Kapitel 9: Interkulturelle Kommunikation

Kapitel 9: Interkulturelle Kommunikation

Kapitel 9: Interkulturelle Kommunikation


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Flashcards 81
Language Deutsch
Category General Education
Level University
Created / Updated 30.09.2018 / 08.10.2018
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Akklimatisierung

(eng. Acclimatization) Unter Akklimatisierung versteht man die Anpassung an sich verändernde Umweltfaktoren.

Akkulturation

(eng. Acculturation) Akkulturation ist die wechselseitige Beeinflussung oder einseitige Angleichung verschiedener Kulturen. Auch das Hineinwachsen einer Person in ihre kulturelle Umwelt wird als Akkulturation bezeichnet.

Altruismus

(eng. altruism) Selbstlosigkeit, Uneigennützigkeit, an das Gemeinwohl denkend

Ambiguitätstoleranz

(eng. ambiguity tolerance) Die Fähigkeit widersprüchliche Auffassungen und Wirklichkeitsbilder zu akzeptieren und produktiv zu wenden. Personen mit Ambiguitätstoleranz können sich auf neue oder zwiespältige Situationen gut einstellen. Dies ist eine wichtige Eigenschaft, wenn man sich an eine neue Umwelt anpassen muss.

Aphorismus

(eng. aphorism) Geistreicher, lehrreicher, überraschender und prägnant formulierter Gedanke.

Artefakte

Als Artefakte (artefacts) werden hier menschliche Erzeugnisse bezeichnet, die bezeichnend für eine Kultur sind, wie z.B. Architektur, Bauwerke oder Kleidung.

Attributionsfehler

(eng. attribution error) Das Verhalten einer Person wird ihren Eigenschaften zugeschrieben und nicht situativen Bedingungen, unter anderem auch kulturellen Normen. Oft dient diese dispositionale Ursachenzuschreibung der Aufrechterhaltung von Vorurteilen („Er handelt so, weil er Ausländer ist").

Cluster

Menge von einzelnen Teilen, mit gleichen Merkmalen, die zu einer Gruppe zusammengefasst werden.

Conceptas

(eng. Concepts) Kollektiv geteilte Werte, Einstellungen und Normen, die als Handlungs- und Verhaltensursachen nicht unmittelbar beschrieben werden können, sondern auf die - beispielsweise über die beobachtbare Realität - zurückgeschlossen werden muss

 

Dekodierungsdiskrepanz

(eng. decoding discrepancy) Die Dekodierung einer Nachricht ist Voraussetzung dafür, dass der Hörer oder Leser versteht, was der Sprecher oder Schreiber gemeint hat. In der Art der Dekodierung können aufgrund kultureller Unterschiede Abweichungen, also Missverständnisse oder Widersprüche, bestehen.

Deskriptiv

Deskriptiv bedeutet „beschreibend". Eine Situation wird bloß beschrieben, ohne dass ein Lösungsansatz oder eine Wertung mit einfließt.

Empathiefähigkeit

(eng. empathy) Empathiefähigkeit bedeutet, sich in die Lage anderer Personen hineinversetzen und ihre Gefühle verstehen oder nachvollziehen zu können. Damit einhergehend bezeichnet Empathie die Befähigung, neue soziale Rollen zu übernehmen und fremde Wertvorstellungen in die eigenen zu integrieren.

Extrinsische Motivation

(eng. extrinsic motivation) Extrinsische Motivation ist das Gegenstück zur intrinsischen Motivation. Extrinsische Motivation liegt dann vor, wenn Tätigkeiten nicht um ihrer selbst Willen ausgeübt werden (Selbstzweck: Sinn, Spaß oder Neugier), sondern zum Beispiel für Geld oder Anerkennung (Mittel zum Zweck) oder dem Entgehen einer Strafe.

Gestaltpsychologie

(eng. Gastalt psycholog or gestaltism) Um die Gestaltpsychologie zu erläutern, kann man sich keiner eindeutigen wissenschaftlichen Definition bedienen. Fest steht jedoch, dass es sich dabei um eine Wahrnehmungslehre in der Psychologie handelt, deren Grundannahme seit Beginn ihrer Untersuchung lautet, dass die menschliche Wahrnehmung nicht alle Objekte der Umgebung so abbildet, wie sie objektiv zu betrachten wären, sondern sie bereits strukturiert, bevor sie dem Gehirn zur Begutachtung vorgelegt werden. Die Gestaltpsychologie widmet sich also, einfacher ausgedrückt, der Untersuchung, wie der Mensch Ganzheiten erlebt und wahrnimmt.

Heuristik

(eng. Heuristics) Unter Heuristik versteht man ein erkenntnistheoretisches und methodisches Verfahren zur Gewinnung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und zur Problemlösung.

Homogenisierungseffekt

(eng. homogenizing effect) Unter Homogenisierung versteht man allgemein die Schaffung einer homogenen, das heißt möglichst gleichartigen und gleichmäßigen Struktur. Ein Homogenisierungseffekt ist also ein Effekt, der dazu führt, dass eine Menge (z.B. die Mitarbeiter eines multinationalen Konzerns) möglichst gleichmäßig wird. Dies kann zu Problemen führen, wenn man davon ausgeht, dass man es mit einer inhomogenen Struktur zu tun hat.

Interkulturelle Kompetenz

(eng. intercultural skills) Als Interkulturelle Kompetenz wird die Fähigkeit bezeichnet, erfolgreich mit Menschen anderer Kulturen zu interagieren und zusammenzuarbeiten. Eine Person, die Interkulturelle Kompetenz besitzt, erkennt im Austausch mit anderen Kulturen deren spezifische Konzepte von Wahrnehmung, Denken, Fühlen und Handeln und kann ihr eigenes Handeln daran anpassen.

Intrinsische Motivation

(eng. Intrinsic motivation) Intrinsische Motivation steigt mit der Übereinstimmung zwischen Wünschen der Person und ihren Aufgaben. So kann zum Beispiel ein Lernstoff den Lernenden so sehr interessieren, dass er sich freiwillig mit ihm befasst.

Kollateral

(eng. Collateral) Kollektive können sich entsprechend im zeitlichen Ablauf verändern und die Position des Einzelnen kann sich wandeln.

Komparatives Grundlagenmodell

(eng. Basic comarative model) Komparativ bedeutet vergleichend oder auf Vergleichen beruhend. Ein komparatives Grundlagenmodell, in diesem Fall auf fünf Orientierungen beruhend, ist ein Modell, das die fünf verschiedenen Orientierungen untereinander vergleicht.

Konditionierungsprozess

(eng. Conditioning process) Die operante Konditionierung ist ein Paradigma der Lernpsychologie und betrifft das Erlernen von Reiz-Reaktions-Mustern (Stimulus-Response) aus ursprünglich spontanem Verhalten. Die Häufigkeit eines Verhaltens wird durch seine angenehmen oder unangenehmen Konsequenzen nachhaltig verändert. Der Konditionierungsprozess ist der Prozess, durch den die Verhaltensänderung resultiert, also jede Wiederholung des Reiz-Reaktions-Musters.

Konnotation

(eng. Connotation) Der Begriff Konnotation bezeichnet die Nebenbedeutung eines Wortes. Genauer bezeichnet er die subjektive, zusätzliche gedankliche Struktur, die die Hauptbedeutung eines Wortes begleitet. Die Konnotation ist das, was bei der Verwendung eines Begriffes unbewusst noch mitschwingt.

Konstituentenmodelle

(eng. Component models) Konstituentenmodelle oder Komponentenmodelle listen im Rahmen variabler systematischer Ordnungen wesentliche Aspekte des Konstrukts auf, so dass man eine differenzierte Vorstellung davon bekommt, aus welchen Teilen die Gesamtheit besteht

Kulturelle Basis

(eng. Cultural basis) Immaterielle Bedeutungen wie Fragen nach Werten, Glaubenssätzen, Gefühlen, Gründen, resultierend aus Erziehung, kulturellem und sozialem Umfeld.

Kulturstandards

(eng. Cultural standards) Ein für die Angehörigen einer Kultur gültiges und sinnstiftendes Orientierungssystem

Linear

Die Kollektive sind im zeitlichen Verlauf stabil und die innere Ordnung ist strikt.

Metaphorisch

(eng. Metaphorical) Eine Metapher ist eine bildhafte Übertragung. Wenn man z.B. jemanden als „Rabenmutter" bezeichnet, unterstellt man, dass die Mutter ihre Kinder vernachlässigt. Metaphorisch bedeutet also „bildlich gesprochen".

Monokausal

(eng. Monocausal) Monokausal ist ein Ereignis (Kausalität), bei dem sich das Endergebnis B auf genau einen verursachenden Auslöser A zurückführen lässt. Beispiel: Ein Stein A löst sich und fällt (Ursache) dabei auf ein Glasdach, wodurch die Glasscheibe B zerplatzt (Wirkung).

Percepta

(eng. Perceptives) Die wahrnehmbaren, empirisch beobachtbaren kulturellen Artefakte, d.h. konkrete Verhaltensergebnisse, wie z.B. Kleidung oder Architektur.

Practica

beobachtbaren kulturellen Artefakte, d.h. konkrete Verhaltensergebnisse, wie z.B. Kleidung oder Architektur.

(eng. Perceptives) Die wahrnehmbaren, empirisch beobachtbaren kulturellen Artefakte, d.h. konkrete Verhaltensergebnisse, wie z.B. Kleidung oder Architektur.

(eng. Perceptives) Die wahrnehmbaren, empirisch beobachtbaren kulturellen Artefakte, d.h. konkrete Verhaltensergebnisse, wie z.B. Kleidung oder Architektur.

Definition

Percepta

Percepta

Percepta

Begriff

(eng. Practics) Spezifische Handlungsweisen einer Kultur, die sich von Handlungsweisen anderer Kulturen unterscheiden, wie es z.B. bei Ritualen, Kommunikations- oder Höflichkeitsformen der Fall ist

Reintegrationsprozess

(eng. Reintegration process) Wenn eine Person längere Zeit in einer fremden Kultur gelebt oder gearbeitet hat und in seine „ursprüngliche" Kultur zurückkehrt, muss sie sich auch in dieser Kultur erst wieder integrieren, so als wäre es eine ganz neue Kultur.

Schemata

Schemata sind Inhalte des impliziten Gedächtnisses, werden also in die jeweilige Situation „mitgebracht", und bestimmen durch Wiedererkennen (top down) über Auswahl/Filterung der eingehenden Information, deren Bedeutung und im weiteren über Speicherung und Einordnung des neuen Wissens. Weiterhin füllen sie Informationslücken aus und entscheiden darüber, wie mehrdeutige Reize interpretiert werden. Schemata steuern somit die Wahrnehmung und Informationsverarbeitung des Menschen und in der Konsequenz sein Handeln. Wenn die Realität Unterschiede zu aktiven Schemata aufweist, werden diese nur wahrgenommen, wenn sie sehr auffällig, „nicht zu übersehen" sind.

Selektive Wahrnehmung

Selektive Wahrnehmung (selective perception) ist ein psychologisches Phänomen, bei dem nur bestimmte Aspekte der Umwelt wahrgenommen und andere ausgeblendet werden. Dies führt auch dazu, dass sich Stereotype und Vorurteile immer weiter festigen: Wenn man das Vorurteil vom temperamentvollen Italiener hat und tatsächlich einem sehr temperamentvollen Italiener begegnet, so wird man sein Vorurteil als bestätigt ansehen. Alle anderen Italiener werden einem gar nicht in diesem Kontext auffallen.

Setting

Unter einem Setting versteht man die Gesamtheit der Umweltmerkmale, die auf unser Verhalten Einfluss nehmen. Zu einem Setting eines Gesprächs gehört also beispielsweise die Umgebung, in der das Gespräch stattfindet.

Soziale Kategorisierung / Dekategorisierung

(eng. Social categorization/decategorization) Soziale Kategorisierung in Eigen- und Fremdgruppe wird als Voraussetzung für die Bildung von Stereotypen und Vorurteilen angesehen. Dekategorisierung ist die Aufweichung/Auflösung der Kategorisierung durch Personalisierung der Fremdgruppe.

Standardisierung (kulturell)

(eng. Standardization (cultural)) Im Kulturuntersuchenden Kontext sind Kulturstandards: Zentrale Kennzeichen einer Kultur, die als Orientierungssystem des Wahrnehmens, Denkens und Handelns dienen.

Stereotyp

Ein Stereotyp ist ein Komplex von Eigenschaften oder Verhaltensweisen, die bestimmten ethnischen oder kulturellen Gruppen zugeschrieben werden. Ein Stereotyp ist vor allem dadurch gekennzeichnet, dass es bestimmte Eigenschaften karikierend hervorhebt und falsch verallgemeinert. Der Begriff ist nur schwer vom Begriff des Vorurteils zu unterscheiden.

tangibel

Erst dadurch, dass ein Lehrer einen chemischen Versuch vorführt, werden die theoretischen chemischen Prozesse für die Schüler tangibel, also gestaltlich erfassbar; tangibel bedeutet auch „anfassbar" oder „berührbar".

Typologie

Zuordnung zu Gruppen aufgrund bestimmter Merkmale oder Merkmalskombinationen.

Wahrnehmungen

(eng. Perception) Bei Wahrnehmungen handelt es sich um die Aufnahme von Reizen und deren begrifflich urteilendes Erfassen