Grundlagen der Kommunikation ZHAW Pflege HS 18

Diese Kartei wird laufend erweitert.

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Kartei Details

Karten 73
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 19.09.2018 / 14.01.2023
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Interrollenkonflikt 

Konflikt zwischen den verschiedenen Rollen die eine Person erfüllen muss

Intrarrollenkonflikt 

Rolleninhaber/in stellt Erwartungen an sich selbst, die sie/er realistischerweise gar nicht erbringen kann.

z.B. als Gesundheitsfachperson muss ich immer nett und verständnisvoll sein!

führt längerfristig zu Überforderung

Häufige Reaktionen auf Rollenkonflikte

  1. Der Betroffene/ die Betroffene passt sich den Erwartungen jener Bezugsgruppe an, die über die schwerwiegendsten Sanktionenverfügt.

  2. Der Betroffene/ die Betroffene versucht das tatsächliche Verhalten gegenüber einer Kontrolle abzuschirmen.

  3. Der Betroffene/ die Betroffene erlebt den Konflikt als persönliches Ungenügen.

  4. Der Betroffene/ die Betroffene entscheidet sich bewusst für die einen und gegen die anderen Forderungen.

Was wäre ein konstruktiver Umgan mit Rollenkonflikten 

  • Kommunikation, Austausch über Erwartungen, Feedback, Konfliktklärung
  • Innerpsychische Veränderung (Ritualisieren, Analysieren, Bewusstsein der Rollenkonflikte, Kompromisse, Prioritäten setzen)
  • Soziale Veränderung (Delegieren, Rollentrennung, verlassen der Situation)
  • Inanspruchnahme von Fremdhilfe (Supervision/Intervision, Beratung)

Welches sind die Poritionen in Gruppen?

• Alpha-Position:FührungderGruppe,agiert,handelt,identifiziertsichvoll mit der Gruppe, braucht Gefolgschaft (Gamma)

• Beta-Position:Sachspezialist,Sachspezialist,BeratungderFührung,kann sich eher aus dem Gruppengeschehen heraushalten, ist von der Akzeptanz der Führung abhängig

• Gamma-Position:IdentifikationmitderFührungsperson,Ausführende, trägt weniger Verantwortung, bei Überforderung  Kritik an der Führung

• Omega-Position:InnererFeindderGruppe,OppositionoderAussen- seiter, Konkurrenz für Alpha, sucht Gunst der Gamma, z.T. wird man in diese Rolle gedrängt  Sündenbock

Gruppenphasen nach Tuckman 

siehe Bild 

Motivationsverluste in Gruppen 

  • Soziales Faulenzen (Latané, Williams & Harkins, 1979)

  • Trittbrettfahren (Kerr & Bruun, 1983)

  • Trotteleffekt

  • Sozialer Wettbewerb 

  • Soziale Kompensation 

  • Köhlereffekt 

Der bedürftig-abhängige Stil

Wer kennt es nicht: das schöne Gefühl, umsorgt und beschützt zu werden, sich von Großen und Starken behütet zu wissen, die einem den richtigen Weg weisen und acht geben, dass nichts Schlimmespassiert?“

Entwicklungsschritte aus dem bedürftig- abhängigen Interaktionsstil

 

Für den Abhängigen

  • Sprache der Verantwortung lernen: Aus „ich kann nicht..“, wird „ich will nicht...“

  • Stil um Hilfe zu bitten verändern: spezifisch statt global, aktiv statt passiv, offen und deutlich statt versteckt

Für den Helfer

• Spezifisch nachfragen: „Was hast du dir bis jetzt überlegt?“ „Was genau erwartest Du von mir?“

Der helfende Stil

Komplementär zum abhängig-bedürftigen Stil. Als geduldige Zuhörer und Ratgeber kümmern sie sich um die Hilflosen - nicht selten über die eigene Belastungsgrenze hinaus. Sie strahlen souveräne Stärke aus.

Entwicklungsschritte aus dem helfenden Interaktionsstil

  • Helfer wird sich bewusst über den Nutzen seiner Haltung: Er kommt darum herum die eigene Schwäche und Hilfsbedürftigkeit wahrzunehmen

  • Lernen um Hilfe zu bitten

  • Lernen „Nein“ zu sagen

  • Aushalten können ohne einzugreifen

Der selbst-lose Stil

Will für andere da sein, ihre Wünsche und Nöte erspüren und sich in ihren Dienst stellen. Unterschied zum Helfer: kommt nicht aus der souveränen Pose, sondern aus der Aufopferung.

Entwicklungsschritte aus dem selbst- losen Interaktionsstil:

  • Selbstbehauptung: „Ich möchte.“ „Ich will,“ „Ich verlange“

  • Selbstbewusste Körpersprache

    • Abgrenzung:
    1. Zustimmen in dem, was zutreffend ist.
    2. Klar sagen, was sie wollen oder eben nicht wollen.

Der aggressiv-entwertende Stil

Agiert „von oben herab“. Neigt zu Feindseligkeit und Abwertung.Sieht im anderen vor allem die negativen Seiten. Hat eine kränkende, beschuldigende Sprache.

Entwicklungsschritte aus dem aggressiv- entwertenden Interaktionsstil:

  • Bei anderen nicht nur die negativen Seiten sehen.

  • „Willst du ein guter Partner sein, dann schau erst in dich selbst hinein.“

  • Eigene Gefühle in Ich-Botschaftenausdrücken: „Ich mache mir Sorgendarüber, dass wir den Termin nichtschaffen.“ anstatt „Du bist Schuld, dass wir verspätet sind.“

     

Der sich beweisende Stil

Versucht sich ins rechte Licht zu setzen, will gescheit und kompetent erscheinen, um ja keinen schlechten Eindruck zuhinterlassen. „Schau nur, was ich alles kann und weiss.“

Entwicklungsschritte aus dem sich beweisenden Interaktionsstil

  • Negativseite der Persönlichkeit auchannehmen: „Vom Entweder-Oder zum Sowohl-Als-Auch“

  • „Ich fühle mich manchmal überfordert undmittelmässig und manchmal kompetentund erfolgreich.“

Der bestimmende-kontrollierende Stil

Versucht, die Dinge so zu lenken und zu korrigieren, dass sie unter Kontrolle bleiben. Falls sich die Dinge oder Menschen anders entwickeln, dann wird er von Nervosität, Angst oder Zorn erfasst. Hat Angst vor Kontrollverlust.

Entwicklungsschritte aus dem bestimmend-kontrollierenden Interaktionsstil

  • Regeln zur Zusammenarbeit aufstellen

  • Zulassen statt machen

  • Jeder Teilnehmer entscheidet immer für sich selbst und ist dafür verantwortlich.

     

Der sich distanzierende Stil

Im direkten Kontakt soll dieser Kommunikationsstil Distanz herstellen. Die förmliche und unpersönliche Art schafft um ihn herum eine Atmosphäre der Kühle, die als abweisend und arrogant wahrgenommen wird.

Entwicklungsschritte aus dem sich distanzierenden Interaktionsstil:

  • Klarheit der Rollenbeziehungen schaffen

  • Authentische Begegnung von Mensch zu Mensch

  • Ausgleich schaffen zwischen Zurückhaltung und Kontaktbereitschaft

Der mitteilungsfreudig-dramatisierende Stil

Gibt viel über sich selbst preis, steht unter starkem Gefühlsausdruck, geniesst Publikum, ist sein eigener Schauspieler.

Entwicklungsschritte aus dem mitteilungsfreudigen-dramatisierende Interaktionsstil

  • Schweigepausen aushalten

  • Von der Selbstbezogenheit zur Partnerschaftlichkeit

  • Aktiv Zuhören

Welche Fragearten gibt es?

  • geschlossen/alternativ 
  • Offen (W- Fragen)
  • problemorientiert 
  • lösungsorientiert 
  • skalierend 
  • hypotethisch 
  • zirkulär 

Feedbackregeln.

 

--> Feedback geben 

siehe Bild 

Feedbackregeln:

 

--> Feedback annehmen 

siehe Bild 

Gesprächsförderer:

  • Rahmenbedingungen

  • Situationsadäquate Umgebung und Zeitplanung

  • Ausschalten von Störungen

  • Haltung

  • Respekt

  • Einfühlung, Empathie

  • Fertigkeiten

  • Klare Kommunikation

  • Offene Fragen

  • Am Erleben der anderer Person anknüpfen

  • In Konflikten

  • Eskalationsstufen erkennen

  • „Umschalten“

Ziele eines Feedbacks 

Ziele:

  • den gemeinsamen Handlungsspielraum transparenter und weiter gestalten

  • Mehr darüber erfahren, wie andere mich, mein Verhalten und meine Leistungen wahrnehmen und einschätzen

  • Lernen und üben, mich selbst, mein Verhalten und meine Leistungen kritisch zu überprüfen

  • Lernen und üben, anderen in konstruktiver Weise sowohl positive als auch kritische Rückmeldungen zu ihrem Verhalten und ihren Leistungen zu geben

Abwehren von Killerprhasen 

  • Antworten: Auf die Sachebene zurück führen. Nicht auf die Beziehungsebene wechseln.

  • Rückfrage: Bitte um sachliche Präzisierung bzw. Beschreibung konkreter Beobachtungen (Wahrnehmungen). Oft ist eine solche nicht möglich oder (sachlich) leicht widerlegbar.

  • Metakommunikation: Killerphrase als solche thematisieren. Störung anmelden, die Gruppe über die Unangemessenheit des Angriffs urteilen lassen.

  • Fehdehandschuh aufnehmen: Nicht konstruktiv, nicht zielorientiert. Nur sehr selten wirklich nötig und erfolgreich.

Welches sind die Phasen des Problemlösungsprozess?

  1. Assessment --> Information/Probleme und Ressourcen/Ziele erfragen 
  2. Planung --> Massnahmen planen
  3. Durchführung
  4. Evaluation 

Was bedeutet Compliance?

Compliance (engl. einwilligen, sich fügen) bezeichnet die Kooperation zwischen Therapeut (auch Arzt, Pflegekraft u.a.) und Patienten. Der/die Patient/in sollte die therapeutischen Anweisungen befolgen!

Was bedeutet Adherence?

Adherence (engl. für Einhalten, Befolgen),
Das Ausmaß in welchem ein Klient medizinische Instruktionen befolgt“ 

Dieser Ansatz beinhaltet..... die Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse der Klienten, sowie die Berücksichtigung von Faktoren, die es den Klienten erschweren, das Therapieziel zu erreichen.

 

Folgen der Non-Adherence?

  • Inadäquate Behandlung der Erkrankung

  • Die Erkrankung hinterlässt körperliche Spätfolgen

  • Mehrfache An- oder Dauerbehandlung ein- und derselben Erkrankung

  • Folgekosten durch nicht adäquate Therapie

  • Rehospitalisierungen

  • Resistenzbildungen (z. B. Antibiotika-Therapie)

  • Beginn einer z.T. sehr kostenintensiven Therapie, die abgebrochen wird

  • Hohe Krankheitskosten durch vermehrte Ausfälle (Krankengeld, Übergangsgeld, einzelne Fehltage)