Verdauung

Verdauungsanatomie und -physiologie

Verdauungsanatomie und -physiologie


Kartei Details

Karten 106
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 03.05.2018 / 08.08.2018
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Harter Gaumen

-Rugae palatinae

Gaumenstaffeln

Schleimhautfalten fallen gegen kaudal langsam ab und steigen dann plötzlich stark an --> Querleisten, verhindern Rausfallen der Nahrung

Harter Gaumen

-Raphe palatini

bei Schwein, Pflfr

in Mittellinie des harten Gaumens und des Gaumensegels

Überbleibsel der Vereinigung beider Gaumenfortsätze

 

Harter Gaumen

-Ductus incisivus

unmittelbar hinter Schneidezähnen im OK, nahe der Medianen, jederseits punktförmige Mündung (verschlossen beim Pfd)

Verbindung zur Nasenhöhle

führt zum Jacobschen Organ

Harter Gaumen

-Jacob'sches Organ

= Vomeronasalorgan

Geruchsorgan zwischen Mundhöhlendach und Nasenhöhlenboden

Rezeptoren für Pheromone

Velum palatinum

-Ursprung, Ansatz

entspringt am Choanenrand des Os palatinum

reicht kaudal bis vor Kehlkopf

Gaumensegel in Atemstellung

alle Spezies (exc. Pfd, Kan):

-liegt dem Zungenrand unmittelbar auf --> Rachenenge nur spaltförmiger Raum

-kaudaler Rand ventral der Epiglottis

-Epiglottis und Gaumensegel kommen nicht in Berührung

Pfd, Kan:

-sehr langes Gaumensegel

-kann nicht genügend angehoben werden --> keine Atmung durch Mundhöhle

-Kehldeckel dorsal über Gaumensegel

 

Velum palatinum

-Lymphoretikuläres Gewebe

in L. propria der Schleimhaut dorsal des Atmungsrachens und ventral des Schlingrachens

Gesamtheit als Gaumensegelmandel (Tonsilla veli palatini), besonders mächtig beim Schw

Cavum pharyngis (Schlundkopfhöhle, Rachen, Pharynx)

-Unterteilung

-Atmungsrachen: Pharynx respiratorius = Pars nasalis pharyngis

-Schlingrachen: Pharynx digestorius

Anfang / Ende des Cavum pharyngis

rostraler Anfang am Ursprung des Gaumensegels (hinter letztem Backenzahn)

kaudales Ende am Kehlkopfeingang (Pharynx respiratorius) und am Übergang in den Oesophagus (Pharynx digestorius)

Wandbau des Rachens

Schleimhaut: Atmungs- bzw. kutane Schleimhaut

Muskelschicht (Skelettmuskulatur):

-6 Schnürer (je 2 kraniale, mittlere, kaudale)

-1 Erweiterer des Stylohyoids

Bindegewebe

Pharynx respiratorius

Mündung der Tuba auditiva an dorsolateraler Wand

Pfd: Luftsack = Erweiterung der Tuba auditiva

Gliederung des Pharynx digestorius

-Pars oralis pharyngis (Mundrachen, Rachenenge, Isthmus faucium)

-Pars laryngea pharyngis (Kehlrachen)

-Pars oesophagea pharyngis (Vestibulum oesophagi, Speiseröhrenvorhof, Schlundrachen)

Pars oralis pharyngis

vom Kaudalrand des letzten Backenzahns bis Basis der Epiglottis

seitlich vom Arcus palatoglossus (Gaumenbogen), ventral vom Zungengrund, dorsal vom Gaumensegel begrenzt

Pars laryngea pharyngis

von Basis der Epiglottis bis Querebene durch Hörner der Arylknorpel

umfasst Recessus piriformis: seitlich des Kehlkopfs gelegen, Zuführung flüssiger Nahrung zum Oesophagus (ohne Abschlucken)

Pars oesophagea pharyngis

von Hörnern der Arylknorpel bis Querebene in Höhe des Kaudalrandes des Ringknorpels

Anfangsteil des Oesophagus, dorsal über Kehlkopf

Flfr: Schleimhautfalte (Limen pharyngo-oesophageum am Übergang zum eigentlichen Oesophagus)

Schluckakt

Epiglottis deckt passiv Eingang in Kehlkopf ab, Gaumensegel wird angehoben, Schlundkopfschnürer kontrahieren in schneller Reihenfolge von rostral nach kaudal

willkürliche Phase: Zungenrücken presst Bissen / Flüssigkeit gegen harten Gaumen und gegen kaudal

reflektorische Phase: beginnt ab Erreichen des Gaumensegels. Kippbewegung im Bereich des Zungengrunds: Zungenrücken wandert nach kaudal, befördert Bissen nach kaudal --> Bissen wälzt sich über Epiglottis, verschliesst diese, Flüssigkeit fliesst seitlich am Kehlkopf vorbei durch Recessus piriformis --> gelangen in Pars oesophagea pharyngis

wichtig: Basihyoid muss sich nach rostral bewegen --> durch seine Verbindung zum Kehlkopf wird dieser nach vorn gezogen --> begibt sich in Schutzstellung unter Zungengrund

lymphatischer Rachenring

Einlagerung von lymphoretikulärem Gewebe im Rachenbereich, verdichtet zu Lymphonoduli aggregati in Form von Mandeln (Tonsillae)

Mandeln

Zusammenlagerung von Einzellymphknötchen

subepithelial gelegen

umgeben von verdichtetem Bindegewebe oder Bindegewebskapsel

nur efferente Lymphgefässe, Schadstoffe über Oberflächenepithel zugeführt

Beetmandel mit Bälgen

häufigster Typ

Bälge = Schleimhautvertiefungen

Schleimhautwülste und -vertiefungen zur Oberflächenvergrösserung

Schleimhautoberfläche gegenüber der Umgebung leicht erhöht

von Schleimhautbälgen sieht man meist die Löcher an der Mandeloberfläche

z.B. Tonsilla palatina vom Pfd

Grubenmandel

Tonsilla palatina von Flfr, Rd

Oberfläche zerklüftet, eingesenkte Bereiche

Mandeln in Rachenbereich

Tonsilla lingualis (Zungenmandel)

-beidseitig am Zungengrund

-besonders umfangreich bei Rd, Pfd

Tonsilla palatina (Gaumenmandel)

-beidseitig zwischen Gaumensegel (Arcus palatoglossus) und Zunge

-Grubenmandel bei Flfd, Rd, Kan

-wichtigste Mandel bei allen Tieren ausser Schw (fehlend)

-normalerweise unter Schleimhautfalte verdeckt

Tonsilla veli palatini (Gaumensegelmandel)

-mundrachenseitig in Gaumensegelschleimhaut

-besonders ausgeprägt bei Pfd, Schw (wichtigste Mandel beim Schw)

Lymphknoten von Mundhöhle, Nasenhöhle, Rachen

Ln. mandibularis am Kehlgang

Rachenlymphknoten:

-Ln retropharyngeus medialis (medial der Rachenwand)

-Ln. retropharyngeus lauteralis (weiter lateral)

Ln. parotideus (rostral über Gl. parotis)

Tunica mucosa des Magen-Darm-Trakts

kutane Schleimhaut unterschiedlicher Verhornung in Speiseröhre, Vormagenzone, After

Drüsenschleimhaut bei übrigen Abschnitten des Verdauungstrakts

Tunica muscularis des Magen-Darm-Trakts

innere zirkuläre und äussere Längslage

im Wesentlichen glatte Muskulatur, quergestreifte Muskulatur an Speiseröhre bis Nähe des Mageneingangs, zusätzlich quergestreifte Muskulatur am After

Tunica adventitia / serosa des Magen-Darm-Trakts

Adventitia: lockeres Bindegewebe ausserhalb der Körperhöhlen

Serosa: in den Körperhöhlen, einschichtiges Plattenepithel, glatt, glänzend, feucht, durchscheinend

Aufbau der Speiseröhre

Adventitia / Serosa: einschichtiges Plattenepithel + Bindegewebsgrundlage

Tunica muscularis: zweischichtig

-quergestreifte Muskulatur entspringt hinter Schnürern & Erweiterern des Pharynx

-spiralig, meist bis an Magen (exc. Ktz, Pfd, Mer, Schw)

-nicht streng 2schichtig, verläuft unterschiedlich steil spiralig

Tunica mucosa:

-kutane Schleimhaut, oft auch auf Magen übergreifend

-Verhornung je nach Konsistenz der Nahrung

-mit oder ohne Drüsen in Tela submucosa 

Gliederung der Speiseröhre

Pars cervicalis (Halsteil)

-eingeschoben zw. M. longus colli und Luftröhre

-zunächst in Medianebene, tritt im kaudalen Halsdrittel auf linke Seite der Luftröhre

Pars thoracica (Brustteil)

-beginnt in Höhe Apertura thoracis cranialis

-schiebt sich im kranialen Mediastinum wieder auf Dorsalseite der Trachea, tritt über Trachea-Bifurkation, zieht im Mediastinum rechts am Aortenbogen vorbei. Legt sich im kaudalen Mediastinum ventral unter Aorta thoracica, begleitet von grossen Ästen des N. vagus, steuert auf Hiatus oesophageus des Zwechfells zu

Pars abdominalis (Bauchteil):

-Beginn nach Druchdringen des Zwerchfells

-kurzer Verlauf, endet am Ostium cardiacum (Mageneingang)

Verlauf der Speiseröhre

zunächst dorsal der Trachea, im Halsbereich links davon, dann wieder dorsal

obehalb des Herzens, rechts der Aorta, im Mediastinum zum Zwerchfell, durchs Zwerchfell in Mageneingang

Engstellen im Verlauf der Speiseröhre

1. Oesophagusvorhof

2. Brusteingang (Apertura thoracis cranialis): Begrenzung durch Knochen, Mitverlauf anderer grosser Gefässe, geht um Kurve

3. Zwerchfelldurchtritt (Hiatus oesophageus): Verlauf in Muskelschlaufe, die sich nur begrenzt aufdehnen kann

Speiseröhrenmündung

tangentiale Einmündung der Speiseröhre in den Magen

starker Schliessmuskel am Eingang bei Pfd, Kan, Mer --> Rückfluss praktisch unmöglich

Bau des Magens

Eingang / Cardia

Fundus: links der Cardia gelegen

Corpus: rechts der Cardia, links der Körpermedianen

Pylorus: rechts der Körpermedianen, Gliederung in Antrum pyloricum und Canalis pyloricus. Torus pyloricus bei Wdk, Schw (Schleimhautknopf aus Fett und Muskulatur --> schwacher M. sphincter pylori

Magentypen

einfacher einhöhliger Magen: von Eingang bis Ausgang mit Drüsen ausgekleidet, Zone der kutanen Schleimhaut endet an Cardia. Flfr, Kan, Mer

zusammengesetzter einhöhliger Magen: 2 Arten von Schleimhaut (kutane Schleimhaut, Drüsenschleimhaut). Pfd, Schw

zusammengesetzter mehrhöhliger Magen: Vormägen mit kutaner Schleimhaut, Labmagen mit Drüsenschleimhaut. Wdk

Zonen der Magenschleimhaut (einhöhliger Magen)

Kutane Schleimhaut (Pars nonglandularis) bei Schw, Pfd (mit Margo plicatus = gezacktem Rand als Grenze zur Drüsenschleimhaut)

Cardiadrüsenzone (Glandulae cardiacae): beige Farbe, schleimiges alkalisches Sekret mit Lysozym (antibakterielle Proteine) und Proteasen

Fundusdrüsenzone (Glandulae gastricae propriae, Mageneigendrüsen): dunkle Farbe (rotbraun), Hauptzellen bilden Pepsinogen, Belegzellen bilden Salzsäure (Pepsinogen-->Pepsin)

Pylorusdrüsenzone (Glandulae pyloricae): gelb-beige, gelb-grau, alkalisches muköses Sekret, hebt pH wieder an, Rezeptoren für Hormone am Pyloruskanal (Öffnung/Schliessung des Sphinkters)

Magendrüsenschleimhaut

Schleimproduktion im Oberflächenepithel

Spezifische Sekrete in Drüsen der L. propria

Magen des Fleischfressers

Grösse, Ausdehnung, Lage stark vom Füllungszustand abhängig

sehr lockere Befestigung des Magens --> Torsionsgefahr v.a. bei grossen Hunden (Drehung um Längsachse des Oesophagus --> Pylorus links, Kardia rechts)

ausgedehnte Fundusdrüsenzone

Magen des Schweins

dorsal zeigendes Divertikel an der Cardiadrüsenzone (Mützchen)

kleine Zone kutaner Schleimhaut

Cardia-, Fundus-, Pylorusdrüsenzone etwa gleich gross

Magen mässig erweiterungsfähig

Magen des Pferdes

relativ klein (8-12L)

grosse kutane Schleimhautzone (verhornt)

Drüsenschleimhaut mit spezifischer Anordnung: Berührung von Cardia- und Pylorusdrüsenzone im Bereich der Curvatura minor

kräftiger Schliessmuskel am Magenausgang mit eigentlichem Sphinkter + Vorhofschliesser

fester Verschluss an Ein- und Ausgang

Margo plicatus trennt Pars nonglandularis von Mageneigendrüsen

Magen des Kaninchens

einfach, einhöhlig

starke Sphinkteren an Ein- und Ausgang

sehr dünne Wand

enthält Haare (Körperpflege), Futter und Flüssigkeit

pH 1-2 (nahezu steril)

Haarbälle (Bezoare) als Zeichen der Dehydratation oder mangelndes Magenmobilität

Blinddarmkot im Bereich des Magenfundus

Magen des Meerschweinchens

einfach, einhöhlig

Blinddarmkot bis 200x/d aufgenommen

Spreiseröhre mündet in schiefem Winkel

Magengekröse des einhöhligen Magens

setzt entlang der Kurvaturen an, bestehend aus grossem und kleinem Netz

Doppellamellen der Serosa: Netze aus Bindegewebe, beidseitig mit Serosa bedeckt