M7 3416 FUH

Einführung in die Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung

Einführung in die Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung


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Flashcards 148
Students 19
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 17.10.2018 / 15.02.2022
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Kap. 2 

Reaktionsbildung

Das Individuum handelt genau entgegengesetzt zu seinen unbewussten Impulsen 

Beispiel: Ein Kind mit einem starken unbewussten aggressiven Triebimpuls gegenüber seiner kleinen Schwester zeigt ihr gegenüber ein übermäßig beschützendes Verhalten

Kap. 2 

Verschiebung

Entladung von aufgestauten Triebimpulsen an Personen oder Objekten, die weniger gefährlich sind als diejenigen, die diese Impulse ursprünglich ausgelöst haben

Beispiel: Eine Angestellte, die von ihrem Chef gerügt wurde, beschimpft zu Hause wütend ihre Kinder

Kap. 2 

Verleugnung

Unangenehme Tatsachen werden nicht wahrgenommen und durch wunscherfüllende Fantasien ersetzt

Beispiel: Ein kleiner Junge, der Angst vor seinem großen Bruder hat, erklärt, er sei der stärkste Mann der Welt der sich vor nichts fürchten muss

Kap. 2 

Fixierung

Das Individuum bleibt auf einer frühen Stufe der psychosexuellen Entwicklung stehen 

Beispiel: Ein Jugendlicher ist immer noch Bettnässer, weil er unbewusst fürchtet, im Laufe des Älterwerdens die Liebe seiner Mutter zu verlieren

Kap. 2 

Regression

Um traumatischen Erfahrungen zu entgehen, zieht sich das Indiviuum auf eine frühere Stufe der psychosexuellen Entwicklung zurück 

Beispiel: Nach der Geburt eines Geschwisterchens wird ein älteres Kind wieder zum Bettnässer aus Angst, die Zuwendung seiner Mutter zu verlieren

Kap. 2 

Identifizierung

Es findet eine Identifikation mit einer anderen Person statt, um auf diese Weise die Bedrohung, die von dieser Person ausgeht zu reduzieren (vgl. Identifikation mit dem Aggressor im Rahmen des Ödipuskomplexes)

Beispiel: Eine entführte Geisel sympathisiert mit ihren Entführern, um ihre unbewusste Todesangst zu beherrschen

Kap. 2

Rationalisierung

Um ein bestimmtes Verhalten zu rechtfertigen, redet das Individuum sich ein, dass sein Verhalten rational begründet sei

Beispiel: Eine Mutter mit einem starken unbewussten aggressiven Triebimpuls gegenüber ihren Kindern bestraft diese sehr oft und sehr streng mit der Begründung, dass sie aus ihnen rechtschaffene Menschen machen möchte 

Kap. 2 

Sublimierung

  • ist das Gegenstück zum Abwehrmechanismus
  • Aspekt der normalen ICH-Funktion
  • Beispiel: infantiler Wunsch mit Kot zu spielen wird ersetzt durch Kneten von Lehmkuchen, später töpfern, Tonarbeiten etc.
  • ursprünglich begehrte Handlung wird in eine sozial akzeptierte Betätigung verwandelt 
  • zielt darauf ab, Impulse aus dem ES und Forderungen der Außenwelt möglichst vollständig in Einklang zu bringen und sie zu befriedigen

Kap. 2 

Phasenlehre

  • Orale Phase (Geburt bis ca. 1,5 Jahre): lässt sich unterteilen in frühe oral-einnehmende Phase (bis ca. 8 Monate, saugen) und oral-aggressive Phase (beißen und kauen)
  • anale Phase (1,5 bis 3 Jahre): anal-expulsiv oder anal-retentiv
  • phallische Phase (3 bis 5 Jahre)
  • Latenzphase (6 Jahre bis Pubertät)
  • Genitale Phase (Erwachsensein)
  • die ersten 4 Phasen müssen erfolgreich durchlaufen werden, um die genitale Phase zu erreichen
  • Verharren/zurückfallen auf frühere Stufen führt zu typischen Persönlickeitsmerkmalen

Kap. 2 

Charaktertypen und Persönlichkeitsmerkmale 

  • oral-einnehmend: wissbegierig, leichtgläubig, übermäßiger Nahrungsgenuss
  • oral-aggressiv: sarkastisch, streitlustig
  • anal-expulsiv: kreativ, produktiv, unordentlich, grausam, destruktiv, unkontrolliert, unzuverlässig
  • anal-retentiv: ordentlich, pedantisch, geizig, eigensinnig
  • phallisch (Männer): übertriebene Männlichkeitsbedürfnisse, übertriebenes Erfolgsstreben, Impotenz, Erfolglosigkeit
  • phallisch (Frauen): Naiv, kokett, verführerisch, exhibitionistisch

Kap. 2  

Ödipuskomplex (Jungen) 

  • der Junge begehrt seine Mutter sexuell
  • der Vater wird als Rivale gesehen und daher abgelehnt
  • Kastrationsangst (die Mutter wurde anscheinend schon kastriert, da sie keinen Penis hat)
  • Abwehrmechanismus: Identifikation mit dem Vater
  • Verdrängung des Ödipuskomplexes und Identifikation mit dem Vater sind entscheidende Schritte für die abschließende Entwicklung des ÜBER-ICH

Kap. 2 

Ödipuskomplex (Mädchen)

  • Mädchen macht die Mutter für ihre vermeintliche Kastration verantwortlich
  • Penisneid (die Beziehung zum Vater und später zu anderen Männern enthält immer Penisneid)
  • weiblicher Ödipuskomplex bleibt in mehr oder weniger starkem Maße bestehen

Kap. 2 

Bewertung von Freuds Theorien und Ansichten

  • er hatte ein sehr pessimistisches Menschenbild: das Individuum wird als von sexuellen und aggressiven Impulsen getriebenes Wesen betrachtet
  • Kritik an Subjektivität der Herleitung (anhand einzelner Patienten) und an Freuds Ablehnung einer empirischen Überprüfung
  • post-hoc-Erklärungen sind im wissenschaftlichen Sinne eher uninteressant (keine überprüfbaren Vorhersagen/Hypothesenprüfung)

positiv: 

  • Kombinationen von Persönlichkeitsmerkmalen, die häufig auftreten, wurden richtig erkannt
  • einige Abwehrmechanismen konnten nachgewiesen werden
  • hoher heuristischer Wert der Psychoanalyse (neue Ideen wurden sehr offensiv vertreten → Diskussionen, Initiierung von Forschungsaktivitäten)
  • er war sich der Beschränktheit der Theorie/Behandlungsmethode durchaus bewusst 

Kap. 2 

Die Bedeutung der frühen Beziehungen

frühe Beziehungserfahrungen erhalten nach Freud eine andere Bedeutung: insbesondere die Folgen, die sich aus den frühen Beziehungserfahrungen für das Selbstkonzept einer Person, ihr Selbstwertgefühl und ihre Erwartungen an andere ergeben, gerieten in den Mittelpunkt 

Kap. 2

Adlers Individualpsychologie

  • Adler war erst Kollege von Freud, distanzierte sich aber immer mehr von seiner Triebtheorie und der starken Fixierung auf die Rolle der Sexualität
  • gründete 1911 die Gesellschaft für Individualpsychologie → endgültiger Bruch mit Freud
  • Annahme: Kinder erleben durch ihre völlige Abhhängigkeit ein Gefühl der Minderwertigkeit/Schwäche, daraus entwickelt sich das Bedürfnis nach Sicherheit, die durch bestimmte Strategien zu erreichen versucht wird; die Strategien verfestigen sich zu einem für den Menschen charakteristischen Lebensstil
  • Das Bedürfnis nach Sicherheit prägt den Lebensstil eines Menschen
  • normative Bewältigung: Einbindung in die Gemeinschaft (→fängt die Schwächen des Einzelnen auf); Gemeinschaftsgefühl ist angeboren

Kap. 2 

Krankheitsgewinn der Neurose 

  • das Bedürfnis nach Sicherheit kann sich auch in neurotischem Verhalten niederschlagen → Schein des Wollens, "ich würde ja, aber ich bin ja krank" → zusätzlich noch Fürsorge und Schonung 
  • neurotische Personen können sich der Funktionalität ihres Verhaltens bewusst werden → direkte offene therapeutische Gespräche zu Änderung des neurotischen Lebensstils sind wirksam 
  • in Träumen zeigen sich relativ offen die Themen und Inhalte, die auch den Lebensstil eines Menschen beherrschen (anders als bei Freud)

Kap. 2

Einfluss der elterlichen Erziehung

  • Erziehungsstil hat großen Einfluss
  • unangemessene Erziehung begünstigt Störungen
  • verwöhnende Erziehung & strenge, versagende Erziehung sind schlecht 
  • Adler gründete die erste Erziehungsberatungsstelle in Wien 

Kap. 2

Kohuts Selbstpsychologie

  • Kohut war Psychoanalytiker, hat mit Freuds Richtung gebrochen durch die Gründung einer eigenständigen theoretischen Richtung: Selbstpsychologie 
  • statt Es, Ich, Über-Ich Einführung des SELBST
  • erklärt sich Leiden von Patienten mit fehlendem oder gestörtem Selbstgefühl (anstatt mir Triebtheorie)

Kap. 2 

Narzissmus nach Kohut (1)

  • ist eine von der Triebentwicklung unabhängige, eigenständige Entwicklungslinie; normaler Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung, der für die Bildung eines gesunden & stabilen Selbst zentral ist
  • primärer Narzissmus: als Säugling keine klare Differenzierung zwischen selbst und anderen; mit zunehmender Fähigkeit, die Mutter als getrennte Einheit wahrzunehmen und der unvermeidbaren Erfahrung, dass Zuwendung & Pflege nicht immer vollkommen sind, endet diese Phase des primären N.

Kap. 2 

Narzissmus nach Kohut (2)

Das Kind bewahrt zwei narzisstische Konfigurationen:

  1. in Form eines Größen-Selbst oder des grandiosen Selbst ("Ich bin vollkommen")
  2. idealisiertes Bild der Eltern (idealisiertes Elternimago) ("Du bist vollkommen, aber ich bin ein Teil von dir")
  • Im Falle einer positiven Entwicklung kommt es zu einer wünschenswerten Transformation des Narzissmus (dazu zählt Empathie, Kreativität, Weisheit und Humor)
  • narzisstische Störungen entstehen, wenn die primäre Bezugspersonen es am "Glanz im Auge" (Kind ist perfekt, besonders) fehlen lassen, das Kind ablehnen etc
  • Aufgabe des Therapeuten: Aufbau eines stabilen Selbstgefühls

Kap. 2

Bowlbys Bindungstheorie

  • arbeitete in einer Klinik mit verhaltensgestörten Kindern
  • unterstützt von Mary Ainsworth
  • ein angeborenes Bindungssystem aktiviert die Suche nach Schutz und Sicherheit (entweder Suche nach Bindungsperson direkt oder nach internalisierter Repräsentation der Bindungsperson) in bedrohenden Situationen
  • es ist wichtig für die Entwicklung des Bindungssystem, wie sich eine Bezugsperson in kritischen Situationen verhält (präsent & sensibel = gut → Gefühl sicherer Bindung)

Kap. 2 

Strategien der Emotionsregulation

bei fehlender sicherer Bindung gibt es 2 mögliche defensive Reaktionen: 

  1. Hyperaktivierung: zwanghafte Bemühung um Nähe und Schutz; Rumination über eigenen Schwächen etc.
  2. Deaktivierung: Bemühen um Schutz und Nähe wird gehemmt; Bemühen um persönliche Stärke & Eigenständigkeit

Kap. 2 

Entstehung von Attachment working models

  • = kognitive Schemata, die (wie andere kogn. Schemata auch) zu einem festen Bestandteil der Persönlichkeit werden
  • working models of others: beziehen sich auf mentale Repräsentationen des Verhaltens der Bindungspersonen
  • working models of self: beziehen sich auf mentale Repräsentationen der eigenen Kompetenz
  • auf Grundlage dieser mentalen Modelle enetstehen Erwartungen an künftige Interaktionen & Beziehungen sowie an die eigene Bewältigungskompetenz
  • Das Muster an Erwartungen, Emotionen und Verhaltensweisen, das (vermittelt über working models) aus den Bindungserfahrungen einer Person resultiert, wird Bindungsstil genannt

Kap. 2 

Bindungsstile und ihre Erfassung 

  • Erfassung durch "fremde Situation": wie reagiert ein Kind in einer fremden Umgebung auf eine kurze Trennung von der Mutter?
  • relevante Verhaltensmerkmale: 
  1. Ausmaß negativer Emotionen
  2. Kontaktaufnahme zur Mutter
  3. Explorationsverhalten
  • sichere Bindung: zeigen negative Emotionen, suchen Nähe zur Bindungsperson, schnelle Beruhigung und danach freie Exploration
  • unsicher-vermeidende Bindung: nur wenig Emotionen, vermeiden Nähe, Aufmerksamkeit auf Exploration gerichtet
  • unsicher-ambivalente Bindung: starke Emotionen, Wechsel von Nähesuchen & Abwehr, geringe Exploration

(späteres Modell mit den Dimensionen Bindungsvermeidung & Bindungsängstlichkeit)

Kap. 2 

Stabilität von Bindungsstilen

  • Prototypen-Modell: Annahme, dass sich in früher Kindheit vorsprachliche Repräsentationen/Schemata entwickeln, in denen die frühen Beziehungen zu den Bezugspersonen abgebildet werden; diese Schemata bilden einen Prototyp der sich im Laufe der Entwicklung nicht ändert und fortdauernd die Beziehungen zu anderen Personen prägt
  • Revisions-Modell: frühe Repräsentationen von Beziehungen sind relativ flexibel, durch neue Erfahrungen revidierbar und modifizierbar
  • Daten einer Längsschnittstudie wiesen eher Kompabilität mit dem Prototypen-Modell auf; Korrelation zwischen früher & späterer Bindungssicherheit spricht für beachtliche Stabilität in den Bindungsstilen und bestätigt, dass frühe Bindungserfahrungen spätere Beziehungen beeinflussen

Kap. 2 

Defensive Strategien als Selbstschutz

  • Neuere Ansätze gehen davon aus, dass Abwehrmechanismen nicht mehr zur Abwehr von Triebansprüchen, sondern von Bedrohungen für das Selbstkonzept und das Selbstwertgefühl dienen
  • Abwehrmechanismen in der aktuellen Forschung: Baumeister, Dale & Sommer übertrugen "alte" auf "neue" Abwehrmechanismen: Reaktionsbildung, Isolation, Verleugnung (Nachweise gefunden), Projektion, Ungeschehenmachen (teilweise Nachweise gefunden), Verschiebung, Sublimierung (keine Nachweise gefunden)
  • nicht im Kontext klinischer Störungen untersucht → keine direkte Prüfung von Freuds Mechanismen

Kap. 2 

Defensive Strategien zur Emotionsregulation (1)

  • defensive Strategien sind implizite, unbewusste Strategien der Emotionsregulation
  • Beispiel: 2 Strategien der Angstbewältigung:
  1. Vermeidung oder Unterdrückung von Anzeichen der Bedrohung (Repression)
  2. forcierte Hinwendung zu Anzeichen der Bedrohung (Sensitization)

Kap. 2 

Defensive Prozesse der Emotionsregulation (2) Krohnes Strategien

Krohne unterscheidet 2 Strategien der Angstregulation:

  1. kognitive Vermeidung: wird durch erhöhte Sensibilität gegenüber der mit der Angst verbundenen Erregung ausgelöst; Ziel: negativen Affekt vermeiden
  2. Vigilanz: wird durch erhöhte Sensibilität einer Person gegenüber der Unsicherheit ausgelöst, die eine Bedrohung beinhaltet; Ziel: Reduktion der Unsicherheit

Strategien sind unabhängig voneinaner → Kombination ergibt den individuellen Bewältigungsstil einer Person 

Kap. 2 

Bewertung 

  • mit Betonung der frühen Entstehung impliziter Schemata wird die alte psychoanalytische Annahme unterstützt, dass frühkindliche Erfahrungen einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Persönlichkeit ausüben
  • bereinigt um die besonders umstrittenen Elemente der Freud´schen Psychoanalyse (Triebtheorie, Ödipuskomplex, Fokus auf Sexualität) stellen sich einige der grundlegenden Annahmen von Freud und v.a. der jüngeren psychoanalytischen Ansätze aus durchaus konsensfähig dar

Kap. 2 

Bewertung (Drew Westen)

5 grundlegende Positionen der gegenwärtigen psychoanalytischen Ansätze, die die Konsensfähigkeit unterstreichen:

  1. Personen sind sich der Ursachen ihrer Gefühle und Motive meist nicht bewusst
  2. Intrapsychische Vorgänge (Affekte, Motive) können parallel ablaufen und miteinander in Konflikt geraten; das resultierende Verhalten ist ein Kompromiss aus widerstreitenden Prozessen
  3. Kindheitserfahrungen prägen die spätere Persönlichkeit, von allem im Hinblick auf interpersonelle Beziehungen
  4. Soziales Verhalten ist geleitet von mentalen Vorstellungen der eigenen Person, signifikanten anderen Personen und Formen der Beziehungen
  5. Erfolgreiche Persönlichkeitsentwicklung beinhaltet die zunehmende Fähigkeit, reife Beziehungen einzugehen und zu erhalten

⇒ In der Form erweist sich die PA recht mainstream-kompatibel

Kap. 3

Allgemeines zu Watsons Behaviorismus

  • Begründer des Behaviorismus
  • Orientierung am "objektiven" beobachtbaren Verhalten und dessen Abhängigkeit von physikalischen Bedingungen, die Watson als Reize oder Stimuli konzipierte
  • Behavioristen interessieren sich für die Art und Weise, wie der Organismus als Ganzes funktioniert
  • Persönlichkeitsmerkmale sind mittels Konditionierung erworbene Verhaltensweisen
  • Persönlichkeit ist die Summe der Gewohnheiten, die ein Mensch insbesondere in seiner frühen Kindheit, aber auch im späteren Leben ausbildet

Kap. 3

Was gibt es im Behaviorismus (Watson) NICHT?

  • "subjektive", introspektive Methoden
  • angeborene Instinkte
  • biologisch determinierte Persönlichkeitseigenschaften
  • ererbte psychische Eigenschaften

Kap. 3 

Angeborene Verhaltensweisen & Entwicklung eines individuellen Gewohnheitssystems

  • Säugling reagiert mit angeborenen Verhaltensweisen auf Reize aus der Umwelt → schon kurz nach der Geburt beginnen diese ungelernten Aktivität konditioniert zu werden
  • Persönlichkeit eines Menschen wird durch seine dominanten Gewohnheitssysteme gebildet
  • Persönlichkeit ist die Summe der Aktivitäten, die mit Hilfe von Verhaltensbeobachtung aufgedeckt werden können
  • Persönlichkeit ist nichts anderes als das Endprodukt unserer Gewohnheitssysteme

Kap. 3

Konditionierte emotionale Reaktionen und Persönlichkeit

  • Watson war fasziniert von Freuds Konzept, dass Emotionen von einem Objekt/Person auf andere verschoben bzw. übertragen werden können
  • "konditionierte emotionale Reaktionen" = Versuch, die Übertragung von Emotionen lerntheoretisch durch klassische Konditionierung zu erklären
  • Furcht, Liebe & Hass sind drei unkonditionierte emotionale Reaktionen und können durch Konditionierung & Generalisierung auf verschiedenste Lebewesen und Objekte übertragen werden
  • Kleiner Albert

Kap. 3 

Persönlichkeitsveränderung aus behavioristischer Sicht

  • Änderung der Persönlichkeit möglich, indem bereits erworbene Merkmale/Verhaltensweisen verlernt und gleichzeitig neue Verhaltensweisen aktiv erlernt werden
  • Verlernen von Verhalten entweder durch:
  1. Aktiven Enkodierungsprozess
  2. Nichtgebrauch von Verhaltensweisen
  • Persönlichkeitsänderung (→sowohl Verlernen als auch Neulernen) setzt eine veränderte Umwelt voraus ⇒ wegen dieser stark ausgeprägten Umweltbedingheit wird diese Sichtweise auch Situationismus genannt
  • Watson sprach bei Persönlichkeitsänderungen von einem Neuaufbau des Individuums

Kap. 3

Allgemeines zu Hull

befasste sich in erster Linie mit Motivation, also dem Streben nach bestimmten Zielen und Lernen im Sinne des Stärkens von Reiz-Reaktions-Verknüpfungen

Kap. 3 

Angeborene Reiz-Reaktions-Verbindungen und primäre Bedürfnisse (1)

 

  • jeder Organismus verfügt bereits bei der Geburt über adaptive Verhaltensweisen (wie bei Watson)
  • der größte Teil der menschlichen Verhaltensweisen wird durch Lernprozesse erworben

Kap. 3 

Angeborene Reiz-Reaktions-Verbindungen und primäre Bedürfnisse (2)

Mechanismen, über die ein Organismus beireits bei der Geburt verfügt

  • Fähigkeit, motorische Bewegungen auszuführen
  • Aktivierung des Organismus, wenn ein biologischer Bedarf vorliegt
  • interne Rezeptoren, die auf bestimmte biologische Bedarfszustände ansprechen
  • externe Rezeptoren, die auf externe Reizung reagieren
  • eine Hierarchie angeborener Reaktionstendenzen (stellen die Befriedigung primärer Bedürfnisse sicher)

Kap. 3

Angeborene Reiz-Reaktions-Verbindungen und primäre Bedürfnisse (3)

Primäre Bedürfnisse

  • Sauerstoff
  • Aufrechterhaltung der optimalen Körpertemperatur
  • Vermeidung von Gewebeverletzungen (Schmerz)
  • Nahrung
  • Flüssigkeit
  • Defäkation (Darmentleerung)
  • Miktion (Blasenentleerung)
  • Erholung (als Folge vorausgegangener Anstrengung)
  • Schlaf (nach langer Wachphase)
  • Aktivität (nach vorangegangener Inaktivität)

Triebenergie ist unspezifisch, d.h. alle nicht befriedigten primären Bedürfnisse führen zu einem Zuwachs an genereller Triebenergie (anders als bei Freud: Libido und Destrudo sind gerichtet)

Kap. 3

Primäre und sekundäre Verstärkung 

  • Primär: Befriedigung eines primären Bedürfnisses (der Verstärker befriedigt das Bedürfnis direkt)
  • sekundär: ein Verstärker, der selbst nicht in der Lage ist ein primäre Bedürfnis direkt zu befriedigen, erlangt erst durch die Assoziation mit einem primären Verstärker die Fähigkeit, die Auftretenswahrscheinlichkeit einer bestimmten Rektion zu erhöhen
  • bekanntester sekundärer Verstärker: Geld → befriedigt die Bedürfnisse nicht direkt, aber ermöglicht etwas zur Bedürfnisbefriedigung zu kaufen