Bode
Kartei Details
Karten | 47 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Politik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 29.08.2018 / 01.03.2022 |
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Sozialpolitik - was ist das?
Definition, Ziele und Rechtsgrundlage
Definition (4)
SP ist die Tätigkeit eines Staates, die Gesellschafts- und Arbeitsordnung nach bestimmten sozialen Zielvorstellungen zu gestalten:
- soziale Gerechtigkeit
- Verminderung von Ungleichheit
- Unterstützung der Selbsthikfe- und der Selbstregulierungsfähigkeit
Unter SP werden staatl. Maßnahmen verstanden die auf die Sicherung des Einkommens der AN und deren Familien im Falle einer Krankheit oder sonstigen Schicksalsschlägen abzielen.
Sozialpolitik - was ist das?
Definition, Ziele und Rechtsgrundlage
Ziele (4)
- Soziale Sicherheit = Schutz vor Risiken (Prävention)
- Soziale Gleichheit = Verteilung und Umverteilung (Kompensation)
- Produktivitätssicherung
- Soziale Gerechtigkeit = Gesellschaftspolitische Zielverfolgung
Sozialpolitik - was ist das?
Definition, Ziele und Rechtsgrundlage
Rechtsgrundlage (3)
- GG Art. 20 I: demokratischer und sozialer Bundesstaat
- GG Art. 28 I: Sozialer Rechtsstaat
- SGB I-XII
Sozialpolitik - was ist das?
Sozialpolitische Grundprinzipien
Solidaritätsprinzip - Unterstützung durch Umverteilung (4)
Einkommensstarke ► Einkommensschwache
Gesündere ► Kranke
Erwerbstätige ► mitversicherte Familienangehörige
Kinderlose ► Familien
Sozialpolitik - was ist das?
Sozialpolitische Grundprinzipien
Subsidiaritätsprinzip - Hilfe zur Selbsthilfe (3)
- Der Staat greift erst nachrangig ein
- Zielt auf die Selbstbestimmung und Eigenverantwortung ab
- Größere Einheit greift nur ein, wenn kleinere überfordert ist
Sozialpolitik - was ist das?
Sozialpolitische Grundprinzipien
Finalprinzip - letzte Unterstützung (3)
- Nachrangigkeit
- Ziel/ Absicht
- Beispiel: Sozialhilfe als Existenzsicherung
Sozialpolitik - was ist das?
Sozialpolitische Grundprinzipien
Kausalprinzip - Anrecht auf die Leistung (2)
- Grund/ Wegen
- Beispiel: Rentenversicherung
Sozialpolitik - was ist das?
Sozialpolitische Grundprinzipien
Versicherung (1 + 2 Arten)
Leistung - Gegenleistung (Beitrag - Auszahlung)
- Sozialversicherung
- Beiträge der Mitglieder/ Pflichtversicherung
- Horizontale Umverteilung und Solidarität
- GKV, GPV
- Individuelle Vorsorge
- eigene Beiträge
- Äquivalenzprinzip
- private RV
Sozialpolitik - was ist das?
Sozialpolitische Grundprinzipien
Fürsoge (1)
Leistung ohne Beitrag (Bedürftigkeit)
- Steuerzahlende Allgemeinheit
- Subsidiär
- Sozialhilfe
Sozialpolitik - was ist das?
Sozialpolitische Grundprinzipien
Versorgung (1)
Leistung an bestimmte Gruppen
- Steuerzahlende Allgemeinheit
- Solidarität/ Alimentation
- Kriegsversehrtenrente/ Beamte
Entwicklung d. sozialen Sicherungssystems
Ausgangssituation zum Aufbau der SV
Formen der sozialen Absicherung vor dem Kaiserreich (4)
- Zünfte, Gilden, Lehnswesen
- Knappschaftliche Versicherung (Bergbau)
- private Alters- und Pensionsversicherungen waren üblich
- Kirche übernahm Armenfürsorge
Entwicklung d. sozialen Sicherungssystems
Ausgangssituation zum Aufbau der SV
Erläuterungsansätze zum Aufbau der SV (6)
- Auswirkungen der Individualisierung
- Bevölkerungswachstum/ Wandel der Lebensformen
- Ausbau der Demokratie/ Staatsbürgerschaft
- Linke Machtressourcen
- Säkularisierung (Machtverlust der Kirche)
- Wohlstand
Entwicklung d. sozialen Sicherungssystems
Ausgangssituation zum Aufbau der SV
Bismarcksche Sozialgesetzgebung - KV (3)
1883
- Versicherungspflicht
- Finanzierung: 2/3 AN + 1/3 AG
- 13 Wochen Beihilfe, Arzt- und Medikamentenkosten bezahlt
Entwicklung d. sozialen Sicherungssystems
Ausgangssituation zum Aufbau der SV
Unfallversicherung (4)
1884
- Bei Arbeitsunfällen wurden Arzt- und Medikosten gezahlt
- Bei Tod 60% Lohn an die Witwe
- Versicherungspflicht
- Finanzierung allein durch AG
Entwicklung d. sozialen Sicherungssystems
Ausgangssituation zum Aufbau der SV
Invaliden- und Altersversicherung (4)
1889
- Leistungsbezug bei Invalidität oder 70. Lebensjahr
- geeringe Höhe (war als Zubrot gedacht)
- Finanzierung 1/2 AG, 1/2 AN
- Bei Invalidität Zuschuss vom Staat
Entwicklung d. sozialen Sicherungssystems
Weiterentwicklung der Sicherungssysteme
Anfang d. 20. JH (8)
- 1903: Kinderschutzgesetz
- 1905: Gründung von Arbeitsausschüssen im Bergbau
- 1908: Gesetz zur AZ-Regelung von Jugendlichen und Frauen
- 1911: Hinterbliebenenrente
- 1924: RV
- 1927: AV
- Zusammenbruch der SP aufgrund der Weltwirtschaftskrise
- 1933-1945: Gleichstellung der SP
Entwicklung d. sozialen Sicherungssystems
Weiterentwicklung der Sicherungssysteme
SP in der BRD - Aufbau und Expansion (8)
- 1949: Reaktivierung der bekannten SV
- 1957: Rentenreform (Umlageverfahren; Ziel: Lebensstandard statt Zubrot)
- 1962: Bundessozialhilfegesetz
- 1995: PV
- 2001: Rentenreform (Abkehr von Lebensstandardsicherung, Stärkung privater und betriebl. Vorsorge)
- 2005: Hartz IV
- 2007: Gesundheitsreform
- 2008: Behindertenrechtskonvention
- .....
Demografischer Wandel: Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme
Wesentliche Determinanten der Bevölkerungsentwicklung (3 nennen)
- Die Geburtenrate
- Die Lebenserwartung
- Das Ausmaß an Migration
Wir werden älter, wir werden mehr, wir werden bunter!
Demografischer Wandel: Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme
Wesentliche Determinanten der Bevölkerungsentwicklung
Die Geburtenrate (Entwicklung 3)
Entwicklung der durchschn. Kinderzahl je Frau
- 1890: 5,5 Kinder (Kinder als Altersvorsorge + wirtschaftl. Faktor (Arbeiter))
- 2010: 1.34 Kinder (Emanzipation, Veränderungen des Familienbilds)
- 2016: 1.59 Kinder (D. im Mittelfeld, Jede 5. Frau in D. ist kinderlos)
Demografischer Wandel: Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme
Wesentliche Determinanten der Bevölkerungsentwicklung
Die Lebenserwartung (2010/2060)
Frauen:
- 2010: 84 Jahre
- 2060: 89 Jahre
Männer:
- 2010: 79 Jahre
- 2060: 85 Jahre
Demografischer Wandel: Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme
Wesentliche Determinanten der Bevölkerungsentwicklung
Das Ausmaß der Migration (Entwicklung 6)
Starke Zuwanderung
- 1960: Zuwanderung DDR
- 1965: Gastarbeiter - 1970
- 1975-1980: Familiennachzug
- 1985-1990: Spätaussiedler
- 2000: EU-Zuwanderung
- 2010: Flüchtlichswelle
Demografischer Wandel: Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme
5 Kernaussagen zum demografischen Wandel
1. Kernaussage: Heterogenität: Es gibt nicht DIE demografische Entwicklung für BaWü
Bevölkerungsentwicklung (2)
- Bis 2025 Bevölkerungswachstum in allen Räumen, aber geringe Zunahme im ländlichen Raum
- 2025-2035: Bevölkerungsabnahme in allen Räumen
Demografischer Wandel: Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme
5 Kernaussagen zum demografischen Wandel
2. Kernaussage: Die Zahl der jüngeren Menschen sinkt im ländlichen Raum (3)
- der ländliche Raum verliert besonders junge Erwachsene zw. 18 und 25
- 2011-2014: ländl. Raum - 22.000 18-25J.
Verdichtungsraum + 52.000 18-25J. - starker Wegzug seit 2006
Demografischer Wandel: Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme
5 Kernaussagen zum demografischen Wandel
3. Kernaussage: Zuwanderung lässt die Bevölkerung im ländlichen Raum wachsen und schwächt den Alterungsprozess ab (2)
- Im ländlichen Raum gibt es seit über 10 Jahre ein Geburtendefizit (weniger Geburten als Sterbefälle)
- Kontinuierlicher Wanderungsgewinn in BaWü seit 2009 (Gründe: Freizügigkeit EU, Flüchtlingswelle..)
Demografischer Wandel: Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme
5 Kernaussagen zum demografischen Wandel
4. Kernaussage: Die Veränderung der Altersstruktur ist mind. genauso bedeutend wie die Entwicklung der Bevölkerungszahl (2)
- Gesellschaftliches Leben in einer Gemeinde wird sich verändern
- Entwicklung der Bevölkerung nach Altersgruppen im ländlichen Raum:
65-75 +68%
75 und älter + 38%
Demografischer Wandel: Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme
5 Kernaussagen zum demografischen Wandel
5. Kernaussage: Auch im ländlichen Raum leben immer weniger Menschen in immer mehr Haushalten (2+2)
- Einwohner je Wohnung
- 2000: 2,4 BW
- 2004: 2,1 BW
- Anzahl der Haushalte
- 1980: 3,6 Mio. HH
- 2014: 5 Mio. HH
Demografischer Wandel: Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme
6. Kernaussage: Das Potenzial der älternen Menschen, die sich in ihr Gemeinwesen einbringen können steigt, ABER auch die Zahl der Pflege- und Unterstützungsbedürftigen steigt
- Erläuterung Pflegehäufigkeit (2)
- Anzahl der Menschen mit Schwerbehinderung (2)
- Erläuterung Pflegehäufigkeit
- Pflegehäufigkeit nimmt mit zunehmendem Alter drastisch zu, ab 75J. ist die Anzahl pflegeb. Frauen höher, da sie idR ihre Männer pflegen und für sie dann keiner da ist und sie Hilfe brauchen
- von 2013 bis 2050 verdoppelt sich die Zahl der Beschäftigten in den ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen in BaWü
- Anzahl der Menschen mit Schwerbehinderung
- 2001: 6,7 Mio. __ 2015: 7,6 Mio.
- leichter Anstieg für die nächsten Jahre prognostiziert, gekoppelt an sich verändernden rechtl. Voraussetzungen
Demografischer Wandel: Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme
Soziale Veränderungen in D. (11)
- Armut vs. Reichtum
- Familiäre Bindungen
- Vielfältige Ressourcen
- Langfristige Bindungen
- Wissen und Know-How
- Außerfamiliäre Beziehungen
- Zuwanderung
- Vereinsamung
- Gesundheit (60+)
- Singularisierung
- vielfältige Lebensentwürfe
Demografischer Wandel: Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme
Soziale Veränderungen in D.
Demograf. Herausforderung (4)
- mehr ältere Menschen
- mehr Hochbetagte
- mehr Demenzkranke
- weniger junge Menschen
Demografischer Wandel: Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme
Soziale Veränderungen in D.
Soziale Herausforderung (4)
- Individualisierung
- Pluralisierung
- Singularisierung
- Vereinsamung
Demografischer Wandel: Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme
Schlussfolgerungen (3)
- Lokale Analyse der Situation und individuelle Ansätze vor Ort
- steigende Nachfrage und Notwendigkeit neuer konzeptioneller Anforderungen für SoWi (Vernetzung von Angeboten und Akteuren)
- Neue Wege und Strukturen, um ein lebendiges, aktives und unterstützendes Gemeinwesen zu erhalten (vielfältig, oggen, generationenübergreifend, inklusiver Ansatz, aufsuchende/ motivierende Angebote)
Demografischer Wandel: Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme
Auswirkungen auf die Sozialleistungen - Ausgabenentwicklung PV (2)
Herausforderungen für den Arbeitsmarkt
Auswirkungen an den Arbeitsmarkt (Entwicklung 4)
- Geburtenstarken Jahrgänge gehen aktuell und in den kommenden Jahren in Rente
- Nachrückende Jahrgänge sind viel schwächer
- Arbeitslose und Arbeitslosenquote fallen seit dem Jahr 2005 (2017 6,8%)
- Pflegesektor: Akuter Fachkräftemangel
Herausforderungen für den Arbeitsmarkt
Fach- und Führungskräftemangel in der SoWi
Steigender wirtschaftl. Druck (1+3)
- Mit Übernahme wirtschaftl. Verantwortung, dh. MA brauchen:
- kaufm. Grundkenntnisse
- Transparenz über steuernde Zahlen
- Entwicklung einer persönlichen Haltung
Herausforderungen für den Arbeitsmarkt
Fach- und Führungskräftemangel in der SoWi
Steigender Anteil Hochbetagter und sinkende Verweildauer (4)
- steigende fachl. Anforderungen
- steigende körperl. Anforderungen
- steigende psychische Anforderungen
- steigender Organisationsaufwand durch vermehrten Kundenwechsel
Herausforderungen für den Arbeitsmarkt
Fach- und Führungskräftemangel in der SoWi
Verdrängungswettbewerb / Kundenschwankungen (1+3, 2)
- Mitarbeiter müssen:
- ihre Arbeit noch stärker an den subjektiven Nutzen der Kunden ausrichten
- Verständnis für Marktmechanismen entwickeln
- im Verdrängungswettbewerb aktiv agieren
- 1/3 aller Pflegenden denkt darüber nach, den Beruf zu wechseln
- fehlender Nachwuchs durch geburtenschwache Jahrgänge und Image der Pflege
Herausforderungen für den Arbeitsmarkt
Fach- und Führungskräftemangel in der SoWi
Lösungsansätze - Wer macht was?
EU (4)
- ermöglicht Austausch von FK
- spezielle Themen des ESF
- Regelungen zur Vergleichbarkeit von Abschlüssen
- rechtl. Bestimmungen im Bereich Zuwanderung
Herausforderungen für den Arbeitsmarkt
Fach- und Führungskräftemangel in der SoWi
Lösungsansätze - Wer macht was?
Bund (3)
- Unterstützung von Familien
- Generalistische Pflegeausbildung
- Finanzierung des Gesundheitssystems
Herausforderungen für den Arbeitsmarkt
Fach- und Führungskräftemangel in der SoWi
Lösungsansätze - Wer macht was?
SoWi (4)
- Rekrutierung aus dem Ausland
- Integration von neuen Gruppen
- Mitarbeiterorientierung
- Lobbyarbeit
Herausforderungen für den Arbeitsmarkt
Fach- und Führungskräftemangel in der SoWi
Lösungsansätze - Wer macht was?
Länder (4)
- Fördermittel für Kitas
- Integrationsprozesse
- LandesheimbauVO
- Quartier 2020