Sozialpsychologie

Dies und das

Dies und das


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Flashcards 235
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 18.11.2018 / 15.02.2024
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Konsistenzinformation (consistency information):

Informationen darüber, ob sich das Verhalten eines
Handelnden gegenüber einer Entität in verschiedenen
Situationen und zu verschiedenen Zeitpunkten
unterscheidet.

Konsensusinformation (consensus information):

Informationen darüber, wie sich unterschiedliche
Handelnde gegenüber derselben Entität verhalten.

Kausales Schema (causal schema):

Eine Wissensstruktur,
die Attributionen steuert. Kausale Schemata
können entweder abstrakte Repräsentationen
allgemeiner kausaler Prinzipien sein (z. B. kausales
Schema der multiplen notwendigen bzw. multiplen
hinreichenden Ursachen) oder bereichsspezifische
Vorstellungen darüber, auf welche Weise bestimmte
Ursachen zu bestimmten Wirkungen führen.

Abwertungsprinzip (discounting principle):

Aus dem Vorhandensein eines kausalen Faktors, der auf
einen beobachteten Effekt hinwirkt, ergibt sich, dass
andere potenzielle Faktoren weniger Einfluss ausüben.
Gegenteil des ▶ Aufwertungsprinzips.

Aufwertungsprinzip (augmenting principle):

Die Annahme, dass Kausalfaktoren stärker sein müssen,
wenn ein hemmender Einfluss auf einen beobachteten
Effekt vorhanden ist. Gegenteil des ▶ Abwertungsprinzips.

Kausale Kraft (causal power):

Eine intrinsische Eigenschaft
eines Objekts oder eines Ereignisses, die es
dazu befähigt, einen Einfluss auf ein anderes Objekt
oder Ereignis auszuüben.

Probabilistischer Kontrast (probabilistic contrast):

Vergleich der Häufigkeit eines Effekts bei Vorhandensein
einer potenziellen Ursache mit seiner Häufigkeit
bei Nichtvorhandensein dieser Ursache.

Theorie der gelernten Hilflosigkeit (learned helplessness theory):

Die Hypothese, nach der Depressionen
darauf beruhen, dass man lernt, dass Handlungsergebnisse
nicht kontingent auf das eigene Verhalten folgen.

Depressiver Realismus (depressive realism):

Annahme, der zufolge die Realitätswahrnehmung
depressiver Personen eher mit der Wirklichkeit übereinstimmt
als die Realitätswahrnehmung nichtdepressiver
Menschen.

Attributionsverzerrungen (attributional biases):

Systematische Verzerrungen bei der Sammlung von
Daten bzw. Verarbeitung von Informationen über die
Ursachen eines bestimmten Verhaltens.

„Falscher Konsensus“-Fehler (false consensus bias):

Die Annahme, dass andere Menschen im Allgemeinen
die eigenen persönlichen Einstellungen und Überzeugungen
teilen.

Salienz (salience):

Aufmerksamkeit erzeugende
Eigenschaft von Objekten oder Ereignissen, abhängig
von wahrnehmungsbezogenen Aspekten wie der
Anschaulichkeit des Ereignisses, der Sensibilität des
Betrachters oder einer Kombination aus beidem.

Unterschied zwischen Handelndem und Beobachter (actor-observer difference):

Hypothetische allgemeine Neigung von Menschen, ihr eigenes Verhalten
stärker mit der Situation, das Verhalten anderer
Personen jedoch stärker mit deren Dispositionen zu
erklären.

Selbstwertdienliche Attributionsverzerrungen
(self-serving attributional biases):

Motivierte Attributionsverzerrungen,
die dazu dienen, das eigene
Selbstwertgefühl zu erhalten oder zu verbessern.

Modell vom naiven Wissenschaftler (naive scientist model):

Eine Metapher dafür, wie soziale Informationen
verarbeitet werden; die soziale Wahrnehmung
im Alltag wird mit der Tätigkeit von Wissenschaftlern
verglichen, die Theorien formulieren und Daten
verwenden, um Hypothesen über Verhalten zu
überprüfen (und damit Verhalten vorhersagen und
kontrollieren zu können).

Wie bilden wir uns einen Eindruck von anderen Menschen?

Früh dargebotene Informationen üben
gewöhnlich einen größeren Einfluss aus als später
dargebotene (Primacy-Effekt), vor allem unter Zeitdruck.
Information über „zentrale“ Persönlichkeitsmerkmale
wie etwa Wärme erhält mehr Gewicht,
insbesondere wenn es sich um neue oder distinktive
Information handelt.

Wirken dieselben Prozesse der Personenwahrnehmung,
wenn sich Menschen von Angesicht zu Angesicht
begegnen?

Nonverbal übermittelte Informationen
können direktere Wirkungen auf Eindrücke
haben als verbale. Wir verhalten uns manchmal
gegenüber anderen Menschen so, dass diese sich
unseren Eindrücken von ihnen anpassen (sich selbst
erfüllende Prophezeiungen).

Was ist die Attributionstheorie?

Die Attributionstheorie
versucht zu erklären, wie Menschen Annahmen
über die Ursachen von Ereignissen treffen,
insbesondere über Ereignisse, an denen andere
Menschen beteiligt sind.

Wie ziehen Menschen Schlussfolgerungen über die
Motive und Dispositionen, von denen absichtliches
Verhalten geleitet ist?

Nach der Theorie der korrespondierenden
Schlussfolgerungen vergleichen
Beobachter die Wirkungen einer ausgewählten
Handlungsalternative mit denen einer abgelehnten
Alternative. Nicht-gemeinsame Effekte geben
Hinweise auf die Motivation des Handelnden und
auf korrespondierende Dispositionen.

Wie wägen Menschen die unterschiedlichen möglichen
Ursachen gegeneinander ab?

Nach der Kovariationstheorie
führen Laien bei der sozialen Wahrnehmung
eine rudimentäre statistische Analyse durch,
um herauszufinden, ob eine beobachtbare Wirkung
mit der Person, der Entität oder dem Kontext korreliert.

Was geschieht, wenn es nur unzureichende Informationen
für eine Kovariationsanalyse gibt?

Wenn Menschen
eine Entscheidung zwischen verschiedenen
möglichen Ursachen treffen, nutzen sie Vorwissen
über allgemeine Prinzipien der Verursachung (Kausale
Schemata) oder über spezifische Menschen,
Objekte und Ereignisse.

Wie erklären Menschen ihre Erfolge und Misserfolge?

Wie erklären Menschen ihre Erfolge und Misserfolge?
Weiner klassifizierte wahrgenommene Ursachen für
Erfolg und Misserfolg nach drei Dimensionen: Lokation
(ob die Ursache in der Person liegt oder extern
ist), Stabilität (ob die Ursache über die Zeit hinweg
stabil oder variabel ist) und Kontrollierbarkeit (ob
die Person die Ursache beeinflussen kann). Wenn
man Misserfolg auf interne, stabile und unkontrollierbare
Ursachen attribuiert, verringert sich die
Leistungsmotivation.

Können bestimmte Attributionsmuster zu einer
klinischen Depression führen?

Klinisch depressive
Menschen attribuieren negative Handlungsergebnisse
oft auf interne, stabile und globale Faktoren.

Spielen Attributionen bei unseren eigenen Emotionen
eine Rolle?

Nach Schachters Auffassung beruhen
Emotionen darauf, dass wir eine empfundene physiologische
Erregung auf emotionale Situationen attribuieren.
Obwohl dies wahrscheinlich nicht stimmt,
kann die Art und Weise, wie wir unsere Emotionen
interpretieren, von einer Manipulation der Erklärungen
für körperliche Symptome beeinflusst werden.

Neigen Menschen eher dazu, das Verhalten auf interne
oder auf externe Ursachen zu attribuieren?

In vielen Situationen unterschätzen Menschen aus individualistischen
Kulturen anscheinend den Einfluss
situativer Ursachen auf das Verhalten einer anderen
Person (Korrespondenzverzerrung).

Warum werden Menschen Opfer von Korrespondenzverzerrungen?

Situative Informationen werden vielleicht
nicht beachtet, Erwartungen gegenüber dem
Verhalten verzerren möglicherweise Interpretationen,
und Menschen nehmen eventuell nicht die Zeit
und die Mühe auf sich, automatische dispositionale
Schlussfolgerungen zu korrigieren.

Sind Korrespondenzverzerrungen unvermeidbar?

Sind Korrespondenzverzerrungen unvermeidbar?
Wenn man Menschen bittet, die Situation und
nicht das Verhalten der Person zu interpretieren,
kann dies unter kognitiver Belastung auftretende
Korrespondenzverzerrungen umkehren. Menschen
aus kollektivistischen Kulturen scheinen weniger
anfällig für Korrespondenzverzerrungen zu sein.

Bevorzugen Menschen für ihr eigenes Verhalten
Attributionen auf interne Faktoren?

Gemäß dem
Unterschied zwischen Handelndem und Beobachter
nutzen Menschen für ihr eigenes Verhalten eher Attributionen
auf externe Faktoren, für das Verhalten
anderer Menschen jedoch eher Attributionen auf
interne Ursachen.

Sind Attributionen durch Eigeninteresse motiviert?

Selbstwertdienliche Verzerrungen treten auf, wenn
Menschen positive Handlungsergebnisse auf
interne und negative Handlungsergebnisse auf
externe Faktoren attribuieren.

Sind Attributionen häufig falsch?

Attributionen liefern
zumeist nützliche Schlussfolgerungen für den
Alltag. Verzerrungen und Fehler beschränken sich
wahrscheinlich auf spezielle Situationen.

Versuchen Menschen, gute Wissenschaftler zu sein,
wenn sie Attributionen vornehmen?

Attributionen
sind oft motiviert durch praktische Belange oder
durch die Anforderungen in einem Gespräch. Wissenschaftlich
gültige Schlussfolgerungen sind dabei
unseren Zielen nicht immer dienlich.

Wie sehr denken Menschen typischerweise über die
Ursachen eines Verhaltens nach?

Viele Attributionen
werden automatisch vorgenommen. Eine kontrollierte
Verarbeitung ist nur dann beteiligt, wenn das,
was erklärt werden muss, unerwartet und wichtig
ist, und wenn genügend Motivation und Gelegenheit
vorhanden sind, darüber nachzudenken,
warum etwas geschehen ist.

Aggression (aggression):

Jede Form von Verhalten,
das darauf abzielt, einer anderen Person zu schaden
oder sie zu verletzen, die motiviert ist, diese Behandlung
zu vermeiden.

Gewalt (violence):

Verhalten mit Schädigungsabsicht,
bei dem schwere körperliche Schädigungen zugefügt
oder angedroht werden.

Physische Aggression (physical aggression):

Verhalten, das auf die körperliche Schädigung der Zielperson
ausgerichtet ist.

Direkte Aggression (direct aggression):

Aggressives
Verhalten, das unmittelbar auf die Zielperson gerichtet
ist, z. B. Schläge oder Beschimpfungen.

Indirekte Aggression (indirect aggression):

Aggressives
Verhalten, das verdeckt ausgeführt wird, um die
Zielperson in ihren sozialen Beziehungen zu schädigen,
z. B. durch das Verbreiten von Gerüchten.

Relationale Aggression (relational aggression):

Verhalten
mit der Absicht, die sozialen Beziehungen der
Zielperson zu beschädigen, z. B. hinter ihrem Rücken
abwertende Bemerkungen gegenüber Dritten zu
machen.

Instrumentelle Aggression (instrumental aggression):

Aggressives Verhalten, das als Mittel zum
Zweck ausgeführt wird, um ein bestimmtes Ziel zu
erreichen.

Feindselige Aggression (hostile aggression):

Aggressives
Verhalten, das durch das Bedürfnis motiviert ist,
Ärger und feindselige Gefühle auszudrücken.