Beschaffungslogistik
Die strategische Bedeutung der Beschaffung wird von Unternehmung zu Unternehmung unterschiedlich beurteilt. Sie stellt jedoch eine wichtige Nahtstelle der Unternehmung zu ihrer Umwelt dar. Wie eine Unternehmung nicht ohne Kunden existieren kann, kann sie auch nicht ohne die Leistungsfähigkeit ihrer Lieferanten bestehen.
Die strategische Bedeutung der Beschaffung wird von Unternehmung zu Unternehmung unterschiedlich beurteilt. Sie stellt jedoch eine wichtige Nahtstelle der Unternehmung zu ihrer Umwelt dar. Wie eine Unternehmung nicht ohne Kunden existieren kann, kann sie auch nicht ohne die Leistungsfähigkeit ihrer Lieferanten bestehen.
Kartei Details
Karten | 122 |
---|---|
Lernende | 14 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Berufskunde |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 27.08.2018 / 06.09.2024 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20180827_beschaffungslogistik
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20180827_beschaffungslogistik/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Nenne mir ein paar Beispiele für den Absatzmarkt- und Beschaffungsmarktveränderungen?
- Käufermarkt (Sättigungstendenzen / geringes Wirtschaftswachstum)
- Verkäufermärkte (durch Allianzen, Übernahmen)
- Aggressiver Wettbewerb mit zunehmendem Preis-, Qualitäts-, Kostendruck
- Internationale Orientierung (China, Indien)
- Erhöhte Marktunsicherheiten (Versorgungsrisiko, Importzoll-Tendenzen)
- Immer kürzere Produktlebens- und Innovationszyklen
In den Beschaffungsmärkten sind u. a. nachfolgende Veränderungen festzustellen, welche wären das?
- Schnelle Änderung der Beschaffungsmärkte (Preise, Angebot, Qualität)
- Internationale Bezugsquellenverteilung / Global Sourcing
- Sehr hohe Konkurrenzdichte (auf hohem Niveau)
- Starke Veränderungen in der Lieferantenstruktur (hin zu Single Sourcing, Modular Sourcing)
- Zunahme von Kompetenz-Lieferanten
- Verstärkte Zuliefer-Kooperationen / Strategische Allianzen
Gründe für die Frage nach dem Make-or-Buy aus Sicht Top-Management, einige Beispiele?
Gesamtkosten
Variable Kosten (direkter Ebit-Einfluss)
Prozesskosten (fixe Kosten)
Produkt-, Prozess-und Servicequalität
Produkte und Dienstleistungen mit hoher Kunden-und Marktorientierung
Durchlaufzeit, Time-To-Market, Termin-u. Mengenflexibilität
Kurze Durchlaufzeiten, schlanke Strukturen, schnelle Produktentwicklung, rasches Reagieren auf geänderte Kundenwünsche
Innovationen
Eigenentwicklung, Know-How-Schutz, Nutzen von externem Wissen
Risikomanagement
Abhängigkeit gegenüber wichtigen Lieferanten und A-Kunden
Strategischer und operativer Beschaffungsprozess werden folgenden Fragen beantwortet,
Warum = Bedarf/ Make or Buy (U - strategische)
Was = Portofolio strategie und Beschaffungsstrategie (strategische Aufgaben)
bei wem = Lieferantenmanagement (strategische Aufgaben)
Lieferantenmanagement
- Management der Lieferantenbasis / Reduzieren der Lieferantenzahl, Lieferanten-analyse und bewertung
- Lieferanten-entwicklung wie L-förderung und L-aufbau
- Lieferanten-integrationin Entwicklung und Produktion
Operative Prozesse
Bestellung
- Bedarfs-ermittlung
- Disposition, Abrufe auf Rahmenver-träge
- Bestellerteilung
Überwachung
- Bestell-überwachung
- Wareneingang Kontrolle von Menge, Qualität (Lieferanten-leistung)
- Rechnungs-kontrolle
- Bezahlung der Rechnung (E-Invoicing)
Service
- Reklamationen
- Rücksendung
- Entsorgung
Die Aufgaben der Beschaffung bzw. Beschaffungslogistik wären?
Die Beschaffungslogistik befasst sich mit der Gestaltung der Informations-, Güter- und Geldflüsse, die an der Nahtstelle zwischen der Unternehmung und ihren Lieferanten auftreten.
Der Informationsfuss umfasst?
Der Informationsfluss umfasst den Austausch von Informationen bei der Absatzplanung, Auftragsabwicklung und Produktentwicklung. Er beinhaltet sowohl Herkunfts- und Qualitätsnachweise wie auch Produktdokumentationen.
Der Güterfluss umfasst ?
Der Güterfluss umfasst sowohl die materiellen Güter, die für die Leistungserstellung direkt oder indirekt benötigt werden, als auch die immateriellen Güter, die die Leistungsfähigkeit der Unternehmung erhöhen (z. B. Entwicklungs- und Prozess-Know-how).
Im Zusammenhang mit dem Geldfluss wird?
Im Zusammenhang mit dem Geldfluss wird das Thema der Lieferantenkredite und der Zahlungsbedingungen betrachtet (z. B. Anzahlungen, Zahlungsziele und Absicherungen im internationalen Zahlungsverkehr).
Die Primäraufgabe der Beschaffung ?
Die Primäraufgabe der Beschaffung ist die Versorgung der Unternehmung mit den notwendigen Ressourcen. Ressourcen können direkte und indirekte Güter und Dienstleistungen sein (Versorgungsfunktion). Unter direkten Gütern werden Material und Dienstleistungen verstanden, die unmittelbar mit der Leistungserstellung verbunden sind: Rohstoffe, Halbfabrikate, Fertigfabrikate, Systeme und dergleichen mehr. Sie sind Bestandteile des fertigen Produkts.
Daraus lassen sich vier wesentliche Teilaufgaben ableiten:
- Bezugsquellen externer Leistungen identifizieren
- Bezugsquellen externer Leistungen auswählen
- Auftragserteilung an externe Leistungsersteller
- Überwachung und Sicherstellung der externen Leistungserstellung
Sekundäraufgaben (Gestaltungsfunktion) sind alle unterstützenden Tätigkeiten für die Primäraufgaben und sind im Wesentlichen?
- Kostenkontrolle und Kostenreduktion: Bei der Überwachung der Kosten ist das Augenmerk auf die Gesamtkosten zu legen. Neben den Kosten für die Ressourcen (Preise), sind auch die Kosten für die Beschaffung und die Lagerhaltung zu berücksichtigen.
- Beherrschung der Beschaffungsrisiken: Durch die Abhängigkeit von den Beschaffungsmärkten entstehen Risiken, insbesondere bezüglich Zeit (Liefertermin und Durchlaufzeit), Qualität und Quantität sowie Kosten (Preis- und Wechselkursstabilität).
- Beiträge zur Produkt- und Prozessinnovation: Der Innovationsprozess lebt vom Ideenreichtum, der in der Regel mit der Anzahl der Beteiligten zunimmt. Mit zunehmender Vernetzung mit dem Beschaffungsmarkt wird es für die Beschaffung immer wichtiger, das Innovationspotential des Beschaffungsmarktes für die Unternehmung zu nutzen.
Die primären Sachziele der Beschaffung wären?
Die primären Sachziele der Beschaffung bezüglich der externen Leistungserstellung befassen sich mit der Einhaltung von Terminen, Qualität, Kosten und Mengen.
Da sich die primären Sachziele kurzfristig widersprechen können, ergeben sich oftmals Zielkonflikte. So z. B., dass kurze Durchlaufzeiten nur mit höheren Kosten oder Einschränkungen bei der Qualität zu erreichen seien. Dies wird vor allem durch den erhöhten Planungs- und Koordinationsaufwand begründet, den die Verkürzung der Durchlaufzeiten verursacht.
Wie so oft gilt auch hier, dass nur die konsequente Ausrichtung auf übergeordnete Ziele zu optimalen Ergebnissen führen kann. Für die Beschaffungsziele gilt deshalb:
• Sie dienen innerhalb der betrieblichen Zielhierarchie ausschliesslich zur Erfüllung der Unternehmensziele (so genannter „Strategischer FIT").
• Sie können nur aus den Vorgaben anderer Funktionsbereiche abgeleitet werden (und umgekehrt).
Davon ausgehend müssen wichtige Entscheide für die Beschaffung gefällt werden, welche?
• Wie viele Lieferanten sind notwendig und sinnvoll?
• Welche Beschaffungsmärkte sollen bevorzugt werden?
• Welche Art von Lieferantenbeziehung (partnerschaftlich vs. opportunistisch)?
• Welche Bedeutung hat der lokale Markt für die Unternehmung?
• Wie funktioniert die interne und externe Kommunikation?
• Welche Organisationsform soll gewählt werden?
Strategische Beschaffung Aufgaben wären?
- Umsetzen der Beschaffungsstrategien
- Risiko-u. Vertragsmanagement
- Beziehungsmanagement mit ausgesuchten Lieferanten (Integrationsvorteile)
- Mitarbeit in Entwicklungsprojekten (Innovationsvorteile)
- Nutzen von Synergiepotenzialen
- Make-or-Buy-Projektarbeit
- Nutzen von Prozessvorteilen in Logistikprojekten (JiT; VMI, Kanban)
- Schaffen von Mehrwert für das Unternehmen
Nenne mögliche Qualifikationen für eine Stelle in der Beschaffung?
- Persönlich: engagiert, flexibel, belastbar, loyal
- Fachlich: Wirtschaft, Technik, Recht, Bildung
- Sachlich: rational, unternehmerisch, systematisch, zielorientiert
- Methodisch: Strategie, IT, Organisation, Management, Konzepte
- Sozial: Führung, Motivation, Verhandlung, Kommunikation, Internationalität
Beschaffungsmarktforschung (BMF) bedeutet?
BMF ist eine aktive und systematische Informationsermittlung über Situationen und Tendenzen in
- Beschaffungsmärkten, über
- Beschaffungsgüter und Dienstleistungen und über
- Anbieter / Lieferanten.
Zur Informationsermittlung zählen die Suche, Aufbereitung, Analyse und Interpretation der Informationen über die oben genannten Betrachtungsfelder.
BMF dient der Vorbereitung strategischer Beschaffungsentscheidungen z. B. bei der Suche neuer Lieferanten, bei bevorstehenden Investitionen, der Suche neuer Märkte oder der Beurteilung von Marktveränderungen (politische Unsicherheit führt zu Versorgungsengpässen).
Ziele der Beschaffungsmarktforschung im Besonderen:
- Transparenz auf den Beschaffungsmärkten weltweit verbessern (Analyse der Markt- und Branchensituation)
- Optimale Versorgung durch Früherkennung von Beschaffungsengpässen und erschließen neuer Quellen
- Erkennen der strategischen und operativen Leistungsfähigkeiten bei Anbietern/ Lieferanten als Entscheidungsgrundlage der Lieferantenwahl sowie der Lieferantenbewertung.
- Versorgung andere betrieblicher Funktionen mit Informationen (Finanz, Produktion, Marketing, Vertrieb)
- Nutzung internationaler Gegebenheiten (Wechselkursvorteile, Preisgefälle)
- Wissen über Wettbewerber in den Beschaffungsmärkten und deren Aktivitäten
Beschaffung im Unternehmen ist dann strategisch wenn unter anderem?
• die Beschaffungspolitik ein fester Bestandteil der Unternehmenspolitik ist
• die Beschaffungsstrategien einen nachvollziehbaren Beitrag zur Erfüllung der Unternehmens- resp. Beschaffungsziele leisten
• die Organisation und Ressourcen diesen Auftrag unterstützen
• ein Management-Commitment diesen Leistungsauftrag in alle Unternehmens-bereichen mit trägt
• die Beschaffung über ein „griffiges" Beschaffungsmarketing-Konzept verfügt
• internes sowie externes Marketing der Beschaffung (pro-aktive Zusammenarbeit)betrieben wird
• Planung, Steuerung, Kontrolle und Bewertung der Beschaffungsergebnisse regelmässig und zielorientiert verlaufen
Das Phasenmodell Beschaffungsstrategie-Entwicklung I (Lernziel) besteht aus welchen 5 Pahsen?
- Strategische und Operative Rhamenbedienungen (Management Aufgaben)
- Strategischer Make or buy Entscheid (Management Aufgaben)
- Strategischer Hauptstossorientierung (Strategische Aufgaben)
- Umsetzungplanung (Strategische Aufgaben)
- Umsetzung (Strategische Aufgaben)
In der Strategischer Hauptstossrichtung werden welche Aspekte geregelt?
Strategie ( Warengruppen, Beschaffungsmärkte, Lieferantenmanagement, Lieferantenstrategie
Aufgaben und Prezesse ( Kostenmanagement, Beschaffungsmanagement, Qualität)
Struktur und Führung ( Organisation, Personal, Infrastruktuir, Kompotenzen)
Kultur ( Ethik, Rechte)
In der Umsetzung wird was geregelt?
•Jahreszielsetzungen
•Design von Strukturen und Prozessen
•Festlegung von Ressourcen und Qualifikationen
•Planung von Kosten / Investitionen
•Masterplan
-Umsetzungsprojekte definieren
-Massnahmen/Arbeitspakete definieren (Projektstruktur)
-Termine und Verantwortung festlegen
Und in der Umsetzung?
•Konkrete Umsetzungsmassnahmenausführen
•Training der Mitarbeitenden
•regelmäßiges Controlling & Reporting des Projektfortschrittes
•Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) einleiten
Was ist nachhaltige Beschaffung?
Immer stärker richten Unternehmen ihre strategischen Ziele nicht nur nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten aus, sondern binden auch andere Aspekte in ihre Vision und langfristigen Ziele ein. Nachhaltige Beschaffung soll die Einhaltung als Triage von sozialen und ökologischen (Mindest-)Anforderungen über die ganze Lieferantenkette einer Organisation auf der Basis ökonomischer Nachhaltigkeit sicherstellen.
Es umfasst somit die Planung, Umsetzung und Überwachung der notwendigen Instrumente und Abläufe zur Durchsetzung von Nachhaltigkeitsstandards bei Lieferanten
Warum nachhaltig beschaffen?
• Risikominimierung von Verletzungen grundlegender sozialer und ökologischer Standards in der Lieferantenkette
• Einsparungspotential durch effizientere Ressourcennutzung
• Imageverbesserung der Organisation in der Öffentlichkeit, bei Kunden und Mitarbeitern
• Erhöhung der Qualität und Effizienz der Austauschbeziehungen zu Lieferanten
• Ermöglichung positiver Einflussnahme auf ökologische und soziale Entwicklungen
Für wen ist nachhaltige Beschaffung ein Thema?
Für Unternehmen und Organisationen, deren Beschaffungsmärkte in Entwicklungs- und Schwellenländern liegen.
Was beinhaltet nachhaltige Beschaffung im Wesentlichen?
• Verhaltenskodex definieren
• Lieferanten zur Einhaltung des Verhaltenskodex verpflichten
• Risikoreiche Lieferanten kontrollieren
• Über weitere Zusammenarbeit entscheiden
Prozessmodell „Strategische Beschaffung"
Der Prozess der strategischen Beschaffung besteht aus vier Phasen, nenne mir diese.
Situation des Unternehmens und den Beschaffungsbedarf
sowie den Problemlösungsprozess als Beschaffungsmarkt- und Lieferantenanalyse
Die Situationsanalyse I, Aktuelle externe Situationen und Trends ... im Beschaffungsmarkt, Absatzmarkt und makroökonomischen Umfeldz. Erkläre mir die drei Situationen.
im Beschaffungsmarkt z.B. rasche Preisveränderungen, Kapazitätsengpässe oder -überhang, neue Märkte / neue Lieferanten, bisherige entfallen (Insolvenz von Lieferanten)
im Absatzmarkt z.B. Anspruchsänderungen der Kunden (Preise, Service, Termine, Nachfrageänderung, soziale / ökologische Anforderungen), Veränderung der Wettbewerbssituation, Fusionen.
im makroökonomischen Umfeldz.B. staatspolitische, rechtliche oder wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen (z.B. Schutz-Zölle, Währungsparitäten, Wirtschaftskrisen, Streiks), technologische Entwicklung, neue Gesetze und Verordnungen.
Situationsanalyse II wäre im Aktuelle interne Situationen und Trends ...
Verkauf / Marketing, Beschaffung, Forschung / Entwicklung, IT und FIN und Controlling
Verkauf / Marketing: z.B. neue Produkte / Dienstleistung lancieren, neue Kunden und Märkte erschliessen, erweitertes Angebot, Verkaufsaktionen
Beschaffung:neue Lieferanten, Lieferantenentwicklung, -integration, Preis-/ Kostensenkungsziele der GL, Outsourcing-Projekte , strategische Beschaffungsprojekt
Forschung / Entwicklung: z.B. Neuentwicklungen, Konstruktions-und Spezifikationsänderungen
IT:Prozessoptimierung durch neue ERP-Möglichkeiten (belegloser Bestell-und Abrechnungsverkehr, VMI), E-Auktionen
- Finanz + Controlling: z.B. höhere Ebit-Ziele, höherer Kapitalumschlag, reduziertes Umlaufvermögen
Wozu können die verschiedenen Situationen und Trends führen?
Im Bereich von: Leistung, Mengen, Preise und Kosten, Zeit und Ort?
Leistung z. B. durch neue Angebote, Senken oder Erhöhen bestehender Leistungen.
Mengen z. B. Mindermengen führen zu Produktions- bzw. Auslieferproblemen, Fehlmengen im Markt, zu viel Mengen bei Absatzeinbruch.
Preise / Kosten: z. B. Preiserhöhungen (Höhe, Zeitpunkt, Möglichkeit der Kompensation bzw. Weitergabe im Markt), Preissenkungen durch Währungswechsel.
Zeit wie z. B. Lieferzeiten verändern sich drastisch und unvorteilhaft.
Ort z. B. Beschaffungsmärkte fallen weg bzw. neue entstehen
Bewältigung der entsprechenden Auswirkungen:
„Was können nun die Auswirkungen (Leistung, Menge, Preis etc.) für die Beschaffung bedeuten hinsichtlich?"
- Zieländerung / Anpassung der Beschaffungspolitik und -strategie
- Beschaffungsmarkt- und Lieferantenwechsel
- Alternativen zu bestehenden Beschaffungsgütern (Alternativrohstoffe und -technologien wie z. B. 3D-Druck)
Ziele leiten das Beschaffungshandeln
Mit den Zielen des Unternehmens wird die Zukunft beschrieben, die man durch Massnahmen (Politiken und Strategien) erreichen, erhalten oder – bei Risiken - verhindern möchte.
Unternehmensziele unterscheiden sind je nach Fristigkeit in strategische (langfristige), taktische (mittelfristige) oder kurzfristige (operative) Ziele und gliedern sich in der Art der Zielsetzungen in Sach- und Formalziele. Erkläre mir den Unterschied zwischen Formalziele und Sachziele?
Die Kernziele bzw. Formalziele sind Ziele, in denen der Erfolg des unternehmerischen Handelns zum Ausdruck kommt. Sie sind z. B. die Realisierung einer marktgerechten Rentabilität auf dem investierten Kapital. Eine wichtige Voraussetzung für eine gute Rentabilität ist eine hohe Wirtschaftlichkeit. Die Wirtschaftlichkeit wiederum ist abhängig von der Produktivität und den Input- und Output-Preisen (Aufwand und Ertrag)
Sachziele sind Ziele, die sich auf das konkrete Handeln eines Betriebes bei der Leistungserstellung beziehen, d. h. auf die Art, Menge, Qualität, Ort und Zeit der zu produzierenden Güter oder einer zu erbringenden Dienstleistung. Sachziele richten sich meist nach den Formalzielen (siehe auch „Übersicht Zielkategorien").
Nenne mir Einige Beispiele für Sachziele:
• Leistungserstellungsziele
o Markt- und Produktziele (Fokus Marketing!)
o Umsatzziele, nach Produkten und Märkte
• Finanzziele (abgeleitet aus finanzwirtschaftlichen Umsatzprozess) o Vermögens- und Kapitalstruktur (Eigenfinanzierungsgrad)
o Cashflow, Ebit, Zahlungsbereitschaft, Liquidität
• Führungs- und Organisationsziele (zur optimalen Gestaltung und Steuerung des güter- und finanzwirtschaftlichen Umsatzprozesses) o Gestaltung des Problemlösungsprozess (Führung nach Zielen, MBO)
o Führungsfunktionen (PEAK) und Führungsstil (z. B. kooperativ)
• Soziale und ökologische Ziele o In Bezug auf die Mitarbeiter (Arbeitsplatzgestaltung, Bonussystem)
o In Bezug auf die Gesellschaft (Ökologie)
Zu den Formalziele (Erfolgsziele gehören) ?
Produktivität
Wirtschaftlichkleit
Gewinn/ Rentabilität
Nenne mir die Massnahmen und Strategien zum Bezugs- / Marktziele ?
- Lieferantenstruktur (Single-/Multiple-/Modular Sourcing)
- Lieferantenbeziehungen (Opportunistisch vs. Partnerschaft)
- Entwicklungspartnerschaften / Lieferantenintegration
Nenne mir die Massnahmen und Strategien zum Bezugsquellenziele ?
- Inland/Ausland (Local / Global Sourcing)
- direkt oder indirekt (Hersteller oder Händler)
Nenne mir die Massnahmen und Strategien zum Qualitätsziele ?
- Lieferantenbewertung, Audits; Zertifikate
- Eingangskontrolle, Qualitätssicherungsvereinbarung
Nenne mir die Massnahmen und Strategien zum Quantitätsziele ?
- Bedarfs- und Mengenplanung, Prognosen
- Rahmenverträge/Abruf
- Mindestmengen/Kleinmengen/Bedarfsbündelung
- Lagerprogramm (Konsignationslager, Kanban, Just in Time)
Nenne mir die Massnahmen und Strategien zum Kosten- / Preis- ?
- Währungsfokus / -mix (USD, €, CH)
- Zahlungs- und Lieferbedingungen/Konditionen
- Preisform (fest/ Gleitpreisformel)
- Preis- und Wertanalyse mit Lieferanten
- Kostensenkungsvereinbarungen / open book