Grundlagen der Kommunikation ZHAW Pflege HS 18

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Flashcards 73
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 19.09.2018 / 14.01.2023
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Was versteht man unter Gruppendynamik?

  • Die in einer Gruppe ablaufenden Prozesse (Gruppenbildung, Rollen, Normen etc)
  • Bereich der Sozialpsychologie, der sich mit dieser Thematik befasst 
  • Verfahren zur Verdeutlichung und zur Beeinflussung des Geschehens in Trainings- und Therapiegruppen 

Definition: Gruppe 

  • Anzahl von miteinander in Beziehung stehenden Menschen 
  • relative Kleinheit (ca 3-25 Pers.)
  • stehen miteinander in Kontakt 
  • Gemeinsame Ziele, Normen und Werte 
  • Aufeinander bezogene Rollen, Funktionen und Positionen 

Gruppenbildung:

Nenne die 4 Phasen von Tuckmann 

Forming: Gruppenbildung 

Storming: Auseinandersetzung 

Norming: Normbildung, Entwicklung von Gruppenzusammenhalt 

Performing: Flexible Rollenverteilung, effektive Arbeit 

Welche Beziehungsformen gibt es in der Gruppenentwicklung? 

  1. Fremdheit 
  2. Orientierung 
  3. Vertrautheit (Bildung von Paaren und Untergruppen)
  4. Konformität (Hohes Wir- Gefühl, aber auch Gruppendruck)
  5. Auflösung 

Anhand von Zielsetzungen können zwei Arten von Gruppen unterschieden werden: welche?

  1. Aktionsorientierte Gruppen (Teams), die an einer meist von aussen vorgegebenen Aufgabe arbeiten. 
  2. Identitätsorientierte Gruppen, bei denen es um die Probleme der Gruppenmitglieder geht. (z.B. Selbsthilfegruppen) 

Was sind Wahrnehmungsfilter?  Und wozu dienen sie 

  • Körperlichen und geistigen Fähigkeiten (Sprachen, Frequenzen, Aufnahme von Informationen pro Zeiteinheit)
  • Schwerpunkt unserer Aktivitäten (nehmen wir Dinge schneller war)
  • Werte, Normen, Sitten (was geht mich etwas an und was nicht)
  • Gefühle (Angst, Freude, Sympathie, Antipathie) je nach Gefühl nehmen wir Dinge anders auf 

Dienen den optimalen Aufnahmebedingungen 

Was ist die Folge psychologischer ERwartungsmodelle?

Personen neigen zu einer verzerrten Informationsverarbeitung. 

--> Personen bewerten im Allgemeinen die Qualität erwartungskonformer Informationen häher ein als die Qulalität erwartungskonträrer Informationen. 

Was bedeutet selbst erfüllende Prophezeiung?

Menschen haben bestimmte ERwartungen, wie eine andere Person ist. Diese Erwartungen wirken sich darauf aus, wie sie sich dieser Person gegenüber verhalten, was wiederum dazuführt, dass die Person sich entsprechend der ursprünglichen Erwartung verhält. 

Beschreibe den Perseveranzeffekt 

Personen beharren auf bestimmten Annahmen bezüglich der eigenen Person oder der sozialen Welt, auch nachdem die Grundlage dieser Annahmen widerlegt wurde. 

Welches ist nach Schulz von Thun das übergeordnete Kriterium für angemessene Kommunikation?

Das Ideal der Stimmigkeit. Das bedeutet die doppelte Übereinstimmung sowohl mit mir selbst als auch mit dem Charakter der Situation.

(identitätsgemäss)

Was ist ein Menschenbild? 

Die Vorstellung, die jemand vom WEsen des Menschen hat. Es enthält das Selbstbild und das Bild von anderen Menschen. Menschenbilder sind subjektiv. d.h. nicht beobachtbar 

Was beeinflusst das Menschenbild?

  • Werte 
  • Normen 
  • Kultur 
  • Soziale Gruppe 
  • Erfahrungen 

Was wird von Menschenbildern beeinflusst? 

  • unser Denken
  • Handeln
  • Interaktion

Was versteht man unter professioneller Haltung?

Die Art und Weise wie Fachpersonen Menschen wahrnehmen, interagieren, kommunizieren und Beziehung gestalten, beruhend auf ihrem Menschenbild, ihren Werten und therapeutischen Prinzipien.

Unter welchen Menschenbildern unterscheidet man in der Psychotherapie? 

  • Psychoanalytisches Menschenbild
  • Humanistisches Menschebild 
  • Verhaltenstheoretisches Menschenbild 
  • Systemisches Menschenbild 

Was ist das Psychoanalytische Menschenbild?

Unbewusste Triebkräfte bestimmen das Verhalten des Menschen.

Sie werden in der Therapie bewusst gemacht mit dem Ziel der Persönlichkeitsentwicklung.

Stichworte:

Abwehr, Übertragung, Gegenübertragung, Sublimierung

Was ist das Humanistische Menschenbild?

Der Mensch ist ein einzigartiges Wesen, das mit

Selbstverwirklichungskräften und Ressourcen ausgestattet ist.

Die Therapie dient der Selbstentfaltung.

Stichworte:

Wertschätzung, Empathie, Echtheit/Kongruenz, Begegnung

Was versteht man unter dem Verhaltenstheoretischen Menschenbild?

Das menschliche Denken und Verhalten wird durch Lernprozesse bestimmt und so in der Therapie beeinflusst.

Stichworte:

Konditionierung, Desensibilisierung, Modellernen, kognitive Verhaltenstherapie

was versteht man unter Systemischen Menschenbild?

Der Mensch ist Teil eines Systems. Probleme und Symptome sind Ausdruck von Störungen der Mensch-Umwelt-Passung. Veränderung durch Beziehungsgestaltung.

Stichworte: Systemtheorie, Kybernetik, Kommunikation im hier und jetzt, Zirkuläres Fragen, Lösungsorientierung

Was prägt die humanistische Haltung?

Diese Haltung ist geprägt von Empathie, pos. Wertschätzung und Kongruenz.

Die Selbstbestimmung des Menschen im Therapieprozess wird besonders betont.

Was prägt die systemische Haltung?

Eine Haltung des bewussten „Nicht-zu-schnell-Verstehens“ (neugierig, interessiert, ohne

Vorannahmen bzw. diese reflektierend); Allparteilichkeit; Wahlmöglichkeiten erweitern.

was heisst nun professionelle Haltung?

•Wertschätzend sein

•Sich für das subj. Erleben des Gegenübers interessieren

•Offen sein für andersartige Lebensentwürfe und Lösungsideen

•Vertrauen in Ressourcen haben

•Sich kongruent verhalten

•Sein Verhalten reflektieren

•Verantwortung für die Prozessgestaltung übernehmen

Was ist die Transaktionsanalyse?

Kommunikationsmodell,

das dabei unterstützt sich selbst und Gesprächspartner, sowie Kommunikations- und Beziehungsabläufe besser zu verstehen, mehr Toleranz zu üben und in schwierigen Situationen flexibler und angemessener zu reagieren.

Welches sind die Grundüberzeugungen der Transaktionsanalyse?

  • Die Menschen sind in Ordnung.
  • Jeder hat die Fähigkeit zum Denken.
  • Das Modell ist entscheidungsorientiert.
  • Jede Arbeit stützt sich auf eine Vertrag.
  • Die Kommunikation ist offen und frei.

Welches sind die Konzepte der Transaktionsanalyse? (TA)

  • Grundpositionen
  • Ich-Zustandsmodell
  • Transaktionen

Erkläre das Modell der Ich- Zustände in der TA

(TA) Ich- Zustände: Eltern Ich 

  • helfend, fürsorglich --> konstruktive (fürsorglich) oder desturktiv (überfürsorglich)
  • kritische, kontrolliert --> konstruktiv (konstruktiv-kritisch) oder desturktiv (überkritisch)

(TA) Ich- Zustände: Kind- Ich 

Freies Kind

Konstruktiv: gefühlsvolles, lustiges, kreatives Verhalten

Destruktiv: rücksichtslose, gefährdende Verhaltensweisen

Angepasstes Kind

Konstruktiv: sinnvolle, sozial angepasste Verhaltensmuster

Destruktiv: Ueberanpassung

Rebellisches, trotziges Kind

Konstruktiv: konzentrierte Energie und Durchsetzungsfähigkeit

Destruktiv: selbstschädigende Rebellion

(TA) Ich- Zustände: ERwachenen-Ich 

  • gegenwärtige Realität (hier und jetzt)
  • objektive Verarbeitung 
  • Bewusste Wahl der Reaktion 
  • Angemessenheit 

Erkläre den Begriff: Transaktion 

Eine Transaktion ist die Grundeinheit aller sozialer Verbindungen. Sie besteht aus einem Reiz (Stimulus, verbale u. nonverbale Anrede) und einer Reaktion (verbale und nonverbale Antwort). Transaktionen finden zwischen mindestens 2 Personen statt. Sie sind zwischen allen Ich-Zustandsebenen möglich

 Parallele, komplementäre Transaktionen:

Empfänger antwortet aus dem Ich-Zustand heraus, den der Sender „angepeilt“ hat.

Gekreuzte Transaktionen

Die Antwort auf die Botschaft erfolgt nicht aus der angesprochenen Ich-Haltung, so dass die Kommunikationslinien sich kreuzen Gekreuzte Transaktionen sind irritierend, unterbrechen den Gesprächsfluss oder lenken ab. Verwirrung, Ärger oder Enttäuschung können entstehen

Verdeckte Transaktionen

Gleichzeitig mit einer offenen Botschaft (verbal) wird eine verdeckte Botschaft (a- oder nonverbal) gesendet. Diese kann an Tonfall, Mimik, Gestik und Verhalten beobachtet werden.

Was verstehen wir unter kommunikativen Kompetenzen?

  • verständlich und empfängerorientiert auszudrücken.  
  • Fähigkeit zur Perspektivenübernahme 
  • Kenntnisse über die wichtigsten Kommunikationskonzepte und –modelle 
  • Fähigkeit zur praktischen Umsetzung bzw. Anwendung von Kommunikationsmethoden in konkreten Situationen.

Wahrnehmung ist selektiv & subjektiv

  • Jeder nimmt die Welt subjektiv wahr, in Ausschnitten, Verzerrungen, Verschiebungen, Vergrösserungen, etc.

  • Erst durch unsere Interpretation (Zuschreibung von Bedeutung, Wert und Sinn) werden die Daten der Umwelt zu Informationen.

  • Basis: Der Mensch besitzt die Fähigkeit zur Mustererkennung. So ist unser Gehirn besser in der Lage, neue Informationen in bereits vorhandene einzugliedern und die auf uns einstürmende Informationsflut zu bewältigen.

  • Vorteil: Trotz ständiger Reizüberflutung können wir für uns Wesentliches von Unwesentlichem unterscheiden.

  • Nachteil: Je höher die Konzentration auf eine Sache, desto leichter entgehen der Aufmerksamkeit andere Dinge.

Häufigste Wahrnehmungsfehler

  • erster Eindruck (Primäreffekt) --> andere Eigenschaften könne übersehen werden 
  • Halo Effekt --> Eine Eigenschaft überstrahlt die anderen 
  • Kontrastfehler --> Mehrere Personen sind gleich, wenn dann eine andere Person kommt beurteile ich diese extremer 
  • Übertagung --> Übertragung von einer früheren Situation 

Reflexionsspirale

siehe Bild 

Definition Soziale Rollen 

  • Gesellschaftlich verbindliche Verhaltenserwartungen definieren eine soziale Rolle. Den Inhaber der Rolle nennt man Rollenträger

  • Instanzen, welche Erwartungen und Normen formulieren nennt man Rollensender

Intersenderkonflikt 

  • Tatbestand,beidem widersprüchliche Rollenerwartungen bestehen

  • Die/derStudierende,das arme Würstchen?

  • Alle wollen etwas von mir aber ich kann nicht allen gerecht werden 

Intrasenderkonflikt 

  • Gegensätzliche Erwartungen innerhalb des Senders
  • Der Praxis Ort möchte, dass ich schnell und genau arbeite, mir aber trotzdem Zeit fürs lernen nehme