3 - Wildbiologie
Lernkarten: Jagen in der Schweiz
Lernkarten: Jagen in der Schweiz
Kartei Details
Karten | 347 |
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Lernende | 26 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Biologie |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 01.10.2018 / 09.06.2025 |
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Der Rotfuchs ist ein Allesfresser. Er nutzt zuerst das am einfachsten zu erbeutende Futter mit hohem Nährwert. Die wichtigsten Beutetiere sind Kleinnager, v.a. Feldmäuse. Zum Nahrungsspektrum gehören auch junge schwache Rehe, Kompost, Aas, Beeren usw.
Zu den natürlichen Feinden des Rotfuchses gehören der Steinadler, der Luchs und der Wolf.
Erwachsene Füchse sind ortstreu. Ihr Revier markieren sie mit Harnmarken oder Losung und sie verteidigen es durch Kämpfe. Die Reviergrösse variiert je nach Bestandesdichte und Nahrungsangebot. Jungfüchse suchen im Herbst ein eigenes Revier. Füchse sind heute aufgrund der Bejagung meist nachtaktiv.
Füchse sind im Gegensatz zum Dachs keine sehr aktiven Gräber. Sie bewohnen oft Dachsbauten (leben teils auch zusammen). Sie legen auch unter Gartenhäusern, in Felshöhlen, in trockenen Drainagerohren oder in Kunstbauten (Jäger) ihren Bau an.
Füchse halten sich übers Jahr selten im Bau auf. Am regelmässigsten findet man ihn dort zur Ranzzeit, bei nasskaltem Wetter und während der Welpenaufzucht
Der Rotfuchs hat: feine Schneidezähne (Kleintiere, Früchte), dolchartige Eckzähne (Fangzähne: Festhalten und Töten von Beute) und scherenartig ineinandergreifende Backenzähne (Reisszähne) zum Zerschneiden von Muskelfleisch und Brechen von Knochen
Fähen besetzen zu Beginn der Ranz im Dezember Baue. Sie sind rund 3 Wochen läufig, allerdings nur wenige Tage empfänglich. Sexuallockstoffe (Pheromone) locken Rüden an. Sind mehrere Rüden dort, kann es zu Kämpfen kommen. Fähen können sich auch mit mehreren Rüden paaren.
Rotfüchse werden bereits im ersten Lebensjahr geschlechtsreif.
Die Welpen kommen dunkel behaart zur Welt. Sie sind noch 2 Wochen blind. Die Fähe ist in dieser Zeit fast immer im Bau. Der Rüde trägt das Futter zu. Nach 3 Wochen verlassen die Welpen erstmals den Bau, mit 7 Wochen säugen sie nicht mehr, sie werden aber noch 3-4 Monate gefüttert
Die ersten 7 Wochen werden die Welpen gesäugt. Danach werden sie von der Muttermilch entwöhnt. Die Eltern bemühen sich dann noch 3 – 4 Monate um die Fütterung, die von den Welpen zusehends selber gesucht wird.
Bestandeszählungen sind beim Fuchsnicht möglich. Populationsschwankungen erkennt man anhand der Jagd- und Fallwildstatistik.
Füchse können kleine Haus-/Nutztiere erbeuten und in Wohngebieten störend auftreten. Sie sind Träger von Krankheiten (z.B. Staupe, Tollwut, Fuchsbandwurm). Regional in schlechten Lebensräumen können sie zum Rückgang von Kulturlandbewohnern beitragen (z.B. Feldhase, Kiebitz, Feldlerche)
Altersbestimmungen am lebenden Tier sind ab dem Herbst nicht mehr möglich. Der Zahnwechsel ist nach 6 Monaten abgeschlossen. Bis dahin haben Jungtiere eine weisse Kaufläche und die Schneidezähne weisen eine Dreilappung auf.
An der Art des Nässens kann man Rüde und Fähe am lebenden Tier unterscheiden. Am toten Tier erkennt man die Geschlechtsmerkmale (Penis, Hoden, Scheide)
Der Fuchs kann am Luderplatz, auf dem Ansitz am Bau oder Pass, mittels Lockjagd, auf der Bewegungsjagd, mit Erdhunden auf der Baujagd oder im Siedlungsraum mittels Lebendfallen bejagt werden.
Rüden werden bis zu 16 kg schwer. Fähen sind etwas leichter.
Die Hauptranzzeit fällt in die MonateFebruar – Mai.
Dachse können sich aber ganzjährigfortpflanzen.
Nach der Befruchtung gibt es eine Keimruhe. Die effektive Tragzeit dauert 40 – 50 Tage.
Die Keimruhe dauert je nach Zeitpunkt der Befruchtung 2-9 Monate bis Dezember/Januar. Während der Keimruhe können aber auch weitere Eizellen befruchtet werden (Superfötation). So können Welpen verschiedener Paarungen zur Welt kommen.
Die Dachs-Fähe bringt zwischen Januar und März 2 – 5 Junge zur Welt.
Im Alter von 8 Wochen verlassen Dachswelpen zum ersten Mal den Bau.
Die Säugezeit beträgt bis zu 5 Monate. Danach sind sie entwöhnt.
Dachse sind „Allesfresser“. Bevorzugt werden Regenwürmer, Insektenlarven, Wespen- oder Mäusenester aber auch pflanzliche Nahrung sowie Futter aus landwirtschaftlichen Kulturen (Getreide, Mais, Fallobst, Beeren) sind beliebt.
Der Dachs kennt als natürlichen Feind den Wolf.
Unterhalb der Waldgrenze besiedeln Dachse die ganze Schweiz. Sie sind sehr anpassungsfähig. Die besten Lebensbedingungen bieten reich strukturierte Landschaften mit Wäldern und landwirtschaftlichen Kulturen
Der Dachs lebt in Familiengruppen, welche ganzjährig Territorien besetzen. Je höher die Populationsdichte ist, desto grösser sind die Familienverbände.
Der Kot sowie eine Duftdrüse unter dem Bürzel dienen zum Markieren (Stempeln) des Territoriums. Der Kot wird immer an dieselben Stellen abgelegt (Dachslatrinen). Die Reviere werden ganzjährig verteidigt, wobei es auch zu tödlichen Beissereien kommen kann.
Dachse sind nachtaktiv. Sie verlassen bei später Dämmerung den Bau und kehren morgens früh zurück. Jede Nacht werden grosse Distanzen zurückgelegt. Im Winter hält der Dachs eine Winterruhe (nicht Winterschlaf!): Er zehrt dann an den Fettreserven und ist gelegentlich aktiv zur Urin- oder Kotabgabe.
Der Dachs bewohnt den Bau ganzjährig. Er verbringt den Tag immer im Bau. Er dient als Wurfstätte und als Quartier für die Winterruhe. Er wird über Generationen benutzt und stetig ausgebaut.
Der Dachs gräbt seinen Bau selber. Er scharrt mit den Vorderpfoten das Material rückwärts aus dem Bau. So entsteht eine Rinne (Geschleif) vor dem Eingang (Unterschied zum Fuchsbau). Der Bau hat meist mehrere Eingänge. Er kann sich über mehrere hundert Quadratmeter ausdehnen.
Charakteristisch ist der ausgeprägte Scheitelkamm. An diesem sind die kräftigen Kaumuskeln befestigt.
Das Gebiss weist kurze, dicke Eckzähne (Fangzähne) auf. Die Reisszähne sind nicht richtig ausgebildet. Die Backenzähne hingegen sind deutlich verbreitert und für das Zermalmen pflanzlicher Nahrung abgeflacht.
Bestandeszählungen sind kaum möglich. Dachspopulationen erholen sich nach Bestandeseinbrüchen nur zögerlich (Strassen- und Schienenverkehr sowie Krankheiten wie Staupe verursachen hohe Verluste)
Dachse können Wildschäden anrichten,z.B. in Maisfeldern, an Weintrauben und Beerenkulturen.
Zur Wildschadenverhütung bewähren sich sehr tiefe 2-litzige Elektrozäune und gezielte Abschüsse.
Das Geschlecht lässt sich nur am toten Tier bestimmen. Äussere Geschlechtsmerkmale sind nicht sichtbar. Jungtiere und adulte Dachse lassen sich durch die Grösse unterscheiden.
Dachse werden hauptsächlich auf dem Ansitz beim Bau oder am Pass mittels Schrot oder Kugel erlegt. Die Dachsjagd ist nur in der späten Dämmerung und zur Nachtzeit möglich.
Der Dachs nagelt, d.h. man sieht seinelangen Krallen.
Rüden werden bis 1.8 kg schwer. Fähen erreichen ein Gewicht von bis zu1.2 kg.
Die Paarungszeit findet zwischen Juni und August statt.
Mit Keimruhe dauert die Tragzeit8 – 9 Monate. Die Fähe bringt im März/ April 1 – 6 Junge zur Welt.