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Pädagogische Psychologie 2018
Pädagogische Psychologie 2018
Kartei Details
Karten | 110 |
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Lernende | 49 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 07.07.2018 / 06.02.2025 |
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Beschreibe den Versuch von Hardy et al. (2006) zum Entdeckenlassenden Lernen.
Welches Fazit lässt sich ziehen?
- Lerneinheit zum Thema "Schwimmen und Sinken" mit 8 90minütigen Einheiten
- 3 Gruppen
- Entdeckenlassendes Lehren mit hoher Strukturierung
- Entdeckenlassendes Lehren mit niedriger Strukturierung
- Kontrollgruppe ohne die Lerneinheit
- Prätest, Posttest und Follow-Up nach einem Jahr
- 36 Testaufgaben (Lernerfolgsmessung, Messung des Lerntransfers)
Ergebnisse
- Bedingung mit hoher Strukturierung: kein Leistungsabfall vom Post-Test zur Follow-Up Messung = nachhaltiges Lernen
- Vorteil der Bedingung mit hoher Strukturierung geht vor allem auf die Reduktion von Fehlvorstellungen, bessere Erklärungen und besseres Transferleistungen zurück
Fazit: Entdeckenlassendes Lehren fördert nachhaltiges Lernen und Transfer vor allem dann, wenn die Lehr-Lern-Situation ausreichend strukturiert wird. Es stellt hohe Ansprüche an kognitive und motivationale Voraussetzungen (Vorwissen, Arbeitsgedächtniskapazität, Lernstrategien, Metakognition, etc.) und eignet sich besser für starke und fortgeschrittene Schüler/innen
Was zeichnet "Kooperatives Lernen" aus?
Nenne Beispiele
- Lernende arbeiten in Kleingruppen zusammen und unterstützen sich gegenseitig beim Wissenserwerb
- Der Lernerfolg eines Einzelnen hängt von den Gruppenaktivitäten ab => interdependetes Belohnungssystem
- Formen:
- Reziprokes Lehren und Lernen
- Schüler/innen übernehmen abwechselnd die Rolle des "Lehrers" z.B. beim gemeinsamen Lesen eines Textes
- Training zur eigenständigen Anwendung und von metakognitiven Strategien
- Gruppenpuzzle
- Schüler werden in Gruppen eingeteilt, die sich mit einem Oberthema befassen - jeder Schüler bearbeitet ein anderes Teilgebiet dieses Oberthemas, dann Zusammenkommen in Stammgruppe und Teilen des Erarbeiteten
Metaanalyse: mittlere Lernwirksamkeit für Lernwirksamkeit für kooperatives Lernen insgesamt, jedoch sehr gute Wirksamkeit fürreziprokes Lernen und Lehren
Welche Methoden gibt es, um rauszufinden, welche Komponenten des Unterrichts lernförderlich/effektiv sind?
- (Quasi-)experimentelle Untersuchungen zum Vergleich der Wirksamkeit bestimmter Unterrichtsmethoden
- korrelative Untersuchungen auf Basis des Prozess-Produkt-Paradigmas der Unterrichtsforschung
- Beobachtungsstudien mit Analysen der Häufigkeit bestimmter Verhaltensweisen der Lehrer/innen & Messung des Lernerfolgs
Was sind die Komponenten effektiven Unterrichts nach Hasselhorn und Gold? Wie lassen sich die Komponenten in Lehrfunktionen nach Klauer und Leutner einordnen?
Informierung/Unterstützung der Informationsverarbeitung (nach Klauer und Leutner)
- Kognitive Strukturierung
- Kognitive Aktivierung
- Angeleitete Übung
- Lernüberwachung mit korrigierendem Feedback
Steuerung von Lernprozessen/Motivierung (nach Klauer und Leutner)
- Gute Klassenführung
- Unterstützendes Unterrichtsklima
Die Komponenten überlappen sich häufig und greifen ineinander
Was zeichnet "Kognitive Strukturierung" aus?
Was ist die behavioristische, was die kognitive Ansicht, warum diese Methode effektiv ist?
- Rückblicke auf vorangegangene Stunden
- Überprüfung relevanter Lernvoraussetzungen (Vorwissen)
- Rückblicke sind effektiv, weil
- Behavioristische Perspektive: Reiz-Reaktions-Verknüpfung wird durch die Wiederholung gestärkt
- Kognitive Perspektive:
- Widerholung die Gedächtnisspur stärkt
- die gezielte Aktivierung von lernrelevantem Vorwissen eine elaborative Verarbeitung von neuen Inhalten ermöglicht
- Wissenslücken diagnostiziert und ggf. beseitigt werden können
- die Metakognition gestärkt wird (Einsicht in Schwächen)
- entscheidend ist eine strukturierte und kohärente Darstellung der Lerninhalte
- Kognitive Perspektive: Aufbau einer Makrostruktur durch Trennung von Wichtigem und weniger Wichtigem --> effizienterer Abruf aus dem LZG
Metaanalyse: Mittelere Wirksamkeit von Vorstrukturierungen (advance organizer) und eigenaktiven Strukturierungen (concept maps)
Was zeichnet "kognitive Aktivierung" aus?
= Anregung der Lernenden zu einer vertieften, vorwissensgestützen Verarbeitung des Lernstoffs
z.B. durch geschicktes und herausforderndes Fragen oder Schaffung kognitiver Konflikte
4 Dimensionen der kognitiven Aktivierung
- explizites Benennen von Übungszielen
- anregend-herausforderndes Fragen
- informierend-anregendes Feedback
- abgeleitet-rückschauende Reflexion
z.B. PERLE-Studie (Video-Analysen des Erstlese-Unterrichts in ersten Klassen)
Welche Rolle spielt "Üben und Wiederholen" im Lernprozess?
Beschreibe das Experiment von Cepeda zum "optimalen Lernintervall"
- Erneutes Durchgehen des Lernstoffs durch wiederholende Fragen
- Ziel: Verfestigung des Lernstoffs und Aufdecken von Fehldkonzepten
- besonders effektiv:Zeitlich verteiltes statt zeitlich konzentriertes Üben
- wichtig: zeitnahe Rückmeldung über die Richtigkeit der Antworten
- Fördert Behalten und Organisation, deckt Verständnisprobleme auf und trägt zur Konsolidierung von Wissen bei
Online-Experiment von Cepeda: 1350 VP lernen Trivia-Fakten und Namen von Phantasieobjekten
- 2 Lernsessions - in Session 2 nur Wiederholung
- eine Finale "Abschlussprüfung" nach einem Behaltensintervall
- UV: Lernintervall (0-100 Tage Pause zwischen den Sessions) und Behaltensintervall (7-350 Tage)
Ergebnisse:
- Beziehung von Lernintervall und Behaltensleistung ist umgekehrt u-förmig
- Optimales Lernintervall steigt mit Behaltensintervall, aber nicht proportional
- Optimales Lernintervall ist ca. 20% des Behaltensintervalls bei Behaltensintervallen von wenigen Wochen
- nur ca 5% bei einem Jahr
Welche Rolle spielt korrigierendes Feedback?
Lehrer/innen sollten den Lernfortschritt ihrer Schüler/innen mit Fragen überprüfen (klar und gut verständliche) und die Antworten der Schüler dann zeitnah kommentieren:
- sicher gegebene, richtige Antworten als richtig bestätigen oder mit zweiter Frage verstärken
- zögerlich gegebene richtige Antworten ausführlicher kommentieren
- falsche Antworten korrigieren
Fragen bewirken Vorwissensaktivierungen und die Anwendung des Gelernten. Wissenslücken oder falsche Vorstellungen knnen entdeckt und korrigiert werden und die verschiedenen Frageperspektiven fördern die Einbettung in Schemata (Transfer)
Metaanalyse: Feedback grundsätzlich sehr lernwirksam, wichtig ist informatives Feedback, dass bei falschen Antworten die richtige einschließt
Erläutere das Modell zu guter Klassenführung von Kounin (1976)
5 Komponenten
- Disziplin
- Allgegenwärtigkeit und Überlappung
- Schwung und Reibungslosigkeit
- Gruppenfokus
- Abwechslung und intellektuelle Herausforderung
Beschreibe das Angebot-Nutzungs-Modell des Unterrichts nach Helmke (2012)
Annahme, dass Unterricht auch nur ein "Angebot" ist, dass Schüler(innen) nutzen können/müssen
Neben dem Unterricht, der Lernraktivität und den Lernergebnissen gibt es Einflussfaktoren auf den Unterricht:
- kontexuelle Faktoren (Familie, gesellschaftlich-kulturelle Bedingungen)
- Klassenzusammensetzung (je besser das Leistungsniveau der Klasse, desto besser ist (potentiell) der Unterricht und der Lernerfolg
- Lernermerkmale (siehe adaptiver Unterricht)
Wie lässt sich selbstgesteuertes Lernen definieren?
Form des Lernens, bei der die Person in Abhängigkeit von der Art ihrer Lernmotivation selbstbestimmt Selbststeuerungsmaßnahmen ergreift und den Fortgang des Lernprozesses selbst überwacht
Selbststeuerungsmaßnahmen können kognitiver, volitionaler oder verhaltensmäßiger Art sein
Wie sind Lernstrategien definiert?
Lernstrategien sind Prozesse und Aktivitäten, die auf ein Lern- oder Behaltensziel ausgerichtet sind und über die obligatorischen Vorgänge bei der Bearbeitung einer Lernanforderung hinausgehen
Optionale Eigenschaften:
- intentional
- bewusst
- spontan
- selektiv
- ressourcenintensiv (Beanspruchung der Arbeitsgedächtniskapazität)
In welche 3 Klassen unterteilen Weinstein und Mayer (2007) Lernstrategien? Welche Unterklassen gehören jeweils dazu?
- Kognitive Lernstrategien
- Mnemonische Strategien
- Strukturierungsstrategien
- generative Strategien
- Metakognitive Lernstrategien
- Planen
- Überwachen und Bewerten
- Regulieren
- Stützstrategien
- Ressourcenmanagement
Was macht Mnemotechniken aus und wo werden sie vor allem eingesetzt? Was sind die dahinterliegenden Prinzipien?
Merktechniken und Techniken zum Einprägen von Lernmaterial, zu dem Lerner/innen kein Vorwissen aktivieren können
Hauptanwendungsgebiete: Auswendiglernen isolierter Fakten, Begriffe, Vokabeln, ...
Prinzipien:
- Künstliche Assoziation abstrakter, isolierter Fakten oder Begriffe mit bereits vorhandenen, gut strukturierten und gut abrufbaren Wissensstrukturen
- duale Kodierung --> Unterstützung der verbalen Kodierung durch bildliche Kodierungen/Vorstellungen
Beschreibe die Schlüsselwortmethode!
Methode der Mnemotechnik, v.a. geeignet zum Vokabellernen
- Akustische Brücke: Assoziation mit einem ähnlich klingenden Wort (z.B. französisch: "chien" = Hund ..> Skier)
- Bildliche Brücke: Erzeugung einer bildlichen Vorstellung, die akustische Brücke und die eigentliche Wortbedeutung verbindet (z,B. Hund auf Skiern)
Studie, die Effektivität belegt: Amerikanische Studenten konnten 75% reproduzieren, während Kontrollgruppe nur 42% reproduzieren konnte
--> Anwendbarkeit aber begrenzt
Was macht "strukturiedene Strategien" aus? Was sind die Ziele dieser Technik?
= Kognitive Strategien, die auf eine sinnvolle Strukturierung und Organisation des Lernmaterials ausgerichtet sind (auch Organisationsstrategien genannt)
Ziele
- Unterscheidung von Wichtigem und Unwichtigem --> Informationsreduktion
- Schaffunf effizienter Lern- und Abrufstrukturen (chunking)
- Identifikation der zentralen Konzepte und ihrer Beziehungen (Makrostruktur)
Beispiele sind Überschriften, Inhaltsverzeichnisse, Unterstreichen und Markieren, Stichworte formulieren, Mapping Techniken wie mind maps
Angewandt vor allem bei komplexen Lernmaterialien wie multiplen Dokumenten
Was macht generative Strategien aus? Was sind die Ziele dieser Technik?
= kognitive Strategien, die auf eine Anreicherung und Verknüpfung von Informationen mit einschlägigem inhaltlichen Vorwissen ausgerichtet sind (auch Elaborationsstrategien genannt)
Ziele
- wissensgestützte Interpretation des Materials
- Ergänzung von Infos um weitere Infos (vorwissensgestütze Inferenzen)
- Verknüpfung von Testinformationen aufgrund von Vorwissen (lokale und globale Kohärenzbildung)
- Verknüpfung neuer Informationen mit bereits vorhandenem Wissen
Beispiele sind sich vorher fragen was man schon über den Text weiß, eigene Beispiele ausdenken, Texte "weiterdenken"
Angewandt vor allem beim Lernen mit umfangreichen/multiplen Texten
Was macht Stützstrategien aus?
Stützstrategien sind auf die möglichst effiziente Organisation externe Lernressourcen ausgerichtet
Beispiele sind die Gestaltung des Lernplatzes (ruhig, ablenkungsfrei), unterstützende Lernmittel, Nutzung von Informationesressourcen wie die Bibliothek oder Literaturdatenbanken, Bildung von Arbeitsgruppen
Was ist deklarative, was prozedurale Metakognition? Welche der beiden ist relevant für kognitive Lernstrategien?
deklarative Metakognition: Wissen über eigene kognitive Funktionen
prozedurale Metakognition: Kognitive Fertigkeiten, die der Steuerung und Kontrolle der eigenen kognitiven Funktionen dienen
--> Prozedurale Metakognition entspricht metakognitiven Strategien (Planen, Überwachen und Bewerten, Regulieren), die wiederum den Einsatz von kognitiven Lernstrategien kontrollieren
Was macht Planungsstrategien aus?
Metakognitive Strategie, die der Festlegung von (Teil-)Zielen und Mitteln der Zielerreichung dienen
Der Zeitpunkt der Anwendung von Planungsstrategien liegt vor Beginn des eigentlichen Lernprozesses.Der/die Lerner*in fragt sich:
- Welches Lernziel verfolge ich?
- In welche Teilziele kann ich das allgemeine Lernziel zerlegen=
- Mit welchen Mitteln kann ich die gesetzten Ziele möglichst optimal erreichen?
Was macht die metakognitiven Strategien des Überwachens und Bewertens aus?
Strategien zur Überwachung der Zielerreichung während des Lernens (Einschätzung der Ist-Soll-Diskrepanz)
Der Zeitpunkt der Anwendung der Strategien ist während des Lernens und auch danach
Leitfragen:
- Komme ich meinem Lernziel näher?
- Ist das, was ich gerade lese, für mein Lernziel relevant?
- Habe ich das Gelesene verstanden?
- Habe ich mir die relevanten Infos gemerkt?
Was macht die Strategien der Metakognitiven Regulation aus?
Änderungen im Lernprozess aufgrund der Feststellung von Ist-Soll-Diskrepanzen zwischen Lernziel und Lernfortschritten
Der Zeitpunkt der Anwendung von Regulationsstrategien ist während des Lernens
Beinhaltet die erneute Planung des Lernprozesses, die Änderung von Teilzielen und die gezielte Anwendung von kognitiven Lernstrategien zur Behebung von Ist-Soll-Diskrepanzen
In welchem Alter können kognitive und metakognitive Strategien erfolgreich angewandt werden?
Differenziertes Repertoire ist erst im Alter von 15 bis 16 Jahren ausgebildet.
Aber: Mnemotechniken werden schon von jüngeren Kindern spontan eingesetzt
Warum sind im Unterricht vermittelte (prinzipiell wirksame) Lernstrategien nicht immer lernwirksam? Welche Dezifite können auftreten?
- Mediationsdefizit: (meist sehr jungen) Kindern fehlen (meta-)kognitive Voraussetzungen, um die Strategie anzuwenden
- Produktionsdefizit: Schüler*innen haben die Strategie prinzipiell erworben, wenden sie aber (spontan) nicht an
- vermutete Ursache: Fehlende metakognitive Einsicht in die Nützlichkeit der Strategie
- Nutzungsdefizit: Schüler*innen wenden die Strategie an, sie verbraucht aber so viele (kognitive) Ressourcen, dass sie zunächst nicht zu höherem Lernerfolg führt
- Problem vor allem bei komplexen Lernstrategien, eher weniger bei Mnemotechniken oder strukturienden Strategien
Nenne und beschreibe 2 Studien zum Thema Nutzungsdefizit beim Erwerb von Lernstrategien
Naumann et al., 2008: mehrstündiges Training von Lernstrategien zum Lernen mit Hypertext
- Experimentalgruppen: kognitive Strategien (Mnemotechniken, strukturierende Strategien) vs. metakognitve Strategien
- Vermittlung von Hintergrundwissen, kognitives Modellieren, Übungsphasen
- Ergebnis:
- Positive Trainingseffekte nur bei hoher AG-Kapazität
- Bei negative AG-Kapazität --> Nutzungsdefizit!
- Anlaoge Effekte auf Lernerfolg und Navigationsverhalten
Leopold und Lauter (2003): Befragung von 200 Schüler*innen an Gymnasien und Realschulen zu Lernstrategien beim Lesen eines Lehrtexts, 5. bis 11. Klasse --> Ergebnisse:
- spontane Nutzung von Oberflächenstrategien (einfache Mnemostrategien) nimmt über die Zeit leicht ab
- Nutzung metakognitiver und Tiefenverarbeitungsstrategien (Elaboration, Organisation) bleibt gleich
- ab Klasse 7: Moderat positive Zusammenhänge zwischen Tiefenverarbeitungsstrategienund Lernerfolg
- sowie: positive Korrelationen von metakognitiven Strategien und Lernerfolg (Nutzungsdefizit!)
Lassen sich Lernstrategien trainieren?
Ja, meist auch mit beachtlichem Erfolg
- Metaanalyse Hattie, Biggs & Purdie zu metakognitiven Strategien: Abnehmende Trainingseffekte von Grundschule bis hin zu berufstätigen Erwachsenen
- stärkste Trainingseffekte bei Lerner(innen) mit durchschnittlicher Intelligenz
Beschreibe das Prozessmodell der Selbstregulation von Schmitz
--> Unterscheidung von Handlungsphasen (analog zum Rubikonmodell)
Selbstregulierender Lernprozess wird in 3 Phasen unterteilt:
- Präaktionale Phase: Motivationale Prozesse --> Setzung von Lernzielen, metakognitive Planung des Lernprozesses, (implizite) Enscheidung ob und in welchem Ausmaß Selbstregulation erforderlich ist ("Filter")
- Aktionale Phase: Einsatz von Lernstrategien, Überwachung des Lernfortschritts, volitionale Prozesse (Regulation von Anstrengung und Konzentration, Abschirmung gegenüber konkurrierenden Handlungstendenzen)
- Postaktionale Phase: Bewertung von Lernergebnissen, emotionale Reaktionen, Attributionsprozesse --> entscheidend für motivationale Prozesse und metakognitive Planung nachfolgender Lernaktivität
Beschreibe das "Schichtenmodell" von Boekarts
Modell nimmt verschiedene eingebettete Regulationsebenen an (von außen nach innen)
- Regulation des Selbst: Wahl von Zielen und Ressourcen, motivationale/volitionale Regulation, Zielsetzung, Überwachung
- Regulation der Lernprozesse: Nutzung metakognitiven Wissens und Fähigkeiten, um das eigene Lernen zu steuern - metakognitive Überwachung
- Regulation der Prozessmodi und Wahl der kognitiven Strategien: Auswahl spezifischer Strategien
Wie sind die Rahmenmodelle der Selbsregulation zu bewerten?
- plausibel und praktisch wie heuristisch wertvoll, aber schwer überprüfbar
- Indikation, dass kognitive Lernstrategien, metakognitive Strategien und motivationale Haltungen/Prozesse gemeinsam trainiert werden sollten
- Welche Lernstrategie (wirklich) sinnvoll ist, hängt ab von
- Lernziel
- Lernermerkmalen (Vorwissen, AG-Kapazität)
- Art des Lernmaterials
- Randbedingungen (z.B. verfügbare Lernzeit)
Am besten ist es also eigentlich, ein breites Repertoire an Lernstrategien und metakognitiven Wissens zu haben
Welche Aufgaben wählen Erfolgsmotivierte? Welche Aufgaben wählen Misserfolgsmotivierte?
Erfolgsmotivierte: Mittelschere Aufgaben, weil Balance zwischen Erfolgswahrscheinlichkeit und Erfolgsanreiz ideal ist
Misserfolgsmotivierte:
- sehr leichte Aufgaben, weil Chance von Misserfolg sehr gering ist
- sehr schwere Aufgaben, weil Misserfolg zwar wahrscheinlich ist, aber dann auf die Schwere der Aufgaben attribuiert werden kann (nicht auf eigene Fähigkeit)