Musikwirtschaft II
Musikwirtschaft 2 Steffen Müller Popakademie WS 2018
Musikwirtschaft 2 Steffen Müller Popakademie WS 2018
Kartei Details
Karten | 89 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Musik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 19.12.2018 / 20.12.2018 |
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Wie sehen standardmäßig Joint Venture Deals zwischen Medienunternehmen und Musikunternehmen aus?
Das Musikunternehmen zahlt dem Medienhaus eine Garantie von 20-200k € (je nach garantiertem Bruttomedienvolumen) + zusätzlich 50c-1€ per Albumverkauf bzw. 1-3 per Ticket bei Events (recoupable)
Welche Chancen und Risiken ergeben sich in Bezug auf Music Media Cooperations?
Alben bekommen immer weniger Marketingbudget und auch Brands können mit einfachem Marketing nicht mehr viel erreichen. Stattdessen dreht sich viel um das Performance oder Live Marketing, welches man allerdings sehr gut mit record Marketing verbunden kann. Die Marken wollen Musik und Events für sich nutzen und sind daher an Livepartnerschaften sehr interessiert. Gerade durch die digitalen Medien können dabei Zielgruppen spezfisch angesprochen und neue, digitale Produkte beworben und entwickelt werden.
Was ist der Unterschied zwischen Catalog und Frontline?
- Frontline: Neue Releases und Artists mit dem Ziel in die Charts zu kommen und einen Artist nachhaltig aufzubauen und zu "breaken".
- Catalog: Alles, was älter als 18 Monate ist! Ziel des Marketings ist es, das Interesse an älteren Tracks konstant hochzuhalten und Geld zu erwirtschaften (Alben verkaufen, Streaming zahlen hochhalten etc.)
Was sind die Ziele von Catalog Marketing? Was muss bei der Umsetzung beachtet werden?
- Ziel: Die Titel/Artists beim Konsumenten wieder in den Kopf zu bringen und Medienplatzierungen (im weitestens Sinne - es gehen auch z.B. Platzierungen auf Spotify) in den Kopf zu bringen.
- Ziel: Den Kunden zum Kauf/Konsum anregen
Dabei muss das Catalog Marketing Department sicherstellen, dass:
- alle Produkte in allen relevanten Formaten vorhanden sind
- Produkte beworben werden, die sich finanziell lohnen
- neue Versionen von "Klassikern" herausgebracht werden.
- die richtige Zielgruppe adäquat angesprochen wird.
- bestimmte Events ("Opportunities") ausgenutzt werden
- Catalog-Tracks lizenziert werden, z.B. für Filme, Werbung, Compilations
Welche 4 Target Groups können in Bezug auf den Musikkonsum identifiziert werden?
Catalog Marketing
- Indifferents
- Casuals
- Enthusiasts
- Fanatics
Was für traditionelle und was für digitale Kampagnen sind beim Katalog Marketing möglich?
- Traditionell:
- Price Marketing
- Produktserien ("Alben für die Ewigkeit")
- Specials (Weihnachtsedition, Best Ofs)
- Direct Marketing
- Re-Releases
- Digital:
- Offcycle & Always-On Kampagnen
- One Artist Campaigns
- Multi Artist Campaigns
- Brand Campaigns
- Playlist Campaigns
Wie hat sich das Catalog Marketing durch die digitale Distribution von Inhalten verändert?
Im traditionellen Retail waren nur begrenzt viele Produkte verfügbar, da auch der Regalplatz bei den Unternehmen nur begrenzt war. Es gab jedoch feste Bereiche, in denen Katalogalben verkauft wurden, so dass viele Kunden aus einem Kaufimpuls heraus eine CD mitgenommen haben, obwohl sie eigentlich nicht deswegen unterwegs waren.
Onlineretail hat dagen nicht das Problem des begrenzten Plates, demzufolge sind alle Produkte die es gibt (z.B. bei Amazon) verfügbar. Dort hat es Katalog schwer sich zu platzieren, Kunden müssen also aktiv nach Produkten suchen und "stolpern" nicht mehr einfach darüber.
Welche drei Herausforderungen ergeben sich fürs Catalog Marketing in der Streaminära?
- Marketing muss permanent das Interesse an Künstlern hochalten - es sollen nicht mehr nur gerade erschienene Produkte beworben werden.
- Es müssen nicht mehr neue Produkte von "Legenden" verkauft werden, sondern eher legendäre Produkte an junge, potentiell neue Fans.
- Der neue Katalgo (2000er) muss stark in den Vordergrund geraten und beworben werden, da dies die Kindheit/Jugend/Adoleszent des Streamingpublikums wiederspiegelt.
6 Tipps für zeitgemäße Content Marketing:
- Das Publikum kennen, analysieren, entsprechend targeten und immer wieder anpassen.
- Werte kreieren, die das Publikum dazu bringen, den Künstler zu rezipieren.
- Die Zielgruppe involvieren
- Diversifizierte Produktpaletten erstellen - nicht das Medium entscheidet, sondern der Küntler und Kunden sollten die Wahl haben zu entscheiden, wie sie das Produkt rezipieren wollen.
- Der Customer Journey muss an vielen Ecken ansetzen und der Kunde es leicht haben, mit dem Produkt in Konakt zu kommen.
- Stories erzählen und Events nutzen!