8 Risikomanagement
Hauser
Hauser
Fichier Détails
Cartes-fiches | 59 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Gestion d'entreprise |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 29.08.2018 / 17.03.2025 |
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Begriffe
Definition Fehler (3)
- Nichterfüllung einer Anforderung (DIN EN ISO 900:2005)
- Anforderung = Erforderung oder Erwartung die festgelegt ist
- "..eine nicht beabsichtigte oft unbewusst ausgeführte oder unterlassene Maßnahme" (Rall 2001)
- Beinahe-Fehler: Fehler bei dem das Fehlverhalten noch rechtzeitig erkannt wurde
Begriffe
Kritische Ereignisse
Fehler (4)
- Erinnerungsdefizit (unbewusst)
- Verständnisdefizit (unbewusst)
- Zuwiderhandlung einer Regel (bewusst)
- Irrtum (unbewusst)
Begriffe
Fehler (Arten 2)
- Aktive Fehler
- Latente Fehler
Begriffe
Fehler
Aktive Fehler (1)
Werden direkt vor Ort durch MA begangen, können personalisiert werden (zB Medikamentengabe)
Begriffe
Fehler
Latente Fehler (2)
- haben Fehler im Management einer Organisation (zB unzureichende Personalausstattung)
- führt nicht unmittelbar zum Fehler, aber in Kombination mit individuellem Verhalten (zB falsche Medigabe, da der MA unter enormen Zeitdruck stand aufgrund von zu wenig Personal > Systemfehler)
Begriffe
Schaden (Definition1, Arten3)
- Jeder materielle oder immaterielle Nachteil, den eine Person oder Sache durch ein Ereignis erleidet
- Personenschaden
- Sachschaden
- Umweltschaden
Sind alle unvermeidbar oder vermeidbar
Begriffe
Risiko (Definition 1)
Ereignisse und mögliche Entwicklungen innerhalb und außerhalb einer Organisation, die sich negativ auf die Erreichung der Organisationsziele auswirken.
Begriffe
Betriebswirtschaftliche Entscheidungstheorie
Entscheidungen (1+1,1+2)
- Sicherheit
- eintretende Situation ist bekannt (Deterministisches Entscheidungsmodell)
- Unsicherheit
- Risiko > objektive oder subjektive Eintrittswahrscheinlichkeit (stochastische Entscheidungsmodell)
- Ungewissheit > keine Eintrittswahrscheinlichkeiten bekannt (Indifferenzprinzip (jedes Ereignis hat gleiche Wahrscheinlichkeit))
Begriffe
Betriebswirtschaftliche Entscheidungstheorie
Unterscheidung zu QM (3)
- Strukturbedingtes Risiko (unzureichende technische Ausstattung)
- Prozessbedingtes R. (schnittstellenproblematik)
- Ergebnisorientiertes R. (Mitwirkung des Patienten)
Begriffe
Risikomanagement
Definition (1)
Umfasst die normierten, systematischen Maßnahmen zur Risikoanalyse und Risikosteuerung.
Begriffe
Risikomanagement
Managementnorm ISO 31000:2018 (3)
- RM als zentrale Führungsaufgabe
- TOP-down Ansatz
- allgemein gehaltene Basics
Ziel: breite Anwendbarkeit
Begriffe
Risikomanagement
Säulen des RM (4)
- Controlling
- QM
- Risikofrüherkennung
- Internes Kontrollsystem
Begriffe
Risikomanagement
Unterscheidung aus Sicht des Managements (3)
- normatives Risiko (aus U-Zielen, wenn die sich widersprechen)
- strategisches Risiko (Personalausgestaltung)
- operatives Risiko (auf Leistungserbringungsebene)
Risikofrüherkennung und internes Kontrollsystem (IKS)
Vorbemerkung
Kennzahlen (3)
- Produktbezogene Kennzahlen beschreiben, inwiewei die Leistungsziele tatsächlich erreicht werden
- Prozessbezogene Kennzahlen beschreiben die Qualität und Verlässlichkeit von Leistungsprozessen (zB Finanzamt > Dauer und Fehlerfreiheit des Bescheids)
- Kennzahlen, deren Aussagen von Projekt- bzw. Prozess oder Produktverantwortlichen manipulativ beeinflusst werden können, müssen ausgeschlossen werden
Risikofrüherkennung und internes Kontrollsystem (IKS)
Risikofrüherkennung am Bsp CIRS
CIRS (3)
= Critival Incident Reporting System (Berichtssystem über kritische Vorkommnisse)
- versucht als Frühwarnsystem systematisch aus Fehlern und unerwünschten Ereignissen zu lernen (Etablierung eines Lernsystems)
- Bei der Analyse der Ereignisse wird der Schwerpunkt auf die systematische Ursachenfindung gelegt.
Risikofrüherkennung und internes Kontrollsystem (IKS)
Risikofrüherkennung am Bsp CIRS
Ausgangspunkt Behandlungsfehler
Fehlertheorie Behandlungsfehler (2+je2)
- Personenorientierte Sichtweise
- Basis: persönliche Schuldzuweisungen (traditionelles Verhalten)
Fehler werden nicht angesprochen und sind nicht bekannt - beseitigt keine Fehlerursachen
- Basis: persönliche Schuldzuweisungen (traditionelles Verhalten)
- Systemorientierte Sichtweise
- Mensch ist fehlbar (Ausgang)
- System so anlegen, dass Fehler vermieden werden >> CIRS
oder Schadensminimierung bei Auftritt des Fehlers
Risikofrüherkennung und internes Kontrollsystem (IKS)
Risikofrüherkennung am Bsp CIRS
Das Schweizer Käse Modell
- verursachende Löcher (4)
- Sicherheitsbarrieren (2)
- verursachende Löcher:
- psychologische Vorläufer (persönl. Faktoren MA)
- latentes Versagen (Management Ebene zB ungenügende Ausstattung)
- aktives Versagen (Mensch macht unbewusste/ bewusste Fehler)
- lokale Auslöser (untypische Bedingungen, zB Grippewelle verursacht Personalausfälle, alle anderen sind überlastet)
- Sicherheitsbarrieren bestehen aus Mensch + technischer Vorkehrung
- können versagen > führt zu Löcher (unerwünschte Ereignisse) > besondere Umstände > Löcher liegen in einer Achse
- 'Löcher' (Schwachstellen) sind dynamisch, sie verändern ihre Größe und Lage unerwartet
Risikofrüherkennung und internes Kontrollsystem (IKS)
Risikofrüherkennung am Bsp CIRS
Das Schweizer Käse Modell
Elemente einer Meldekultur (4)
- adäquates Meldesystem
- angemessene Reaktion auf die erhaltene Meldungen
- Flexibilität
- Fähigkeit, aus Erfahrung lernen zu können
Risikofrüherkennung und internes Kontrollsystem (IKS)
Internes Kontrollsystem IKS
2 Systeme (nennen)
- Internes Steuerungssystem (System zur Steuerung der Unternehmensaktivitäten, zB Dienstanweisungen)
- Internes Überwachungssystem
Risikofrüherkennung und internes Kontrollsystem (IKS)
Internes Kontrollsystem IKS
2 Systeme
Internes Überwachungssystem
- Prozessintegrierte Überwachungsmaßnahmen (1+2,1+1)
- Prozessunabhängige Überwachungsmaßnahmen (2+je2)
- Prozessintegrierte Überwachungsmaßnahmen
- Organisatorische Sicherungsmaßnahmen
- automatische Verfahren, die in die Aufbau-/ Ablauforga integriert sind
- Ziele: Fehler verhindern, Sicherheitsniveau gewährleisten
- Kontrollen
- Ziele: Wahrscheinlichkeit für Fehlerauftritt vermindern/ aufgetretene Fehler aufdecken
- Organisatorische Sicherungsmaßnahmen
- Prozessunabhängige Überwachungsmaßnahmen
nicht in Arbeitsablauf integriert, keine Verantwortung für Ereignis!- Interne Revision
- prüft Strukturen, Aktivitäten und beurteilt diese
- Sonstige
- High Level Control > Verantwortung oberste Managementebene
- Interne Revision
Risikofrüherkennung und internes Kontrollsystem (IKS)
Internes Kontrollsystem IKS
2 Systeme
Ziel (1)
Schutz des Vermögens indem Vermögensschädigung verhindert oder aufgedeckt wird
Risikofrüherkennung und internes Kontrollsystem (IKS)
Internes Kontrollsystem IKS
IDW Prüfungsstandard 261 (5)
= Die vom Management im U. eingeführten Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen
- die gerichtet sind auf die organisatorische Umsetzung der Entscheidungen des Managements
- zur Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit (Schutz d. Vermögens, einschließlich der Verhinderung und Aufdeckung von möglichen Vermögensschädigungen)
- zur Ordnunggemäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegungen
- zur Einhaltung der für das U. maßgeblichen rechtlichen Vorschriften
COSO ERM
COSO (1,1+3, Ziel1)
- COSO = Committee of Sponsoring Organizations of Threadaway Commission
- Regelwerke und Richtlinien, um die Finanzberichterstattung zu verberssern durch:
- ethisches Handeln
- wirksame Kontrollen
- gute Unternehmensführung (corporate governance)
- Ziel: Ursache die zu Bilanzfälschungen führen zu identifizieren und Empfehlungen auszusprechen, die sie verhindern
COSO ERM
COSO
COSO ERM und Unternehmensziele (1+4)
COSO ERM unterstützt die Erreichung der U-Ziele in den Kategorien:
- Strategie: übergeordnete Ziele, die mit der Mission abgestimmt sind und diese unterstützen
- Operation: wirksamer und wirtschaftlicher Ressourceneinsatz
- Reporting: Zuverlässigkeit der Berichterstattung
- Compliance: Einhalten anwendbarer Gesetze und Vorschriften
Es gibt Strukturen/ Faktoren in Orgas, die Wahrscheinlichkeiten von untethischen Verhaltensweisen erhöhen, außerdem Vergütungsmodelle, die dazu führen.
COSO ERM
Komponenten des unternehmensweiten Risikomanagements (8)
- internes Umfeld (= U-Kultur)
- Zielfestlegung
- Ereignisidentifikation
- Risikobeurteilung
- Risikosteuerung
- Kontrollaktivitäten
- Informationen und Kommunikation (Berichtswesen)
- Überwachung (Verfahrensinstrumente)
COSO ERM
Risikobereitschaft (R-Neigung/ R-Appetit)
(Welche? > 2/ 1+3,1+1)
- Qualitative Festlegung
- Risikoaversion
- Angst vor Verlusten dominierend
- Risikoschau > sehen nur Verluste, nicht die Chancen)
- Risikoneutralität
- R. wird nicht betrachtet, nicht in die Entscheidung miteinbezogen
- Risikoaffinität
- geht bewusst R. ein, weil die Chance dahinter erkannt wird
- Risikoaversion
- Quantitative Festlegung
- Zahlenwert
- steht für R-Bereitschaft (zB wir wollen Gewinn von X€)
- subjektiv oder berechnet
- Zahlenwert
Der Risikomanagementprozess
(4)
- Risikodefinition
- Risikobewertung
- Risikosteuerung
- Risikokontrolle
Der Risikomanagementprozess
Risikodefinition
Ziel der Risikodefinition (2+1)
- aktuelle, systematische, vollständige und wirtschaftliche Erfassung aller auf eine Organisation einwirkende Risiken
- Abhängigkeiten und wechselseitige Beziehungen zw. Risiken herausarbeiten
nur identifizierte Risiken können bewertet und gesteuert werden!
Der Risikomanagementprozess
Risikodefinition
Themen in Unternehmen (4)
- finanzielle Risiken: zB Kredite
- soziale Risiken: zB Personalfluktuation, innere Kündigung
- Prozessrisiken: zB Pflegehelfer
- technologische Risiken
Der Risikomanagementprozess
Risikodefinition
Risiken (3)
- interne/ externe R:
- Wertewandel/ Fehler aus U-Tätigkeit
- direkte wirkende/ indirekt wirkende
- Wirkungszusammenhang zw. Ausfall Manschine und Unterstützung Produktionsprozess (zB fehlende Updates)
- beeinflussbare/ nicht beeinflussbare
- R. kann U. weitgehen selbst bestimmen (Gesetz)
Der Risikomanagementprozess
Risikodefinition
Methoden der R-Identifikation (2)
- Retrospektiv - Vergangenheitsorientiert
- Belegungsdaten
- Ausfallszeiten von Maschinen
- Prospektiv - Zukunftsorientiert, Prognosebasiert
- demografische Entwicklung
- Entwicklung der Digitalisierung
Fallstudie Nadelstichverletzung:
Retrospektiv: bisherige Verletzungsbilder beim Umgang mit Instrumenten
Prospektiv: zukünftige Verletzungsbilder beim Umgang mit Instrumenten
Der Risikomanagementprozess
Risikodefinition
Methoden der R-Identifikation (6)
- Besichtigung und Begehung (visuelle RIdent.)
- Dokumentenanalyse (Auswertung der Vor- und Nachteile)
- vergangenheitsbasiert: + Auswertung ohne Arbeitsablauf zu stören/ - mangehalte Doku
- Organisations- und Prozessanalysen
- Checklisten
- + standardisiert (einheitl. Infoerfassung, schnelle Auswertung), flexibel und leicht anpassbar
- - unbekannte R. bleiben unentdeckt (nur Antwort auf Gefragtes), Wechselwirkungen zw. R. werden nicht erfasst
- Workshops
- Interviews (Experten/ MA)
- Problem: identische R. werden teilweise unterschiedliche eingeschätzt
- - strategischer Einsatz v. Befragten, Diskussion über unwichtige R.
Der Risikomanagementprozess
Risikobewertung (1+2,1)
- Bewertung basiert auf Eintrittswahrscheinlichkeit und der Schadenshöhe
- falsche/ ungenaue Einschätzungen führen zu Fehlentscheidungen
- R. sind dynamisch und müssen regelm. bewertet werden
- Das Ausmaß der identifizierten R. ermitteln und daraus Handlungbedarf und Aktionen ableiten
Der Risikomanagementprozess
Risikobewertung
Einschätzung v. Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe (2)
- Bruttorisiko (originäres R.)
- ohne Berücksichtigung von Maßnahmen zur Risikosteuerung
- Nettorisiko (residuales R.)
- Nach Anwendung von Risikosteuerungsmaßnahmen
Der Risikomanagementprozess
Risikobewertung
Ermittlung v. Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe (1,1+2)
- Qualitative Methode
- Quantitative Methode (Ziel: objektive Einschätzung, Basis: Studien, Statistiken)
- nicht-wahrscheinlichkeitstheoretische basierte Techniken
- wahrscheinlichkeitstheoretisch basierte Techniken
Der Risikomanagementprozess
Risikobewertung
Risikomatrix
Vorteile (2)
Nachteile (4)
- Vorteile
- Visualisierung
- ohne Vorkenntnisse sofort einsetz- und verstehbar
- Nachteile
- Akkumulation von R. wird nicht berücksichtigt
- Wechselwirkungen zw. R. werden vernachlässigt
- berücksichtigt nur Eintrittswahrscheinlichkeit und Tragweite, nicht aber die Wahrscheinlichkeit das Risikoereignis überhaupt zu kennen
- nur für U. mit niedriger R-Belastung geeignet (bei hoher wird es leicht unüberichtlich) > Alternative Risikoinventar
Der Risikomanagementprozess
Risikosteuerung (5)
- Bruttorisiko
- Vermeiden
- Verzicht auf risikobehaftetes Vorhaben
- Anpassung der Geschäftsprozesse, dass das R. ausgeschlossen ist (praxis nicht möglich > Restrisiko ist immer > wieder zu 1))
- Vermindern
- Überwälzen
- Akzeptanz