieren"
- Law of comparative judgement: Empfindungsstärken um wahren Wert normalverteilt; Erstellung einer Intervallskala über z-standardisierte relative Häufigkeiten (kleinster z-Wert als Null)
--> beide wollen Informationen über den Abstand von Objekten ermitteln (intervallskaliert)
- unterschiedliche Ausgangssituationen:
- law of categorial: Kategorienurteile (wie gut ist der Wein von 0=schlecht bis 4=gut)
- law of comparative judgement: Präferenzmatrix
Wie kommt man beim Dominanzpaarvergleich zu indirekten Rangordnungen?
- aus der Anzahl der "Dominanzen"
- zuvor: Erstellung einer Dominanzmatrix
Was sind zirkuläre Triaden bzw. intransitive Urteile?
- zirkuläre Triaden und intransitive Urteile sind eine bestimmte Art inkonsistenter Urteile
- durch die inkonsistenten Urteile entsteht ein logisches Paradoxon
- Beispiel zirkuläre Triade: A>B; B>C aber C>A
- Beispiel intransitives Urteil: A>B aber B>A
Welcher Unterschied besteht zwischen Konkordanz und Konsistenz?
- Konsistenz: Widerspruchsfreiheit der Einzelurteile eines Beurteilers
- Konkordanz: Übereinstimmung zwischen Beurteilern
Wie funktioniert prinzipiell ein Ähnlichkeitspaarvergleich und was ist der prinzipielle Unterschied zum Dominanzpaarvergleich?
- Ähnlichkeitspaarvergleich: die Ähnlichkeit von zwei Objekten wird beurteilt, um relevante Merkmalsdimensionen nicht vorwegzunehmen, sondern erst zu extrahieren
- Dominanzpaarvergleich: Unterschied zweier Objekte (welches ist besser)
Warum zählt die SDT zu den Urteilsverfahren?
- Urteilsverfahren zur Trennung von sensorischer Diskriminationsfähigkeit und Reaktionsschwelle
- es wird also ebenfalls geurteilt