Syst.Hist. Beruf, Profession und Disziplin

Systematische und historische Einführung in die Soziale Arbeit

Systematische und historische Einführung in die Soziale Arbeit


Kartei Details

Karten 17
Sprache Deutsch
Kategorie Pädagogik
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 29.05.2018 / 20.01.2022
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Beruf

Unter Beruf versteht man eine aus dem übrigen Lebenszusammenhang ausgegrenzte Arbeitstätigkeit gegen Bezahlung.“

«Nicht jedes Berufshandeln, mit dem man Geld verdient, ist professionell.»

-           Ausbildung

-           Entlohnt

-           Kann auch Beruf ausüben und Geld verdienen ohne Ausbildung

-           Arbeit als tätige Auseinandersetzung (kognitiv oder praktisch ahndend) mit der Umwelt und mit dem Ziel der Ermöglichung oder Erleichterung des(über)Lebens.

-           Beruf als bezahlte, ausserhalb des sonstigen Lebenszusammenhangs geleistete, in einem gesellschaftlich organisierten Kontext erbrachte und auf dem Arbeitsmarkt gehandelte Tätigkeit. Erfordert relativ rasch eine Ausbildung.

-           „Unter Beruf versteht man eine aus dem übrigen Lebenszusammenhang ausgegrenzte Arbeitstätigkeit gegen Bezahlung

-           Nicht jedes Berufshandeln, mit dem man Geld verdient, ist professionell.

-           Arbeit Beruf Profession

Etablierung der Sozialen Arbeit zu einem eigenständigen Beruf

  • „Ausgestaltung der Wohlfahrtspflege“ à Neue Berufsfelder wurden geschaffen, konnten nicht nur mit freiwilligen Helfer besetzt werden
  • „Etablierung von praktischen Anwendungstechniken“ à Einzelfallhilfe, soziale Gruppenarbeit, Gemeinwesenarbeit
  • „Entwicklung eines spezifischen beruflichen Ethos“ à zuerst eigene Prägung, dann Konsens in der Werte, Haltung
  • Entwicklung einer „spezielle[n] Ausbildung“ à Fachkompetenzen entwickeln nicht nur reines gutes Herz

Beitrag zur Verberuflichung - Jane Addams

Ausgestaltung der Wohlfahrtspflege

  • Forschungà Sehen wo das Problem liegt
  • Einführung von Kinder- & Jugendgesetzten

Etablierung von Anwendungstechniken

  • Breites Angebot von Projekten.
  • Settlements à Wurzel der Gemeinwesenarbeit

Beruflicher Ethos

  • Pazifistisch, Friedensarbeit
  • Probleme nicht gottgegeben
  • Unabhängigkeit von der Kirche
  • Empathie Grundlegender Wert der Arbeit
  • Demokratie wichtig, und dazu erziehen
  • Spezieller Ausbildung
  • Wissenschaftliche Grundlage durch Forschung

Beitrag zur Verberuflichung - Alice Salomon

 

Ausgestaltung der Wohlfahrtspflege

  • Schematisierung bsp. Kindergeld

Etablierung von Anwendungstechniken

  • Einzelfallhilfe
  • Gruppenhilfe
  • Systematische Versorgung à bsp. Wer Kinder hat bekommt Geld

Beruflicher Ethos

  • Austauschproblem à durch industr. Revolution fallen Menschen raus, strukturelles Problem der Gesellschaft,
  • Als Frau hat man geistl. Mütterlichkeit àBerufsfeld für Frauen
  • Anerkennung gesellschaftl. & struktureller Probleme
  • Vorübergehende Hilfe, Menschen werden in Autonomie gebracht, Ganzheitliche Hilfe zur Selbsthilfe
  • Dreischritt in der Diagnose
  • Differenztheorie, realpolitische Herangehensweise à Geschlechterkampf, bewusst gegen Akademisierung

Spezieller Ausbildung

  • Gründung der sozialen Frauenschule
  • Schule war berufsbegleitend à Praktik wichtig,
  • War in Dachverband um deutschlandweit zu vereinheitlichen

Beitrag zur Verberuflichung - Gertrud Bäumer

Ausgestaltung der Wohlfahrtspflege

  • Gesetzliche Verankerung & Veränderung à um soz. Probleme aufzuheben, verändern und zu minimieren, bsp. Schulpflicht & Kinderarbeit
  • Mitwirkung im Parlament

Etablierung von Anwendungstechniken

  • Definiert Sozialpädagogik à Nötig für Professionalisierung

Beruflicher Ethos

  • SA soll Gesellschaft einen Nutzen bringen
  • Staat hat Verantwortung à im Gesetzt verankert, hat Pflicht einzugreifen, Schulpflicht,

Spezieller Ausbildung

  • Gründet Schule in Hamburg für Sozialpädagogik

Profession

Professionen sind Handlungssysteme. „Ihnen geht es … um methodische Konkretisierung des Einzelfalls … und im Handlungsvollzug um Angemessenheit … und Wirksamkeit

  • Studium
  • Bsp: Medizin
  • Verbindung von Theorie und Praxis
  • Benötigen beruflichen Ethos
  • Professionen sind Handlungssysteme. „Ihnen geht es … um methodische Konkretisierung des Einzelfalls … und im Handlungsvollzug um Angemessenheit … und Wirksamkeit...“
  • Es gibt klassische und modere Professionen à Alte erfüllen Merkmale besser, Frage: Gelten diese Kriterien heute noch oder können gewisse (moderne) Berufe Profession nicht mehr erreichen?

Merkmale, die eine Profession von einem Beruf unterscheiden

  • „eine theoretisch fundierte Spezialausbildung“ (wissenschaftliche Fundierung,Theoriebildung,eigene Disziplin)
  • „einen bestimmten ethischen Berufskodex“
  • einen „Berufsverband“
  • „Berufstätigkeit im Dienste der Öffentlichkeit und des Gemeinwohls“
  • „Prestige und Fachautorität“
  • ein „überdurchschnittliches Einkommen“
  • Form von Expertentum
  • Fachkompetenz
  • Für spezifischen Bereich der Gesellschaft zuständig
  • Im Berufsverband organisiert (SA: Avenir Social)
  • Aufgaben für Allgemeinwohl, im Interessen der gesamten Gesellschaft
  • Mit Prestige verbunden à überdurchschnittlich hohes Einkommen
  • Fachautonomie à Dürfen aufgrund von Fachwissen Probleme autonom bestimmen
  • Alle haben höheren Wert (à beruflicher Ethos) nachdem sie sich ausrichten à bsp. Jura Gerechtigkeit
  • Abgrenzung für Fachautonomie wichtig

Erfüllt die Soziale Arbeit diese Kriterien?

  • Lohn verglichen mit anderen Professionen eher tief
  • Wenig Prestige    à weil solidarisieren uns mit Menschen die andere nicht mögen
  • KESB Professionalisierungsversuch: früher entschied Gemeinde ob bsp. Kind weg kommt oder nicht, heute KESB aber Leiter sind Juristen
  • SA: Bachelor Regelabschluss, Masterstudiengang jung,
  • SA hat starken Bezug zu anderen Wissenschaften (bsp. Bezugswissenschaften im Studium)
  • Neuer Versuch Assistenten aus der Praxis unterrichten,

Geschlechteraspekt Profession

  • Etablierung von Professionen mit der Ausgrenzung von Frauen einhergehend
  • Professionen zunächst männliche Eliteberufe
  • Parallel entstanden Zudienungsberufe (Semiprofessionen: Pflegeberufe, SA)
  • Geschlechterspezifisches Konzept in SA bis heute bestehend: geistige Mütterlichkeit, weibliches Empfindungs- und Beziehungsverhältnis

Disziplin

„Disziplinen sind Wissenssysteme. Ihnen geht es um systemische Generalisierungen … mit denen Wahrheits- bzw. Richtigkeitsansprüche erworben werden … und die in sich widerspruchsfrei sind … .“

  • Wissenschaft selbst
  • Wahrheit, Richtigkeit, Widerspruchsfreiheit
  • Generelle Regeln
  • Wissen für Experten in der Praxis bereitstellen
  • Disziplin der Profession übergeordnet, Disziplin stellt Wissen bereit, Profession wendet es an,
  • Professionelles Handeln: Theorie der Disziplin in Beruf/Handlung übersetzen = Profession à Übertragung, Wissenstransfer, Übersetzung anspruchsvoll
  • Disziplinen sind Wissenssysteme. Ihnen geht es um systemische Generalisierungen … mit denen Wahrheits- bzw. Richtigkeitsansprüche erworben werden … und die in sich widerspruchsfrei sind....“

Professionalisierung

Professionalisierung meint die „Begründung und Entwicklung einer Berufsausübung auf wissen- schaftlicher Grundlage“. Dies geschieht „durch lang andauernde akademische ‘Einprägungsarbeit‘“ in Form eines Studiums und „eine Zeit“ der beruflichen Probe sowie der „anschließenden Gründung einer Berufspraxis zur Herstellung … von Autonomie und Integrität“.

Professionalisierung von unten

„‘Professionalisierung von unten‘ wird oft ‚Akade- misierung‘ genannt. … Man kann aber auch ‚vom Weg einer Praxis beziehungsweise eines Berufes über die Wissenschaft zur Profession‘ sprechen“.

  • SA Klassiker davon, weiteres bsp. Krankenschwester, Lehrer
  • Tätigkeit mit klarem Aufgabengebiet/Tätigkeitsfeld
  • Versuchen mit Weg der Akademisierung Bereich an Hochschule zu sichern,
  • Meistens die Neuen, haben Tätigkeitsfeld und wollen sich etablieren

Professionalisierung von oben

„Bei der ‚Professionalisierung von oben‘ sucht … eine etablierte wissenschaftliche Disziplin … ein potentielles Berufsfeld in der gesellschaftlichen Praxis und am Arbeitsmarkt“.

  • Bsp. Psychologie
  • An Universität angegliedert, suchen dann Berufsfeld
  • Nach Studium nicht klar wo man arbeitet
  • Sozialpädagogik teils an Universität angegliedert, à Schwierig wo zusammen wo Abgrenzung, auch so mit Erziehungswissenschaft

Sozialarbeitswissenschaft

Pfaffenberger (2004) fordert die Konstituierung einer Sozialarbeitswissenschaft als eigenständige Disziplin.

Mögliche Lösungen

  • Politisches Engagement
  • Wegkommen von Prestigekämpfen à Komplexität verlangt nach Transdisziplin
  • Aufbrechen/Hinterfragen der klassischen Professionalisierungsmerkmale

Semiprofession

  • Gewisse Merkmale erreicht aber nicht alle
  • Bsp. Pflege: an Hochschule aber nicht an UNI

 

Machtkämpfe:

  • SA hat breites Tätigkeitsfeld daher Machtkampf mit anderen
  • Erziehungsberatung Feld SA wird aber von Psychologen gemacht

Berufskodex

  • Schweizerische sehr umfangreich, möglicherweise teils unnötig
  • So umfangreich, dass es blockieren kann/man scheitern kann
  • Idealzustand der erreicht werden soll
  • à Es brauchts, Punkt zur Professionalisierung, aber sehr gross und umfangreich, Gefahr dass es im Gestell verstaubt,

Erkenntnisse aus dem Film

  • Durch unsere Arbeit leisten wir Beitrag zur Professionalisierung
  • Prozess ist nicht abgeschlossen
  • Geldgeber haben grossen Einfluss auf SA à Fallbeispiel Woche 11

Fachlich weiss man was es braucht, aber niemand ist bereit es zu zahlen

  • Man muss reflektieren was Klienten brauchen und dafür einstehen à Im Dienst des Klienten