:)


Set of flashcards Details

Flashcards 223
Language Deutsch
Category Religion/Ethics
Level University
Created / Updated 18.09.2018 / 12.12.2018
Weblink
https://card2brain.ch/box/20180918_bon
Embed
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20180918_bon/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Beschreibe den Bardo der Existenzbereiche genauer

- Das Bewusstsein nimmt die trüben Strahlungen der 6 Daseinsbereiche wahr

- Erscheinen der Buddhas der 6 Existenzbereiche als Führer durch die verschiedenen Existenzen

- Bei Nichterkennen der sechs Existenzbereiche als Projektionen des eigenen, vom Karma getrübten Bewusstseins: Eingehen des Namshe in einen «Mutterschoss»

Wie sieht der Ritualablauf des Bardos aus? 

- Idealer Ritualvollzug:49 Tage

- 14 Tage: ebenfalls günstig (die ersten 14 Tage unerlässlich für die Führung des Namshe durch den Bardo)

- Folgende 14 Tage: oft für die Belehrung über den dritten Bardo, das "Rad der Existenzen" und die Höllenwelt genutzt

- Beginn der Lesungen des 2. Bardo nach den ersten 14 Tagen 

  • Vorbereitung des Hausaltars mit den notwendigen Bildern und Kultgeräten: Thangkas der Bardo-Gottheiten, Blumen, Früchte, Torma, Wasserschalen, Weihrauch, symbolische Gaben etc.
  • Die Mönche sitzen an kleinen Tischen, auf die sie die Texte legen und ihre Ritualgeräte (Glocke und Vajra, Handtrommeln, Zimbeln (ting shags), Schale mit gelbem Opferreis, Ritualkanne mit konsekriertem Wasser)

- Kleine Karten, mit den Bildern der Gottheiten

  • Mit Hilfe der Karten Führung des Bardowa und aller am Ritual Teilnehmenden durch die Bardo-Bereiche
  • Die Karten zeigen alle Gottheiten in der Anordnung des Totenbuchs
  • Je nach Textanordnung Kartensätze zu 50 und 86 Karten
  • Solche Karten werden auch von den Bönpo gebraucht: Bön-Versionen der Bardo-Ritualtexte

Worum handelt es sich bei der Höllenfurcht?

- Die Höllen befinden sich zwischen den Welten und unter der Erde

- Höllen als Zustand, vom Karma abhängig und daher ebenso vergänglich wie die anderen Existenzbereiche

- 8 heisse Höllen und 8 kalte Höllen (kalte Höllen wohl eine spätere Entwicklung)

- Jede Hölle hat 16 Nebenhöllen

- Gott Yama als Totenrichter, der die Taten auf seiner Waage abwiegt

Worum handelt es sich bei der "Namenskarte" ?

- Namenskarte: ten, «Stütze» --> Dshangbu

  • Die Führungsrituale benötigen die Präsenz des Namshe/ Bardowa
  • Rückruf in den Körper
  • Substitut: Karte mit dem Namen des/der Verstorbenen (tib. Dshangbu/ sByang bu)
  • Namshe bleibt am Ort des Ritualvollzugs, hört und befolgt die Anweisungen der Mönche

- *Dshangbu: einfaches Papier, Holzdruck

- Opfergaben während des Rituals an die Namenskarte

- Ritualende: Entlassung des Namshe aus dem Substitut, dieses wird verbrannt

- Lesung oft im Haus des/der Verstorbenen

  • Abschlusslesung zuweilen im lokalen Kloster

Welche Paradiesvorstellung gibt es ?

Wiedergeburt in dem Buddhafeld

- Das beliebteste Paradies: das Buddhafeld des Amitabha-Sukhavati Dewachen

  • "Land des Glücks"

- Nur mit einem männlichen Körper kann man in das Buddhafeld eintreten

  • Frauen machen eine Geschlechtsumwandlung durch, bevor sie eintreten

- Wiedergeburt im Shambhala (?)

 

Nach welchen Ordinationen richten sich Mönche in der Mongolei und in Tibet?

- Ordination nach den Vinaya-Regeln: Drapa und Ani

  • vor allem Gelupa, Sakyapa, Kagyüpa

- Bodhisattva-Gelübde (alle Schulen)

- tantrisches Gelübde (alle Schulen)

Beschreibe die Gelübde des tibetischen Buddhismus

- Ein Gelübde ist ein bindendes Versprechen, sich bestimmter Handlungen zu enthalten, nämlich „nicht lobenswerter Handlungen“, die

  1.  entweder destruktiv sind oder
  2. der Buddha bestimmten Individuen untersagt hat.

- Das Bodhisattva-Gelübde ist die Grundlage für die Mahayana-buddhistische Praxis. Es beinhaltet das Versprechen, alle Lebewesen aus dem Existenzenkreislauf zu befreien. Es bestärkt bodhicitta, den „Gedanken zur Erleuchtung“, und impliziert, sich bestimmter negativer Handlungen zu enthalten.

- Das tantrische Gelübde wird bei tantrischen Initiationen übertragen. Auch hier geht es darum, sich bestimmter Handlungen zu enthalten.

  • wenn man Tantra nicht versteht und falsch ausführt, ist es der direkte Weg in die Hölle
  • meisst von Männern ausgeübt
    • Man soll sich eine Mudra zur Hilfe nehmen, um die Glückseeligkeit zu steigern
    • deshalb soll man auch keine Frauen verspotten
  • Regeln #8: Man soll seine Aggregatszustände nicht verschmähen (seinen Körper gut behandeln)
  • Regel #10: Man darf schreckliche Menschen boykottieren

Beschreibe die nach den Vinaya-Regeln ordinierten Mönche und Nonnen

3 Arten von Gelübden, welche von Mönchen abgelegt werden können:

- Genyen-Gelübde, Getsül-Gelübde, Gelong- Gelübde

--> nur die Bhikshus sind voll ordiniert

2 Arten von Gelübden von Nonnen:

- Genyenma-Gelübde und Getsülma-Gelübde

--> Kann sein dass es gar nie eine Vollordination der Nonnen in Tibet gab. (Kontrovers) Heute werden die Nonnen vor allem vom Dalai Lama unterstützt.

Beschreibe die Laien- und Ordens-Regeln

218-263 Regeln für die Mönche; 279-380 Regeln für die Nonnen

  • mehr Regeln für Frauen als für Männer, wegen der monatlichen Blutung (unrein) und der psychischen "instabilität"
  • Frauen werden als triebhafter dargestellt
  • auch die älteste Nonne muss vor dem jünsten Mönch auf die Knie (Geschlecht spielt eine grössere Rolle als Alter, was eigentlich nicht normal ist

Pancasila, die 5 Laiengebote:

  1. Abstand nehmen vom Leben nehmen
  2. Abstand nehmen vom Nehmen, was nicht gegeben wurde
  3. Abstand nehmen von schlechtem Benehmen im Sexualleben
  4. Abstand nehmen von falscher Rede
  5. Abstand nehmen von berauschenden Getränken

Parajika-dharma, die 4 Verfehlungen:

- Geschlechtsverkehr

  • Sangyun sind "geheime" (tantrische) Partnerinnen, welche von den Mönchen ins Kloster geholt werden 
  • Für die Frauen meist sehr schlimm: Der religiöse Status gibt ihnen einen Status und eine Aura von Furcht
    • Von westlichen Frauen wurde oft übersehen, dass ein Patriarchat doch vorhanden ist und sie liessen sich auf solche Beziehungen ein 
    • Der ranhhöchste Lama hat sich dagegen ausgesprochen und eine Veränderung fing langsam an

- Diebstahl

- Mord

  • Mord geschieht trotzdem unter dem Vorwand, das Dharma zu beschützen 
  • tibetischer Schlägertrupp bestehend aus Mönchen
  • Es fanden immer wieder Kämpfe statt, bei denen auch jemand starb

- Falsche Behauptung, übernatürliche Kräfte zu besitzen

--> Strafe: lebenslanger Ausschluss aus dem Sangha

  • Wird jedoch nicht immer so gehandhabt

Beschreibe den Nonnenorden im tibetischen und mongolischen Buddhismus

- Historisches Tibet und Mongolei: für Frauen nur Novizinnengelübde, keine Vollordination

  • Wenn ein Mönch ein Gebet rezitiert, ist dies besser für das Karma (Mönche werden bezahlt)

- Tibet: vor 1959 viele Nonnenklöster, im Exil ebenso

  • viele Nonnen mussten sich in Männerklöster einmieten, da es zu wenig Platz in den Nonnenklöstern gab

- Einschränkungen in Tibet vor 1959: kein Besuch der Klosteruniversitäten

- Verbesserung der Situation im Exil: Zulassung von Nonnen zu den Geshe- Examina

  • Abgabe des mittleren Sohnes ins Kloster wurde von den Klöstern und den Familien gefordert
  • Bei den Frauen war dies nicht so: Gründe waren meisstens private, da sie nicht auf die traditionelle Weise leben wollten
  • Das Kloster war oft eine Möglichkeit, der Armut zu entgehen. Früher bliben die Leute meisstens für immer im Kloster. Heute schleichen sie sich oft mit 18 Jahren vom Kloster weg.

- Mongolei: vor 1990 keine Nonnenklöster;

  • Frauen konnten in fortgeschrittenem Alter Gelübde ablegen und als Nonne leben,
  • aber: Verlust des sozialen Status;
  • einzige Ausnahme: Frauen des Adels

- Mongolei heute: Feminisierung des Sangha

  • In der Mongolei sind die Frauen aufgrund der Modernisierung gleichberechtigter als in Tibet

- 14. Dalai Lama: Einsatz für Gleichberechtigung der Nonnen; sein Gegenspieler: konservativer Gelugpa-Klerus

Beschreibe den Lama im tibetischen und mongolischen Buddhismus

- Ein Lama kann ordiniert oder nicht ordiniert sein.

  • Dieser Status wirkt sich auf die tantrische Praxis aus
  • Ein Lama kann eine Wiedergeburt sein 
  • Ein ranghoher wird als "Rinpoche", "Juwel, kostbar" angesprochen

- Wortbedeutung von tib. bla ma: "Der Höhere" (im mongolischen: Lam)

- Übersetzt den Sankskrit-Begriff guru: persönlicher religiöser Lehrer ("Wurzel-Lama") und im engere Sinne den tantrischen Lehrer

  • Man braucht einen tantrischen Lehrer, weil es si gefährlich ist
  • Dem tantrischen Lehrer gehorcht man 
  • Ein tantrischer Lama wird eigentlich immer höher geschätzt als ein Mönch
  • Tanriker werden als schröge Vögel oft sehr geschätzt

- Oft auch als Anrede für jeden Mönch (man ist auf der sicheren Seite, wenn man einen Mönch anspricht)

- Vierfache Zufluchtnahme im tibetischen Buddhismus

Bennene die Vierfache Zufluchtnaheme im tantrischen Buddhismus

  1. ich nehme Zuflucht zum Lama
  2. ich nehme Zuflucht zum Buddha
  3. ich nehme Zuflucht zum Dharma
  4. ich nehem Zuflucht zum Sangha

Beschreibe Tsalung

Der tantrische psycho-physische Körper

- Chakras gehen durch den Körper

- psycho-physische Kanäle durchziehen die Chakras und den ganzen Körper 

- Es geht darum, die Kräfte, welche durch diese Kanäle fliessen, zu beherrschen = Befreihung 

Beschreibe den Yogin und die Yogini

- Befolgen meistens nicht die traditionelle Schule 

 

Beschreibe die Geschichte von Milarepa

- Ein historischer Nyönpa, welcher verehrt wurde 

- Milarepa als Asket und "verrückter Heiliger" 

- Trägt Baumwollkleidung und ernährt sich von Brennesseln 

- Macht Dinge, welche ausserhalb der gesellschaftlichen Konventionen liegen (in Höhlen meditieren usw.)

- Im grossen und ganzen aber immer noch abgeklärter Asket

  1. Hat schlechte Erlebnisse in der Jugend und häuft schlechtes Karma an 
  2. Geht in de Lehre zum unorthodoxen Lehrer namens Marpa
  3. Milarepa muss unglaublich viele schwierige Aufgaben erfüllen
  4. Milarepa erlangt irgendwann Erleuchtung 
  5. Zieht sich zurück und singt Lieder 

 

Welhalb wurden Nyönpas trotz ihrer starken moralischen Verfehlungen verehrt?

- Meisstens sind die schauderlichen Geschichten nicht wahr, werden aber trotzdem verehrt

  • Wenn der Mensch die volle Buddhaschaft erreicht hat, dann gelten die Regeln nicht mehr
  • Loslösung von der materiellen Welt

Beschreibe den modernen Nyönpa namens Chögyam Trungpa

- Gründete Shambala-Bewegung

- Ist eine anerkannte Wiedergeburt

- 1959 ist der mit dem Dalai Lama ins Exilgeflohen 

- Hat in Schottland eines der ersten Meditationszentren gegründet

- Hat später seinen Mönchsstatus niedergelegt und geheiratet

- Schreib viele Bücher und eröffnete Schulen 

- ABER: viele Alkoholexzesse, wechselnde Frauen usw. 

- 1980 aufgrund seines starken Alkoholkonsums gestorben und sein Sohn übernahm 

  • sein Sohn war die erste anerkannte westliche Wiedergeburt

Beschreibe den Danzan Ravjaa, den "Trunkenbold aus der Gobi"

- ein Badarchi = Wandermönch (1803-1856)

- tantra-Praxis

- Viele Innovationen und anti-gesellschaftliche Handlungen:

  • Klostergründungen in der Gobi
  • (oft sozialkritischer) Dichter
  • Begründung der mongolischen Oper
  • Fördererung des mongolischen Theaters (Tsam)
  • Vorkämper für die soziale Gleichstellung von Frauen 
  • Stellte die erste öffentliche Bibliothek zur Verfügung

- Auch er trank sehr viel Alkohol (um über die gesellschaftlichen Stränge zu schlagen)

Beschreibe den Ngagpa, den "Mantra-Kundigen"

- Erbliches Amt

- sozial dem lokalen Adel gleichgestellt (im Himalaya)

Beschreibe den Dorflama

- Laien mit religöser Ausbildung

- Ritualspezialisten

???Teilzeit-Lama

- Lamas die am Abend zu ihrer Familie gehen ?????

Familie kann man nicht im Stich lassen

Beschreibe die Zahlen der Mönche/ Lamas für Tibet, die Mongolei und für die Buryat-Mongolei

Tibet

  • 20% Mönche in Tibet vor 1950 (leben jedoch nicht alle dauerhaft im Kloster)
  • Zahl der Nonnen ist wesentlich geringer
  • Klöster = überregionale Ausbildungsstätten

Mongolei

  • 1918: 44.6% der Bevölkerung als Lamas registriert (davon nur 15% im Kloster)
    • Registrierung als Lama = Jeder, der einmal im Kloster war
    • Die meisten gingen mit 18 Jahren wieder aufs Land zurück und gründeten eine Familie
    • Jedoch wurden auch in der Steppe religiöse Verrichtungen gemacht
  • Bruch um 1928

Buryat-Mongolei

  • Auch hier ein Bruch um 1928, jedoch am Anfang der Sozialisierung ein Anstieg

Beschreibe das tibetische Sprichwort „Auch wenn mein moralisches Verhalten schwach geworden ist, so stehe ich doch immer noch über einem gelehrten Mann, der nicht Mönch ist.“

hjkhjkhkjhjkh

Wer wird Mönch?

Gewollter Mönchsstand für die Massen (?)

  • Je mehr Insassen eines Klosters, desto reicher werden sie (nicht gesichert)
  • Texte, die gegen diese These sprechen

Gründe für einen Klostereintritt

  • Ökonomische: ein Esser in der Familie weniger
  • In Tibet seit dem 17. Jh. Steuer-Abgabe an das Kloster ("von drei Söhnen der mittlere")
  • Religiöse: z.B. zur Erfüllung eines Gelübdes

--> Gilt nur für Männer. Frauen wollten möglichst schnell Heiraten und gingen nur ins Kloster um gesellschaftlichen Zwängen zu entfliehen

 

Wie ist ein grosses Kloster in Tibet organisiert?

In Zentraltibet sind grosse Klöster gegliedert in Kollegien / Dratsang

  • semiautonome Einheiten, eigener Abt, eigene Administration und Einkünfte
  • Dratsang: aufgeteilt in Hausgruppen/ Khamtsen
  • Einige Klöster: nur Khamtsen, keine Dratsang
  • grosse Klöster in Amdo haben oft nut Dratsang, keine Khamtsen

Hausgruppe/ Khamtsen

  • definiert durch regionale Herkunft aufgrund der Sprache
  • Mitgliedschaft automatisch und exklusiv
  • Hausgruppen linguistisch und kulturell homogen
  • Loyalität der Mönche zur Hausgruppe und Kolleg
    • Teils politisches Engagement
    • 1947 Aufstand des Sera Je-Kollegs gegen die Zentralregierung, welche vom Sera Me-Kolleg unterstützt wurde
  • Untergliederung der Hausgruppe in Mitsen

Mitsen

  • orientieren sich nich stärker an der lokalen Herkunft der Mönche
  • Mönchshaushalte entweder allein oder in Wohngemeinschaften

 

 

 

 

Nenne 3 grosse Klöster in Tibet

Zentraltibet

  • die "drei Residenzen": Ganden, Sera und Drepung
  • Tshurphu, SItz des Karmapa (gegründet 1189)

Westzentraltibet

  • Trashilhunpo, der Sitz des Panchen Lama (gegründet 1447)
  • Sakya, Sitz der Sakya-Schule (gegründet 1073)

Osttibet (Amdo)

  • Labrang (gegründet 1709)
  • Kumbum (1583)
  • Gge Lug-Köster

Beschreibe das Kloster Ganden

  • Ca. 35 km im Osten von Lhasa gelegen
  • Gegründet 1409 von Tsongkhapa
  • Ca. 7‘000 Mönche im Jahr 1959
  • zwei Kollegien (Dratsang):
    • Shatse (shar rtse)
    • Dschangtse (byang rtse)

Beschreibe das Kloster Drepung

  • Ca. 6 km nordwestlich von Lhasa gelegen
  • 1416 gegründet
  • Ca. 13‘000 Mönche im Jahr 1959
  • vier Kollegien (Dratsang):
    • Loseling (Blo gsal gling)
    • Gomang (sGo mang) → für die mongolischen Mönche
    • Ngagpa (sNgags pa) (für tantrische Ausbildung)
    • Deyang (bDe yangs)

Beschreibe das Kloster Sera

  • 1419 gegründet
  • Ca. 5 km nördlich von Lhasa gelegen
  • 1959: ca. 10‘000 Mönche
  • extrem Konservativ
    • immer wieder kleine Boykottversuche z.B. gegen Nonnen
  • drei Kollegien (Dratsang):
    • Dsche (Byas)
    • Me (sMad)
    • Ngagpa (sNgags pa) (Tantra)

Beschreibe die Versorgung der Klöster füher (in Tibet vor 1959, in der Mongolei vor Ende der 20er Jahre)

- Erträge der Ländereien

  • Tibet: Ackerbau
  • Mongolei: Viehwirtschaft
  • Kloster und Dorf waren aufeinander bezogen und eng miteinander verbunden

- Unterstützung durch die Zentralregierung in Lhasa (nach Anzahl der Mönche

- Buryatien: ein Teil der Lamas erhielt staatliche Unterstützung

 

 

Beschreibe die Versorgung der Klöster heute

Tibetisches Exil

  • Keine so enge Bindung der lokalen Bevölkerung mehr --> Finanzierungsprobleme
  • Wenig Unterstützung durch die Exilregierung (indische Regierung fühlt sich nicht zuständig)
  • ausländische Hilfe aus westlichen Ländern 
    • führt zu Spannungen zwischen Indern und Tibetern

TAR

  • Haupteinnahmequelle: Spenden der Gläubigen
    • Bei Registrierung zusätzlich Recht auf Unterstützung, wird jedoch meist nicht gemacht
  • bei Klöstern in Amdo zusätzlich Tourismuseinnahmen

Mongolei

  • Staatliche Unterstützung sowie private Spenden
  • ausländische Hilfe

Buryatische Republik

  • Staatliche Unterstützung, da aus dem Ausland weniger Hilfe kommt
  • private Spenden

Beschreibe die Tätigkeiten der Mönche

Me Dratsang von Sera

  • insgesamt 2800 Mönche
  • 800 Pechawa, "Bücherkundige"
  • 2000 beschäftigten sich nicht mit "Bücherwissen", sondern hielten den Klosterbetrieb aufrecht und arbeiteten in der Verwaltung oder anderen Bereichen
    • Maurer, Köche, Dachdecker, Schriftsetzer etc. etc, 
    • Beamte der Klosterverwaltung haben gewöhnlich keinen univeritären Rang

 

Beschreibe die Hierarchie im Kloster

1. Abt: für die spirituelle Leitung zuständig, beaufsichtigt z.B. Abnahme von Mönchsprüfungen oder Notengebung bei den Geshe-Examina

2. Beamte: für gewöhnlich keinen universiären Rang

3. Mönche: Maurer, Köche, etc.

Beschreibe die besonderen Klosterregeln: Chayig

Vinaya und Chayig existieren unabhängig nebeneinander

- Besondere Form in einer Rolle, werden mündlich weitergegeben

- Beziehen sich auf ein bestimmtes Kloster und seine Bewohner (nur wenige für Nonnenklöster)

- Nicht nur Kommentare und Auslegungen des Vinaya

- Adressanten: unterschiedlich, z.B. Mönche, Verwaltung, Gemeinschaft

- Ständige Anpassung an wechselnde Gegebenheiten (z.B. Änderung des monastischen Kurrikulums)

- Regeln praktische Aspekte des Alltagslebens, inkl. der Laien (die zur monastischen Jurisdiktion gehörten

  • z.B. Jagdverbote in Klosterumgebung
  • z.B. Regeln darüber, wer wo wohnen darf

--> Von grösserer Bedeutung als der Vinaya und er bestimmt somit hauptsächlich das klösterliche Leben

 

 

Nenne einige Klosterämter

Khenpo: Abt

Umdze: "Vorsänder oder Vor-Rezitierer", steht der täglichen Ritualhandlung vor (für 3 Jahre gewählt)

Chipön: Klosterverwalter

Nyerpa: Verwalter der Klostervorräte

Drupön: geistlicher Leiter (Metaphysik)

Dorje Lobpön: "Vajrameister", zuständig für tantrische Initationen

Worum handelt es sich bei den Dabdob?

Dabdop = faul, träge

  • 10-15% der Mönche --> Truppe
    • organisiert als Verbindung, welche Ringkämpfe mit anderen Verbindungen aus anderen Klöster machen kann (sonst für Mönche verboten)
  • Man wurde dann von einem alten Dabdop rekrutiert, wenn man kein besonderes Interesse an Schriften hatte
  • besonders grosse Mönche mit Waffen
    • Respektverschaffung durch sehr gefährliche Waffe (Schlüssel) 
    • waren geschminkt, um furchterregend auszusehen 
    • fungierten als Leibwächter für hohe Geistliche vor Räuber und Banditen
    • bei grossen religiösen Festivitäten waren sie die Ordnungspolizei (hatten Ordnungsgewalt, welche sie auch ausübten)
  • Haben Homosexualität (frei) ausgelebt
    • War nur bei den Mönchen erlaubt (aber nicht frei ausgelebt), bei den Laien nicht
    • Ringkämpfe oft einen homosexuellen Hintergrund
    • Strafe bei zu offener Homosexualität: relativ sanfte Strafe mit hieben
    • Dabdops haben öfters Jungen entführt um sie zu vergewaltigen
      • Wurde selten aufgedeckt, da Homosexualität so verpöhnt war unter den Laien
  • waren/sind berüchtigt, man weiss jedoch nicht sehr viel über sie, weil in tibetischen Quellen findet man nichts über sie. Wissen von Informanten durch Befragung und früheren Reisenden 

Weshalb waren Dabdops gesellschaftlich so hoch angesehen, trotz der Gewalt und der Homosexualität?

Auch wenn sie die buddhistischen Tugenden eigentlich nicht erfüllten und eigentlich auch nicht wirklich glaubten (laut Zitat), waren sie trotzdem hoch angesehen, da:

- Sexualität nicht so verpöhnt war (ist?) im Buddhismus

- Haben grosse Tugenden da:

  1. Sie immer ehrlich sind und nichts verschleiern (Homosexualität)
  2. Die keinerlei Interesse an weltlichem Besitz haben (haben viel verschenkt)

Weshalb sind heute Dabdops nicht mehr so hoch gestellt?

In der Moderne war das tibetische System grösserem Druck von aussen gegen die Homosexualität ausgesetzt.

--> Heute werden die Dabdops als monastische Auswüchse angesehen.

Weshalb waren Klöster meist sehr reich, die Mönche jedoch nicht?

Soziales Kapital der Wiedergeburten

  • Man erbte alles von seinem Wiedergeburtsvorgänger
  • Die Wiedergeburten lockten Pilger in die Klöster, wodurch sie Geld verdienen konnten

Logtso = verkehrter o. perverser Lebensunterhalt

  • Die meisten Mönche waren keine berühmten Wiedergeburten und kamen aus armen Verhältnissen
  • 1x am Tag gab es Tsampas, was eigentlich nicht genug war 
  • Die Mönche können durch Ritualvollzug Geld verdienen, um sich mehr Essen zu kaufen 
    • --> Die meisten Mönche sind weniger im Kloster am beten, und mehr unterwegs
  • Es gibt jedoch auch andere Arbeiten (z.B. Druckerei)

 

???Weshalb waren Mönche so hoch angesehen ?

???