Konstruktionsgeschichte
Holzer ETH
Holzer ETH
Fichier Détails
Cartes-fiches | 162 |
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Utilisateurs | 16 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Histoire |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 12.01.2019 / 11.08.2020 |
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Die Euthynterie deutsch Richtschicht, ist die oberste Schicht des Stereobats, des Fundaments der griechischen Tempel. Diese Schicht ragt teilweise, meist etwa zur Hälfte, aus dem Boden heraus.
Im Gegensatz zu den unteren Schichten des Stereobats sind die Quadersteine der Euthynterie fein behauen, und ihre Oberfläche ist sorgfältig geglättet und ausgeglichen, woraus sich auch ihr Name ableitet. Sie diente während des Baues der Aufschnürung des Gebäudegrundrisses. Darüber hinaus fixierte man auf ihr alle maßgebenden Details und Einteilungen. Auf der Euthynterie erhebt sich die meist dreistufige Krepis.
Der Stereobat ist die unterirdische Gründung der griechischen Tempel.
Er besteht aus mehreren Schichten grob zugehauener quaderförmiger Steine. Erst die oberste Schicht, die Euthynterie, ist fein behauen und im Auflager geglättet. Sie ragt teilweise aus dem Boden hervor. Das Verlegen der Fundamentschichten erfolgte nach Beendigung des Erdaushubs für die Baugrube oder der Planierung felsigen Geländes. Das Vorgehen beim Verlegen der Steine scheint keiner Regel gefolgt zu sein: Man konnte mit dem Fundament für die Cella oder für die Säulenstellungen beginnen; auch konnte man von den Mitten aller Seiten gleichzeitig sich zu den Ecken vorarbeiten oder von den Ecken kommend die Steine zu den Mitten hin verlegen.
Die oberste Schicht, die Euthynterie, diente der Aufschnürung des Gebäudegrundrisses. Auf ihr fixierte man alle maßgebenden Details und Einteilungen.
Auf der Euthynterie erhebt sich die meistens dreistufige Krepis, die jedoch nicht mehr zum Stereobat zählt. Stereobat und Krepis bilden zusammen den Unterbau des Tempels.
- Hier sieht man sogenannte "Stemmlöcher"
- Diese Löcher dienten dem Versatz der Binderquader und zwar zur präzisen Positionierung der Steine
- Dazu wurden in die vorbereiteten Löcher nach den Heranschaffen der Quader, Stangen aus Holz oder Eisen eingrsetzt um die Quader exakt an ihren jeweiligen Nachbarstein heranzurücken
- Weitere Stemmlöcher die jeweils der schmalen seite eines Binders entsprechen, ermöglicen das Positionieren des Steines in der orthogonalen Richtung
- Da die Stemmlöcher nicht in der Mitte sind kann aus der Position sogar die genaue Versatzreihenfolge herausgelesen werden
Alle Quader des Stufenbaus am Tempel von Segesta weisen auf der Ansichtsseite eine auffällige «Nase» oder Bosse auf. Die Funktion dieser Bossen beim Versatz ist ebenfalls offensichtlich: Wie in der Wuchtekehle konnte man auch an der Bosse einen Hebel ansetzen, um den Stein präzise in die gewünschte Endposition zu schieben, oder um die zum Abtransport untergelegten Rollen unter dem Block wegzunehmen.
2018HS_VL2__TempelFundamentBisDach
Was ist der Unterchied von der Antiken Bauart und der Mittelalterlichen Bauart?
- In der Antike wurden die Rohlinge gesetzt und vor Ort verarbeitet.
- Im Mittelalter werden nur noch fertig verarbeitete Teile gebracht. Nichts wird mehr vor Ort verarbeitet.
- Anrike konnte der Mastkran nur bis etwa 20m in die Höhe heben im Mittelalter konnte man schon bis zu 100m in die höhe bauen.
- In der Antike standen die Kräne neben dem Bauwerk und im Mittelalter standen sie oben aud dem Mauerwerk und die Werkstücke waren oft auf kleiner also auch weniger schwer als in der Antike (Architrav und Eckgeisa)
2018HS_VL2__TempelFundamentBisDach
Weshalb haben Säulen eine kannelur?
- Um zu verdecken dass die Säule aus einzelnen Trommeln besteht
- Um einen möglichst monolithischen Eindruck der Säule zu simulieren
- Mit Hilfe von hölzernen Dübeln. Sogenannten Poloi und Empolia.
- Diese werden in die Einbuchtung der Säulen gelegt und diese so untereinander verankert.
- Die Verdübelung der Trommeln hielt einerseits die Säule im Falle aus- serordentlicher Einwirkung wie z.B. bei den im ganzen Mittelmeerraum häufigen Erdbeben zusammen; andererseits erleichterte sie möglicherweise auch die exakte axiale Positionierung der noch rohen, durch einen Werk- zoll geschützten Trommeln übereinander.
- Damit man weniger hohe Lasten an den Seilen befestigen musste.
- Halbierung der zu hebenden Last
- Nachteil: Im Falle eines Erdbebens ist diese Konstruktion des zweiteiligen Architrav empfindlicher, da ein hochkant stehender Balken leichter kippt als ein nahezu quadratischer Querschnitt.
- Die Klammern in Form eines umge- drehten «U» wurden in entsprechende, paarweise an den Fugen in den benachbarten Blöcken angeordnete Löcher gesteckt und sodann mit Blei vergossen. Daher wurden die Architravblöcke der zweiteiligen Konstruktion durch metallische Klammern miteinander verbunden.
2018HS_VL2__TempelFundamentBisDach
Architrav
Die unterste Schicht des Gebälkes bilden die "Haupttragbalken" das Architrav.
Der Architrav ist der einzige wesentlich auf Biegung beanspruchte Steinbauteil des griechischen Steintempels.
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Anathyrose
An Werksteinbauten, an denen die Steinblöcke mörtellos und ohne sonstige Ausgleichsmaterialien direkt auf- und aneinander versetzt wurden, mussten die Lager- und Stoßflächen möglichst exakt gearbeitet werden. Um den hierfür notwendigen Aufwand zu begrenzen, wurden Anschlussflächen nur in einem schmalen Randstreifen (als Saum der Anathyrose bezeichnet) entlang den Sichtflächen oder den Außenkanten des Blockes fein geglättet und abgeglichen. Der innere Bereich der Anschlussflächen, als Spiegel bezeichnet, wurde hingegen mit gröberem Werkzeug leicht vertieft abgearbeitet, um zu vermeiden, dass wegen vorstehender Stellen kein dichter Fugenschluss erreicht wurde.
Anathyrose
für die Mörtellose algriechische Form der Stossfuge. Um äusserlich einen perfekten Fugenschluss der Architravbalken an den Stossfugen zu erreichen.
Das ist der Trick dafür. Stossfugen nur längs des Randes der Stossfläche perfekt glatt abgearbeitet und aneinandergepasst und im innern der stossfuge wird er ein wenig zurückbearbeitet.
- U-Förmige Seilrinne
- An Ruinen am auffälligsten sind die in die Stossfugen der Blöcke eingearbeiteten «Seilrinnen» in Form eines «U».
- Sie ermöglichten das Heben des Blockes und das Heranrücken an den Nachbarblock, ohne das Herausziehen des Seiles zu behindern.
Für die Steine der Giebelfelder. Sie ermöglichen ebenfalls das Heben mit einer Seilschlinge ohne Behinderung des passgenauen Aneinanderstossens der Blöcke.
Nachteil: Die Bossen mussten in Situ abgearbeitet werden.
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Was gibt es alles für Hebetechniken? Wie entscheiden sie welche Hebetechnik?
- Seilrinnen in U Form
- Bossen
- Wolf und Wolfsloch
Für welche Technik man sich entschied hing von der Grösse bzw. von dem Gewicht des Blockes ab. Der Art des Versatzes und der daraus sich ergebenden Zugänglichkeit ab.
- Ende der Säule mit dem Abakus als Abschluss.
- Zweiteiliger Architrav die Fugen stossen im Mittelpunkt der Säule.
- Da zweiteilig muss befestigt werden mit einem Metallischen "Klammern" in Fom eines umgedrehten U.
- Diese wurden paarweise an den Fugen in den benachbarten Blöcken angeordneten Löcher gesteckt und mit Blei vergossen
- Das Architrav grössere Blöcke als Frieszone und Kranzgesims weil es als einziges Bauteil auf biegung beansprucht wird.
- Oben sind es kleinteiligere Blöcke
- Oben sieht man eben abwechseln triglyphe und metopen darüber der Geison und zuletzt typhanon
Um die Steine des Architravs zu positionieren standen die Arbeiter auf der herausragenden Kapitell Deckplatte.
Das hägt damit zusammen, dass sie auf der Tempelaussenseite weit auskragen (Kranzgesims) und daher durch ein entsprechend schwere Rückwärtiges Stück im Gleichgewicht gehalten werden müssen. Somit besteht der Geison aus der Ansicht her aus schmalen dafür aber weit nach hinten reichende binderartigen Blöcken.
Da der Auskragende vordere Teil dünner und damit leichter ist als der Massive hintere Teil, müssten im Fall des Versatzes mit Seilrinnen besondere Vorkehrungen getroffen werden um den Block am Kran in perfekter horizontaler Lage zu erhalten.
Oft finden sich daher in den Stossfugen der Geisonblöcke gleich zwei Seilrinnen. Eine normale im hinteren Bereich und eine schräg nach hinten laufende im auskragenden vorderen Teil.
- Da die Eckblöcke an zwei Kanten auskragen müssen sie besonders gross sein, damit der Rückwertige Teil ein ausreichendes Gegengewicht zum auskragen bildet.
- Diese eckblöcke sind sicher am schwierigsten zu Versetzten beim ganzen Tempel
- Schwirigkeiten:
- Grosse Steine
- Flache Form macht es schwirig sie zu befestigen wegen möglicher Bruchschäden
- Hohe Lage der Steine am Bau
- Eckposition besonders schwirig
abgespannte Mastkran
- am Fusspunkt fixierter Mast, von dessen Spitze drei ider mehr Abspannseile ausgehen, die rund um den Mast von dessen Spitze drei oder mehr Abspannseile ausgehen, die rund um den Mast im Boden verankert sind.
- Durch die Verändern der Länge dieser Seile lässt sich der Mast nach jeder Richtung neigen und ermöglicht so einen horizontalen Transport einer an der Spitze aufgehängten Last.
- Das Heben der Last erfolgt über ein Seil das an der Mastspitze über einen Flaschenzug befestigt ist und mit einer Erdwinde angezogen oder nachgelassen werden kann.
2018HS_VL2__TempelFundamentBisDach
Höhe der Tempel bedingt durch?
Die Höhe die ein Mastkran heben kann. ca. 20m
2018HS_VL2__TempelFundamentBisDach
Welshalb sind die Architrav Blöcke so gross im gegensatz zu den Anderen Gebälksteinen?
- Weil sie das einzige Bauteil sind die wesentlich auf Biegung beansprucht wird.
- Da Stein nur etwa 1/10 der Zugkraft im Verhältniss zur Druckkraft haben kann müssen die Dimensionen relativ gross sein. Da sie wenig Biegung in anspruch nehmen können
2018HS_VL3__AltroemischeBautechnik
Wiso ist die Konstruktion der Thermen so interessant?
Weil man nicht wie bei den Sakralbauten ein Holzdach bauen konnte, sondern auf Grund der Hitze und der Feuchte musst man auch das Dach aus Stein bauen. Was dazu führte, dass die Thermen die ersten Gebäuden sind in der Steingewölbe und Kuppeln vorkommen.
2018HS_VL3__AltroemischeBautechnik
Hydraulischer Mörtel
- Im unterschied zum meist verwendeten Kalkmörtel erhärtet der hydraulische Mörtel nicht mithilfe von Sauerstoffzugabe sondenr mit Wasser. (Hydraulisch)
- Sie erhärten im unterschied zu Luftmörtel viel schneller und weisen eine grössere Festigkeit und bessere Witterungsbestände auf.
2018HS_VL3__AltroemischeBautechnik
Opus Caementicium
- Weil in der Römischen Gebieten kein Quarzsand zu finden war (Hauptbestandteil von herkömmlichen Mörtel) nahmen die römer den vor Ort leicht zu findenden vulkanischen Tuffgestein
- Dieser hat die eigenschaft, hydraulisch zu erhärten also mithilfe von Wasser anstatt mit Luft
- Dadurch war es nur möglich solche dicken Mauern zu bauen, das wäre mit Kalkmörtel nie möglich gewesen!
- Sie nahmen also grosse unbeatbeitete Bruchsteine und mischten dies mit viel Mörtel. Das ist OC
- Dadurch kann man schnell, billig und gross bauen
- Nur durch diesen Zufall und dieser geschichtliche Hintergrund wurde die römische Baukunst überhaupt möglich!
- https://de.wikipedia.org/wiki/Opus_caementicium
2018HS_VL3__AltroemischeBautechnik
hydraulische Materialien
- hydraulisch bedeutet dass etwas durch zugabe von Wasser erhärtet
- Dadurch kann das Material auch Wasserdicht werden
- Die römer haben diese Eigenschaft nicht nur im OC verwendet sondern die hydraulischen Bindemittel auch für Putze verwendet, bsw. für Thermen, wo man wasserfeste Oberflächen benötigte, Terrassen, Wasserreservoires oder Flachdächer.
- Einerseits gab es die vulkanische Tuffgesteine die hydraulisch waren
- aber man hat auch herausgefunden, dass durch die zugabe von fein gemahlenem gebrannten ziegel das material wasserfest wird.
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Puzzolan
- https://de.wikipedia.org/wiki/Puzzolane
- D. h. erst durch die Beimengung der Puzzolane oder gemahlenen Ziegel erhält das opus caementicium jene hydraulischen Eigenschaften, durch die dieses Gemisch nach der Zugabe von Wasser zu druckfestem Stein aushärtete – ähnlich wie unser heutiger Beton bzw. Zement. Opus caementiciumhärtet daher auch unter Wasser aus. Durch die Zugabe von Wasser reagiert der gebrannte Kalk unter starker Hitzeentwicklung, und das so entstandene opus caementicium wird heiß oder warm geformt und verarbeitet, wobei die Kalkbestandteile stark ätzend waren und bei Kontakt mit den Augen zur Erblindung führen konnte
- https://de.wikipedia.org/wiki/Opus_caementicium
2018HS_VL3__AltroemischeBautechnik
Was ist das Problem von Opus Caementitius und wie wurde es gelöst?
- Durch den weichen Mörtel und die unregelmässigen Steine ohne einen richtigern Verband kann das Material nicht geformt werden
- Dafür braucht man eine temporäre formgebende und stützende Schalung
- Deshalb wurde früher OC hauptsächlich nur in Fundamenten verwenden weil man es da in die Erde schütten konnte
- Später wurde die Lösung gefunden durch die "Verlorene Schalung" mit Hilfe von Werksteinmauerwerk
Opus reticulatium
- Gussmauerwerk, dessen Schale aus netzförmig und hierfür um 45° gedreht verlegten quadratischen Tuffsteinen gebildet wurde.
- Dabei wurden Natursteine – nicht selten aus Tuff – pyramidenförmig bearbeitet. Die Pyramidenspitze wurde in den feuchten Putz gedrückt, so dass die quadratische Grundfläche (Seitenlänge in der Regel 6–7 cm) nach außen zeigte. Die Steine wurden so angeordnet, dass eine Ecke nach unten zeigte und sich somit das Gesamtbild eines Netzes ergab (lat. rete = das Netz).
- https://de.wikipedia.org/wiki/Opus_reticulatum
2018HS_VL3__AltroemischeBautechnik
Was ist der Vorteil der Verlorenen Schalung gegenüber der Leergerüste aus Holz?
- Viel billiger als Holz
- mann muss sie nicht wieder abbauen sondern sie bleiben
- können auch von nicht erfahrenen arbeitern gebaut werden
- Holzschalungen sind sehr aufwendig
- müssen nicht wie Holzschalung speziell zugeschnitten werden
- also viel schneller zu bauen!