3 - Wildbiologie

Feldhasen leben in der ganzen Schweiz bis auf ca. 2000 m ü.M. Sie besiedeln besonders gerne Ackergebiete im Mittelland. Bevorzugt wird vielfältig strukturiertes Kulturland mit wenig Niederschlag und relativ hohen mittleren Jahrestemperaturen.

Feldhasen sind Einzelgänger und leben dämmerungs- und nachtaktiv. Während der Rammelzeit sind sie tagsüber in Gruppen anzutreffen. Sie ruhen in Mulden (Sassen).

Bei Feindpräsenz verharrt er solange wie möglich bewegungslos in der Sasse. Wenn der Feind sehr nahe kommt, flüchtet er hakenschlagend. Seitlich am Kopf liegende Augen sorgen für eine Rundumsicht, grosse Pupillen für gutes Dämmerungssehen und die langen Löffel ermöglichen gezieltes Hören auf Distanz.

Hasen haben ein doppeltes Verdauungssystem entwickelt, um Zellulose zu verdauen. Im Blinddarm wird diese mithilfe von Bakterien verarbeitet und ausgeschieden. Der Hase frisst die Blinddarmlosung erneut direkt vom After weg. Der eigentliche Kot wird in Form von runden Kotpillen ausgeschieden.

Mit 6 – 8 Monaten sind Feldhasen geschlechtsreif. Sie pflanzen sich aber erst im kommenden Jahr fort.

Verantwortlich für die hohe Jugendsterblichkeit sind die häufig nasskalte Witterung und die intensive Landwirtschaft. Das häufige Mähen von Wiesen erlaubt kein Aufkommen von Junghasen. In schlecht strukturierten Lebensräumen kann sich eine hohe Räuberdichte zusätzlich negativ auswirken.

Das Alter lässt sich am erlegten Tier am Stroh’schen Zeichen bestimmen. Dies ist eine Verdickung des Knochens an der Aussenseite des Vorderlaufes, die sich bis zum Alter von sieben Monaten deutlich fühlen lässt. Bis zum neunten Monat verschwindet das Zeichen ganz.

Der Feldhase wird aufgrund seiner geringen Bestände zurückhaltend bejagt oder freiwillig geschont. In einzelnen Kantonen ist er geschützt. Die Hasenjagd kann auf dem Ansitz, mit Vorsteh- oder Stöberhunden oder auf Bewegungsjagten mit Laufhunden gejagt werden.

Man spricht hier von Stiftzähnen. Die Stiftzähne unterscheiden die Hasenartigen (Feldhase, Schneehase, Wildkaninchen) von den Nagetieren.

Schneehasen werden zirka 3 kg schwer und sind etwas leichter als die Feldhasen.

Die Schneehäsin setzt 2 – 3x pro Jahr(etwas weniger oft als der Feldhase)

Die Tragzeit beträgt zirka 50 Tage(etwas länger als beim Feldhase)

Die Setzzeit fällt in die Monate April bis August. Sie setzt jeweils 2 – 5 behaarte und sehende Junge an verschiedenen Plätzen. Junge Schneehasen sind Nestflüchter, sie werden nur einmal am Tag ganz kurz gesäugt.

Schneehasen fressen im Sommer Gräser, Kräuter und Zwergsträucher. Im Winter nehmen sie aus dem Schnee ragende Triebe, Zweige und Rinde von Erlen, Weiden, Birken, Vogelbeere und Legföhre auf.

Zu den natürlichen Feinden des Schneehasen gehören Fuchs, Luchs, Uhu, Kolkrabe und Steinadler.

Schneehasen leben in den Alpen und Voralpen. Im Jura kommen sie nicht vor. Sie leben im Sommer im baumlosen, offenen und halboffenen Gelände oft über 1500 m ü.M. Im Winter kommen sie in tiefere Lagen herunter, aber nicht tiefer als 800m ü.M..

Schneehasen sind Einzelgänger und leben vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber versteckt er sich in Zwergsträuchern, unter Wurzeln oder grossen Steinen. Im Winter graben sie Löcher in den Schnee um Schutz und Nahrung zu finden.

Möglichen Fressfeinden erschwert der Hase das Auffinden, indem er auf der eigenen Spur zurückhoppelt (Widergang) und dann seitlich abspringt. Zur Tarnung passt er seine Haarfarbe der Jahreszeit an (Winter weiss, Sommer braun)

Die Pfoten sind stark behaart, damit sich der Hase auf dem Schnee besser fortbewegen kann. Der Pfotenabdruck ist dadurch so gross, dass er mit jenem anderer Wildarten verwechselt werden kann (z.B. Luchs)

Die Paarungszeit beginnt im März.

Nach 5 – 8 Monaten sind die jungen Hasen geschlechtsreif, pflanzen sich aber erst im kommenden Jahr fort.

Gründe für die relativ hohe Sterberate sind Räuber, die Nahrungsknappheit und Krankheiten.

Schneehasen sind in einzelnen Kantonen geschützt. Meistens werden Schneehasen mit Laufhunden bejagt (Brackieren) oder durch das Ausfährten im Neuschnee auf der Einzelpirsch.

Murmeltiere werden zwischen 3 – 6 kg
schwer.

Die Paarungszeit fällt in die Monate
April und Mai.

Die Tragzeit beträgt 33 Tage.

Die Wurfzeit liegt zwischen Mai und Juni. Die Katze wirft 2 – 3 Junge (Affen).

Die jungen Murmeltiere werden nackt, blind (23 Tage) und zahnlos geboren. Die Säugezeit beträgt 4 – 5 Wochen.

Murmeltiere sind selektive Pflanzenfresser. Der kurze Bergsommer wird effizient genutzt, um Fettvorräte für den Winterschlaf anzulegen.

Zu den Feinden des Alpenmurmeltieres gehören der Steinadler sowie der Fuchs, gelegentlich der Wolf.

Murmeltiere leben im baumlosen Grasland, auf alpinen und subalpinen Weiden im Alpenraum. Durch Aussetzung kommen sie im Jura vor. Das Hauptvorkommen ist in einem Gürtel von 400 – 600 m oberhalb der Waldgrenze. Sie kommen aber bis auf 2800 m ü.M. vor.

Murmeltiere graben zum Schutz vor Feinden und Witterungseinflüssen Erdbaue. Dort  leben sie in Familien, bestehend aus Elternpaar, Jungtieren früherer Jahre und diesjährigen Jungen. Familienterritorien werden vor allem vom Vatertier markiert und heftig verteidigt.

Ein Sekret wird von den Wangendrüsen an Steinen und Pflanzen abgestreift.

Zur Orientierung dienen Tasthaare an den Beinen, im Gesicht und auf dem Rücken der Tiere.