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Kartei Details
Karten | 92 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Quizzie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 07.01.2019 / 12.01.2019 |
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Erläutern Sie zentrale Fragen der Motivations-, Volitions- und Emotionspsychologie mit eigenen Beispielen.
Motivationspsychologie: Warum tun wir was wir tun? Warum studiere ich? Warum habe ich best. Ziele? Volitionspsychologie: Wie tue ich was ich tun will? Selbstregulation, Zielabschirmung, Handlungsplanung… wie habe ich organisiert, dass ich es mit Familie s
Erklären Sie das Wechselwirkungs-Modell der modernen Motivationspsychologie. Welches Ergebnis der klassischen Studie von Le Magnen (1967) stützt dieses Modell?
Motivation ist das Ergebnis einer Interaktion zwischen Situation (Anreiz, äußere Faktoren) und einer Person (Motiv, innere Faktoren) – führt zu Motivation – führt zu Verhalten (Rheinberg 1995) Ergebnisse von Le Magnen: Ratten bekommen unterschiedliches F
Erläutern Sie grundlegende Probleme, mit denen sich die Motivationspsychologie beschäftigt.
Wechsel und Wiederaufnahme der Motivation Motivierte Zielgerichtetheit und Motivationskonflikt Selbstregulatorische Zwischenprozesse der Motivation Motivationswirkung
Was ist „Affective Computing“?
Die Idee, Systeme zu entwickeln, die menschliche Emotionen und Affekte automatisiert erkennen und auch selbst simulieren können. Soll dabei helfen, Maschinen nicht nur intelligent sondern auch empathisch zu machen. Erkannt werden sollen z.B. Basisemotione
Was ist der Gegenstand der Motivationspsychologie?
Motivationspsychologie erklärt ergebnisorientiertes, zielgerichtetes Verhalten /Handeln. Richtung, Intensität, Latenz und Dauer des Verhaltens steht hier im Fokus. besonders hoher Erklärungsbedarf besteht bei auffälligem, normabweichenden Verhalten. Das V
Motive sind theoretische Konstrukte zur Erklärung von intraindividueller Stabilität und interindividueller Variabilität. Erläutern Sie diese Aussage
Intraindividuelle Stabilität: Ein persönliches Motiv bleibt in einer Person stabil und kann viele unterschiedliche Handlungen verursachen oder erklären. Interindividuelle Variabilität: zwischen unterschiedlichen Individuen gibt es große Unterschiede in H
Welche Unterschiede bestehen zwischen wissenschaftlichen und alltagspsychologischen Erklärungen von zielgerichtetem Verhalten?
Alltagspsychologische Erklärungen: Versuch zu Verstehen durch Gründe und Überzeugungen, Beschreibung der Gründe des Verhaltens einer Einzelperson, meist mangelnder Erklärungswert und Zirkularität.Wissenschaftliche Erklärung: Motive als theoretische Konstr
Erläutern Sie die Heider-Simmel Illusion. Welche alltagspsychologische Prozesse werden hier aktiv?
Ø In der Heider-Simmel-Illusion sieht man einen Kasten, in dem ein Dreieck ist. Ein andere kommt mit einer Kugel hinzu. Die drei Figuren bewegen sich. Man versucht den Figuren Intentionen und Emotionen zu unterstellen und bastelt sich eine Geschichte um die Bewegungen; Video wird nicht auf Wahrnehmungsebene beschrieben, sondern auf funktionaler oder sogar sozialer Ebene, da den geometrischen Objekten menschenähnliche Züge zugeschrieben werden,
Was unterscheidet Motive von Trieben?
Ø Motive sind zeitlich stabile Wahrnehmung- und Bewertungsdispositionen, sie sind die Inhaltsklasse von Handlungszielen. Sie werden angeregt durch passende situative Hinweise.Triebe generieren hingegen eine aktivierende Anspannung, dessen Reduktion als befriedigend und lustvoll erlebt wird.Der Hauptunterschied besteht in der Stabilität der Motive und der zeitlich begrenzten Anspannung der Triebe.
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Bedürfnissen und Anreizen?
Ø Je nach Bedürfnis bekommen dieselben Anreize unterschiedliche Bewertungen und entsprechende affektive Reaktionen. Ein Bedürfnis entsteht aus Mangelzuständen und Wachstumsorientierung, es geht um physiologische, psychologische und soziale Bedürfnisse. Ein Anreiz ist der Wert eines Objekts oder einer Situation für eine Person. Es geht bei der Person um eine affektive Reaktion auf bedürfnisrelevante Reize, intrinsische Tätigkeits- und extrinsische Ergebnisanreize.
Was ist ein Ziel?
Ø Ein Ziel ist das Anstreben einer positiv bewerteten Umweltveränderung (Endzustand) durch einen Verhaltensakt (Mittel). Man kann Ziele hierarchisch in Ober- und Unterziele organisieren.
Mit welchen konzeptuellen Problemen hat die Motivationspsychologie zu kämpfen?
Ø Die konzeptuellen Probleme mit der die Motivationspsychologie zu kämpfen hat sindo Terminologische Verwirrungen (Abgrenzung von Motiv, Trieb, Bedürfnis....)o Probleme der Motivklassifikation (Anzahl von Motiven?)o Der richtige Abstraktionsgrad (Welche Hierarchiestufe wird betrachtet?)o Gefahr der Zirkularität: Motive werden aus Verhalten erschlossen und Motive erklären Verhalten.
Erläutern Sie zwei allgemeine Prinzipien der Verhaltensregulation.
Ø Die zwei allgemeinen Verhaltensprinzipien sind der Hedonismus und die Homöostase. Hedonismus bedeutet Streben nach Lust und Vermeiden von Unlust, es hat eine günstige Affektbilanz durch Selbstregulation.Homöostase ist die Aufrechterhaltung eines Gleichgewichtzustanden, die Verringerung der Diskrepanz zwischen einem IST-Wert und einem Soll-Wert
Erläutern Sie den Unterschied zwischen motivationspsychologischen Druck- und Zugvariablen.
Ø Druckvariablen sind vor allem Instinkte, Triebe und Emtionen. Sie drängen uns ein Verhalten aufzusuchen. Die Wirkung ist stärker internal. Druck st angetrieben von innen, passiv, unterwofen. Man gelangt von einem negativen zu einem neutralen Zusatnd und fühlt ErleichterungZugvariablen sind vor allem Anreize und Ziele. Sie zu erreichen stellt einen erstrebenswerten Zustand dar, sodass wir versuchen, zu ihnen zu gelangen. Die Wirkung ist stärker external. Der Zug kommt von außen, ist aktiv, selbst entscheidend und führt von einem neutralem zu einem positivem Zustand der Freude.
Was sind implizite und explizite Messverfahren der Motivationspsychologie und was messen sie? Warum ist diese Unterscheidung für eine Verhaltensvorhersage wichtig?
Ø Explizite Messverfahren sind bewusste, verbalisierte Vorlieben und Handlungspräferenzen. Die Messung erfolgt über Selbstberichte, Interviews und Fragebögen.Implizite Motivmessung dient der Messung von unbewussten affektiven Vorlieben und Reaktionsfromen, die der reflektierenden Selbstbeobachtung nicht unmittelbar zugänglich sind. Sie zeigen sich in Situationen, die Freiraum für spontane, selbstiniziierte Handlungen und Interpretationen lassen. Die Messung erfolgt über projektive Verfahren mit mehrdeutigen, interpretationsoffenen Reizvorlagen oder offenen Antwortformat (e.g. TAT).Die Unterscheidung ist wichtig, da es eine geringere Manipulierbarkeit von impliziten Tests durch Einfluss sozialer Erwünschtheit bestimmter Themen gibt. Motivation hat sowohl explizite als auch implizite Moitivanteile, die nur durch entsprechende Verfahren gemessen werde können
Beschreiben Sie den Thematischen Auffassungstest und nennen Sie methodische Mängel des TAT. Mit welchem Verfahren können diese Mängel beseitigt werden?
Ø Bei dem TAT werden Probanden 10 Bilder gezeigt, zu denen sie Geschichten erzählen sollen. Durch eine qualitative Antwortanalyse schließt man auf die Motive des Probanden.Mängel sind die geringe Auswertungsobjektivität, geringe Reliabilität, die Verfälschung durch soziale Erwünschtheit. Dies kann man beseitigen durch die Standardisierung von Geschichten, durch das schaffen einer Auswertungsskala oder die Umwandlung in Multi-Motiv-Gitter (ein semiprojektives Verfahren, Bilder aus Lebenssituatiinen mit verschiedenen Motiven und Fülleritems à hohe Retestreliabilität, keine Verfälschung durch soziale Erwünschtheit)
Erläutern Sie Ansatzpunkte eines Motivationstrainings und motivationspsychologische Interventionsmaßnahmen.
Ø Ansatzpunkte eines Motivationstrainings sind die Anpassung der Anreiz- an die Motivstruktur (Aufgabe à Person), e.g. Leistungssport im Team oder einzeln und die Anpassung der Motivstruktur an die Anreizstruktur (Person à Aufgabe), e.g. Anforderungsanalysen, Veränderung von Motivkomponenten.Interventionsmaßnahmen sind Interesseförderungsmaßnahmen, Imaginationstraining, Reappraisal-Training, Zielvereinbarungen, Training der Selbstregulation u.v.m.
Ordnen Sie folgenden (neuro)hormonellen Systemen motivationale Funktionen zu: Serotonin, Noradrenalin, Kortisol, Oxytocin.
Ø Serotonin: vermeidende/aversive MotivationNoradrenalin: Aktivation un WachheitCortisol: Stress (Fight or Flight)Oxytocin: Bindungshormon, Stress-Coping
Welche dopaminergen Systeme gibt es im menschlichen Gehirn? Welches ist das (neurohormonelle) „Belohnungssystem“?
Ø Es gibt drei dopaminerge Systeme im menschlichen Gehirn: das nigro-striatale System, welches für die Bewegungssteuerung verantwortlich ist, das tuberoinfundibuläre System, welches für die Steuerung von endokrinen Funktionen verantwortlich ist und das mesolimbische System, welches das Belohnungssystem ist. Das bedeutet, dass das neurohormonelle Belohnungssystem das mesolimbische System ist
Beschreiben Sie die Studie von Milner und Olds (1954). Warum sind die Ergebnisse dieser Studie für Triebtheorien ein Problem?
Ø In der Studie von Milner und Olds konnten Ratten mittels eines Hebeldrucks sich selbst intrakraniell am mesolimbischen System stimulieren. Bei der Stimulation des mesolimbischen Systems kam es zur Dopaminausschüttung. Die Reaktionsrate war von über 6000 pro Stunde und andere Reize wie Essen und Trinken wurden vernachlässigt. Diese Studie zeigt, dass nicht nur Triebreduktion, sondern auch Belohnung für Verhalten verantwortlich ist: Triebtheorien gehen davon aus, dass Triebe die stärksten Motivatoren für Verhalten seien; dieses Experiment steht demgegenüber, da das Belohnungssystem alle sonst vorhandenen triebe zu überlagern scheint.
Diskutieren Sie kritisch die Deep-Brain Stimulation Studie von Schlaepfer und Kollegen (2008).
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Dopamin und Sucht?
Ø Drogenkonsum verstärkt die Dopaminkonzentration (Substanzen blockieren Rezeptoren und verhindern so den Rücktranspirt von Dopamin aus dem synaptischen Spalt); die Abstinenz von Drogen reduziert die Dopaminkonzentration, was zu Craving (=intensivem Verlangen) führt
Welche soziale Faktoren beeinflussen die Testosteronkonzentration im Blut? Welche Auswirkungen hat Testosteron auf die Motivationslage einer Person in einer Wettbewerbssituation?
Ø Der Testosteronspiegel im Blut, ist dann höher, wenn der Mann single ist, ein Fremdgeher, im Wettbewerb steht oder Risiko sucht. In einer Wettbewerbssituation führen erhöhte Testosteronwerte zu einem stärkeren Dominanzstreben, erhöhter sexueller Begierde und Aggression. Dadurch, dass die Agression und das Dominanzstreben höher sind ist die Motivation gesteigert (für Leistungs- und Machtmotivr; Annäherungsmotive werden vermieden), die Risikobereitschaft ist auch gesteigert und der Wille zu Gewinnen ist erhöht.
Was ist eine Instinkthandlung und wodurch wird sie ausgelöst?
Ø Eine Instinkthandlung ist eine angeborene „Bewegungsformel“, die biologisch gereift ist, lernunabhängig ist, durch Schlüsselreize ausgelöst wird, eine regulative, stereotype Bewegungskette darstellt und eine perzeptuell autonome Ausführung hat.Sie wird durch Schlüsselreize ausgelöst, welche angeborene Auslösemechanismen sind und zu der Instinkthandlung führen
Was ist „Humanethologie“ und welchen Ansatz verfolgt dieser Wissenschaftszweig?
Die Humanethologie ist ein Zweig der Verhaltensbiologie, der vor dem Hintergrund, dass auch der Mensch das Resultat einer langen stammesgeschichtlichen Entwicklungsreihe ist, insbesondere jene Verhaltensweisen unserer Art erforscht, die als angeboren gelten können, bzw. die angeborene Grundlagen haben
Welche Einwände gibt es gegen Instinkttheorien?
Ø Kritikpunkte gegenüber Instinkttheorien sind die terminologische Verwirrung (Unterscheidung Instinkt, Gewohneheiten, Reflexe). Hinzu kommt, dass nahezu jedes menschliche Verhalten modifizierbar ist, selbst einfachste Verhaltensweisen wie Aufsuchen von Essen und Trinken sind erfahrungs- und lernabhängig.Falsifkation von Lernen ist nicht die Verifikation von Instinkt
Was ist ein „Trieb“ und was behauptet die „Triebreduktionshypothese“?
Ø Trieb bezeichnet eine allgemeine, unspezifische Quelle der Verhaltensgeneralisierung; Motivation als Energie, kein Verhalten ohne aktivierung.Trieb ist eine Druck-Variable (push), die das Verhalten von innen anschiebt- Triebzustände sind unausweichlich.Die Triebreduktionshypothese besagt, dass der Trieb ein zustand der Anspannung ist, dessen Reduktion als befriedigend und lustvoll erlebt wird. Es handelt sich um ein homöostatisches Konzept.
Was ist der Unterschied zwischen „Trieb“ und „Instinkt“?
Instinkte werden extern, durch Schlüsselreize ausgelöst. In der gleichen Situation wird immer das gleiche Verhalten gezeigt, Instinkte sind Lernunabhängig und die Instinkthandlung erfolgt autonom; Triebe sind interne Anspannungszustände im Individuum selbst. Es handelt sich u unspezifische Antriebsquellen des Verhaltens nach Defizitmotiven: man hat ein unbefriedigtes Bedürfnis, welches man befriedigen muss. Bei unterschiedlichen Bedürfnissen zeigt man in einer gleichen Situation unterschiedliche Verhalten. Die Richtung des Verhaltens ist festgelegt durch gelernte Verhaltensweisen, das Verhalten ist nicht automatisiert
Warum ist der Mensch laut Triebtheorien Triebeinflüssen auf das Verhalten in stärkerem Maße “ausgeliefert” als Einflüssen, die von Anreizen ausgehen?
Ø Anreize (äußerer Druck) und Triebe (innerer Druck) beeinflussen beide Motivation für bestimmtes Verhalten. Aber äußeren Anreizen kann man leichter aus dem Weg gehen, als inneren. Je länger man innere Triebe aufschiebt, desto stärker wird der Druck.Hieraus entsteht das Dampfkesselmodell: Triebe bauen eine innerorganische Energie auf, die sich (unbewusst) anstaut. Die Abfuhr dieser Energie ist unausweichlich, damit man von einem negativen zu einem neutralen Zustand zurückkehren kann.Anreize bleiben konstant und sind bewusst, der neutrale Zustand ist schon gegeben- also ist das Ausweichen von Anreizen eher möglich (e.g. durch Abwendung)
Erläutern Sie Auswirkungen von Triebzuständen auf das Denken und Handeln mithilfe der Begriffe Primär- und Sekundärprozess. Welcher Prozess folgt dem Lustprinzip und welcher dem Realitätsprinzip?
Ø Mit Primärprozess ist eine direkte, unbewusste, befriedigungsorientierte Steuerung von Verhalten und Denken gemeint; dieser Prozess folgt dem Lustprinzip.Sekundärprozesse beinhalten bewusstes Aufschieben, Planen und Ersatzhandlungen (Vermittlung duch Ich) und folgen somit dem Realitätsprinzip.
1. Erläutern Sie die Katharsis-Hypothese und ihre empirische Überprüfung in der Studie von Geen, Stonner & Shope (1975). Warum führt aggressives Verhalten häufig zu noch mehr Aggression?
Ø Die Katharsis Hypothese besagt, dass das Ausleben von Triebimpulsen den Triebdruck reduziert („physische Reinigung“). Diese Hypothese wurde in der Studie von Geen, Stonner & Shope (1975) empirisch überprüft. Die Studie war so aufgebaut, dass es zwei UVs gab: UV1: VPn erhält als Schüler Shocks oder nicht; UV2: VPn verabreicht als Lehrer E-Shocks (Katharsis), beobachtet wie die Shocks verabreicht werden oder beobachtet keinen Shock (nur Signal).Die AV war die Intensität der BEstrafug mit Shoks in einer weiteren Phase als Lehrer, sowie physiologische Maße (wie Blutdruck).Das Ergebnis war gegenteilig zur Katharsis-Hypothese: die Probanden mit Katharsis-Möglichkeit wurden am aggressivsten (gaben die größte Shockstärke); zwar sank der Blutdruck bei der Katharsis (konsistent mit Hypothese), aber dies zeigte sich nicht im Verhalten.Evidenz gegen Katharsis Hypothese: Umleiten/Ausleben hilft nicht; die Katharsis tritt in Form von Belohnung auf (durch Entspannung und gutem Gefühl durch Blutdrucksenkung), aber das aggressive Verhalten wird durch Verstärkerlernen noch verstärkt. à Aggressives Verhalten kann zu noch mehr Aggression führen, weil sich positive Gefühle einstellen können, die Lust auf mehr machen, die Hemmschwelle sinkt, man das Verhalten erlernt und als vertretbar betrachtet.
Welche Beobachtungen haben dazu geführt, dass das Triebkonzept in die Lerntheorie eingeführt wurde?
Ø Die Beobachtungen von Webb und Meryman: es wurde eine Studie mit Ratten durchgeführt und es wurde beobachtet, dass Satte Tiere schlechter lernen als hungrige, bzw. das gelernte Verhalten seltener zeigen à Triebreduktion als Verstärker. Zielgerichtetes Verhalten wird von Trieben energetisiert und von Gewohnheiten gelenkt. Ohne Defizitmotivation keine Verhaltensaktivierung (Wichtiger Lernfaktor!)
Wie werden Triebzustände in der Lerntheorie aufgefasst und wie werden sie operationalisiert?
Ø Triebe werden als unspezifische Antriebsquellen des Verhaltens gesehen. Als Defizitmotivation sind sie ein unbefriedigendes Bedürfnis, das zu einer Verhaltensaktivierung führt. Ohne Defizitmotivation hat man auch keine Verhaltensaktivierung. Die Triebreduktion wirkt als Verstärker für Verhalten, es kann gelernt werden, dass bestimmte Verhaltensweisen zur Reduktion von Trieben führen.Die Richtung eines Verhaltens wird durch gelernte Verhaltensweisen festgelegt, eine Verhaltensgewohnheit spiegelt die Verstärkunggeschichte eines Verhaltens in einer Situation wieder.Die Operationalisierung erfolgt durch die Beobachtung des Verhaltens des Tieres nach Deprivation; je mehr Anstrengung das Tier zur Befriedigung übernimmt, desto größer ist die Triebstärke.
Welche Implikationen ergeben sich aus der multiplikativen Verknüpfung von Trieb und Habit in der Theorie von Hull?
Ø Das multiplikative Modell besagt, dass D*H=E (also Trieb*Gewohnheit=Reaktionspotenzial). Trotz der einfachen Konzeption, gibt es einen hohen empirischen Gehalt: Triebe sind beliebig substituerbar, die Verhaltensstärke sollte monoton steigen mit D bzw. H und wenn H oder D = 0, dann gibt es kein Reaktionspotential
Durch welche experimentelle Evidenz konnte das Postulat der multiplikativen Verknüpfung von Trieb und Habit belegt werden? Schildern Sie Aufbau und Ergebnisse der Studie
Ø Durch die Studien von Williams (1938) und Perins (1942). Hypothese: Anzahl Verstärkungen und Dauer der Deprivation beeinflussen die Löschungsresistenz.Aufbau: Ratten lernen Hebel zu drücken, um mehr Futter zu bekommen, später bekommen sie kein Futter mehrUV1: Anzahl der vorherigen Verstärkungen (Stärke des Habits, H)UV2: Länge der Deprivation (3 Stunden vs 22 Stunden, D)AV: Löschungsresistenz des Hebeldrückens.Ergebnisse: Löschungsresistenz am geringsten, wenn wenig Verstärkung und kurze Deprivation; am höchtsen bei zahlreicher Verstärkung und langer Deprivation (aber nicht linear, sondern asymptotische Annäherung). Löschungsresistenz steigt mit der Entzugsdauer und der Anzahl der vorherigen BekräftigungenDies ist ein Beleg für die Interaktion von Trieb (D) und Habit (H).
Schildern Sie die Untersuchung von Meryman (1952) zum Nachweis, dass Triebe unspezifisch Verhalten energetisieren. Welcher Ergebnisaspekt passt nicht so gut zu den Annahmen?
Ø Versuch von Meryman (1952): Messung der Startle-Response Amplitude bei Ratten in Abhängigkeit von unterschiedlichen Triebzuständen.Idee: Triebzustand wiess nicht wie er entstanden ist, also kann er jedes beliebige Verhalten energetisieren. 4 Gruppen: (1): ängstlich+hungrig, 46h (2), ängstlich+nicht-hungrig, 1h, (3) nicht ängstlich+hungrig, 46h, (4) nicht ängstlich + nicht hungrig, 46h.Messung der Schreckreaktionsamplitudeo Nicht-ängstlich, nicht hungrig à geringste Responsivitäto Nicht ängstlich, hungrig: höhere Responsivitäto Ängstlich, nicht hungrig: deutliche Repsonsivitäto Ängstlich, hungrig: stärkste ResponsivitätEs gibt also eine unspezifische Verhaltensenergetisierungen, aber die Verhaltensaktivierung ist stärker bei passender Triebquelle, denn, dass Gruppe 1 und 2 am stärksten reagieren passt zur Theorie, aber 2 und 3 müssten eigentlich gleich sein
Schildern Sie Aufbau und Ergebnisse der Untersuchung von Crespi (1942) zum Nachweis von Anreizeffekten. Warum können diese Anreizeffekte mit der ursprünglichen Theorie von Hull nicht erklärt werden?
Ø Versuch von Crespi (1942): Messung der Laufgeschwindigkeit von Ratten hin zu einer Futterquelle; unterschiedliche Futtermengen (3 Konditionen) zu Beginn. Bei Wechsel der Futtermenge: je nach gewohnter Futtermenge (habit) sind 16 Futterpellets für die einen ein Verstärker (vorher 1) für andere jedoch nicht (vorher 256).Die Verstärkung beeinflusst nicht nur die Habitstärke, sondern auch die Anreizvariable, da sich sonst keine Veränderung in der Performanz ergeben würde. Nach der Umstellung laufen die, die vorher 256 hatten viel langsamer, die die einen hatten viel schneller und die die 16 hatten konstant. Man hat also keine monotone Steigung wie durch Hull postuliert. Kontrasteffekte können nicht durch Änderungen des Triebniveaus oder der Gewohnheitsstärke erklärt werden, das Belohnungssystem beruht auf vergleichen.
Wie lautet die Formel zur Berechnung der Verhaltensstärke im erweiterten Motivationsmodell von Hull? Erläutern Sie jede Komponente der Formel (inklusive Operationalisierung)
Ø Die Formel von Hull lautet: D*H*K=E (Trieb*Habit*Anreiz=Reaktionspotential. Triebe als Druckkräfte und Anreize als Zugkräfte energetisieren im Verbund gelernte Reaktionen/Verhalten zum Reaktionspotential
Erklären Sie den Unterschied zwischen der revidierten Formel zur Berechnung der Motivationsstärke nach Hull und dem Alternativvorschlag von Kenneth Spence
Ø Formel nach Hull: D*H*K=EFormel nach Spence: (D+K)*H=E à nach Spence ist der Trieb als Energiequelle nicht mehr notwendig, da Summenbildung