Psychologie (1. Semester)

Inhalt zu den Grundlagen der Psychologie

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Janina Kuster

Janina Kuster

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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Autres
Crée / Actualisé 04.06.2018 / 28.11.2023
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Wie kann Verhalten am besten aufgebaut werden?

Durch konsequente und regelmässige Verstärkung

-> Bestrafungen führt es eher zur Unterdrückung und Hemmungen sowie negativen Emotionen

Nenne und erläutere die verschiedenen Verstärker (Hinweis: operante Konditionierung)

primäre Verstärker

  • umfasst Reize, die für Organismus sowieso verstärkend sind
  • d.h. Reize, die primäre (ungelernte) Bedürfnisse befriedigen (Nahrung, Süssigkeiten etc.)

sekundäre Verstärker

  • Reize die ursprünglich nicht verstärkend wirken, jedoch durch wiederholte Paarung mit primäre Verstärkung selbst Verstärker wurden (Geld, Lob, Macht etc.)

Nenne die verschiedenen Arten der Verhaltens-Beeinflussung (Verstärkungsarten)

Arten der Verhaltens-Beeinflussung (Verstärkungsarten) nach Skinner (Rattenexperiment)

Positive Verstärkung

  • Verhaltensweise führt zu angenehmer Konsequenz -> tritt häufiger auf in Zukunft
    Bsp. Max bekommt Dessert, weil er aufgegessen hat

Negative Verstärkung

  • Verhalten beendet einen unangehnehmen Reiz -> tritt häufiger auf in Zukunft
    Bsp. Weil Max aufgegessen hat, muss er nicht beim Abwaschen helfen

Bestrafung

  • Verhalten folgen unangenehme Konsequenzen -> wird in Zukunft unterdrückt / nicht mehr gezeigt
    Bsp. Weil Max beim Essen frech war, muss er zur Strafe den Tisch abräumen und abputzen

Löschung (Entlohnung)

  • früher belohntes Verhalten führt nicht mehr zur Belohnung -> tritt seltener auf
    Bsp. Als Max beim Essen frech war, hat niemand mit ihm gesprochen und er bekam als Einziger kein Dessert 

Erläutere die soziale Lerntheorien (Modelllernen) näher und die Bedeutung

Die soziale Lerntheorie ergänzt die klassische Lerntheorie.
Ob Verhalten vom Modell kopiert wird, hängt von folgenden Bedingungen ab:

  • Eigenschaften des Modells
    Geschlecht, Alter, statushöhere, beliebtere, positiv udn aktzeptiert wahgenommene Modelle -> öfters imitiert
  • Art des Verhaltens
    in Bereich des Möglichen des Beobachtenden
  • Konsequenzen auf Verhalten
    positive Konsequenzen
  • Voraussetzungen des Beobachtenden
    adäquate Wahrnehmung (Modell möglichst hervorstechen / klase Vermittlung von Bild)
    Nötige Motivation, Lerbereitschaft, motorische Fähigkeiten verfügen um Modell zu imitieren

Bedeutung:

  • Neuerwerb von Verhalten (durch Beobachtung)
  • Verstärkung Abschwächung von Verhaltensweisen (Belohnung oder Bestrafung des Modells)
  • Auslösender Effekt von bestehendem Verhalten

Erläutere die kognitive Lerntheorien

  • Black Box wird jetzt genauer betrachtet
  • Wie wirken Gefühle auf menschen ein (Bsp. Abwaschen, für jemanden Bestrafung oder Belohnung)
  • geht darum, wie Mensch Reize selektionert, verarbeitet, bewertet
  • jeder Mensch anderes Verarbeitungs- und Bewertungsmuster
    • Erklärung wieso nicht alle gleich auf Reiz reagieren
    • Situation ruft Gefühle und Gedanken hervor, die oftmals mit biografische Erfahrung im Zusammenhang stehen

Nenne die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der verschiedenen (Lern-)Theorien

Gemeinsamkeiten

  • Verhalten ist erlernt -> kann wieder verlernt oder modifiziert (verändert) werden
  • Lernprozesse können geplant und bewusst gesteuert werden
  • Lernsettings müssen adäquat (angemessen) gestaltet sein

Unterschiede

  • Rolle der Gedanken und Gefühle
  • Vorstellung über bewusste/unbewusste Prozesse
  • Vorstellung über Funktionieren des Menschen

Benenne die Ziele der Persönlichkeitstheorie

  • liefern möglichst zuverlässige/lebensnahe Beschreibung Persönlichkeit (/Erscheinungsform)
  • sollen Erklärungen liefern für Verhaltens-/Erlebensweisen von Menschen
  • ermöglichen Verständnis individuellen Unterschiede mensch. Verhalten/Erlebens und gewisse Vorhersagen machen
  • Aussagen über Bedingungen, unter welcher sich Persönlichkeit entwickelt
  • ermöglicht Vorhersagen über Bedingungen, unter welchen sich Persönlichkeitsmerkmale entwickeln

Definiere/erläutere den Begriff Persönlichkeit

Gibt versch. Definitionen, jedoch immer mit diesen 3 Regeln:

  • Einzigartigkeit:
    bezieht sich auf die Einzigartigkeit individueller Eigenschaften von Menschen im Vergleich zu anderen
  • Vielfalt:
    bezeichnet die Vielfalt persönlicher Eigenschaften
  • Stabilität: 
    bezeichnet die relative Konstanz und Konsistenz individueller Erlebens

'Persönlichkeit', einzigartige Struktur von relativ konstanten psychischen Merkmalen, Eigenschaften und Einstellungen eines Individuums, die relativ beständige, charakteristische konsistente (offene und verdeckte) Verhaltens-und Erlebensmuster in verschiedenen Situationen und zu verschiedenen Zeitpunkten zur Folge haben (Hobmair, 2013,S. 357,  Buddeberg & Brähler, 2004, S. 253 und Gerrig, 2015, S. 506).

Oder

Charakteristika oder Merkmale…, die konsistente Muster des Fühlens, Denkens und Verhaltens ausmachen
(Pervin et al.2005, S. 31;zit. nach Salewski & Renner, 2009).

Definiere/erläutere den Begriff Konstitution

Konstitution wird definiert als"relativ umweltstabile und konstante somatische (körperliche) und psychische Anteile des Phänotypus*". Sie können erbbedingt oder prä-, peri-oder postnatal** in der frühen Kindheit erworben sein (z.B. durch Gehirnschädigung oder Traumatisierung) (Willi, 1998, S. 252).

* Phänotypus: Erscheinungsbild des Organismus

**Pränatal: vorgeburtlich, intrauterin / perinatal: während der Geburt / postnatal: nach der Geburt

(Hinweis: Bekannteste Konstitutionstypologie nach Kretschmer)

Definiere/erläutere das Temperament

Temperament wird definiert als "biologisch gegebene typische Reaktionsweise“ bzw. als typischen Verhaltensstil eines Menschen, welcher sich schon bei oder kurz nach der Geburt zeigt und sich vor allem in Bezug auf die Emotionalität und das Aktivitätsniveau äussert (Buddeberg & Brähler, 2004, S. 254).

Vergleiche die Konstitution, das Temperament und die Persönlichkeit miteinander

  • bei der Konstitution und dem Temperament stehen angeborene bzw. früh erworbene (wenig veränderbare) Anteile Menschen im Vordergrund
  • Persönlichkeit ist hingegen etwas, das sich auf dem Hintergrund der biopsychischen Ausstattung in Sozialisationsprozessen entwickelt und im Laufe des ganzen Lebens weiterentwickelt und modifiziert wird

Beschreibe Bedingungen und den Prozess der Persönlichkeitsentwicklung

Definition Persönlichkeitsenwicklung:
Veränderung von Persönlichkeitsmerkmalen und Handlungsmustern im Laufe des Lebens

Persönlichkeitsentwicklung findet im Wechselspiel zwischen Anlage und Umwelt statt und in Auseinandersetzung der inneren (gibt individuelle Spielräume vor) und äusseren Realität (soziale und physikalische Umweltbedingungen -> fördernde oder hemmende Rahmenbedingungen)

Art und Weise der Auseinandersetzung und Verarbeitung eines Menschen mit Anlage und Umwelt
-> individuelles und einamliges Geschehen


 

Erläutere eine mögliche Kategorisierung von Persönlichkeitsdimensionen anhand von Typen. Was ist eine mögliche Kritik an den Kategorisierungen?

Kategorisierung anhand von Typen

  • unterteilen Menschen in verschiedene klar zuzuordnende Persönlichkeitstypen

Vertreter:

  • griechischer Arzt Hyppokrates
    Menschen anhand Verteilung Körpersäften (Blut, Schleim, Schwarze und Gelbe Galle) unterteilt
  • Kretschmer
    Körperbau mit Temperamentsmerkmalen in Verbindung gebracht

Kritik

  • Einteilung zwar praktisch (einfach anwendbar, Bsp. Männer & Frauen), jedoch wird menschliche Komplexität nicht gerecht und fördert so Vorurteile
  • meiste der Theorien gelten heute als überholt

Erläutere eine mögliche Beschreibung von Persönlichkeitsdimensionen anhand von Traits. Was ist eine mögliche Kritik an den Kategorisierungen?

  • Traits sind überdauernde charakteristische Eigenschaften oder Merkmale unterschiedlicher Ausprägung, die Verhalten Mensch über verschiedene Situationen hinweg beeinflussen (Bsp. Schüchternheit)
  • hilft Menschen zu charakterisieren und Voraussagen können über Verhaltensweisen in Situationen gemacht werden

Kritik
Konsistenzparadox:

  • während Persönlichkeit im Laufe der Zeit als relativ konsistent gilt, kann die Konsistenz von situationsübergreifenden Verhaltensweisen nicht nachgewiesen werden (Bsp. schüchterne Menschen sind nicht in jeder Situation schüchtern)

 

 

Was ist heute eine gebräuchliche und mögliche Einteilung in Traits?

Traits "Big Five"

  • Extraversion:
  • Geselligkeit, Warmherzigkeit, Durchsetzungsvermögen
  • Emotionale Labilität, Neurotizismus:
    Angst, Feindseligkeit, Depression,Verletzbarkeit vs. emotionale Stabilität: Ruhe, Gelassenheit, Selbstvertrauen
  • Offenheit für Erfahrungen:
    Fantasie, Sinn für Kunst und Ästhetik, Kreativität, intellektuelle Neugierde
  • Gewissenhaftigkeit: 
    Kompetenz, Beharrlichkeit, Leistungsstreben, Zuverlässigkeit
  • Soziabilität:
    Aufrichtigkeit, Vertrauen, Soziale Verträglichkeit, Altruismus, Bescheidenheit, Wärme, Hilfsbereitschaft, Toleranz.

 

Definiere was implizite Persönlichkeitstheorien sind, beschreibe wie sie entstehen und was Vor- und Nachteile sein können.

Definition:
Erwartung, dass bestimmte Eigenschaften einer Person mit anderen Eigenschaften einhergehen. Aufgrund der Kenntnis der Ausprägung einer Eigenschaft schliesst man auf die Ausprägung der anderen Eigenschaften (Greitemeyer, 2012, S.56).

Von bekannten Eigenschaften wird auf unbekannte geschlossen und von beobachteten Verhaltensweisen auf Persönlichkeitsmerkmale.

Entstehung:
Von klein auf lernt man, Wahrnehmung zu kategorisieren (Organisation Schemata Piaget). Orientieren uns in unseren Einschätzungen an bestimmten Menschentypen.
Haben gelernt verschiedene Merkmale miteinander in Verbindung zu setzten. Besteht ein Merkmalsbündel überwiegend aus erkennbar ethischen oder rassistischen Merkmalen, kann von einem Stereotyp gesprochen werden.

Vorteil:
Ist hilfreich und unerlässlich für die Orientierung im Alltag, geschieht weitgehend unbewusst (Sicherheit).

Nachteil:
Bestätigungsfehler:

Den Erwartungen widersprechende Informationen werden weniger aufgenommen als Informationen, die den Erwartungen entsprechen 
Können Wahrnehmungen in Bezug auf Urteil über Mensch verzerren

Nenne die wichtigsten Fehlerquellen in Bezug auf die Personenwahrnehmung und erläutere sie (2/2)

  • Kontrast- und Ähnlichkeitsfehler:
    Personen Eigenschaften zuschreiben, die selbst nicht hat oder bei sich selbst gut kennt (introvertiert -> Umfeld sind alle extrovertiert; verliebte -> sehen vor allem Ähnlichkeiten)
     
  • Projektionen:
    Menschen Eigenschaften zuschreiben, die man bei sich selbst nicht wahrhaben kann/will (Besserwisser -> sehen es an anderen jedoch nicht an sich selbst)
     
  • Primacy-Effekt:
    Der Erste Eindruck prägt oft nachhaltig das Urteil (Problem, da Urteil nicht auf Tatsachen beruht), kennt Person nicht; gefahr Beobachtungen nach 1. Eindruck zu selektionieren (Schüler an erstem Tag zu spät -> schlechter Eindruck, muss jedoch nicht Wahrheit entsprechen)
     
  • Halo-Effekt:
    Hervorstechende Merkmale wirken sich auf Wahrnehmung aus, nur Phänomen wahrgenommen werden die das bestätigen, andere Wahrnehmungen werden ausgeblendet (SBB immer zu spät -> sieht nicht wie oft sie pünktlich kommt)