Konstruktionslehre II
Konstruktionslehre II im SS 2018 bei Prof. Jacobs an der RWTH Aachen
Konstruktionslehre II im SS 2018 bei Prof. Jacobs an der RWTH Aachen
Kartei Details
Karten | 234 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Technik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 24.05.2018 / 24.07.2018 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20180524_konstruktionslehre_ii
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20180524_konstruktionslehre_ii/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Was ist der Zweck der Nummernsysteme?
- Nummernsysteme dienen zur eindeutigen Kennzeichnung von Gegenständen, Prozessen usw.
- Ziel ist die Kosteneinsparung durch Verwendung von bereits Vorhandenem
Nenne mindestens drei Anforderungen an Nummernsysteme.
- eindeutiges Identifizieren ermöglichen
- EDV - unterstützbar
- Erweiterungsfähigkeit muss sichergestellt werden
- möglichst in allen Bereichen und für alle Anwendungen nutzbar: Vertrieb, Wartung, Konstruktion, ...
Was ist nach DIN 6763 eine Sachnummer?
Sachnummer ist die Identnummer für eine Sache
Sachnummernsysteme umfassen die betriebliche Nummerierung von Gegenständen aller Unternehmensbereiche
Erhalten Teile und ihre dazugehörigen Zeichnungen in der Regel die gleiche Sachnummer?
Was sind die beiden Verfahren für die Vergabe von Sachnummern?
- Vergabe durch das Produktionsplanungs- und Steuerungssystem (PPS)
- händische Vergabe im Nummernbuch
Was sind Sachmerkmale nach DIN 4000?
Sachmerkmale dienen der Kennzeichnung von Gegenständen unabhängig von Ihrem Umfeld. Sie stellen also eine Klassifizierung dar.
Wozu dient die PLM-Strategie?
Zur Bewältigung der internen Vielfalt.
Was ist PLM?
Product Lifecycle Management (PLM) ist eine wissensbasierte Unternehmensstrategie für alle Prozesse und deren Methoden hinsichtlich der Produktentwicklung von der Produktidee bis hin zum Recycling.
Was sind die abgeleiteten Aufgaben aus dem Product Lifecycle Management? Welches Tool wird zur Umsetzung dieser Aufgaben genutzt?
Das Produkt in seinen verschiedenen Ausprägungen muss verwaltet werden:
- zuverlässige Konfigurationen
- Länderversionen
Alle Daten und Prozesse müssen einschließlich der Verantwortlichkeiten und Berechtigungen verwaltet werden:
- Daten/Prozessschritte sperren, freigeben,...
- Prüfprozesse,...
Das Tool zur Umsetzung dieser Aufgaben ist ein PDMS.
Nenne die Partialmodelle des Unternehmens.
Produktdatenmodell, Rollenmodell, Prozessmodell
Was ist ein Produktdatenmodell?
Das Produktdatenmodell ist eine modellhafte Darstellung, welche sämtliche zum Produkt gehörigen Daten (einschl. Klassifizierung, Referenzierung und Regeln) beinhaltet.
Was ist ein Prozessmodell?
Das Prozessmodell ist eine modellhafte Darstellung, welche die Grundlage für unternehmensinterne Ausführungsanweisungen/Abläufe (einschließlich der prozessrelevanten Daten und Rollen) beinhaltet.
Was ist ein Rollenmodell?
Das Rollenmodell ist ein Hilfsmittel zur modellhaften Abbildung der Organisation. Eine Rolle ist eine nutzerneutrale Beschreibung einer Aufgabe. Die Aufgabenbeschreibung der einzelnen Rollen steht bereits im logischen Zusammenhang zum zugeordneten Prozess.
Definiere Prozess.
Ein Prozess ist eine inhaltliche und zeitlich logisch geordnete sowie zielgerichtete Reihenfolge von Aktivitäten (Prozessschritten). Prozesse haben zudem einen definierten Beginn und ein definiertes Ende mit Schnittstellen zu anderen Prozessen.
Nenne mindestens drei Herausforderungen von Entwicklungs- und Konstruktionsprozessen.
- Vielzahl von internen und externen Schnittstellen
- starke Vernetzung
- Parallelisierung der Arbeitsschritte
- Grauzonen der Verantwortlichkeiten
Was ist ein PDMS?
PDMS steht für Produktdatenmanagementsystem und ist die Software für das Management vond produktdefinierenden Daten in Verbindung mit der Abbildung und Management von technischen/organisatorischen Geschäftsprozessen.
Was soll während der Produktentwicklung durch das PDMS sichergestellt werden?
Mit PDMS soll während der Produktentwicklung sichergestellt werden, dass die richtigen Daten
- in der erforderlichen Qualität
- in dem erforderlichen Umfang
- zum richtigen Zeitpunkt
dem richtigen Bearbeiter zur Verfügung gestellt werden.
Was versteht man unter Simultaneous Engineering?
- gemeinsame Datenbasis
- Check-In/Check-Out von Daten
- Verwaltung von Zugriffssteuerung (Zugriffsrechte)
Definiere Workflow.
Ein Workflow ist ein formal beschriebener, (teilweise) automatisierter Prozess. Er beinhaltet die zeitlichen, fachlichen und ressourcen-bezogenen Spezifikationen, die für eine automatische Steuerung des Arbeitsablaufes auf der operativen Ebene erforderlich sind. Die hierbei anzustoßenden Arbeitsschritte sind zur Ausführung durch Mitarbeiter oder durch Anwendungsprogramme vorgesehen.
Welchen Anforderungen muss ein Workflow gegenüber einem Prozess standhalten?
- Ist Operativ und in jedem Zusatnd wohldefiniert, (vgl.) Algorithmus
- Beschreibt die exakte Vorgehensweise, die einzusetzenden Werkzeuge und die Form des Ergebnisses (höchster Detaillierungsgrad)
- Enthält Trigger (Auslöser), Initiator und Determinertheit
Was verknüpft das Projektmanagement?
- Projektaufgabe
- Terminplan
- Workflow
- Projektverantwortlicher Rolle
- relevanten Bauteile/Baugruppen der Produktstruktur
Was versteht man unter agiler Produktentwicklung?
Die agile Entwicklung eines Produktes legt durch "Sprints" einen Fokus auf die Befriedigung des Konsumenten. Dadurch kann die EInführung des Produktes am Markt deutlich beschleunigt werden.
Was ist die Wissenstreppe?
Die Wissenstreppe beschreibt die Entstehung von Wissen von der Zeichen-Ebene über die Wissens-Ebene bis hin zur Wettbewerbsfähigkeits-Ebene. Die Nutzung des Wissen erfolgt dabei im Strategischen Wissensmanagement entgegen der Entstehungsrichtung.
Nenne die beiden Formen von Wissen, die im Wissensmanagement unterschieden werden?
Explizites Wissen und Implizites WIssen
Was ist explizites Wissen? In welche beiden Teile wird es unterschieden?
Explizites Wissen ist eindeutig kodiertes und daher kommunizierbares Wissen. Es kann über Bücher, Grafiken etc. für andere nutzbar gemacht werden. Es wird in formelle Wissensrepräsentation und informelle Wissensrepräsentation unterschieden.
Aus welchen Bereichen setzt sich das Produktwissen zusammen?
- Produktwissen
- E/K - Wissen
- Unternehmenswissen
Definiere virtuelle Produktentwicklung.
Die vollständige rechnerunterstützte Entwicklung eines technischen Gegenstandes von der ersten Idee bis zur Erstellung eines funktionsfähigen Prototypen (Funktion, Geometrie, Dokumente, Prozesse).
Erläutere den Top-Down-Prozess im Rahmen des Engineerings. Welcher Schritt ist die Voraussetzung für paralleles Arbeiten?
Man geht vom Ganzen zum Einzelnen. Dabei startet man mit der Festlegung der Produktstruktur und der zu realisierend Funktionen. Im zweiten Schritt werden die Baugruppen inklusive ihrer Bauräume und Schnittstellen festgelegt. Dieser Schritt ermöglicht das parallele Arbeiten. Im nächsten Schritt folgt die Vereinzelung der Bauteile und deren Gestaltung. Im letzten Schritt setzt dann der Bottom-Up-Prozess ein, der die gestalteten Bauteile zusammensetzt.
Welches ist die richtige Reihenfolge der Ebenen im Top-Down-Prozess in Richtung der zunehmenden Konkretisierung?
Nennemindestens drei Werkzeuge des rechnerunterstütztem Konstruieren.
- 3D-Modellierer
- Digital-Mock-Up
- Virtueller Prototyp
- Virtuelle Realität
Welche drei grundsätzlichen Modellarten werden in der virtuellen Produktentwicklung unterschieden?
- Draht- oder Kantenmodelle (Wireframes)
- Flächenmodelle (Surfaces)
- Volumenmodelle (Solids)
Nenne die drei Modellierungsstrategien in der virtuellen Produktentwicklung.
- Direkte Modellierung
- Parametrische Modellierung
- Featurebasierte Modellierung
Erläutere die direkte Modellierung in der virtuellen Produktentwicklung. Welche Vor- und Nachteile hat sie?
Es werden Modelle ohne explizite Verwendung von Parametern oder Referenzen zwischen Modellelementen erzeugt.
Vorteile: Aufgrund des schnellen Erstellens gut für frühe Phasen des PEP geeignet
Nachteile: Keine Modellhistorie und keine weiteren Informationen außer der Geometrie
Erläutere die parametrische Modellierung in der virtuellen Produktentwicklung. Welche Vor- und Nachteile hat sie?
Es werden variable Größen (Parameter) eingesetzt um die Eigenschaften und Abhängigkeiten in und zwischen Modellen zu definieren.
Vorteil: Es bietet die Möglichkeit die bestehende Konstruktionslogik eines Systems abzubilden; Es können mehrere Varianten über Parametertabellen gesteuert werden; Es entspricht dem Top-Down-Prozess.
Nachteil: Etwas umfangreicher.
Was versteht man unter Rapid Technologien? Welchen Folgen haben sie für den Produktgestaltungsprozess?
Es ist die schnelle und günstige Herstellung geometrischer Objekte beliebiger Kompliziertheit direkt aus 3D-Daten. Die Produktgestaltung wird beschleunigt und das Design kann optimiert werden. Es wird möglich hochkomplexe Bauteile auch bereits in Kleinserie rentabel zu fertigen.
Was sind die drei Grundprinizipien der generativen Fertigungsverfahren? Nenne je zwei mögliche Verfahren.
- Flüssig: Polymerisation; Digital Light Processing
- Pulverförmig: 3D-Drucken; Laser-Sintern
- Fest: Multi-Jet-Modelling; Schicht-Laminat-Verfahren
Welche beiden Datenformate werden in den Rapid Technologien verwendet?
- STL-Datenformat (Standard Triangulation Language, *.stl)
- VRML-Datenformat (Virtual Reality Modeliung Language, *.vrml)
Wie können die Rapid Technologien nach ihrem physikalischen Effekt klassifiziert werden? Nenne zu jeder so entstehenden Gruppe je ein Verfahren.
- Thermische Reaktion: Laser Sintern, Multi-Jet Modeling
- Thermische und chemische Reaktion: 3D-Drucken
- Chemische Reaktion: Stereolithografie
Erläutere das Prinzip der Stereolithographie.
- Ein Wischer verteilt ein Polymer/Epoxidharz
- UV-Laser fährt die Schnittebene ab
- Bauplattform senkt sich
Definiere Computer-Simulation.
Computer-Simulation ist die Disziplin des Nachbildens eines Systems mit seinen dynamischen Prozessen in einem experimentierbaren Modell, um zu Erkenntnissen zu gelangen, die auf die Wirklichkeit übertragbar sind.