Materialwirtschaft
Während die Fertigung die Aufgabe hat, Halb- und Fertigprodukte herzustellen, übernimmt die Materialwirtschaft die Aufgabe, die verschiedenen Ausgangsstoffe, Halbfabrikate und Fertigprodukte zu bewirtschaften und bis zur Weiterverarbeitung zwischenzulagern.
Während die Fertigung die Aufgabe hat, Halb- und Fertigprodukte herzustellen, übernimmt die Materialwirtschaft die Aufgabe, die verschiedenen Ausgangsstoffe, Halbfabrikate und Fertigprodukte zu bewirtschaften und bis zur Weiterverarbeitung zwischenzulagern.
Kartei Details
Karten | 47 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 30.06.2018 / 16.02.2021 |
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Welche zwei Verfahren kann für die Materialbedarfsplanung angwendet werden?
- Auftragsorientierte Materialbedarfsplanung
- Materialbedarfsplanung durch Stücklistenauflösung
Welche Materialbedarfsarten gibt es?
Nach Ursprung und Erzeugnisebene wären:
Primärbedarf, alle verkaufsfähigen Produkte und Erzeugnisse, die am Ende einer Periode, meist ein Jahr, zur Verfügung stehen müssen, sprich die geplante Produktionsmenge. (zur Deckung des Marktbedarfs)
Sekundärbedarf , nennt man den Bedarf, der für die Herstellung des Primärbedarfes benötigt wird und aus dem der Primärbedarf besteht. Zum Sekundärbedarf gehören alle Komponenten, die direkt in das Produkt einfließen, also Teile, Baugruppen, Rohmaterialien, Flüssigkeiten usw., und die sich letzlich im Endprodukt wiederfindet. (ohne Betriebs- u. Hilfsstoffe),
Tertiärbedarf, Bedarf an Betriebs- und Hilfsstoffen unter Berücksichtigung der Erzeugnis- und Materialbestände
Bruttobedarf, ist einfach die Summe aus Primärbedarf, Sekundärbedarf und Tertiärbedarf und gesamtbedarf vor Abzug aller Lager- und Lieferbestände.
Nettobedarf , bezeichnet man die Differenz aus Bruttobedarf und disponierbarem Bestand (Bestand an Material, der schon im Lager, in den Werkstätten oder durch bereits getätigte aber noch offene Fertigungsaufträge und Bestellungen existiert.)
Der Bruttobedarf ist also der Bedarf an Materialien, der in der Produktion oder anderen Abteilungen besteht.
Der Nettobedarf hingegen ist der Bedarf an Materialien, welchen die Materialwirtschaft durch Einkäufe oder Fertigungsaufträge noch befriedigen muss.
Welche Verfahren gibt es für die Materialbedarfsplanung?
Verfahren nach:
Auftragsorientiert
Verbrauchsorientiert
Erzeugnisstrukturen können nach Fertigungs- bzw. Montagestufen aufgebaut sein.
Erkläre die Montagestufe?
Materialbedarfsplanung durch Stücklistenauflösung gibt es drei Formen, welche sind die?
Für das Bestimmen des Materialbedarfs werden diese Montagestücklisten verwendet. Je nach Verwendungsbedarf kann die Information, welche sich aus einer Stückliste entnehmen lässt, in Form einer aufbereitet werden.
• Baukastenstückliste,
• Mengenübersichtsstückliste, oder
• Strukturstückliste
Erkläre die Baukastenstückliste?
Die Mengenübersichtsstückliste wäre?
Eine Mengenübersichtsstückliste enthält alle zur Herstellung eines Endproduktes notwendigen Bedarfsmengen. Durch die listenartige Aufstellung der Bedarfsmengen geht jede strukturelle Information über das Endprodukt verloren. Aus diesem Grunde werden Mengenübersichtsstücklisten in der Praxis oft nur für das Rüsten (Rüstlisten) von Materialien verwendet. Dabei werden nur gerade diejenigen Materialien einer Montagestufe resp. ausgewählter Baugruppen aufgelistet, die für den nächsten Fertigungsschritt benötigt werden.
Erkläre den Bruttobedarfsrechnung. Seite 16
Die Berechnung des Bruttobedarfs erfolgt analytisch, d.h. durch die stufenweise Auflösung der Stückliste. Dabei wird mit der höchsten Stufe 0 begonnen. Stufenweise wird sodann, unter Beachtung der Vorlaufzeit, die Auflösung durchgeführt. Unter der Vorlaufzeit versteht man diejenige Zeit, die für die Herstellung, die Vorbereitung und für ev. Transporte des Teiles benötigt werden.
Erkläre die Nettobedarfsrechnung Seite 17?
Nettobedarfsrechnung
Für die Darstellung der Nettobedarfsrechnung wird von derjenigen der Bruttobedarfsrechnung ausgegangen.
Lagerbestand, Bestand an Materialien, der am Dispositionsstichtag (Woche) im Lager verfügbar ist
+ Werkstattbestand, Bestand, der zum Stichtag in der Produktion vorliegt
+ Bestellbestand, offene Bestellungen, die zum Stichtag zu erwarten sind
- Vormerkbestand, Reservierungen- respektive, Auftragsbestand, der für bestimmte Aufträge bereits reserviert ist.
Verbrauchsorientierte Materialbedarfsplanung, Einsatz- und Anwendungsgebiet wären?
Bei den verbrauchsorientierten Verfahren der Materialbedarfsplanung bildet die Datensammlung der Vergangenheitswert für einen Verbrauch eines Materials den Ausgangspunkt für die Bestimmung der in Zukunft zu erwartenden Bedarfsmengen. Voraussetzung dieser Verfahren ist, dass bereits über einen ausreichend langen Zeitraum die Aufzeichnungen der Daten über die Bedarfsmengen vorliegen.
Eine verbrauchsorientierte, stochastische Bedarfsermittlung erfolgt:
- bei geringwertigen Gütern, wie z.B. Hilfsstoffen, Betriebsstoffen und Verschleisswerkzeugen, die in der Praxis der Gruppe der C - Teile zugeordnet werden. Andere Verfahren wären dazu zu aufwendig.
bei untergeordneten Teilen, die in sehr viele unterschiedliche übergeordnete Baugruppen und Endprodukte eingebaut werden. In diesem Fall nimmt der Bedarf oft einen regelmässigen Verlauf an, der mit geeigneten verbrauchsorientierten Verfahren bei geringem Aufwand vergleichsweise genau prognostiziert werden kann.
wenn programmorientierte, deterministische (bedarfsorientierte) Verfahren nicht anwendbar sind, weil die entsprechenden Informationen nicht verfügbar sind, z.B. Ersatzteilbedarf.
Deterministische Bedarfsermittlung heisst?
Bei der deterministischen Methode werden die Sekundärbedarfe mit Hilfe von Stücklisten oder Rezepturen aus dem Primärbedarf abgeleitet. Der Primärbedarf steht zunächst in einem marktbezogenen Absatzprogramm und wird dann – vor allem wenn es mehrere Fertigungsstandorte gibt – in mehrere werkbezogene Produktionsprogramme überführt, die i.d.R der Ausgangspunkt für die Bedarfsermittlung sind.
Typische Einsatzfelder: Bei Kundenaufträgen muss die gesamte Auftragsdurchlaufzeit kleiner sein als die geforderte Lieferzeit. Bei der Berechnung der Durchlaufzeit muss die Beschaffungszeit, die Produktionszeit und die Versandzeit, inkl. der Lagerzeiten, berücksichtigt werden. Dies ist insbesondere bei der Produktion nach dem BTO-Prinzip wichtig, bei der das Produktionsprogramm aus einem Absatzprogramm abgeleitet wird, wie dies bspw. in der Automobilindustrie üblich ist. Die deterministische Methode wird bei hochwertigen bzw. kundenspezifischen Gütern angewendet, die teilweise eine lange Wiederbeschaffungszeit haben
Stochastische Bedarfsermittlung heisst?
Grundlage der stochastischen Methode sind die Verbrauchswerte der Vergangenheit. Diese Werte werden statistisch ausgewertet und in Form von Prognosen in die Zukunft fortgeschrieben. Voraussetzung für die Anwendung stochastischer Methoden ist eine ausreichende Datenbasis, d. h., es müssen genügend Informationen über den Verbrauch in der Vergangenheit vorliegen. Stochastische Methoden sind nicht geeignet für neue Produkte und hochwertige A-Teile. Für Ersatzteile sind sie bedingt geeignet, wenn die Datenbasis groß genug ist und die installierte und noch im Einsatz befindliche Anlagenbasis nicht berücksichtigt wird. Die erforderliche Beschaffungszeit ist größer als die geforderte Lieferzeit, es handelt sich um geringwertige bzw. standardisierte Güter (C- und B-Teile
Welche Klassifikation der Verbräuche anhand des Bedarfsverlaufs gibt es?
Regelmässiger Verlauf
Saisonaler Verbrauch
Trendförmiger Verbrauch
Stark schwankender Verbrauch
Als Grundlage zur Beurteilung der Verbräuche sind folgende statistische Grössen zu bestimmen? Seite 21
Mittelwert oder Durchschnitt (D)
dann
mittlere absolute Abweichung (MAD)
Aus diesen beiden Grössen lässt sich eine Kennziffer berechnen, die als Störpegel SP bezeichnet wird:
SP=MAD/D
Störpegel SP als Kennzahl
Damit lassen sich die Verbräuche wie folgt beurteilen:
SP < ca. 0.5 regelmässiger Verbrauch
SP > ca. 0.5 unregelmässiger, stark schwankender Verbrauch
0 konstanter Verbrauch
< 20 regelmässiger Verbrauch
< 50 halbsporadischer Verbrauch
< 80 sporadischer Verbrauch
< 90 sehr sporadischer Verbrauch
Welcher Berechnungen gibt es für die Bedarfsprognose bei regelmässigem Bedarfsverlauf? Seite 22
Der arithmetische Mittelwert
Der gewogene Mittelwert
Der gleitende Mittelwert
Bedarfsprognose bei sporadischem Bedarfsverlauf heisst?
Von sporadischem Bedarf spricht man, wenn für ein Produkt in relativ vielen Perioden überhaupt kein Bedarf vorliegt (Nullbedarfsperioden). Sporadischer Bedarf tritt häufig für untergeordnete Produkte in einer mehrstufigen Produktstruktur auf, weil die Losbildung bei übergeordneten Produkten zur Zusammenballung der Sekundärbedarfsmengen führt.
Für die Sicherstellung einer kontinuierlichen Deckung der Bedarfe übernehmen Lagerbestände welche folgende Funktionen:
• Zeitüberbrückung (Ausgleich von nichtsynchronen bzw. nicht synchronisierbaren Liefer- und Verbrauchsverläufen, sog. Pufferfunktion)
• Vorsicht (Sicherheitsstreben aufgrund von Zufallseinflüssen auf den Bedarfsverlauf und Lagerzugänge)
• Spekulation (Nutzen von zeitlich veränderlichen Marktbedingungen resp. Marktchancen)
"Optimale" Bestellmenge heisst?
Bei Lösungssuche nach der "optimalen" Losgrösse geht man von der Annahme aus, dass der Bedarf für ein Material bekannt und eine sichere Grösse ist (Jahresbedarf bekannt). Trifft dies zu, so kann überlegt werden, ob der Bedarf mit einer Bestellung oder durch mehrere Bestellungen abgedeckt wird. Die Bestellung der gesamten Bedarfsmenge auf einmal lässt vielleicht Beschaffungskosten sparen. Sie wird jedoch mehr Lagerkosten verursachen als die Teilung der Bedarfsmenge in mehrere Bestellungen.
Für die Optimierungsaufgabe gelten folgende Randbedingungen?
Die Gesamtbedarfsmenge ist beliebig teilbar.
• Der Bedarfsverlauf ist stetig und gleichmässig
• Die Anlieferungstermine sind frei wählbar.
• Mengenrestriktionen seitens der Lieferanten, der Lagerfähigkeit und der Finanzstärke werden ausgeschlossen.
• Die Liefermenge entspricht der Bestellmenge.
• Die Einkaufspreise bzw. Einstandspreise sind konstant.
• Die Kosten, die abhängig sind von der Anzahl Beschaffungen, verändern sich proportional.
• Die Lagerkosten sind bei gegebenem Zinssatz abhängig vom Wert der Lagerprodukte und ihrer Lagerdauer.
Dispositionsverfahren (Bestellauslösung)
Je nach Steuerungsgrösse kann die Materialdisposition in die bestandsgesteuerte und termingesteuerte Disposition aufgeteilt werden. Bei der ersten veranlasst eine bestimmte Bestandshöhe (Bestellpunktverfahren) die Disposition. Bei der zweiten sind die Dispositionstermine festgelegt (Bestellrythmusverfahren).
Das Bestellpunktverfahren
Bei diesem Verfahren löst eine bestimmte Bestandshöhe das Signal zur Disposition aus. Dieser Bestellpunkt (resp. Melde- oder Bestellbestand) ist derart dimensioniert, dass die Bestandsmenge gerade ausreicht, um die Produktion während der Wiederbeschaffungszeit, d.h. bis zum Eintreffen der nächsten Lieferung, aufrechtzuerhalten.
Wiederbeschaffungszeit (WBZ)`?
Bei der Wiederbeschaffungszeit (WBZ) handelt es sich um die Zeitspanne zwischen dem Zeitpunkt der Feststellung des Bestellpunktes und dem Zeitpunkt der Ankunft der dadurch ausgelösten Lieferung.
WBZ = Bearbeitungsdauer Bedarfsmeldung erstellen + Bearbeitungsdauer Einkauf + Lieferzeit + Dauer für Wareneingang und Einlagerung
Die Höhe des Bestellpunktes Bm ist vom durchschnittlichen Verbrauch pro Zeiteinheit V und der Wiederbeschaffungszeit abhängig.
Bm= V * WBZ
Beispiel: Verbrauch = 50 Stk./Tag
WBZ = 20 Tage
-> Bestellpunkt = 1000 Stk.
Wird der Bestellpunkt erreicht, dann meldet das Lager eine Bedarfsmeldung in der Höhe des Verbrauchs der folgenden Dispositionsperiode. Der Einkauf bestellt eine optimale Menge qopt . Die Anlieferung kommt im Idealfall am Ende der Dispositionsperiode an. Damit ist der Bestand wieder auf den Höchstbestand Bh aufgestockt.
Das Bestellrhytmusverfahren heisst?
Dieses Verfahren wird hauptsächlich bei verbrauchsorientierten Dispositionen angewandt. In gleichbleibenden Zeitabschnitten wird körperlich überprüft, welcher Lagerbestand noch vorhanden ist. Die eventuelle Bestellung richtet sich dann an das Ziel, zum Lieferzeitpunkt den gewünschten Höchstbestand Bh wieder zu erreichen. Somit ändert sich bei variablem Verbrauch die Bestellmenge von Periode zu Periode.
Was bedeutet der Sicherheitbestand und wie kann dieser geplant werden?
Der Sicherheitsbestand (auch Mindest-oder Reservebestand) trägt dazu bei, den laufendenBetrieb eines Unternehmens gegen Bedarfs-, Liefer-und Bestandsunsicherheitenabzusichern. Er ist abhängig von der Beschaffungsdauer(Wiederbeschaffungszeit) und dem durchschnittlichen Tagesverbrauch
Der eigene Sicherheitsbestand hängt auch vom Sicherheitsbestand des Lieferanten ab (siehe unten)
• Länge der Wiederbeschaffungszeit
• Schwankungen der Wiederbeschaffungszeit
• Struktur des Bedarfs
• Grad der Sicherheit gegen Fehlmengen
• Grad der Planbarkeit des Bedarfs (Verbrauchs)
Welche zwei Arten gibt es für die Berechnung des Sicherheitsbestandes?
Sicherheitsbestand über Sicherheitstage /
Sicherheitsbestand = Sicherheitstage * durchschnittlicher Verbrauch
Sicherheitsbestand in Abhängigkeit von Verbrauchsveränderung und Lieferverzögerungen /
Sicherheitsbestand = Mehrverbrauch + Lieferzeitverzögerung * Normalverbrauch
Zur einwandfreien Führung einer Lagerbuchhaltung gehören?
• jede Verbuchung muss belegt werden
• Die Materialbewegungen müssen lückenlos nach Tag, Artikel, Menge verbucht und der Bestand nachgeführt sein.
• Die Buchbestände müssen mindestens einmal jährlich durch eine lückenlose körperliche Aufnahme (Inventur) überprüft und allenfalls korrigiert werden.
• Über die Inventur müssen Aufzeichnungen erstellt werden, die gezeichnet und aufzubewahren sind.
Bei einer ordnungsgemässen Inventur sind folgende Grundsätze zu beachten:
• Vollständige Erfassung aller Güter
• Genaue Erfassung der Bestände; bei Halbfertigprodukten ist der Fertigungsgrad anzugeben.
• Einhaltung der Einzelaufnahme; übersteigt die Anzahl der zu zählenden Positionen das erträgliche Mass, so können annähernd gleichartige und gleichwertige Güter als Gruppe mit ihrem Durchschnittswert bewertet werden (Gruppenbewertung).
• Übersichtliche Darstellung des Inventars.
Reaktivieren bedeutet?
Unter Reaktivieren versteht man die wertmässige Aufwertung eines bereits abgeschriebenen Materials auf den ursprünglichen Wert.
Vernichten bedeutet?
Unter Vernichten versteht man die Beseitigung von wertmässig abgeschriebenen Material, dass aber immer noch körperlich am Lager liegt.
Kann beim Vernichten trotzdem ein Verkaufspreis erzielt werden, so ist das Material vorgängig zu reaktivieren.
Die Kennzahlen der Materialwirtschaft wären?
Lieferbereitschaftsgrad
Durchschnittlicher Lagerbestand
Lagerumschlagshäufigkeit
Lagerreichweite
Lieferbereitschaftsgrad heisst?
Anhand des Lieferbereitschaftsgrades lässt sich erkennen, inwieweit die Bestellungen innerhalb der vom Markt vorgegebenen Lieferzeit erfüllt werden können.
Die Festlegung des Lieferbereitschaftsgrades ist weitgehend eine geschäftspolitische Entscheidung und beeinflusst in wesentlichem Ausmass die Höhe der Lagerbestände. Diese nehmen in Relation zum Lieferbereitschaftsgrad progressiv zu
Durchschnittlicher Lagerbestand heisst?
Mit dem durchschnittlichen Lagerbestand wird festgestellt, wieviel Kapital an Lagerbestände gebunden ist und wieviel Kapitalzinsen dafür aufgewendet werden.
Lagerumschlagshäufigkeit heisst?
Anhand der Lagerumschlagshäufigkeit lässt sich feststellen, wie oft sich der Lagerbestand innerhalb einer Zeitperiode erneuert, d.h. wie lange das Material an Lager liegt. Bezieht man die Kennzahl auf einzelne Stoff- oder Artikelgruppen, so lassen sich daraus eventuelle "Ladenhüter" erkennen (Artikel, die lange am Lager liegen, ohne dass diese wirklich benötigt wurden). Oft wird die Lagerumschlagshäufigkeit im Vergleich zu branchenverwandten Unternehmungen verwendet. Hier zwei Beispiele: Maschinenindustrie: ca. 3 - 4x/Jahr; Autoindustrie: ca. 8 - 12x/Jahr.
Lagerreichweite heisst?
Die Lagerreichweite drückt aus, wie lange der vorhandene Lagerbestand bei einem erwarteten Verbrauch voraussichtlich ausreicht.
Diese Kennzahl zeigt die Versorgungssicherheit der einzelnen Materialien an und bildet eine wichtige Kenngrösse für die Disposition der Beschaffung (intern oder extern).
Lernziel:
Stellt ein Sägezahndiagramm (Lagerbewirtschaftung) dar
und bezeichnet die einzelnen Komponenten (Sicherheitsbestand,
Mindestbestand, Bestellpunkt etc.) zu bezeichnen
und erklärt deren Abhängigkeiten.
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