Kapitel 1 + 2
1) Einleitung und Einordnung der Thematik 2) Begriff + Bedeutung von oW
1) Einleitung und Einordnung der Thematik 2) Begriff + Bedeutung von oW
Fichier Détails
Cartes-fiches | 53 |
---|---|
Langue | Deutsch |
Catégorie | Devinettes |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 15.04.2018 / 19.06.2018 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20180415_kapitel_1
|
Intégrer |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20180415_kapitel_1/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
V 4 Annahmen der Organisationsentwicklung
- Wandel ist Angelegenheit für Spezialisten
- Wandel als ex ante planbarer Prozess
- Wandel als fest umschriebenes und abgrenzbares Problem
- Wandel als Sonderfall
VI 1 Organisationales Lernen
Organisationales Lernen bezeichnet die Fähigkeit einer Organisation, Fehler zu entdecken, zu korrigieren und die organisationale Werte- und Wissensbasis so zu verändern, dass neue Problemlösungs- und Handlungskompetenzen entstehen.
- Übertragung des Lernbegriffs vom Individuum auf die Organisation
- Lernprozesse führen zu veränderten Reaktionsweisen, Meinungen etc.
- Lernen und Wandel daher insoweit wesensverwandt
- Lernende Organisation (nach Garvin1993): Unter einer lernenden Organisation ist eine Organisation zu verstehen, die die Fähigkeit besitzt, selbständig Wissen zu generieren, zu sammeln und zu vermitteln, und die ihr Verhalten auf der Basis neu gewonnener Einsichten entsprechend verändern kann.
- Konsequente Umsetzung des Konzepts organisationalen Lernens
- Beziehung zwischen individuellem und organisationalem Lernen
- Strukturmaßnahmen zur Förderung organisationalen Lernens
VI 2 Konventioneller organisatorischer Wandel und organisationales Lernen
Konventioneller Wandel -> Organisationales Lernen
W als zeitlich befristeter Sonderfall -> Wandel als Normalfall
Spezifisches Problem-> generelles Problem
Zumeist zentrale Steuerung des Wandels -> indirekte, dezentrale Gestaltung des W
W durch interne und/oder externe Berater (Orgamitglieder als Klienten)-> Wandel als Kompetenz aller orga
--> [Abb] Der Ideale organisatorische Lernzyklus nach March/ Olsen (1979)
- Grundlagen
- Übertragung des Stimulus-Response-Schemas (S-R-Paradigma) auf die Organisation
- Beobachtung der Umwelt führt zu individuellen Handlungen (1) und in der Folge organisatorischen Handlungen (2)
- Organisation wirkt damit auf die Umwelt (3), die ihrerseits wiederum in neuer, veränderter Weise reagieren kann --> Auslösung eines neuen Lernzyklus
- Organisationsmitglieder versuchen, auf Basis ihrer erfahrenen Umweltreaktionen in immer treffenderer Weise situationsgerechte Handlungsentwürfe zu entwickeln
- --> adaptiv-erfahrungsbasiertes Lernkonzept
- Kritische Beurteilung
- Verengte Perspektive aufgrund des deterministischen StimulusResponse-Schemas
- Vernachlässigen kognitiver Prozesse der Informationsgewinnung und -verarbeitung
- Störungen im Lernzyklus möglich (Mehrdeutigkeit der Umweltsignale; individuelle Handlungsimpulse ohne Niederschlag im organisatorischen Handeln)
- Jedoch: Prozess der Wissensgenerierung stark umweltdeterminiert und letztlich als black box
- Weiterentwicklungen durch Bezugnahme auf den Wissensbegriff (à Organisationen als Wissenssysteme)
VI 2a Kritik der Weiterentwicklung durch Bezugnahme auf den Wissensbegriff
- Wissen: Begriffsklärung:
- Keine allgemein geteilte Definition
- Drei gebräuchliche Bedeutungen:
- Gegenständliches Wissen (knowledge by acquaintance: „Ich kenne Peter.“)
- Propositionales Wissen (knowledge of facts: „Ich weiß, dass Peter groß ist.“)
- Wissen im Sinne einer Fähigkeit („Ich weiß, wie man Auto fährt.“ bzw. „Ich kann Auto fahren.“)
- Strittig, ob und inwieweit diese Begriffe interdefinierbar sind, d.h. sich ein Wissensbegriff durch Bezugnahme auf einen anderen ausdrücken lässt
- Implizites vs explizites Wissen [Abb]
- Explizites Wissen
- Artikuliertes, transferierbares und archivierbares Wissen
- Nicht an ein Subjekt gebunden (Polanyi, 1966: „disembodied knowledge“)
- Implizites Wissen
- Nicht in Worte gefasste oder fassbare Aspekte des Verstehens und Könnens (Polanyi, 1966: „We know more than we can tell.“)
- Liegt dem Handeln unbewusst zugrunde
- Ist an den Erfahrungsträger gebunden; körperliches Wissen („embodied knowledge“)
- Explizites Wissen
- Die Relevanz von Anwendungswissen [Abb]: technisches Wissen vs Anwendungswissen
- Ressource: im überfluss vorhanden - knapp
- Wissen: überwiegend expliziertes - ü impliziertes
- digitalisierbar - kaum digi
- Transaktionskosten: gering- hoch
- Zugriff: ort- und zeitunabhängig - ort- und zeitabhängig
- ET+ SchuR: eingeschränkte- kaum eingeschränkt
- Veraltet: schnell-langsam
- kopierbar: leicht- schwer
- Schafft Wettbewerbsvorteile: kurzfristige-langfristige
VI 3 Grundformen organisationalen Lernens
- Lernen aus Erfahrung („Learning by doing“) --> Bsp. F.147
- Erfahrungsbasierte Anwendung und Anpassung von Problemlösungen, Handlungsmustern und Routinen, die die Wissensbasis der Organisation verändern
- Vermitteltes Lernen („Lernen aus der Erfahrung anderer“)
- Übernahme der Erfahrungen anderer Organisationen (angestoßen durch Veröffentlichungen, Workshops, Schulungen)
- Inkorporation neuer Wissensbestände
- Eingliederung organisationsfremden Wissens (durch Einstellung von Experten oder Akquisition anderer Unternehmen) --> absorptive capacity (siehe March ebenen)
- Selbstreferentielle Generierung neuen Wissens
- Neue Verknüpfung vorhandener Wissenselemente zur Entwicklung innovativer Problemlösungen
VI 4a Ebenen organisationalen Lernens: nach Argyris/ Schön (1978)
[Abb]
Single-Loop-Learning (Einkreis- oder Einschleifenlernen)
Vollzug innerhalb gegebener Werte, Normen und Standards
Reaktionen auf Störungen unter Beibehaltung des Bezugsrahmens
Anpassungslernen
Double-Loop-Learning (Zweikreis- oder Zweischleifenlernen)
Überprüfung und ggf. Modifizierung der bisherigen Grundorientierungen
Vollzug verlangt Verlernen alter und Etablieren neuer Standards
Veränderungslernen
Deutero-Learning („Lernen des Lernens“)
Hinterfragen bisheriger Lernvorgänge (Kontext, Verhalten und Erfolg)
Meta-Ebene des Lernens, auf der sich lernfördernde und lernhemmende Faktoren ermitteln und die Wandlungsfähigkeit sicherstellen lassen
Problemlösungs-, Prozess- oder Entwicklungslernen
VI 4 b Lernebenen nach March (1991)
- Exploitatives Lernen („exploitation“)
- Nutzung, effiziente Umsetzung und Verfeinerung des bestehenden, bereits erlangten Wissens
- Exploratives Lernen („exploration“)
- Neugierige Erkundung von Neuem; Experimentieren mit dem Ungewohnten; Erprobung risikoreicher Alternativen; kreative Entwicklung ungewöhnlicher Lösungen
- Keine schlichte Addition wie beim Ein- und Zweikreislernen
- Zielkonflikt (z. B. wegen Konkurrenz um knappe Ressourcen oder aufgrund abweichender organisatorischer Implikationen) [Abb]
VI 4c Modell der absorptiven Kapazität nach Cohen/ Levinthal (1990)
- Die absorptive Kapazität bemisst, inwieweit Unternehmen den Wert neuen Wissens erkennen sowie dieses Wissen assimilieren und kommerzialisieren können.
- Aufbau von Wissen erfolgt durch Assimilation neuer Aspekte an bereits vorhandenes Wissen sowie Akkomodation vorhandenen Wissens an neue Aspekte, die aufgrund mangelnder Passung nicht assimilierbarsind
- Absorption von Wissen also nur möglich, wenn es mit dem vorhandenen Wissen ausreichend kompatibel ist
- Umgekehrt kann vorhandenes Wissen die Absorption neuen Wissens verhindern, soweit Akkomodation zu schwierig (--> Pfadabhängigkeit)
- In turbulenten Umwelten kann Wissen sich daher von einer Kernkompetenz zu einer Rigidität des Unternehmens wandeln
- Ausweg: Dynamische Fähigkeiten zur Anpassung des Ressourcen- und zur Redefinition des Wissensbestands
VII Gemeinsame Grundideen
- Koordinationsmechanismen für Transaktionen:
- Unternehmung (Koordination durch hierarchische Regelungen)
- Kooperation (Mischformen zwischen Markt und Hierarchie)
- Markt (Koordination durch den Preismechanismus)
- [Abb]
- Anzeichen einer Infragestellung bestehender Unternehmensgrenzen
- Outsourcing --> 2
- Business Process Reengineering
- Prozessorganisation
- Netzwerkorganisation --> 1
- Wertschöpfungspartnerschaft
- Virtualisierung --> 3
1 Netzwerkorganisation
2 Outsourcing
3 Virtuelle Organisation
VII 1 Netzwerkorganisation
- Ein Unternehmensnetzwerk stellt eine intermediäre Organisationsform ökonomischer Aktivitäten zwischen Markt und Hierarchie dar, die sich durch komplex-reziproke, eher kooperative denn kompetitive und relativ stabile Beziehungen zwischen rechtlich selbständigen, wirtschaftlich jedoch zumeist abhängigen Unternehmen auszeichnet
- Merkmale interorganisationale N
- Vertikale Arbeitsteilung zwischen den beteiligten Unternehmen
- Zentrale Bedeutung von Brokern
- Koordination der einzelnen Aktivitäten über Marktmechanismen und Pläne
- Netzwerkweites Informationssystem
- Archetypen interorganisationaler Netzwerke:
- Strategische Netzwerke
- sind strategisch motiviert und werden von einem fokalen Unternehmen strategisch geführt.
- Strategisch meint die proaktive, auf die Erschließung wettbewerbsrelevanter Potentiale gerichtete Organisation des Netzwerks.
- Regionale Netzwerke
- zeichnen sich durch eine räumliche Agglomeration der beteiligten Unternehmen aus;
- weisen weniger stabile Interorganisationsbeziehungen auf;
- besitzen keine strategische Führerschaft.
- Strategische Netzwerke
- Schwerpunktverschiebung interorganisationaler Beziehungen [Abb]
- Klassifikationsschema für Unternehmensstrategien nach Mintzberg [Abb]
- Strategische und regionale Netzwerke
- Gründe für das Eingehen von Netzwerkbeziehungen:
- Kombination unterschiedlicher Wettbewerbsvorteile
- Realisation von Synergieeffekten
- Reduktion von Fixkosten
- Reduktion von Transaktionskosten durch Eingehen langfristiger Beziehungen (zentrale Bedingung der Netzwerkidee)
VII 1 Netzwerkorga: Transaktionskosten
- Unter Transaktionskosten versteht man die bei arbeitsteiliger Leistungserstellung anfallenden Kosten der Information und Kommunikation für
- Anbahnung
- Vereinbarung
- Abwicklung
- Kontrolle
- Anpassung
- Einflussfaktoren der Transaktionskosten:
- Spezifizität der zu erfüllenden Aufgaben
- Unsicherheit der Aufgabenerfüllung
- Häufigkeit der Aufgabenerfüllung
- Transaktionskostenvorteile strategischer Netzwerke
- gegenüber dem Markt:
- Geringere Kosten bei der Suche nach Abnehmern und Lieferanten
- Einsparung von Kosten bei Vertragsanbahnung, -aushandlung und -kontrolle
- Besserer Informationsfluss infolge engerer Kopplung
- Übertragung auch wettbewerbsrelevanter Informationen bei besserer Kontrolle der Wissensverwendung
- Stabilität der Interorganisationsbeziehungen bei hohen transaktionskostenspezifischen Investitionen
- Möglicher Verzicht auf (doppelte) Qualitätskontrolle
- Raschere Durchsetzung von Innovationen
- gegenüber der Hierarchie:
- Kombination hierarchischer Koordinationsinstrumente mit dem durch Markttest reduzierten opportunistischen Verhalten
- Gezielte, funktionsspezifische Zusammenarbeit
- Größere Reversibilität der Kooperationsentscheidung
- Größere Umweltsensibilität des dezentral organisierten Gesamtsystems
- Leichtere Überwindbarkeit organisatorischen Konservatismus bei Anpassung an verändertes Umweltverhalten
- gegenüber dem Markt:
- Transaktionskosten unterschiedlicher Koordinationsformen [Abb]
VII 2 Outcourcing
- Outsourcing
- Die Entscheidung über Outsourcing wird auch unter der Bezeichnung „Eigenfertigung oder Fremdbezug“ bzw. „Make or Buy“ behandelt.
- Der Terminus Outsourcing setzt sich aus den Begriffen „Outside Resource Using“ zusammen.
- Unter Outsourcing ist die Auslagerung bzw. Externalisierung bestimmter Funktionen eines Unternehmens sowie deren Übernahme durch externe Anbieter zu verstehen.
- Mit der Fremdvergabe der Leistungen wird die interne (hierarchische) Koordination durch den Preismechanismus des Marktes ersetzt.
- Formen des Outsourcing: Unterschiedliche Formen des Outsourcing lassen sich unterscheiden:
- nach der inhaltlichen Abgrenzung der auszulagernden Aufgaben
- nach dem Umfang der auszulagernden Aufgaben
- nach der Zeitdauer bzw. Befristung der Auslagerung
- Einflussfaktoren der MakeorBuy-Entscheidung [Abb]
- Motive
- Geringere Kosten (Wirtschaftlichkeitsaspekt)
- Bedarfsgerechter Leistungsbezug, keine Vorhaltung interner Kapazitäten (geringere Kapitalbindung)
- Erhöhung oder Schaffung von Kostentransparenz
- Geringere Bindung von Managementkapazitäten
- Vereinfachung der internen Struktur des Unternehmens
- Befreiung von Problemen der Personalbeschaffung
- Nutzung des aktuellen Technologiestands sowie unternehmens- und branchenübergreifender Kenntnisse bei der Funktionserfüllung
- Stärkung der Unabhängigkeit und Objektivität bei der Funktionserfüllung
- Probleme
- Verlust von Steuerungs- und Kontrollmöglichkeiten
- Gefahr der Abhängigkeit von Lieferanten
- Keine interne Einflussnahme auf die Leistung
- Gefahr der Offenbarung unternehmensinterner Informationen
- Informationsbeschaffungs- und Koordinationsprobleme
- Eigenschaften wettbewerbsrelevanter Ressourcen: Wertbeitrag („Valuable“), Seltenheit („Rare“), Beschränkte Imitierbarkeit („Imperfectly Imitable“), Unzureichende Substituierbarkeit („Non-Substitutable“)
- Bestimmung der auszulagernden Aufgaben
- Kostenorientierte Bewertung
- Pragmatische unternehmenspolitische Bewertung
- Transaktionskostenorientierte Bewertung
- Kennzahlenorientierte Bewertung
VII 2 Outcourcing: Transaktionskosten
- Unter Transaktionskosten versteht man die bei arbeitsteiliger Leistungserstellung anfallenden Kosten der Information und Kommunikation für
- Anbahnung
- Vereinbarung
- Abwicklung
- Kontrolle
- Anpassung
- Einflussfaktoren der Transaktionskosten
- Spezifizität der zu erfüllenden Aufgaben
- Unsicherheit der Aufgabenerfüllung
- Häufigkeit der Aufgabenerfüllung
- Abstufungen der MakeorBuy-Entscheidung [Abb]
- Strategieempfehlungen für
- fremdbezogene Leistungen unter Berücksichtigung von Know-how-Barrieren
- eigenerstellte Leistungen unter Berücksichtigung von Auslagerungsbarrieren
- Zusammenfassende Einschätzung der Einflussfaktoren der Transaktionskosten
- Unterteilung von Transaktionskosten
- Planungskosten: Kosten, die von der Suche geeigneter Vertragspartner bis hin zum Vertragsabschluss anfallen §
- Anpassungskosten: Kosten, die bei nachträglichen Änderungen von Qualitätsanforderungen, Mengen, Preisen, Terminen usw. anfallen
- Kontrollkosten: Kosten, die für die Überwachung einer ordnungsmäßigen Vertragsausführung anfallen
- Indikatoren zur Bewertung der Planungskosten
- Kosten der Informationsbeschaffung
- Anzahl möglicher Outsourcing-Partner pro auszulagerndem Bereich
- Kosten für späteres Insourcing
- Höhe der Vertragsgebühren der Outsourcing-Partner
- Indikatoren zur Bewertung der Anpassungskosten
- Wahrscheinlichkeit der Aufgabenänderung
- Kosten für Rahmenverträge in Bezug auf Mengen, Termine, Lieferzeiten usw.
- Kosten für Ersatzlieferungen von Dritten
- Indikatoren zur Bewertung der Kontrollkosten
- Anzahl benötigter Outsourcing-Partner pro auszulagerndem Bereich
- Anzahl der Schnittstellen
- Anzahl der Outsourcing-Partner, die Qualitätsausgangskontrollen bzw. Selbstaudits durchführen
- Kontrollzeit
- Art der Schnittstellengestaltung