Elektrotherapie

Fragenkatalog

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Flashcards 41
Language Deutsch
Category Medical
Level Vocational School
Created / Updated 13.07.2018 / 16.05.2024
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1. Was unterscheidet eine chemische Bindung von einem chemischen Gemenge?

Bei einem chemischen Gemenge haben die verschiedenen Stoffe den gleichen Aufenthaltsraum, ohne aber chemisch miteinander zu reagieren. Die Stoffe behalten ihre chemischen Eigenschaften, weil sie keine Affinität d.h. kein Bestreben haben, gewisse chemische Reaktionen einzugehen.

Bei einer chemischen Bindung reagieren die Bindungspartner miteinander. z.B. Metallbindungen, Ionenbindungen.

2. Was ist eine Elektrolyse?

Es ist eine Aufspaltung gelöster, dissoziierter Substanzen (Ionen) unter Einsatz von Gleichstrom. Im Wasser gelöste Säuren, Basen und Salze bezeichnet man als Elektrolyte. Sie sind elektrisch leitfähig.

3. Was sind Ionen, Anionen, Kationen?

Ionen = geladene Teilchen

Anionen = negativ geladen und strömen zur (+)Anode

Kationen = positiv geladen und strömen zur (-)Kathode

4. Welche Gefahren können sich durch die Elektrolyse bei der E-Therapie ergeben?

  • Verätzung
  • Verbrennung
  • Schmerz

-> Unter beiden Polen, weil einmal eine Säure und eine Base entsteht.

5. Was ist elektrischer Strom?

Fließen von Elektronen in einem Leiter bzw. das Fließen von Ionen in einem Elektrolyt. Dabei lassen sich 3 verschiedene Stromflussrichtungen unterscheiden:

  • technische Stromrichtung + -> -
  • Elektronenflussrichtung - -> +
  • Ionenflussrichtung: - -> Anode / + -> Kathode

6. Was bedeuten die Abkürzungen AC und DC in der Elektrotherapie?

AC = Alternating Current = Wechselstrom = Ladungsträger wechseln ständig die Richtung. Im Schaubild dargestellt erhält man eine Sinuskurve, bestehend aus negativen und positiven Amplituden oder Halbwellen. Sie stellen jeweils die Stromstärke in Abhängigkeit von der Zeit dar.

DC = Direct Current = Gleichstrom = Elektronen oder Ionen fließen gleichbleibend in eine Richtung.

7. Welcher Übergangswiderstand muss überwunden werden und welche Faktoren beeinflussen ihn?

Elektrischer Widerstand des Körpers:

  • spezifischer Widerstand (z.B. Dicke der Haut)
  • Länge des Leiters (Abstand der Elektroden)
  • Querschitt des Leiters
  • Temperatur des Leiters ( T°↑ = Wirkung ↑)
  • Leitungsfähigkeit (Feuchtigkeit)

8. Welche Ströme außer Wechselstrom haben noch eine Frequenz?

  • Diadynamische Ströme:
    • Monophasé fixe/ MF (50Hz)
    • Diphasé/ DF (100Hz)
    • Modulé en courtes périodes/ CP (100Hz und 50Hz in rhythmischem Wechsel)
    • Modulé en longues périodes/ LP (50Hz konstant und 50Hz in Pausen geschwellt)
  • Ultrareizstrom nach Trebert

9. In welchen Maßeinheiten werden die elektrische Arbeit, die Kapazität und die Stromstärke angegeben?

elektrische Arbeit = Watt

Kapazität = Farad

Stromstärke = Ampère

10. Wie hoch ist das Ruhepotential in einem peripheren Nerv und wie wird dieses Aufrechterhalten?

RP = -60mV bis -80mV

Durch das Potentialgefälle zwischen intrazellulärer [K+] - und extrazellulärer [Na+] Konzentration. Durch die Membran wird ein schneller Ausgleich verhindert. Dem entgegen wirkt die Ionenpumpe, auch Natrium-Kalium-Pumpe oder aktive Zellleistung genannt.

41. Ab wann ist die gewählte Stromstärke zu hoch?

Wenn der Patient irgendeine Art von unangenehmen Empfindungen äußert (z.B. Kribbeln, Brennen, Schmerz...).

40. Wovon ist die individuelle Reizschwelle eines jeden Patienten abhängig?

  • Dicke der Haut
  • Fettpolster des Patienten
  • Schmerzgrenze/Tolleranzgrenze des Patienten

39. Welche Schwellen gibt es bei der Applikation von elektrischen Reizen in der E-Therapie?

  • Hautwiderstand
  • Innerer Widerstand (Gewebe)

38. Berechne wie groß der Grenzwert der Galvanisation bei einer Elektrodenfläche von 20cm2 ist.

20cm2 x 0,3mA/cm2= 6mA (obere Grenze)

20cm2 x 0,1mA/cm2= 2mA (untere Grenze)

37. Was sind die Grenzwerte der Stromstärken bei einer Galvanisation?

0,1-0,3 mA/cm2

36. Wodurch wird bei der Applikation eines AC eine Fehlermeldung des Gerätes gegeben?

  • Kein/ zu geringer Anpressdruck
  • Schwämme berühren sich
  • zu geringe Feuchtigkeit der Schwämme

35. Welcher Reiz ist bei einer niedrigen Frequenz zu erwarten?

Merksätze:

  • Je niedriger die Frequenz, desto stärker der motorische Reiz (z.B. niederfreuquenter Strom)
  • Je höherr die Frequenz, desto stärker der thermische Reiz (z.B. Ultraschall)

34. Welcher Reiz nimmt mit zunehmender Freuquenz zu?

Der thermische Reiz (Erwärmung)

33. Wie kann die Freisetzung von Endorphinen durch Elektrotherapie erreicht werden?

Durch z.B. Ultraschall kommt es zu einer Stoffwechselföderung wodurch Endorphine ausgeschüttet werden.

32. Wie funktioniert die Verteilung der Schmerzmediatoren durch E-therapie?

  • Durch mittelfrequente Ströme werden Schmerzmediatoren in Schwingung gebracht und verteilt (Schütteleffekt). Dadurch wird der Schmerz verringert.
  • Durch niederfrequente Ströme und Ultraschall wird die Durchblutung gesteigert und der Stoffwechsel beschleunigt. Dadurch werden die Schmerzmediatoren reduziert, was wiederum zu Schmerzminderung führt.

31. Beschreiben Sie die zentrale Hemmung und wie Sie mit der E-therapie Einfluss darauf nehmen können.

Z.H. tritt auf sobald der elektrotherapeutische Reiz stärker ist als der Schmerzreiz. Das Gehirn kann nur eine begrenzte Anzahl an Reizen bewusst aufnehmen (100bit/s). Der elektrotherapeutische Reiz muss höher sein als der Schmerzreiz, um die Schmerzen zu mindern (z.B. 115bit/s).

30. Wie können Sie die periphere Hemmung (Gate Control) durch E-therapie beeinflussen?

Die elektrotherapeutischen Reize werden durch die schnellen Nervenfasern (Aẞ-Fasern) weitergeleitet. Ddurch wird der konkurrierende Impuls der E-therapie schneller weitergeleitet und der SChmerzimpuls (A∆- und C-Fasern) ausgeblendet.

29. Erklären Sie den Gildemeister Effekt und bei welchen Applikationsformen er auftritt.

Viele kleine Reize erzielen die gleich Wirkung wie ein großer Reiz (z.B. Schmerzafferenz). Er tritt bei mittelfrequenten Strömen auf, bei denen viele kurze Reize in einer kurzen Zeit stattfinden.

27. Welchen Vorteil bieten mittelfrequente Ströme gegenüber niederfrequenten Strömen und wie können beide Effekte genutzt werden?

MF werden vom Patienten als weniger störend empfunden und sind angenehmer.

Beide Effekte können bei AMS genutzt werden. Da sind dann 2 Stromformen im Körper. Patient nimmt MF wahr und im Körper (Gewebe) kommt die NF an (z.B. Muskelzuckung). MF wird genutzt um die NF Wirkung reizarm im Körper zu erreichen.

26. Wie wirkt der Ultraschall auf den menschlichen Körper?

  • Thermische Wirkung:
    • Hymperämie
    • Stoffwechselsteigernd
    • SZ-lindernd
  • Mechanische Wirkung:
    • Gefahr einer Zellzerstörung und Blutaustritt ins Gewebe
  • Physikalisch-chemische Wirkung:
    • Ionenmilieu verändert sich -> Zellteilung der Osteoblasten läuft schneller ab -> Regeneration wird angeregt

25. Was ist Ultraschall?

Beim Ultraschall wird elektrische Energie in mechanische Schwingungen (Vibration) umgewandelt. Dabei werden Frequenzen (0,8MHz - 3MHz) oberhalb des Hörspektrums eingesetzt. Deshalb wird die US-therapie auch der Hochfrequenztherapie zugeordnet.

24. Warum muss bei Interferenz Strömen eine Phasenverschiebung stattfinden?

Findet sie nicht statt so kann es sein, dass die Phasen sich gegenseitig aufheben. Nur Phasenverschobene "Wellen" addieren sich und können therapeutisch nutzbar gemacht werden.

23. Was sind Amplitudenmodulierte Ströme und was sind die Vorteile davon?

Es sind MF-Schwingungen, die gleichzeitig aus als NF-Schwinungen wirken. Durch die unterschiedlichen Stromstärken der MF-Impulse entsteht ein An- und Absteigen der Impulsfolge und durch eine eigene Frequenz im NF-Bereich.

Vorteile:

  • 2 Stromformen können gleichzeitig in den Körper gelangen
  • MF-Schwingungen werden als nicht störend, sondern als sehr angenehm für den Patienten empfunden

22. Erklären Sie die Interferenz von elektromagnetischen Wellen.

  • Die Wellen subtrahieren sich = löschen sich aus
  • Ein Wellental trifft auf ein Wellental = Wellen addieren sich = verdoppeln sich -> es geht doppelt ins negative
  • Mischform

21. Welche Wirkungen haben MF-Ströme und wie funktionieren diese?

  • Analgetisierend: durch den Schütteleffekt werden die Schmerzmediatoren auseinander/ durcheinander geschüttelt
  • Antiphlogistisch - durch Anregung des Zellstoffwechsels werden entzündliche Prozesse in ihrem Abbau beschleunigt
  • Ödemreduktion - durch Schütteleffekt werden Diffusionsvorgänge begünstigt
  • gesteigerte Regeneration durch bessere Nährstoffversorgung und Abtransport von Abfällen
  • gesteigerte Zellfunktion durch Aktivierung von Enzymen

20. Welche Wirkung haben die 4 verschiedenen Diadynamischen Ströme jeweils?

  • Monophasé Fixe (MF 50Hz)
    • analgetisch
    • Trophik steigernd
    • motorisch stimulierend
  • Diphasé Fixe (DF 100HZ)
    • analgetisch
    • Durchblutungssteigernd
    • Sympathikus senkend
  • Modulé en courtes périodes (CP 100 Hz und 50Hz im rhythmischen Wechsel)
    • analgetisch
    • Resorptionssteigernd
    • Tonussenkend (quergestreifte M.)
  • Modulé en longues périodes (50Hz konstant und 50Hz in Pausen geschwellt)
    • analgetisch
    • Trophik steigernd
    • Tonussteigernd (glatte M.)

19. Was sind diadynamische Ströme und welche Formen gibt es?

Monophasische sinusförmige Halbwellen in verschiendenen Modulationen.

Basisstrom ist galvanischer Strom, sensibel unterschwellig

Formen:

  • Monophasé fixe/MF (50 Hz)
  • Diphasé Fixe/DF (100 Hz)
  • Modulé en courtes périodes/CP (100 Hz und 50 Hz in rhythmische Wechsel)
  • Modulé en longues périodes/LP (50 Hz konstant und 50 Hz in Pausen geschwellt)

18. Was ist eine Iontophorese und wie funktioniert diese?

Ioneneintragung. Percutane Einfühung körperfremder Ionen mit dem galvanischen Strom als therapeutisches Verfahren.

17. Welche Elektrode wird bei einem frischen Hämatom (frischer als 10-12h) und welche bei einem älteren Hämatom aufgelegt?

Frisch: Anode auf das Hämatom -> Eiweißkoagulation

Alt: Kathode auf das Hämatom -> Beschleunigung des Abtransports der Flüssigkeit

16. Welche Faktoren bestimmten die applizierte Stromstärke bei der Galvanisation?

  • Schwammgröße (=Fläche der Elektrode)
  • Feuchtigkeit des Schwammes
  • Elektrodenandruck

Die Stromtoleranz ist individuell verschieden, deshalb lässt sich eine optimale Dosierung oftmals schlecht ableiten.

15. Wodurch können bei der Galvanisation Verätzungen entstehen?

Elektrizitätsträger (Elektronen, Ionen) bewegen sich in dem leitenden Medium stets in die gleiche Richtung (Gleichstrom, Frequenz: 0Hz).

Bei falscher Dosierung oder falscher Elektrodenanlage kommt es zur Basen- oder Säurebildung auf der Haut und somit können Verätzungen hervorgerufen werden.

-> elektrolytische Wirkung

14. Welche Wirkung entsteht unter der Anode und unter der Kathode während der Galvanisation?

Anode: Erregbarkeit wird gehemmt + Analgesierung

Kathode: Erregbarkeit gesteigert + Hyperämisierung

13. Welche Wirkungen hat der galvanische Strom?

  • Hyperämisierend
  • Analgetisierend
  • Erregbarkeit beeinflussend
  • Trophik verbessernd
  • Elektrolytisch
  • Iontophoretisch

12. Wie lässt sich die Erregbarkeit hemmen?

Anelektrotonus -> Ionenstau erzeugt -> Spannung zwischen Zellinnere und Zelläußere steigt -> Ruhpotential steigt = Erregbarkeit gehemmt

28. Erklären Sie den Schütteleffekt und bei welchen Stromformen er auftriff.

Verteilung der Schmerzmediatoren im Gewebe bei mittelfrequenten Strömen