Emotionale Prozesse im Sport: Angst
Begriffsbestimmung, Äußerungsformen, Grundsituationen, Ursachen und Bewältigung von Angst
Begriffsbestimmung, Äußerungsformen, Grundsituationen, Ursachen und Bewältigung von Angst
Kartei Details
Karten | 13 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Sport |
Stufe | Mittelschule |
Erstellt / Aktualisiert | 23.05.2018 / 05.05.2025 |
Weblink |
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Begriffsbestimmung ANGST
- GABLER: „Mit Angst werden im weiteren Sinne unangenehme Gefühlszustände bezeichnet, die aufgrund realer oder vermuteter Bedrohungen entstehen“
- BECKER: „Unter Angst wird ein Zustand verstanden, der mit einem negativen Gefühl der Anspannung einhergeht und sich auf eine Bedrohung in der Zukunft richtet. Die Art der Bedrohung bleibt aber im Allgemeinen eher vage.“
- STARK: „Unter Angst versteht man ein unangenehmes Gefühl angesichts einer aus subjektiver Sicht drohenden oder wirklich eingetretener Schädigung, eines Schmerzes, eine Verlustes oder einer Strafe“
Begriffsbestimmung ANGST
- GABLER: „Mit Angst werden im weiteren Sinne unangenehme Gefühlszustände bezeichnet, die aufgrund realer oder vermuteter Bedrohungen entstehen“
BECKER: „Unter Angst wird ein Zustand verstanden, der mit einem negativen Gefühl der Anspannung einhergeht und sich auf eine Bedrohung in der Zukunft richtet. Die Art der Bedrohung bleibt aber im Allgemeinen eher vage."
STARK: „Unter Angst versteht man ein unangenehmes Gefühl angesichts einer aus subjektiver Sicht drohenden oder wirklich eingetretener Schädigung, eines Schmerzes, eine Verlustes oder einer Strafe“
Begriffsbestimmung FURCHT
- GABLER: „Der Begriff Furcht wird benutzt, wenn diese Gefühlszustände (siehe Angst) konkret auf ein Objekt (z.B. Furcht vor Wasser) oder auf eine bedrohliche Situation (z.B. Furcht vor Misserfolg) bezogen wird.“
BECKER: „Der Begriff Furcht ist reserviert für eine starke emotionale Reaktion auf eine wahrgenommene, tatsächliche Bedrohung. Die Bedrohung ist definierbar, wie z.B. eine giftige Schlange.“
Begriffsbestimmung ÄNGSTLICHKEIT
- BECKER: „Persönlichkeitseigenschaft/Prädisposition, die die Person veranlasst, eine Vielzahl von Situationen als bedrohlich zu erleben und dabei mit Zustandsangst zu reagieren.“
Gemeinsamkeiten ANGST und FURCHT
- Erwartung von Gefahr oder etwas Unangenehmen
Anspannung
Unbehagen/Unruhe
erhöhte Erregung
negativer Affekt
zukunftsorientiert
Äußerungsformen von ANGST
physiologisch
Körperliche Begleiterscheinungen
→ Erröten, Zittern, Schweißausbrüche, Verkrampfungen, Pulserhöhung, Herzklopfen, Atemnot, Pupillenerweiterung, Erhöhung von Muskeltonus und Blutdruck, erhöhte Magen- und Darmtätigkeit
motorisch
Flucht, Abwehr- oder Bewältigungsreaktionen
→ verstärktes Bestreben (Handlungsdruck) mit der bedrohlichen Situation fertig zu werden (z.B. Aggression/erhöhte Anstrengung) oder auszuweichen (Flucht) → Hektik/Unkoordiniertheit
emotional/subjektiv
unangenehme Spannungszustände
Gefühl der Schwäche/Kraftlosigkeit
Stimmung gedämpft oder aber auch gereizt
→ Unbehagen, Beendung, Erregung; Lähmung und Beunruhigung
Grundsituationen der ANGST laut GABLER
Situation möglicher körperlicher Verletzungen
Bei risikoreichen Sportarten (Skifahrten/Bergsteigen) fühlen wir uns objektiv bedroht, was mit dem möglichen Ausmaß der Verletzung, bspw. Einem Sturz, zusammenhängt.
Situation möglicher psychischer Verletzungen
Durch ständigen Misserfolg verliert man die Achtung der anderen wie vor sich selbst und empfindet unangenehme Gefühlszustände.
Bsp. im Sport: Wiederholtes Scheitern
Situation der Bedrohung der Selbstachtung (Misserfolge)
Missachtung anderer und zu hoch gesetzte Ziele führen zur Bedrohung der Selbstachtung.
Bsp. s.o.
Unüberschaubare Situation
Häufig tritt bei Menschen Angst auf, wenn sie vor einer neuen Situation stehen (z.B. Gegner, Techniken, Prüfungen), weil sie keinerlei Erfahrungen mit der neuen Situation haben und diese somit unüberschaubar wirkt.
Ursachen von ANGST
- Psychoanalytischer Ansatz
Realangst
Angst vor den Gefahren der Außen- und Umwelt
Darunter verstehen wir die Angst, welche auf ein bestimmtes Objekt, eine bestimmte Person oder eine bestimmte Situation gerichtet ist, die genau beschrieben werden kann. Der Turner hat z. B. Angst, sich am Gerät zu verletzen (Sturz auf Holmen) oder eine Bewegung ohne Anwesenheit seines Trainers zu turnen.
neurotische Angst
Ängste, die durch eigene Triebe des Menschen entstehen, wenn diese mit den Anforderungen der Umwelt in Konflikt zu geraten drohen
moralische Angst (= Gewissensangst)
Ängste vor den unausweichlichen Geboten eines Über-Ichs, seien es die göttlichen Gebote der Kirche oder Gesetze des Staates
Ursachen von ANGST
- Lerntheoretischer Ansatz
klassisches Konditionieren
Prozess der wiederholten Kopplung eines neuralen Reizes mit einem unbestimmten Reiz
ursprünglicher neutraler Reiz wird zu einem bedingten Reiz der eine bedingte Reaktion auslöst
Reize werden miteinander assoziiert
→ Man wird mehrfach beim Bocksprung ausgelacht, weil man den Sprung nicht hinbekommt. Als man dann den Bock sieht bekommt man Angst vor dem Bock.
operantes Konditionieren
Verhalten wird häufiger, wenn es verstärkt wir und seltener, wenn eine Bestrafung erfolgt
aktives Menschenbild → strebt nach Wissen
Konsequenzen auf ein Verhalten bestimmt die zukünftige Auftretenswahrscheinlichkeit
→ Man wird beim 5km Lauf mit einer schlechten Note bestraft, weil man nicht gut war. Beim nächsten Lauf hat man Angst wieder bestraft zu werden und möchte nicht laufen.
Modelllernen
soziales Lernen (Imitationslernen/Beobachtungslernen/Modelllernen/Nachahmungslernen)
Verhaltensweisen, die man gesehen hat, werden nachgeahmt
urtümliche Lernform des Menschen
→ Man sieht wie sich jemand beim Hochsprung am Rücken an der Latte verletzt. Daraufhin bekommt man Angst vor dem Hochsprung, da gesehen hat, dass man sich ebenfalls verletzen könnte
Umgang mit ANGST
Psychoregulative Verfahren
Entspannungsverfahren
Autogenes Training
Entspannungsmethode der Selbstbeeinflussung
Progressive Muskelrelaxation
Ziel: Anwender lernen selber in kurzer Zeit zu entspannen
Für kurze Zeit bestimmte Muskelpartien anspannen, halten und loslassen
Auf jeweilige Muskelpartien konzentrieren
Kognitive Bewältigungsstrategien
Selbstsuggestion
Manipulative Beeinflussung einer Vorstellung oder Empfindung
Aufmerksamkeitslenkung
Aufmerksamkeit kontrollieren und erwünschte Informationen lenken
Rolle des Freizeitsportlers
Eingeständnis und Auseinandersetzung mit der Angst
Kleingruppenarbeit
Körperkontakt
Vertrautheit situativer und personaler Bedingungen
Emotionale Geborgenheit
Klarheit der Aufgabe
Verlangsamung der Bewegung, gedanklicher Mitvollzug
Wahrung der Orientierungsfähigkeit
Angst und Schwierigkeitsgrad