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Set of flashcards Details

Flashcards 92
Language Deutsch
Category Quizzie
Level University
Created / Updated 07.01.2019 / 12.01.2019
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 Nennen Sie kritische Einwände gegen Triebtheorien. Inwieferm sprechen die Ergebnisse von Sheffield, Wulff & Baker (1951) gegen die Triebreduktionshypothese?

Ø  Frage, ob man Triebenergiekonzept überhaupt braucht (Alternativerklärungen über bedürfnisabhängige Reize); Frage woherdie Tiere wissen, wo sich welche Belohnung findet (fragmentarisch antizipatorische Zielreaktinen; kognitive Erklärung über Erwartung); Einwände gegen belohnende Trieberregungsabfuhr (e.g. Risikosuche und Explorationsverhalten); Aversion gegen zu geringe Stimulation (Reizentzug) und intrakranielle SelbststimulationDie Ergebnisse sprechen gegen die Triebreduktionshypothese, wenn nicht die Reduktion der Spannung belohnend wirkt sonder die sexuelle Erregung an sich. Die Tiere laufen schneller (obwohl keine Belohnung durch Reduktion). Das heisst die sexuelle Stimulation (Aufbau des Triebes) und nicht ihre Reduktion (Triebreduktion) wirkt hier belohnend. Nach Theorie müsste Frust aufkommen, da kein Orgasmus

Erläutern Sie Yerkes-Dodson Gesetz der Motivation. Inwiefern sind die hier beschreibenen Zusammenhänge wichtig für Verhaltensvorhersagen auf der Basis trieb- oder aktivationstheoretischer Ansätze?

Ø  Das Yerkes-Dodson-Gesetz beschreibt einen nicht-linearen Zusammenhang von Aktivierungsniveau und Leistung: umgekehrte U-Funktion: hohes und niedriges Arousal führen zu schlechterer Leistung und moderates Arousal fördert die beste Leistungsfähigjeit.In Abhängigkeit von der Aufgabenschwierigkeit: bei leichten Aufgaben ist die Leistung am höchsten, wenn das Aktivierungsniveau (arousal) eher hoch ist; bei moderat-schwierigen Aufgaben ist die Leistung am höchsten, wenn das Aktivierungsniveau moderat ist; bei schwierigen Aufgaben ist die Leistung am höchsten, wenn das Aktivierungsniveau niedrig ist.Leistung kann dann am besten abgerufen werden, wenn ein optimales Aktivierungsniveau vorherrscht. Triebreduktion spielt eine weniger wichtige Rolle.Unterscheidung zwischen Verhaltensstärke und Aufgabenschwierigeit, einführen einer interaktiven Komponente (Unterschied zu Triebtheorien)

 Warum heißt Lewins Motivationstheore „Feld“-Theorie?

Ø  Lewin geht von syhcologischen Kräftefeldern aus (analog zu physikalischen Kräftefeldern). Die Gesamtheit der inneren und äußeren Kräfte, die auf eine Person einwirken sind die psychologischen Kräftefelder.Es handelt sich um eine dynamische Teorie; Verhalten und Erleben als Resultate von verschiedenen, zu einem Zeitpunkt wirksamen, gerichteten Kräften

Was versteht Lewin unter dem „Lebensraum“ einer Person?

Ø  Lebensraum einer Person ist die aktuelle, subjektive Wahrnehmung der inneren und äußeren Situation einer Person

Erläutern Sie strukturelle und dynamische Elemente des Personenmodells von Kurt Lewin

Ø  Strukturelle Komponenten sind Bereiche einer Person (Bedürfnisse, Motive, Quasibedürfnisse), Lage von Bereichen (je zentraler, desto grundlegender), Nachbarschaft von Bereichen (je näher, desto ähnlicher das Bedürfnis) und Grenzwände und Durchlässigkeit von Bereichen (Substitution und Ersatzhandlung.)Dynamische Komponente ist die Spannung: gespannte Systeme innerhalb der Person, die auf Spannungsausgleich drängen. Spannung besteht solange, bis das Bedürfnis befriedigt bzw. das Ziel erreicht ist. Sannung nimmt Einfluss auf die Wahrnehmung (Afforderungscharakter von Dingen, die zur Bedürfnisbefriedigung taugen), Einfluss auf das Gedächtnis (erhöhte Zugänglichkeit von zielbezogenen Inhalten) und Einfluss auf das Handeln (Aktivierung zielbezogener Verhaltensweisen)

Beschreiben Sie die Auswikrungen gespannter Bereiche in der Person auf Handeln und Kognition anhand eines Beispiels

Ø  Wenn das Bedürfnis nach Anerkennung gespannt ist und das Ziel berufliche Karroiere aktiviert hat, kann eine Person die Vornahme haben, eine geschriebene Bewerbung in den nächsten Briefkasten zu werden. Sie wird nun Orte aufsuchen, an denen sie Briefkästen vermutet, eine sensibilisierte Wahrnehmung für die Farbe Gelb und Kästen entwickeln und darüber nachdenken, wo der nächste Briefkasten wohl zu fidnen sein mag, wozu ihr Gedächtnis für diesen spezifischen Inhalt sensibilisiert wird

Was ist nach Lewin eine Ersatzhandlung? Geben Sie ein Beispiel. Wie erklärt man Ersatzhandlungen?

Ø  Ersatzhandling ist Verhalten durch Substitution, dass anstatt eines eigetnlichen Verhalten gezeigt wird, aber trotzdem die gleichen oder ähnliche Bedürfnisse befriedigt und somit innere Spannung aufgebaut wird.Wenn die Grenzen der Zonen durchlässig sind, kann die Spannung zum benachtbarten Bereich übergreifen, wenn sie nicht direkt abbaubar ist à stellvertredenter Abbau in benachtbarten Bereichen, auf die sich die Spannung überträgt.Bsp: Niederlage im Fusball, man kletter auf einen Baum: möglich weil „körperliche Geschicklichkeit“ gezeigt wird

Was versteht man unter Wiederaufnahmetendenzen? Schildern Sie hierzu Ablauf und Ergebnis der Untersuchung von Ovsiankina und erklären Sie das Ergebnis auf der Basis der Feldtheorie

Ø  Wiederaufnahmetendenz: Tendenz, unterbrochene Handlungen wiederaufzunehmen.Untersuchung: Unterbrechung einer Aufgabenbearbeitung, entweder durch andere Aufgabe (80% wiederaufnahme) oder eine Zufallsunterbrechung (100% wiederaufnahme). Wiederaufnahme selbst wenn betont wurde, dass diese eher unwichtig ist, wenn diese untersagt wurde und selbst wenn die Aufgabe außer Sichtweite gerückt wurde.Beobachtungen: starke Tendenz zur Wiederaufnahme der unterbrochenen Tätigekit, Weigerung zur Unterbrechung und Beschäftigung mit Aufgabe dauert gedanklich an.Erklärung: Wiederaufnahmetendenz durch aufrecht erhaltene Spannung in diesem Aufgabenbereich, dessen Abschluss durch Unterbrechung verhindert wurde führt zu Aktivierung entsprechenden Verhaltens bei nächster GelegenheitUnfertige Aufgabe erzeugt innere Spannung, das Streben nach Fertigstellung der Aufgabe. Wiederaufnahme dient der Zielerreichung und Bedürfnisbefriedigung

 In den Untersuchungen von Lissner und Mahler konnte gezeigt werden, dass die Wiederaufnahmetendenz durch eingeschobene Aktivitäten reduziert werden kann. Wie erklärt man dieses Ergebnis? Welche Aktivitäten besitzen einen hohen Substitutwert, welche nicht?

Ø  Bei Einschub von ähnlichen Aufgaben deutlich reduzierte Wiederaufnahmetendenz. Ähnliche Aufgaben haben einen hohen Ersatzwert à stellvertretender Spannungsabbau.Inwiefern es ein passendes Substitut ist hängt von der funktionalen Äquivalenz der Bereiche ab. Störhandlungen befriedigt das Bedürfnis stellvertretend; subjektiv unähnliche Aufgaben, die anderes grundlegendes Bedürfnis aufweisen à keine Bedürfnisbefriedigung, kein Spannungsabbau, geringer SubstitutwertKriterien zur Reduktion: Ähnlichkeit der Ersatzaufgabe, Schwere der Aufgabe, Realitätsgrad, Valenz

Beschreiben Sie Ablauf und Ergebnisse der Untersuchungen von Zeigarnik (1927). Wie erklärt man das Ergebnis auf der Basis der Feldtheorie? Was ist der „Zeigarnik-Quotient“?

Ø  Untersuchung: VP sollen verschiedene Aufgaben bearbeiten, eine Hälfte der Aufgaben schließt VP erfolgreich ab, die andere Hälfte wird vom VL unterbrochen.Dann: wie viele Aufgaben werden erinnert? à mehr unerledigte als erledigte Aufgaben.Erklärung: Unterbrechung verhindert den Spannungsabbau im jeweiligen Bereich à höhere kognitive Zugänglichkeit der Inhalte aus der unerledigten Aufgabe im Gedächtnis. Unerledigte Aufgabe hinterlässt einen inneren Spannungszustand, der dazu führt, dass die zugehörigen Aufgaben stärker im Gedächtnis behalten werden, sodass man sie zur späteren Beendigung und damit zur Bedürfnisbefriedigung erinnern kannZeigarnik Quotient 2:1 bessere Erinnerung an unerledigte als an erledigte Aufgaben

Wie kann man mit der Feldtheorie erklären, dass in der Untersuchung von Marrow (1938) mehr abgeschlossene als unterbrochene Aufgaben erinnert wurden?

Ø  VPn wurde gefragt, wen sie unterbrochen werden, machen sie die Aufgabe gut à subjektves Erfolgserleben; Bedürfnisbefriedigung. Probanden erinnerten mehr erledigte als unerledigte Aufgaben à subjektiv wahrgenommene Aufgabenerledigung entscheidend (Für Probanden waren erledigte Aufgaben unerledigte Aufgaben, also eigentlich nichts verändert).Erklärung: Unterbrechung ist ein erfolgreicher Spannungsabbau (Bedürfnisbefriedigung), keine Unterbrechung hält die Spannung aufrecht

Was ist mit einem Aufforderungscharakter von Umweltobjekten gemint? Wie wurde ein Aufforderungscharakter experimentell untersucht?

Ø  Auffordeungscharakter: Objekte haben einen Aufforderungscharakter aufgrund von inhaltlichen Bezügen zu Bedürfnissen und Quasi-Bedürfnissen durch innere Spannungen: Auswirkungen auf Wahrnehmung der Umwelt, stärkere Wahrnehmung, oder Aufmerksamkeit. Sie iegnen sich dann potenziell zur BedürfnisbefriedigungUntersuchung durch Wispe&Dramabarean (1953): Identifikation von kurzfristig dargebotenen Wörtern                UV1: Nahrungsdeprivation (0,10, 24h)                UV2: Bedürfnisrelevaz der Wörter (relevant vs irrelevant)                        Ergebnis: hungrige erkennen bedürfnisrelevante Inhalte besser; Deprivation senkt die Wahrnehmungsschwelle à                 Wörter über Nahrung habe einen Aufforderungscharakter

Warum wird die Umwelt in Lewins Modell als „hodologischer“ Raum bezeichnet?

Ø  Hodos, griechsich für Pfas. Hodologischer Raum: Identifizierung verschiedener möglcher Pfade (Wege) zu einem Zielobjekt.Man bewegt sich durch den hodologischen Raum wie auf einem Pfad von Teilschritten vom Start zu seinem Ziel.

Definieren Sie den Begriff der Valenz in Lewins Feldtheorie

Ø  Anreizwert/Bewertung eines Objekts: Zielbereiche der Umwelt erhalten durch ihre Relation zu den Quasi-Bedürfnissen der Person positive oder negative Valenz (Va=f(s,Z) à s:Bedürfnisspannung, Z:intrinsische Eigenschaften des Zielobjekts- je intensiver das Bedürfnis (s= und je zweckdienlicher die Eigenschaften für die Bedürfnisbefriedigung (Z), desto stärker ist die Valenz – Valenz wird zum Zentrum eines Kräftefeldes

Wie lautet Lewins Formel zu Berechnung der Kraft, die von einem Umweltobjekt auf eine Person wirkt?

Ø  K=Va/d =f(s,Z)/d à Kraft bezeichnet die Stärke der anziehenden bzw. abstoßenden Wirkung von positiven bzw. negativen Zielobjekten. D=Distanz zum Ziel, stärke der Kraft nimmt mir geringerer Entfernung zu. Va=Valenz.Die Kraft eines Zielobjekts entspricht dem Quotienten aus der Valenz des Objektes und der Distanz zum Ziel.

Wovon wird das Verhalten einer Person beeinflusst: von der positiven oder negativen Valenz, die ein Objekt oder eine Situation für eine Person besitzt, oder von der Kraft, die von diesem Objekt bzw. dieser Situation ausgeht? Welcher Zusammenhang besteht zwischen Valenz und Kraft?

Ø  Kraft wirkt motivierend, nicht Valenz. Kraft bestimmt Intensität und Richtung. Valenz allein bestimmt nicht unser Handeln, sondern muss immer noch mit der Distanz relativiert werden.Valenz spielt eine Rolle, da sich Kraft aus Valenz und Distanz des Objekts/Situation zusammensetzt.Das Verhalten wird von der Kraft in Abhängigkeit von der Valenz beeinflusst. Kraft bestimmt Intensität (Betrag) der psychologischen Lokomotion der Person; die Valenz bestimmt dabei die Richtung (Vorzeichen) des Verhaltens 

Was bedeutet Distanz in Lewins Theorie (geben Sie mindestens zwei verschiedene Beispiele) und welche Rolle spielt die psychologische Distanz für das Umweltmodell in Lewins Feldtheorie?

Ø  Distanz ist ein psychologisches Konstrukt. Psychologische Distanz zwischen Person und Zielobjekt, z.B. räumliche Distanz; soziale Distanz; Aufgabenschwierigkeit; finanzielle Möglichkeiten; zeitliche Entfernung à sämtliche Faktoren, die die subjektive Salienz und Wahrscheinlichkeit des Zielobjekts beeinflussen. Umso größer die Distanz, desto kleiner die Kraft; umso kleiner die Distanz, desto größer die Kraft (d im Nenner des Quotienten)

Was ist ein Konflikt und wie zeigt er sich im Verhalten? Wie erklärt man Konflikte in Termini der Feldtheorie Lewins?

Ø  Gleichgewicht anziehender und abstoßender Kräfte (Attraktion zu x, Aversion zu y); führt zu Immobilität des Organismus bzw. zu schnell wechselndem, widersprüchlichem Verhalten.Situation, in der mehr als eine Kraft in unterschiedliche Richtungen widerstreitend auf eine Person wirkt.

 Erläutern Sie typische Verhaltenstendenzen in einem Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt (Bsp) und erklären Sie das beobachtete Verhalten mit Millers Gradientenmodell

Ø  Ambivalentes Objekt: besitzt gleichzeitig anziehende als auch abstoßende Eigenschaften. Bsp: Prüfung: große Motivation zu lernen, will sie gleich schreiben, aber Angst, Überlegung sie zu schieben. Am Tag der Prüfung: Panik, wünschte sie wäre weiter weg.Verhalten wechselt meist sehr schnell zwsichen Tendenzen des Aufsuchens und des Meidens. Organismus hält sich in einer gewissen Entfernung zum Zielobjekt auf.Miller: Meiden-Gradient verläuft steiler als der Aufsuchen-Gradient. Stärkere Vermeidungssituation in Zielnähe durch (erlenrze) Furcht: bei geringen Entfernungen größere Vermeidungsmotivation, bei großen Entfernungen größer Annäherungsmotivation; bei Schnittpunkt: Immobilität.

Schildern Sie Aufbau und Ergebnisse der Untersuchung von Brown (1948) zum Zusammenhang von Zieldistanz und Verhaltensintensität

Ø  Ratte in Gang zwischen appetitiven (Futter) und aversivem (Shock) Reiz, mit Geschirr, dass die Zugkraft misst (durch eine Feder).UV1: Annäherungstendenz (Dauer der Deprivation) vs. Vermeidungstendenz (Elektroshockstärke)UV2: Distanz zum ReizErgebnisse: je geringer die Distanz, desto größer die Verhaltensintensität.Positives Ziel: Zugkraft hin stärker; negatives Ziel: Zugkraft wef sehr stark bei naher Distanz, steilerer Gradient als bei positivem Ziel

Definieren Sie unterschiedliche von Lewin postulierten Konflikttypen. Wrlche Konflikte lssen sich vergleichsweise leicht auflösen, welche sind dagegen schwieriger aufzulösen (und warum)?

Ø  Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt (e.g. Verehrer): gemisch positiver und negativer Valenzen in einem Objekt. Gleichgewicht durch unterschiedliche Steigung der Annäherungs- und Vermeidungsgradienten (Miller).Eher schwer aufzulösen: nur durch Verschiebung auf mehr oder weniger ähnliche Ersatzobjekt, da dieses Objekt nicht wirklich erreicht werden kann.Annäherungs-Annäherungs-Konflikt(e.g. 2 Futternäpfe): zwei positiv valente Objekte, deren Verfolgung oder Konsum sich jedoch gegenseitig ausschließt, annähernd gleiche Anziehungskraft. Leicht aufzulösen: Annäherung an ein Objekt à Kraft darauf wird Stärker, da die Distanz kleiner wird.Vermeidungs-Vermeidungs-Konflikt (e.g. 2 Klausuren zur Auswahl): zwei unangenehmne Alternativen, das Verlassen der Situation und Vermeiden beider Situationen ist nicht möglich. Schwer aufzulösen: Bewegung in eine Richtung erhöht abstoßende Kraft der näheren Alternative à man bewegt sich wieder in die Mitte; Valenz verändern (Bedürfnisse oder intrinsische Ziele).Doppelter Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt (2 Verehrer): Verhalten wird von zwei Objekten beeinflusst von denen jeweils sowohl anziehende als auch abstoßende Kräfte ausgehen; schwierig aufzulösen: nur durch Valenzverscheibung.

Worin besteht eine Versuchungssituation? Wie kann man erklären, dass man einer Versuchung nachgibt? Welcher Zeitraum ist besonders kritisch?

Ø  Konkurrenz zwischen einem geringeren (Valenz), aber sofort realisierbarem Anreiz (smaller-sooner, SS) und einem hohen (Valenz), aber erst später realisierbarem Anreiz (larger-later LL)-LL: spätere Realisierung: größere Distanz à kleinere Kraft; aber höhere Valenz à größere Kraft.Man gibt bei SS Dominanz nach, also wenn der Kraft-Wert eines kurzfristigen Anreizes den des LL übersteigt.Kritischer Zeitraum: SS rückt zeitlich näher, Wert zieht gleich und ist dann größer als der des LL (Hyperbolic Discounting)

Erklären Sie, was mit „preference reversal“ gemeint ist, und geben Sie ein Alltagsbeispiel

Ø  Bevorzugung von LL, solange beide Anreize noch relativ weit entfernt sind, da Valenz größer, aber Bevorzugung des SS sobald dieser in kritische Nähe gerückt ist (Hyperbolic Discounting).Bsp: noch mit Freunden in der Kneipe, obwohl man am nächsten Tag eine wichitge VL hat

Warum kann man das Phänomen des „preference reversal“ nicht mit einem einfacen linearen Diskontierungsmodell erklären? Wie muss der Diskontierungsprozeß gefasst werden, damit man damit auch „preference reversals“ erklären kann?

Ø  Bei linearem Modell: steigende Geraden würden sich nicht schneiden à kein Präferenzwechsel.Besser: Hyperbel: hyperbolic discounting berücksichtigt, dass es zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Überschneidung gibt (preference revearsal

Wofür stehen die Begriffe SS und LL in Versuchssituationen? Skizzieren Sie entsprechend dem Modell der hyperbolischen Diskontierung graphisch den Verlauf von Präferenzen in Abhängigkeit von der zeitlichen Entfernung in einer Situation, in der ein SS und ein LL Anreiz miteinander konkurrieren.

Ø  SS: smaller-sooner (von der Valenz geringer, aber schneller realisierbarer Anreiz)LL: larger-later (von der Valenz größerer, aber erst später realisierbarer Anreiz)

Erläutern Sie die Annahmen von Erwartungs-mal-Wert Theorien. Was ist Erwartung? Was ist Wert?

Ø  Kontingenz).Wert: Motivational-affektive Bewertung der Folgen (Anreiz)Erwartungs-mal-Wert Theorien: Verhalten als Ergebnis einer Wechselwirkung zwischen Erwartung und Wert; Handlungsmotivation ergit sich aus dem Produkt vom Wert der Handlungsfolgen und der subjektiven Erwartung, mit dem Verhalten die erwünschten Folgen zu erzielen.M=W*E à keine Handlungsmotivation ohne Erwartung von Folgen und ohne erwünschte Folgen

Welche Arten von Erwartungen werden im erweiterten kognitiven Motivationsmodell von Heckhausen und Rheinberg unterschieden? Welche Erwartungstypen stärken die Motivation, welche untergraben sie? Nennen Sie jeweils zwei Beispiele

Ø  Situations-Ergebnis-Erwartung: ist das Ergebnis bereits durch die Situation festgelegt wird die Motivation untergraben (e.g. steht die Note schon fest, melde ich mich nicht)Handlungs-Ergebnis-Erwartung: kann ich das Ergebnis durch eigenes Handeln beeinflussen? Stärkt die Motivation (e.g. wenn ich mich melde werde ich drangenommen)Ergebnis-Folge-Erwartung: zieht das Ergebnis die gewünschten Folgen nach sich? Stärkt die Motivation (e.g. wenn ich dran genommen werde kann ich mich beweisen und bekomme gute Noten)

Was ist eine Nutzenfunktion? Was ist mit Nutzenmaximierung gemeint?

Ø  Nutzenfunktion: Zuordnung von Nutzenwerten zu Ergebnissen; zu jedem möglichen Handlungsergebnis genau ein Nutzenwert. Abbildung der Präferenzen auf einer numerischen Dimension, Präferenzen werden als gegeben vorausgesetzt, nicht erklärtNutzenmaximierung: Wahl der Option mit höchstem Nutzen

Wie lässt sich nach von Neumann&Morgenstern der erwartete Nutzen einer Handlung ermitteln, wenn das Ergebnis dieser Handlung unsicher ist?

Ø  EU(H)=Summe p(Fi/H)*u(Fi) EU(H): erwarteter Nutzen einer Handlung; Fi: verschiednene mögliche Folgen einer Hadnlung; pi: Wahrscheinlichkeit dieser Folgen, Summe pi=!; u(Fi): jeweiliger Nutzen dieser Folge; Summe p(fi/H)Üu(Fi): Summe des Produkts aus dem Nutzen der Folgen und der Wahrscheinlichkeit dieser Hadnlungsfolgen

 Erläutern Sie kritische Einwände gegen das rationale Entscheidungsmodell der ökonomischen Nutzentheorie

Ø  Subjektivität von Einschätzungen, subjektiv wahrgenommener Wert entspricht meistens nicht dem objektivem Wert; subjektiv wahrgenommene Erwartung entspricht meistens nicht der realen Wahrscheinlichkeit.Einschätzungen von Wert und Erwartung sind voneinander nicht unabhängig: Übereinschätzung der Häufigkeit von positiven Folgen; Seltenheit extremisiert WertEinflussfaktoren sind unvollständig: Prinzipien, Normen, Selbstregulation Heuristiken: Irrationales Verhalten kommt zu kurz.Gewohnheiten, Aberglaube usw. empirisch geringe Gültigkeit, Altriusmus nicht vereinbar mit Nutzentheorie

Bei welchen Entscheidungssituationen beobachtet man typischerweise Risikoaversion, und bei welchen Situationen findet man Risikosuche? Schildern Sie hierzu jeweils ein Entscheidungsszenario. Wie erklärt man dieses Ergebnis?

Ø  Erwarteter Gewinn à Risikovermeidung (e.g. lieber 100€ sicher als 50:50 Chance obwohl der Erwartungswert gleich ist.Erwarteter Verlust à Risikosuche (e.g. statt sicheren Verlust lieber Risiko aus höheren oder gar keinen; bei sicheren 100€ noch lieber 50:50 Chance auf 200 Verlust)Qualität offenbar wichtiger als Quantität.Erklärung mit Prospect theory: Asymptotische Nutzenfunktion; Verlustaversion, „losses loom larger than gains“; nicht-linearer Einfluss von Wahrscheinlichkeit auf Entscheidungen

Was ist mit der Aussage „losses loose large than gains“ in der Prospect-Theorie von Kahneman&Tversky gemeint? Nennen Sie ein Beleg für diese These.

Ø  Es tut uns mehr weh, etwas zu verlieren, als es uns gut tut etwas zu gewinnen à dieselbe quantitative Ergebnisveränderung im Bereich von Verlusten bewirkt eine stärkere subjektive Nutzenänderung als bei Gewinnen; Verlustaversion; Angebot von Münwurf mit Kopf:10€ Gewinn, Zahl:10€ Verlust; VP lehnen ab/Tasse; negativity bias

Welche Anomalien postulieren Kahneman&Tversky bei der Übersetzung objektiver Wahrscheinlichkeiten in subjektive Entscheidungsgewihte? Nennen Sie ein Beispiel, das die Auswirkungen von qualitatven Sprüngen in subjektiven Entscheidungsgewichteten auf das Entscheidungsverhalten belegt

Ø  Nicht-linearer Einfluss von Wahrscheinlichkeiten auf Entscheidungen. Qualitative Sprünge zwischen unmöglichkeit vs geringer Wahrscheinlichkeit und zwischen hoher Wahrscheinlichkeit vs Gewissheit (Certainity Effekt).Geringe p werden überschätzt, mittlere und hohe unterschätzt à extremer Anstieg/Abfall bei sehr hohen/niedrigen p.Eher Entscheidung für größeren aber unwahrscheinlicheren Verlust oder kleineren aber wahrscheinlicheren Gewinn.Bsp Versicherungsverkauf: Menschen zahlen mehr Geld für eine Versicherungserhöhung von 80% auf 100%, als für eine von 30% auf 70%, obwohl zwite Situation objektiv einen größeren Sicherheitszuwachs bringt.

Was versteht man unter „framing-Effekten“? Nennen Sie ein Beispiel für einen Framing-Effekt. Inwieweit widersprechen Framing-Effekte klassischen Axiomen einer rationalen Nutzentheorie?

Ø  Phänomen, dass unterschiedliche Formulierungen (Gewinnframing, Verlustframing) einer Botschaft bei gleichem Inhalt das Verhalten es Empfängers unterschiedlich beeinflussen.Bsp: 600 Menschen erkrankten, bei Intervention A sterben 400, bei Intervention B besteht eine Chance von 1/3, dass niemand sterben wird, , aber mit einer Wkeit von 2/3 sterbem. Trotz gleichem Ergebnis wird Intervention B deutliuch bevorzugt bei risikogeneigten, risikoscheue eher umgekehrt.Widersprechen den Konsistenzpostulaten, die voraussetzen, dass die Entscheidung, die präferiert wird, auch einen höheren Nutzenwert hat und somit vorgezogen werden muss.

Was versteht man unter „nudging“?

Anstupsen; Nutzen von Framing-Effekten zu Beratung von Politikern, Wirtschaft und Gesundheitswesen, Entwicklung von geeigneten Kampagnen.

Als Lobbyist einer Tierschutz-Organisation drängen Sie darauf, dass ein beantragtes Verfahren zur genetischen Veränderung von Leghühnern nicht genehmigt wird. Welches „Framing“ (Gewinne, Verluste) würden Sie für Ihre Forderung wählen, um eine Entscheidung in Ihrem Sinne herbeizuführen? Formulieren Sie ein entsprechendes Antragsschreiben (in wenigen Sätzen)

Ø  Gewinnframing, da Erzeugen von risikoscheuem Verhalten; sehr geehrte Damen und Herren.

Welche Motive werden in der modernen Motivationspsychologie vorwiegend untersucht? Geben Sie zu jedem Motiv eine kurze inhaltliche Beschreibung und grenzen Sie die verschiedenen Motive voneinander ab. Geben Sie Beispiele für ituative Anregungen der Motive.

Ø  Leistung: Bestreben nach Rückmeldung über eigenen Erfolg/Misserfolg des Handelns und dieses Ergebnis eigener Anstrengung dann möglichst effektiv zu halten.Bsp: Arbeitsgruppen à eigene Leistung sichtbar à Erfolgsrückmeldung Macht: Bestreben in sozialen Beziehungen den eigenen Willen durchzusetzen, Führungsposition, Entscheidungströger.Bsp: Arbeitsgruppen à Einnehmen einer FührungspositionAnschluss: Soziale Beziehungen aufbauen, festigen, Gruppenzugehörigkeit.Bsp.: sehe Gruppe, bin alleine à will auch Gruppe.Situative Anreize durch Gelegenheit und Chancen oder Gefahren und Risiken

Unterscheiden Sie zwischen ultimaten und proximalen Zielen von Motiven.

Ø  Ultimatives Ziel: Erhöhung der „evolutionären Fitness“ von Idividuen und Gemeinschaften (Weitergabe des Erbguts)Proximales Ziel: Affektveränderung als Anreiz motivierten Verhaltens

Welche Rolle spielen Emotionen/Affekte für das Motivationsgescheehn?

Ø  Affektveränderung stellt einen Anreiz für motiviertes Verhalten dar: Leistung: Stolz, Hoffnung (Erfolg), Scham, Angst (Misserfolg); Anschluss: Geborgenheit, Vertrauen, Unsicherheit, Einsamkeit; Macht: Überlegenheit, Demütigung.Affektänderung verstärkt bestimmtes Verhalten, Antizipation einer Emotion steuert motiviertes Verhalten

Welche motivationalen Orientierungen können aus einem angeregten Leistungs-, Macht- und Anschlussmotiv hervorgehen? Warum ist diese Unterscheidung wichtig?

Ø  Aus dem Leistungsmotiv geht Leistungsverhalten hervor, aus Dominanzmotiv Dominanzverhalten und aus dem Anschlussmotiv ein Affiliationsverhalten.Die motivationalen Orientierung die hieraus hervorgehen kann man in aufsuchende und meidende Komponenten gliedern, e.g. bei Leistung Hoffnung auf Erfolg/Furcht vor Misserfolg, bei Macht Hoffnung auf Kontrolle/Furcht vor Kontrollverlust und bei Anschluss Hoffnung auf Anschluss bzw. Furcht vor Zurückweisung