AOP Lernziele
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Kartei Details
Karten | 225 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 20.10.2018 / 02.10.2020 |
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Strukurprinzipien Aufgabenverteilung
Beschreibt, wie Teilaufgaben zu Aufgabenkomplexen zusammengefasst werden.
- Zentralisation (gleichartige Teilaufgaben werden zu einer Abteilung zusammengefasst, Beispiel Marketingaktivitäten einer Kampagne aus einem Ort zentralisiert)
Vorteil der Zentralisation, dass die Entscheidung von dem getroffen wird, der einen Gesamtüberblick hat
- Dezentralisation (gleichartige Aufgaben in verschiedenen Abteilungen, also die Art der Marketingaktivitäten werden den einzelnen Filialen überlassen).
Vorteil der Dezentralisation ist, dass die Entscheidung von dem getroffen wird, der das Problem am besten kennt.
- Spezialisierung werden die Teilaufgaben verteilen, also die Unterteilung der Unternehmensaufgaben in Teilaufgaben. Beispiel Mitarbeiter der immer Räder montiert.
- Generalisierung wird der Bereich erweitert, also montiert der Mitarbeiter nicht nur Räder sondern auch Motoren.
Strukurprinzipien Koordination
Die Koordination regelt die Abstimmung zwischen den Mitarbeitern und Abteilungen in einer Organisation.
Strukurprinzipien Konfiguration
Die Leitungsspanne gibt an, wie viele Mitarbeiter einem Leiter direkt unterstellt sind, siehe folgendes Bild:
Strukurprinzipien Formalisierung
Mit der Formalisierung wird das Ausmaß, in dem Arbeitsrollen, -regeln und -regulationen von der Organisation definiert werden, beschrieben (Organigramme und Stellenbeschreibungen, Dienstanweisungen, Protokolle, Arbeitszeiterfassung, Personalbeurteilung etc. -> Qualitätskriterium).
Aufbauorganisation
Die Aufbauorganisation ordnet Aufgaben-, Kompetenz- und Verantwortungsinhalte im Unternehmen. Sie bildet das hierarchische Gerüst einer Organisation und wird durch Organigramme dargestellt. Die formellen Elemente bilden die Bausteine die durch die Anwendung der Strukurprinzipien zussammengesetzt werden.
Ablauforganisation
Die Ablauforganisation strukturiert die Arbeitsprozesse in einer Organisation.
Organisationsformen
Funktionale Organisation
Objektorganisation
Matrixorganisation
Prozessorganisation
Organisationsformen Funktionale Organisation
In der funktionalen Organisation werden gleiche Aufgaben in einem Verantwortungsbereich zusammengefasst. Dies ist die klassischste Organisationsform (funktioniert am besten bei kleineren und mittleren Unternehmen, da weniger Produkte).
Organisationsformen Objektorganisation
In einer Objektorganisation werden gleiche Aufgaben dezentral und objektbezogen durchgeführt. Durch die Gliederung in Objekte entstehen Sparten oder Geschäftsbereiche, die wie eigenständige Unternehmen aufgebaut sind. Objekte können Produkte oder Produktgruppen, Dienstleistungen, Regionen, Märkte oder Kunden sein (häufig bei Automobilhersteller da auf verschiedene Autotypen gegliedert, komplexe Organisationen mit vielen Produkten).
Organisationsformen Matrixorganisation
Eine Matrix-Organisation entsteht, wenn eine funktionale Organisation mit einer Objektorganisation überlagert wird. Matrix-Organisationen vernetzen also die Funktionen einer Organisation mit den Produktsparten. Jeder Geschäftsbereich nutzt die gleichen Funktionsabteilungen. Die Matrixorganisation soll auf diese Weise die Vorteile der funktionalen Organisation und der Objektorganisation vereinen (kleinere Organisationen, die ihre Aktivitäten um Teams herum organisieren).
Organisationsformen Prozessorganisation
Beim Prozessmanagement werden die Prozesse der Organisation identifiziert, beschrieben und konsequent an den Anforderungen des Kunden ausgerichtet. Im Mittelpunkt der Prozessorganisation steht die Ablauforganisation des Unternehmens. Prozesse können z. B. der Produktentwicklungsprozess oder der Auftragsabwicklungsprozess sein.
Personenübergreifender Prozess: Materialannahme beim Wareneingang
Abteilungsübergreifender Prozess: Auftragsabwicklungsprozess mit verschiedenen Abteilungen (Vertrieb, Produktion, Controlling, Finanzen).
Funktionsorientierung: 5 Arbeitsschritte für den Kundenauftrag, 4 Abteilungen sind involviert -> Informationsverluste
Prozessorientierung: Kundenorientierte Ablauf, Anhand der Kundenanforderungen
Prozessorganisation Aufteilung
Personenübergreifender Prozess: Materialannahme beim Wareneingang
Abteilungsübergreifender Prozess: Auftragsabwicklungsprozess mit verschiedenen Abteilungen (Vertrieb, Produktion, Controlling, Finanzen).
Funktionsorientierung: 5 Arbeitsschritte für den Kundenauftrag, 4 Abteilungen sind involviert -> Informationsverluste
Prozessorientierung: Kundenorientierte Ablauf, Anhand der Kundenanforderungen
Organisationskultur und –klima
Die Organisationskultur ist das von den Mitgliedern einer Organisation geteilte System von Werten und Normen, durch das sich die Organisationsmitglieder von Nicht-Organisationsmitgliedern unterscheiden.
Konzept der Organisationskultur nach Schein (Kulturmodell) (LZ/F)
Schein (2004) versteht unter einer Kultur ein Muster nicht weiter hinterfragter, kultureller Selbstverständlichkeiten, die das Wahrnehmen, Denken und Handeln der Mitglieder von Organisationen beeinflussen.
Kulturmodell Ebene
Artefakte
Werte
Kulturmodell - Artefakte
Alles Sichtbare in der Organisation (Struktur, Büroaufteilung, Bürotüren die offen oder zu sind)
Kulturmodell - Werte
Strategische Ziele und Unternehmensphilosophie, Werte wie Kundenorientierung
Kulturmodell - Grundlegende Annahmen
- An der Oberfläche liegen die sichtbaren Verhaltensweisen und andere physische Manifestationen, Artefakte und Erzeugnisse. Beispiele sind Kommunikationsverhalten mit Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten, Logo, Parkplätze, Bürolayout, verwendete Technologie, das Unternehmensleitbild aber auch die Rituale und Mythen der Organisation.
- Unter dieser Ebene liegt das Gefühl, wie die Dinge sein sollen; kollektive Werte sind beispielsweise „Ehrlichkeit“, „Freundlichkeit“, „Technik-Verliebtheit“, „spielerisch“, „konservativ“ usw. also Einstellungen, die das Verhalten von Mitarbeitern bestimmen.
- Auf der tiefsten Ebene sind die Dinge, die als selbstverständlich angenommen werden für die Art und Weise, wie man auf die Umwelt reagiert (Grundannahmen). Diese Grundannahmen (engl. basic assumptions) werden nicht hinterfragt oder diskutiert. Sie sind so tief im Denken verwurzelt, dass sie von Mitgliedern der Organisation nicht bewusst wahrgenommen werden.
Subkulturen
sind Gruppen, die innerhalb des Unternehmens eine eigene Identität entwickelt haben und sich bewusst oder unbewusst abgrenzen. Eine starke Unternehmenskultur geht oft mit einer effizienten Kommunikation, einem geringeren Kontrollaufwand und einer hohen
Motivation der Mitarbeiter einher.
Interkulturelle Kooperation – Probleme
Probleme treten nicht bei der Arbeit auf, sondern auf interpersonaler Ebene wie deadlines, Wissensmanagement, Problembehandlung, After-work Treffen, social events etc. Nonverbale Gesten die problematisch sein könnten:
- Begrüssung? Händeschütteln, Küsschen, Verbeugung?
- Interpesonale Distanz (Zu Nahe, zu weit weg?)
- Berührungen
- Ja und Nein
- Nase schnäuzen
- Gesten: den Ring, Daumen hoch, V-Zeichen
Organisationsklima
Das Organisationsklima bezieht sich auf die tägliche Wahrnehmung der Organisation durch ihre Mitglieder (Klima für Veränderung, Innovation, Qualität etc.)
Organisationsdiagnose
Eine Organisationsdiagnose liefert ein systematisches Verständnis von Organisationen. Auf dieser Grundlage können geeignete Maßnahmen zur Organisationsentwicklung abgeleitet werden, um Probleme zu lösen und die Effektivität zu verbessern. Zudem dient sie dem Ziel, die aktuelle Funktionsweise einer Organisation zu verstehen, denn sie liefert die notwendigen Informationen, um anschließende Interventionsmaßnahmen zu gestalten.
Ebenen der Organisationsdiagnose
Organisationsebene: Gestaltung der Unternehmensstrategie, kultur und Prozesse
Abteilungs- oder Gruppenebene: Strukturen und Methoden werden gestaltet
Individuumsebene: Einzelne Personen und Arbeitsplätze
Ablauf einer Organisationsdiagnose
Sieben Schritte:
Einführungsphase: Kontaktaufnahme, Gespräche
Erkundungs- und Planungsphase: Inhalt, Art der Datenerhebung, Gestaltungsmerkmale, Fokus wird festgelegt Operationalisierung: Analyse von Dokumenten, Handbücher etc, Kennzahlen, Produktivität, Befragungen Datenerhebung: Fragebogenauswertung
Daraus folgen Handlungsempfehlungen.
Definition Organisationsentwicklung
werden alle geplanten Bemühungen verstanden, um ganze Systeme, organisatorische Einheiten und ihre Mitglieder bewusst zu gestalten. Unter OE werden zudem eine Vielzahl von Methoden und Maßnahmen verstanden, die der systematischen, geplanten Veränderung von Organisationsstrukturen und -prozessen dienen.
Anlässe / Situationen zur Organisationsentwicklung
- Einführung neuer Organisations- und Führungsstrukturen,
- Aufbau neuer Unternehmenssitze im Rahmen einer globalen Expansion,
- Fusion von Unternehmen(-sbereichen),
- Einführung von Teamarbeit,
- Umstrukturierung eines Unternehmens,
- Einführung neuer Managementsysteme (z. B. TQM),
- strategische Anpassung an veränderte Marktgegebenheiten,
- Entwicklung und Implementierung eines Programms für gesundheitsgerechte Mitarbeiterführung.
Historische Wurzeln der Organisationsentwicklung – METHODEN der OE
Laboratoriumsmethode bzw. Sensitivity Training (1946)
Survey Feedback bzw. Aktionsforschung (148-1980)
Soziotechnischer Systemansatz (1960)
Strategische Veränderung (1970)
Ansätze der Organisationsentwicklung
Strukturaler Ansatz: Organisation als soziotechnisches System, Änderungsprozesse in die Struktur einer Org. (Arbeitsbedingungen). Hierzu zählen Job Enrichment, teilautonome Arbeitsgruppen, Qualitätszirkel oder Einführung Zielvereinbarungssysteme.
Prozessualer Ansatz: Veränderung der Prozesse innerhalb der Org. (Survey Feedback, Teamentwicklung)
Personaler Ansatz: Organisationsmitglied, Lernprozesse anregen, Einstellungsänderungen, fachliche Qualifikation (Coaching -> Befragung Personalmanager für Beratung von Personen zur Selbstentwicklung).
OE-Prozess
Der OE-Prozess läuft in Phasen ab: 1. »Auftauen«, 2. »Verändern«, 3. »Stabilisieren«.
Evaluation von Organisationsentwicklungsmassnahmen
Prozessevaluation: Fokus auf den Prozess (Erfolg der OE-Durchführung)
Ergebnisevaluation: Fokus auf Endprodukt (Veränderung der Kundenzufriedenheit)
Widerstände in der OE
- Aktiver Widerstand (Angriff): Widerspruch, Negativsicht, Gegenargumentation, Kritik gegenüber dem Vorgesetzten, Beschwerden, Ausreden. Bei Gruppen Mitarbeiterkonflikte, Sündenbocksuche, Machtspielen.
- Passiver Widerstand (Flucht): Individuumsebene durch Abwesenheit am Arbeitsplatz, Lustlosigkeit, Unaufmerksamkeit, Ratlosigkeit. Bei Gruppen ist es angespannte Atmosphäre, Einscheidungsunfähigkeit, hoher Krankkeitsstand, hohe Flukuationsrate
- Sieben-Phasen-Modell nach Streich: Schock (Org. Mitglied Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität), Verneinung, Ideal wäre dann die Einsicht, Akzeptiert, Ausprobieren, Erkenntnis, Integration.
Ursachen für Widerstand
- Nicht-Wissen: Unklar was IST und SOLL Zustand ist
- Nicht-Können: IST und SOLL Zustand bekannt aber es fehlen Fähigkeiten
- Nicht-Wollen: Es fehlt die Motivation, Kosten-Nutzen-Relation
- Nicht-Dürfen: Kollegen geben Signale, dass man sich gar nicht verändern soll
Verhinderung der Widerstände
- Gründe einer Veränderung (warum ist sie erforderlich)
- Inhalt der Veränderung
- Folgen der Veränderung (was heisst es für jeden persönlich, Auswirkungen, Umsetzungen,
Neuverteilung
Definition Führung
dient dazu, andere Menschen individuell und gezielt zu beeinflussen, zu motivieren und/oder in die Lage zu versetzen, zum Erreichen kollektiver Ziele in Organisationen beizutragen.
Definition Unternehmensführung
Sie umfasst alle Interaktionsprozesse mit Blick auf die Beschaffung, Verteilung, Nutzung, Kontrolle und Entwicklung einzelner Ressourcen einer Organisation, die mit der Absicht erfolgen, das Erreichen der wesentlichen Unternehmensziele zu befördern.
Definition Personalmanagement
Es umfasst alle Interaktionsprozesse im Dienste der Unternehmensführung, die auf die Steuerung der humanen Ressourcen der jeweiligen Organisationsmitglieder zielen.
Definition Personale Führung
Sie umfasst alle unmittelbaren, wechselseitigen und tendenziell eher nicht-symmetrischen Interaktionsprozesse, die zwischen einem oder mehreren Führenden und einem oder mehreren Geführten stattfinden, wobei diese Prozesse von jedem Mitglied und jeder Gruppe einer Organisation ausgehen können, auch im Sinne »lateraler Führung« (Führung unter Gleichgestellten) oder als »Führung von unten«.
Definition Personalisierte Führung
umfasst alle Interaktionsprozesse, die direkt zwischen gleichzeitig anwesenden Personen geschehen (z. B. Leistungsrückmeldung, Erarbeiten gemeinsamer Arbeitspläne, etc.).
Definition Entpersonalisierter Führung
ist hingegen kein sichtbares Eingreifen von Vorgesetzen zu beobachten. Stattdessen veranlassen die geschaffenen Strukturen Mitarbeiter zu systemkonformen Handeln.